On Fri, 26 Jun 2009, Torsten Breda wrote:
Aus den Diskussionen halte ich mich allerdings raus. Ich bin mittlerweile
lange genug dabei, um zu wissen, dass es sich im Endeffekt sowieso in die
Richtung entwickelt, die ich für sinnvoll halte. Warum soll ich mich also
ständig streiten.
Meiner Meinung nach, sind solche Diskussionen wichtig und sinnvoll für
so ein Projekt. Wo kämen wir denn hin, wenn man nicht mehr miteinander
reden würde? Solange es noch beim Thema bleibt, kann es doch gar nicht
unproduktiv sein, oder? Ein wenig Streitkultur gehört dazu! Ich sehe
das auch gar nicht als Streit. Ich habe schon "Fachgespräche" gesehen,
die wesentlich näher an einer Eskalation waren, aber zu sehr
produktiver Ergebnissen geführt haben.
Ganz halte ich mich ja nicht raus, wie Du siehst.
Ich habe im letzten Jahr gerade einen offiziellen Standard bei der RTCM
entwickelt und bin extrem stolz darauf, dass es keine (ausser
Klarstellungen und Tippfehlern) Änderungen an dem gab, was ich
spezifiziert habe. Das liegt auch hauptsächlich daran, dass alle
Definitionen so getroffen wurden, dass Komplexizität genutzt werden kann,
aber niemand gezwungen wird es zu tun. Alle Funktionalität wurde abgestuft
und jede Implementierung kann selbst entscheiden wieviel implementiert
wird und was nicht (von Pflicht-Minimalstandard abgesehen). Insbesondere
interessant wird werden, welche der erweiterten Funktionen sich in der
Realität durchsetzen. Bei einigen bin ich skeptisch, dass sich viele die
Mühe machen diese zu implementiern.
Die dazu notwendige Erfahrung kommt aber nicht über Nacht. Bei vielen
der Attributierunsgdiskussionen hier in OSM fällt hingegen auf, dass fast
keiner pragmatisch an die Sache herangeht. Die Teilnehmer sind zu tief in
Ihrer Welt verstrickt, um die Anforderungen anderer zu sehen. Und meist
auch nicht von anderen Sichtweisen zu überzeugen. Jeder verteidigt seine
Lösung und will die anderen Sichtweisen nicht wahrhaben. Und solange die
Diskussionen in dieser Art und Weise ablaufen kann man sich die Teilnahme
daran sparen.
Durchsetzen werden sich am Ende immer nur Lösungen, die nach dem obigen
Ansatz gestrickt sind, nämlich kompliziertes als Erweiterung des einfachen
zu sehen. Wenn die komplizierte und die einfache Lösung nicht
zusammenpassen, dann werden beide nebeneinander bestehen oder die
komplizierte geht unter.
Wer das nicht wahrhaben will, der soll sich den aktuellen Datenbestand
ansehen und schauen, welche Konzepte aktiv genutzt werden und welche
nicht.
Ciao
--
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