Hallo,

Raphael Bircher schrieb: 
> Das mit dem Zurückgeben ist bei der LGPL und GPL genauso 
> wenig gegeben. 

Jein.

Die Argumentation ist ja (_im Zweifel_ nur bei GPL) das Nutzer den Code nicht
'umlizensiert' nutzen können und so zwangläufig bestehenden Code um ihre
Codebeiträge, zu gleicher Lizenz, erweitern müssen, oder aber den Code nicht in
eigenen Projekten einbinden können.

Eine solche forderung der GPL halte iocvh auch weder für falsch noch schlecht,
sondern nur für eine normale Forderung.

Falsch und ideologisch wird's erst dann wenn die GPL-Jünger beginnen ihre
'Zwangsbeglückung' damit zu begründen das Code unfrei würde ohne ein striktes
Copyleft und das stimmt ganz offensichtlich nicht den man kann von jedem Code
beliebig viel Kopien ziehenund wenn ggf. Kopien des Codes unfrei werden sind das
Kopien die nur zusätzlich zu vielen freien Kopien existieren und den freien 
Kopien
nichts 'wegnehmen'.

Zu wollen das andere den eigenen Code, _zu gleichen_ Lizenzbedingungen, 
verbessern
ist auch keine insich falsche Forderung, nur es ist eine Forderung und kein
Automatismus oder Naturgesetz.

> Sag mir einen Grund warum sich ein Code contributor 
> verpflichten sollte etwas zurückzugeben, wenn es alle anderen 
> auch nicht müssen? 

Dafür gibt es durchaus viele gute Gründe (falls hier "andere" die
nicht-kommerziellen Nutzer sein sollen), im Wesentlichen alles Gründe die dazu
betragen das eigentliche Projekt (zusätzlich) voranzubringen.

Ich persönlich verstehe _und teile_ deshalb das Anliegen von Christian, allein
teile ich es in keinster Weise mit der im Raum stehenden Begründung das die
Nutzung von Möglichkeiten die eine Lizenz bietet "schmarotzen" sein könnte, denn
die Nutzung aller Möglichkeiten einer Lizenz ist einfach nur die 
bestimmungsgemäße
Nutzung.


Man könnte in diesen Fragen des "Schmarotzes" auch sehr schnell eine Lösung 
finden
wenn diejenigen die hier immer wieder versuchen freie Software umzudefinieren
einfach einsehen würden das freie Software klar definiert ist und es im
Eigentlichen darum geht entweder freie Software doch neu/anders zu definieren 
oder
eine zusätzliche 'Art' von Software jenseits von freier Software zu definieren, 
im
Sinne 'moralisch korrekter' Software.

Ich hätte überhaupt garkein Problem mit einer Lizenz die mir sagt wennn ich
kommerzielle Vorteile aus der Software ziehe muß ich dafür die Community
finanziell, verbindlich und nicht nur freiwillig, beteiligen.
Nur solange es eine _solche_ Lizenzforderung nicht gibt ist es falsch so zu tun
als wenn es sie gäbe und, nach meiner allgemeinen Auffassung, moralisch
verwerflich andere damit unter Druck setzen zu wollen.


Und was ich hier als "allgemeine Auffassung" bezeichne ist meine 
Grundüberzeugung
das es mir persönlich immer noch ein wenig wichtiger ist die Rechte der Anderen 
zu
verteidigen als eigene Rechte wahrzunehmen.

Z.B. würde ich auch dann das Recht auf freie Rede eines jeden verteidigen, wenn
andere dieses Recht dazu nutzen Reden zu führen die mir persönlich schaden. Und
gleichzeitig käme ich nie auf die Idee es sei Mißbrauch (oder schmarotzen) wenn
eben andere ihr Recht _auch *gegen* mich_ nutzen egal ob es das Recht freier 
Rede
oder das Recht lizenzgemäßer Nutzung einer Software ist.


Gruß
Jörg


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