Am 01.08.2016 um 15:54 schrieb Henry Jensen:
 Was nutzen mir freie
> Software und Hardware, wenn ich sie in der Praxis nicht einsetzen kann?

 Aber sie sollte technisch unter den Bedingungen der realen Welt
> und der Praxis einsetzbar sein. 

Hier liegt meines Erachtens ein wichtiger Punkt. Wer gibt die
"Bedingungen der realen Welt" vor?

Sind das nicht oft auch die, die zur Erfüllung dieser "Bedingungen"
proprietäre Soft- und Hardware bereitstellen. Die ein Interesse daran
haben, dass wir uns regelmäßig neue Hard- und Software anschaffen,
obwohl die alte noch lauffähig ist und bislang genügt hat.

> Ich finde, daher sollten wir auch die Aspekte der Realisiserung der
> Freiheit diskutieren, denn allein die theoretische Möglichkeit ist zu
> wenig.

Wenn wir Freie Software fördern, fragen wir doch auch nicht, ob alle
Nutzer in der Lage sind, den Kernelquellcode sinnerfassend zu lesen.
Oder ist nur die Software frei, die jeder Nutzer mit Gewinn studieren kann?


> 
> Ich habe aber auch den Aspekt der Freiheit angeschnitten und gesagt, dass
> der A20 SoC eben nicht frei ist und dies  seitens des EOMA68
> Projekts nur dadurch kaschiert wird, dass die unfreien Bestandteile nicht
> genutzt werden. Die FSF stuft das System als System als "with serious flaws"
> ein[1]. Abgesehen davon, dass es derzeit kein SoC System gibt, welches
> keine oder nur geringe Fehler hat.
> 

Fehler sind die eine Sache, Fehler können und müssen behoben werden, und
die Nutzer können hierzu ihren Beitrag leisten. Das gilt aber nicht für
"Features" in proprietärer Hard- und Software, die dem Nutzer gerade die
Selbstbestimmung über sein IT-System nehmen. Das mag für diesen sogar
bequem sein, denn Freiheit ist eben anstrengend.

Gruß
Michael




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