Bernhard Guillon wrote:
Martin Schmitt wrote:
Hinter "ist doch wirklich nicht schlimm" steckt immer eine Sache, die
wirklich viel schlimmer ist, als man es auf den ersten Blick erkennt.
Oder kann mir jemand ein Gegenbeispiel nennen?
Ihr solltet euch mal informieren, welche Rechte ihr als Arbeitnehmer
habt. Gerade die Leute, die sich am dollsten über ihre netten Chefs
freuen, mit denen sie in ihrer kleinen Firma per Du sind, werden nach
meiner Erfahrung jahrelang nach Gutsherrenart übern Tisch gezogen.
Ich war bis ich mich selbständig gemacht habe, immer nur in Betrieben
unter 50 Mitarbeitern beschäftigt, auch in der Lehre. Meine Frau, die in
einer (damals noch bedeutenden) Chemiefabrik direkt neben Mannis Verein
gelernt und gearbeitet hat, hat schon damals die Hände über dem Kopf
zusammengeschlagen, wenn ich von den Verhältnissen erzählt habe, die bei
mir herrschten.
Kann ich eigentlich nur zustimmen !!
Nenne mir doch bitte einen Grund, was daran schlecht ist, wenn
Arbeitszeiten aufgezeichnet werden. Wenn du schon einmal in der
Gastronomie gearbeitet hast, wirst du dir eine Stempeluhr wünschen.
Dort verpuffen deine Überstunden sonst einfach so.
Was hilft es mir, wenn mein Chef nicht weiß wann ich da bin? Als
Arbeiter benötigt man sowiso eine Zeiterfassung und als Angestellter
bekommt man oft die Überstunden auf ein Zeitkonto gutgeschrieben. Ob
man die dann irgenwann mal abbauen kann ist was anderes aber immerhin
werden sie festgehalten.
MfG
Bernhard
Bernhard,
an der Erfassung von Arbeitszeiten ist nichts auszusetzen. Es geht
vielmehr um das 'WIE werden Arbeitszeiten erfasst'. Einfach mal so,
ohne das Wissen oder die Zustimmung der entsprechenden Mitarbeiter oder
Ihrer Vertreter, klammheimlich Logs vom Server zu ziehen und als
Arbeitszeiterfassung zu verwenden ist halt NICHT OK. Es gibt schon
Gründe warum der Gesetzgeber für dieses Thema ein Mitbestimmungsrecht
vorsieht.
Wenn Dir bekannt würde das Du auf diversen schwarzen Listen auftauchst
weil Du mit 110% Arbeitszeit halt nur 10% nicht angeordnete und
unbezahlte Überstunden leistest und damit leider an der unteren Grenze
der restlichen Belegschaft liegst und diese Erfassung dann auch noch
ohne Dein Wissen stattfindet und somit noch nicht einmal von Dir
kontrollierbar ist, hast Du wahrscheinlich eine andere Einstellung zu
"ist doch wirklich nicht schlimm" oder "was daran schlecht ist, wenn
Arbeitszeiten aufgezeichnet werden".
Deshalb, es geht nicht um die eigentliche Erfassung (welcher Chef will
schon gerne freiwillig wissen was er zusätzlich an Überstunden bezahlen
muss) sondern um das Motiv und die Einhaltung der entsprechenden
Richtlinien.
Ich denke mal mit "Ich stehe momentan vor dem Problem, das ich die
Zeiten der Mitarbeiter erfassen soll. D.h. Wer war wann wo wie lange
angemeldet." hat sich darüber keiner Gedanken gemacht !!!
Und so was ist nun mal ein absolut heißes Eisen.
Übrigens, es steht mir als Arbeitnehmer jederzeit frei meine
Arbeitszeiten zu dokumentieren und somit anzuzeigen. Dies gilt
uneingeschränkt auch für die Gastronomie. Das Du wahrscheinlich nicht
lange dort arbeitest wenn Du dies tust oder etwa pünktlich gehst zeigt
nur das es hier eigentlich nicht um die 'Erfassung' von Arbeitszeit geht!!!
Gruß,
Klaus
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