Am 23.04.10 18:01 schrieb Ziko van Dijk:

> Der Spiegel-Artikel ist, nach journalistischen Kriterien,
> hervorragegend geschrieben. Er polarisiert, emotionalisiert, weckt
> Widerrede, wie wir schön auf dieser Liste sehen können. Inhaltlich
> sehe ich keine Fehler, der Autor macht sich sogar Mühe, einen
> Theoretiker heranzuziehen, und meine Lieblingsthesen -
> Schwarmintelligenz ist nicht; das Mitmachen ist schwierig geworden;
> der Status eines Benutzers hat Bedeutung - finde ich auch wieder.

Volle Zustimmung meinerseits und herzlichen Dank für Deinen Beitrag,
Ziko. Der Spiegel-Artikel ist super recherchiert, und er beschreibt
ausführlich, was jeder, der lange genug an Wikipedia mitschreibt, aus
eigener Erfahrung kennt. Die Gruppendynamik, die man dort beobachten
kann, schwankt beständig zwischen Wissenschaft, gutem wikipedianerischem
Handwerk und "ganz großem Kino". Und trotzdem, auch das wird
beschrieben, bleibt man dabei und nimmt weiterhin an dem Projekt teil.
Ausnahmen bestätigen die Regel.

Problematisch finde ich nur, daß ausgerechnet Henriette wegen ihrem
Statement, mit dem sie zitiert wird, hier nun angegriffen worden ist, wo
sie die einzige war, die in der Diskussion, um die es ging,
wissenschaftlich gearbeitet hatte: Sie hat Quellen herangezogen, hat sie
gelesen und dies in die Diskussion wieder einfließen lassen.
Wahrscheinlich hätte ich mich an der Stelle gewählter ausgedrückt als:
"Du kriegst natürlich irgendwann auch einen Hass auf so jemanden, du
denkst: Ich will dem das Maul stopfen", aber wenn man es dann
tatsächlich besser weiß als andere, kann man es jemand nicht verdenken,
daß er wütend reagiert, wenn es diese anderen nicht zur Kenntnis nehmen
wollen, und man sich  dann weiterhin mit deren Ignoranz
auseinandersetzen muß. C'est la vie.

Jürgen.

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