Hallo, On Thu, 15 Aug 2013 13:47:27 +0200 <[email protected]> wrote:
> Auf https://prism-break.org/ habe ich erfahren, das Trisquel > eine von der FSF unterstützte Linux Distribution ist. Warum > ist das Debian nicht [das ist die Hauptfrage] ?? Kurze Antwort: weil Debian auch contrib und non-free anbietet. Lange Antwort: Debian folgt den "Debian Free Software Guidelines" (DFSG), die durch die FSF abgesegneten Distros den "Free System Distributions Guidelines" (FSDG). Beide beschreiben zwar ähnliches, sind aber letztendlich inkompatibel. Jede Distro, die von der FSF unterstützt werden möchte, muss der FSDG folgen. Debian nach Punkt 5 des Social Contract auch nicht-freie Software in einem Archiv an. Zwar ist dieses nicht Bestandteil des Debian-Systems, aber das Paketarchiv wird auf vielen Hauptservern des Projekts gehostet, siehe auch [2] Weitere Probleme aus Sicht der FSF sind: - Freie Software nach der FSDG darf keine unfreie Software empfehlen. Daher wird in FSF-Distros z. B. Firefox nicht benutzt, sondern beispielsweise GNU Icecat. Firefox wie auch Debians Iceweasel verlinken auf die offizielle Mozilla-Plugin-Seite, auf der auch unfreie Software enthalten ist, was eine Verletzung der FSDG darstellt. - Der Debian-Kernel ist weiterhin ein Problem, denn der Kernel sucht nach der Firmware und gibt eine Meldung aus, dass die Firmware nicht gefunden wurde, wobei der Name der nicht gefundenen Firmware-Datei ausgegeben wird. Dies wird als eine "Empfehlung" unfreie Software zu installieren von der FSF verstanden und ist somit nicht mit der FSDG vereinbar. - In der Dokumentation darf nicht auf unfreie Software verwiesen werden. Das bedeutet, dass nirgendwo auf den offiziellen Debian-Seiten (z. B. im Wiki) auf das non-free Repo verwiesen werden darf. Auf den Debian-Mailinglisten dürften auch keine Tipps zum installieren proprietärer Software gegeben werden. [1] http://www.debian.org/social_contract [2] https://www.gnu.org/distros/common-distros > Aus meiner Sicht ist einer der Gründe, das es derat [ja, > geradezu abartig] viele Distributionen gibt, einer der Gründe, > warum Linux scheitert. Selbst ich als Linux-User und mit > 30 Jahren IT kann [und will??] das nicht wirklich verstehen. > Das ist übrigens ein praktischer Indikator, das Linux > ein Nerd-OS ist. Die Idee halte ich für das Beste, was > die freie Welt geschaffen hat und das muß verbreitet > werden. Zwischen diesen beiden Extremen stellt sich > das Ganze für mich dar. Die Diskussion ist schon fast so alt so lange es GNU/Linux-Distributionen gibt. Eine GNU/Linux Distribution kann aus belibieg vielen Teilen kombiniert werden und verschiedenen Policys verfolgen. Und jeder hat andere Prioritäten. Schon alleine, wenn Du wert darauf legst, dass die Distribution aus 100% freier Software besteht schrumpft die Auswahl auf eine Hand voll zusammen. Die Frage sollte also nicht lauten "Welche Distribution soll ich benutzen?" sondern "Was erwarte ich von einer Distribution?". Wenn man für sich selbst die Kriterien festgelegt hat, dann kann man aus den wenigen Verbleibenden die Distro raussuchen, die einem am ehesten zusagt. Grüße, Henry _______________________________________________ fsfe-de mailing list [email protected] https://mail.fsfeurope.org/mailman/listinfo/fsfe-de
