Markus wrote:

> Je häufiger OSM in der Presse erscheint, desto mehr Menschen werden auf
> uns aufmerksam und haben vielleicht Lust mitzuarbeiten.
> 
> Früher waren die "Neuen" eigentlich meist schon "Alte Hasen".
> Also Menschen aus der Linux-Szene, aus der OpenSource-Szene,
> Programmierer, Datenbankspezialisten, aber auch Geometer, Geografen,
> Kartografen, Geocacher,  etc.

Das ist auch kein Wunder; schließlich verlangen grafische Anwendungen, was
die Bedienung betrifft, dem Nutzer schon einiges mehr ab als beispielsweise
Textverarbeitungsprogramme.
 
> Heute kommen zunehmend Menschen zu uns, die "ein Navi im Auto" haben,
> einen ALDI-Vista-PC besitzen und darauf Briefe schreiben, chatten und
> Fotos anschauen können. (ok, manchmal auch ein bisschen mehr)

Wenn sie nicht ein bisschen mehr können, dann ist die Schwelle zu OSM aber
sehr hoch, und zu Software wie Potlatch und JOSM fast unüberwindlich. Das
sieht man schon daran, dass auch manche "alten Hasen" ihre Schwierigkeiten
haben, in Potlatch oder JOSM einzusteigen, wie es hier ja schon geäußert
wurde.
 
> Für diese Personengruppe braucht OSM einen eigenen "Kanal".

Den "Klickibunti"-Nutzern, die "noch nie ein Programm installiert, ein
'Add-In' konfiguriert, Formate konvertiert" haben, die nicht wissen, wozu
man die rechte Maustaste verwenden kann, Shift- (oder Umschalt-) bzw. Ctrl-
(oder Strg-)Klicks nicht kennen, wird eine noch so gute Anleitung
schwerlich helfen. Das ist ein bisschen so, als wollte man das Autofahren
jemandem ohne Fahrstunden mit Hilfe einer guten Beschreibung beibringen.

Die Hürde liegt also m.E. nicht so sehr in der Gebrauchsanweisung von
Potlatch und JOSM (auch wenn deren Auffindbarkeit suboptimal ist), sondern
in der Anfängerfreundlichkeit dieser Programme selbst. Sie sind eher auf
ein effizientes Eingeben getrimmt als darauf, den Nutzer zu den jeweils
nächsten nötigen Schritten bzw. Möglichkeiten zu führen. Vielleicht müsste
man spezielle Versionen (oder Ergänzungen) zu den vorhandenen Editoren
machen, die den Nutzer didaktisch, per Übung zur Bedienung führen.

Oder man macht andere, wirklich "Klickibunti"-taugliche Editoren, die dann
aber wohl kaum alle Funktionen hätten. Ich könnte mir - jetzt mal
herumgesponnen - vorstellen, dass ein einfacher Editor das Setzen von POIs
und das Vergeben von Namen erlaubt, außerdem das Setzen von
"FIXME"-Hinweisen, aber nicht die (schwierigere) Eingaben von Linien. Dann
könnte auch jemand, der sonst nur Texte schreibt, leicht bei OSM
mitarbeiten und z.B. die durch Luftbildabzeichnen namenlosen Straßen mit
den nötigen Angaben versehen.

In meinem Einwand gegen eine redundante Pflege hatte ich dagegen mehr die
Zielgruppe im Auge, die schon etwas mehr Fähigkeiten hat, aber jetzt vor
allem aus Interesse an einer kartographisch guten Wiedergabe ihrer Heimat
Oberpfalz zu OSM findet. Für die reicht m.E. eine Übersichtsseite mit
Links. Die Seite http://wiki.openstreetmap.org/wiki/DE:Potlatch scheint mir
z.B. recht gut zu sein, müsste dann aber, wo es um das "Abzeichnen vom
Hintergrund" geht, ergänzt werden.

Gruß,
Hatto



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