# Theo Schmidt [29.02.2016 @ 16:06]: > RMS giftelt immer stärker gegen "Open Source"- aber auch "Linux"(ohne > GNU)-Leute als Menschen, die im besten Fall nur zur Hälfte einsichtig > sind, und im schlimmsten Fall Werkzeuge der Mächtigen sind, weil sie > sich nur für's Geschäft oder die Technik interessieren. > > Hat er Recht oder ist er paranoid? Was meint ihr? Bringt es irgend > etwas, z.B. Stallman's letzte Rede in Webm oder Ogg Theora auf dem FSFE > Server unterzubringen, wie er das gewünscht hatte, oder wäre dies nur > eine kaum erkennbare symbolisch und ohnmächtige Geste? Eigentlich > gehören solche Videos hierhin: https://media.libreplanet.org/ Es hat > dort schon eine wesentlich kürzere Rede von RMS.
Ich habe da leider auch keine abschießende Antwort für mich gefunden, weil das ein sehr scharfes zweischneidiges Schwert ist. Zum einen ist es natürlich doof, proprietäre, zentralisierte, datenschutzarme Dienste zu verwenden, um darüber Botschaften für Freie Software zu versenden. Zum anderen dürfen wir meiner Meinung nach keine Inselgruppe sein, die für "normale" Nutzer nicht sichtbar ist, weil sie auf ihren eigenen, kleinen, unbekannten Diensten aktiv ist. Wenn wir Menschen von Freier Software überzeugen wollen, müssen wir (auch!) da hin, wo sie noch nichts von uns wissen, aber natürlich im besten Fall auch gerne etwas von uns wissen würden. Die Münchner FSFE-Gruppe geht beispielsweise oft auf ein großes Straßenfest, das nur peripher etwas mit IT zu tun hat. Einige Österreicher gehen oft auf die Veganmania, um dort neue Leute zu erreichen. Analog dazu finde ich es nicht verwerflich, dass Leute auch Talks von RMS & Co. auf Youtube hochladen. Das sind öffentliche Veranstaltungen und wenn ein Nutzer seinen Account dazu verwendet, ein Video davon hochzuladen, ist das im Prinzip nicht böse. Ganz im Gegenteil, wir bringen damit diese Themen in die breitere Öffentlichkeit. > Oder hat Google/Youtube einfach "gewonnen" und wir können zumindest > diesbezüglich nichts tun? Martialisch gesagt: Die Schlacht ja, den Krieg noch lange nicht. Youtube hat um ein Vielfaches mehr Nutzer als jegliche andere Lösung, ähnlich mit Twitter oder Facebook. Ich denke, wir müssen dort auch zweigleisig fahren: Freie Alternativen nutzen (vor allem natürlich für private Sachen), aber möglichst auf die populären Dienste spiegeln, damit mehr Menschen damit erreicht werden. Die FSFE spiegelt in diesem Sinne seit einiger Zeit alle ihre Twitter-Postings auf GnuSocial ([email protected]). So geht keine Information verloren und wir sprechen beide "Lager" an. Eine bessere Lösung fällt mir leider auch nicht ein. Viele Grüße Max -- Max Mehl - Coordinator German FSFE Team - www.fsfe.org More contact possibilities: http://fsfe.org/about/mehl Private blog: blog.mehl.mx | Private homepage: mehl.mx Your donation enables our work: http://fsfe.org/donate
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