Hallo,

Ulf Lamping wrote:
> Wenn mir ein Mapper sagt: "Ich blicke da bei den ganzen 
> Variationsmöglichkeiten nicht mehr durch - da hab ich keinen Bock drauf, 
> dann mach ich halt nix" kann ich das inzwischen gut verstehen.

Ich mach' mal den Markus: Wenn wir uns alle etwas mehr Muehe gaeben, 
einander zu verstehen, wuerden wir merken, dass wir gar nicht so weiter 
auseinanderliegen ;-)


Was so ein Mapper, von dem Du da sprichst braucht, ist eine klare und 
deutliche Anleitung, wie er es machen soll. Irgendjemand muss ihm sagen: 
Mach es einfach so wie ich, ich hab hier alles aufgeschrieben, wenn Du 
ne Frage hast, sag bescheid.

Das passiert in der Praxis auch oft genau so!

Was der Mapper *nicht* braucht, ist eine weltweit gueltige Liste von Map 
Features, die ihm jede Eventualitaet erklaert und auch noch in China 
passt. Er braucht was Konkretes, am besten aus der Region, idealerweise 
mit ihm vertrauten Beispielen ("die typischen Wanderwege bei uns in den 
Weinbergen taggst Du so und so ...").

Das ist ein einfacher Einstieg fuer den Mapper, vershilft ihm schnell
zu Erfolgserlebnissen, reduziert die Gefahr, dass er im Kreise der 
anderen Mapper der Region "aneckt", und sorgt dafuer, dass der Mapper 
ein wenigstens in sich konsistentes Schema anwendet. Das ist doch 
schonmal was! Die Gefahr, dass in der gleichen Gegend stark 
unterschiedliche Schemata zum Einsatz kommen, halte ich fuer gering 
(weil nicht praktikabel).

Ob das konsistente Schema jetzt vielleicht etwas von dem abweicht, was 
100km weiter angewendet wird, finde ich sekundaer. Klar gibt es ein paar 
Reibungsverluste, als Kartennutzer muss ich mich vielleicht drauf 
einstellen, dass in einer bestimmten Gegend der "tracktype=grade2" 
lockerer sitzt als woanders, oder dass einige Gegenden mehr 
"unclassified" verwenden und andere mehr "tertiary" oder was auch immer. 
Diese Unterschiede treten in ihrer Bedeutung aber weit hinter dem Wert 
zurueck, dass da ueberhaupt jemand ist und sich um die Daten kuemmert.

> Wenn mir aber ein Kartenentwickler sagt, daß er für die Karte xy die 
> Information z benötigt und er diese vorschlägt, kann ich das auch 
> irgendwie verstehen.

Ja, wobei es hier auch leicht zu einer ueberzogenen Anspruchshaltung 
kommt. Der Kartenentwickler muss entweder mit dem arbeiten, was da ist, 
oder sich ueberlegen, wie er die Leute motivieren kann, das, was nicht 
da ist, einzutragen. Sich zu echauffieren, dass die Daten fuer seinen 
Zweck wertlost sind, reicht alleine noch nicht ;-)

Bye
Frederik


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