Liebe Leute,

mal wieder ein Sturm im Wasserglas, aber es herrscht Freiheit der
Rede, und da würde ich hier auch niemandem über den Mund fahren,
sondern ihn gnädig ignorieren...

Der Spiegel-Artikel ist, nach journalistischen Kriterien,
hervorragegend geschrieben. Er polarisiert, emotionalisiert, weckt
Widerrede, wie wir schön auf dieser Liste sehen können. Inhaltlich
sehe ich keine Fehler, der Autor macht sich sogar Mühe, einen
Theoretiker heranzuziehen, und meine Lieblingsthesen -
Schwarmintelligenz ist nicht; das Mitmachen ist schwierig geworden;
der Status eines Benutzers hat Bedeutung - finde ich auch wieder.

Natürlich geht es immer leicht in Richtung Freakshow, bei den
Beteiligten wird das betont, was sie von "normalen" Leuten abhebt,
aber es ist nun einmal so, dass 99 Prozent aller Menschen sich nicht
vorstellen können, in der Freizeit an so etwas langweiligem wie einer
Enzyklopädie mitzuschreiben, und bei Spiegel-Lesern dürften es immer
noch 95 Prozent sein.

"Das Maul stopfen", naja, das hört sich nicht gerade nett an, aber im
Kontext wird es deutlicher, und vielleicht regt es ja den einen oder
die andere an, darüber nachzudenken, ob man auf Kraftausdrücke und
Flüche nicht lieber verzichtet. Ich selbst war früher da auch
schlimmer, aber im Laufe der Jahre (Alterserscheinung?) ist es
wesentlich weniger geworden. Nehmt mich doch als Vorbild. :-)

Eine Sache zeigt der Spiegel-Artikel ausgezeichnet: Wir Wikipedianer
finden es eben wichtig, was in der Wikipedia steht, wir wollen es
genau wissen. Das wirkt auf andere wohl leicht befremdlich, ist aber
im Grunde ein positiver Zug und kommt der Zuverlässigkeit der
Wikipedia zugute.

Besten Gruß aus dem sonnigen Silvolde
Ziko




Am 23. April 2010 16:56 schrieb Thomas Koenig <t.koe...@surrey.ac.uk>:
> Christian Thiele wrote:
>> Hi,
>>
>> Am 23.04.2010, 16:35 Uhr, schrieb Catrin Schoneville
>> <catrin.schonevi...@wikimedia.de>:
>>
>>
>>> Er wollte sie aber nicht
>>> in ihrer Funktion als Community Assistentin sondern als Wikipedia-Autorin
>>> interviewen. Und so geschehen.
>>>
>>
>> ich finde auch, dass das aus dem Artikel hervorgeht. Sie wird als
>> altgediente Wikipedianerin vorgestellt, die sich in die Diskussion
>> einbringt - und erst später wird erwähnt, dass sie auch für den Verein
>> arbeitet. Ich denke, dass das ganz klar getrennt ist.
>>
>
> Nein, das ist es offensichtlich nicht, ich zitiere:
>
> "Henriette Fiebig lebt nicht nur in Wikipedia, sie arbeitet auch da, im
> Hauptquartier von Wikimedia Deutschland."
>
> Man kann diese komplexe Organisation nicht in einem SPIEGEL-Artikel
> darstellen, in dem es hauptsaechlich um die Story "Wladislaw Sojka gegen
> den Rest der Wikipedia" gehen soll.
>
> Fossa
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Ziko van Dijk
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