Re: Debian Social Contract/Release -> Krise?

2004-05-07 Diskussionsfäden Hans-Georg Bork
On Mon, 2004-05-03 at 12:06, Andreas Kroschel wrote:
> [...]
> Ich nehme an, das ist wegen der notwendigen Sortiererei der Fall. Ich halte
> das für gerechtfertigt, wenn es User geben könnte, für die es notwendig ist,
> ein komplett freies System zu betreiben, weiß aber nicht, ob es solche User
> gibt.

Warum sollte ein user, der ein komplett freies System betreiben will,
ueberhaupt auf Hardware zurueckgreifen, die unfreie Firmware benoetigt?
Bei diesen usern (wenn es sie gibt) stellt sich die Frage also nicht.

Gruss
-- hgb
-- 
Hans-Georg Bork <[EMAIL PROTECTED]>
HGB at home



Re: Debian Social Contract/Release -> Krise?

2004-05-06 Diskussionsfäden Peter Kuechler
Am Donnerstag, 6. Mai 2004 21:34 schrieb Matthias Peick:

Ich antworte hier gleich auf zwei Mails:

> Norbert Tretkowski skribis:
> >> Wer hat das schon? Dann knallt es eben. Ich arbeite in Unternehmen,
> >> dessen IT schon aufgrund der GrÃÃe extrem arbeitsteilig ist.
> >
> > Es gibt Unternehmen, bei denen es nicht knallen darf (dort laufen dann
> > meist HA Loesungen, aber auch das Umschalten auf die Spare Maschine
> > dauert ein paar Minuten). Schon garnicht wegen des Spieltriebs des
> > Admins.

Erstens kann man nicht sagen, das es sich hier um den Spieltrieb eines Admins 
dreht. Zweitens sind solche HA-LÃsungen mit Sicherheit keine, bei denen sich 
die Anforderungen Ãndern. Solche Gechichten werden zu einem ganz bestimmten 
Zweck aufgebaut und dann praktisch nicht mehr angerÃhrt. Wenn man sowas 
vorher weis, kann man eine aktuelle Distri nehmen, installieren und wenn 
alles geht vergessen, dann verdient sie Geld bis irgend wann ein Austausch 
ansteht, dann wird wieder was neues gemacht.

> Wir spielen auch nicht mit Murmeln. Nur kÃnnen wir es uns nicht leisten,
> drei Jahre die IT einzufrieren, nicht mal auf den teuren, hochverfÃgbaren
> E15k. Folglich bereiten wir die Umstellung mit Tests vor, fÃhren sie
> durch, testen nochmals und springen ganz schnell, wenn es ein Problem in
> der Produktion geben sollte.
>
> Wenn das fÃr eine Reihe von E15k mÃglich ist, warum nicht fÃr SID? Man
> nehme einen Stand, teste ihn und schiebe ihn dann nach Produktion. Fertig.

So ist es. Und wenn es bei dir und bei mir funktioniert, dann kann es schon 
mal nicht s falsch sein;-)


-- 


mfg Peter KÃchler, 
Planungsverband Ballungsraum
Frankfurt/Rhein-Main
Tel.: 069-2577-1301



Re: Debian Social Contract/Release -> Krise?

2004-05-06 Diskussionsfäden Peter Kuechler
Am Donnerstag, 6. Mai 2004 21:15 schrieb Norbert Tretkowski:
> * Matthias Peick wrote:
> > Norbert Tretkowski skribis:
> > >> Du willst doch nicht behaupten, dass es in Woody keine kaputte
> > >> Software gibt?
> > >
> > > Nein. Aber die Macken der woody Software kenne ich. Das Verhalten
> > > der neuen Version aus sarge/sid nicht.
> >
> > Mit dem Argument wirst du nie auf Sarge wechseln können.
>
> Sobald sarge released ist, kommen da nicht mal so einfach neue
> Versionen mit neuen Macken rein.
>
> Dass man den Schritt einmal gehen muss beim Upgrade ist klar. Aber
> dann hat man wieder bis zum naechsten stable Release Ruhe, zumindest
> was den Punkt angeht.

Das stimmt nur eingeschränkt. Wenn Du eine Maschine aufbaust, die bestimmte 
Funktionen erfüllen soll, dann hast Du das irgend wann fertig, gut. Aber 
sobald du eine neue Funktion hinzubauen  mußt schützt dich nichts und 
niemend davor, das Du dabei auf einen Bug läufst, auch ein "stable" nicht.

-- 


mfg Peter Küchler, 
Planungsverband Ballungsraum
Frankfurt/Rhein-Main
Tel.: 069-2577-1301



Re: Debian Social Contract/Release -> Krise?

2004-05-06 Diskussionsfäden Matthias Peick
Norbert Tretkowski skribis:

>> Wer hat das schon? Dann knallt es eben. Ich arbeite in Unternehmen,
>> dessen IT schon aufgrund der GrÃÃe extrem arbeitsteilig ist.
> 
> Es gibt Unternehmen, bei denen es nicht knallen darf (dort laufen dann
> meist HA Loesungen, aber auch das Umschalten auf die Spare Maschine
> dauert ein paar Minuten). Schon garnicht wegen des Spieltriebs des
> Admins.

Wir spielen auch nicht mit Murmeln. Nur kÃnnen wir es uns nicht leisten, drei
Jahre die IT einzufrieren, nicht mal auf den teuren, hochverfÃgbaren E15k.
Folglich bereiten wir die Umstellung mit Tests vor, fÃhren sie durch, testen
nochmals und springen ganz schnell, wenn es ein Problem in der Produktion
geben sollte.

Wenn das fÃr eine Reihe von E15k mÃglich ist, warum nicht fÃr SID? Man nehme
einen Stand, teste ihn und schiebe ihn dann nach Produktion. Fertig.

-- 
Die Ãkonomie berÃcksichtigt lediglich Aspekte der Gegenwart und der
nahen Zukunft. Ihr Vorrang einzurÃumen vor der Wissenschaft und den
sozialen BedÃrfnissen wird einer Gesellschaft den Gipfel des Erfolgs
verweigern und sie langfristig in Tiefe fÃhren.


-- 
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Re: Debian Social Contract/Release -> Krise?

2004-05-06 Diskussionsfäden Norbert Tretkowski
* Matthias Peick wrote:
> Norbert Tretkowski skribis:
> >> Du willst doch nicht behaupten, dass es in Woody keine kaputte
> >> Software gibt?
> > 
> > Nein. Aber die Macken der woody Software kenne ich. Das Verhalten
> > der neuen Version aus sarge/sid nicht.
> 
> Mit dem Argument wirst du nie auf Sarge wechseln können.

Sobald sarge released ist, kommen da nicht mal so einfach neue
Versionen mit neuen Macken rein.

Dass man den Schritt einmal gehen muss beim Upgrade ist klar. Aber
dann hat man wieder bis zum naechsten stable Release Ruhe, zumindest
was den Punkt angeht.

Norbert


-- 
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Re: Debian Social Contract/Release -> Krise?

2004-05-06 Diskussionsfäden Matthias Peick
Norbert Tretkowski skribis:

>> Du willst doch nicht behaupten, dass es in Woody keine kaputte
>> Software gibt?
> 
> Nein. Aber die Macken der woody Software kenne ich. Das Verhalten der
> neuen Version aus sarge/sid nicht.

Mit dem Argument wirst du nie auf Sarge wechseln kÃnnen.

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Re: Debian Social Contract/Release -> Krise?

2004-05-05 Diskussionsfäden Matthias Peick
Norbert Tretkowski skribis:

> merkt), und die Software in sid kann einfach kaputt sein und weiss der
> Geier was mit dem System anstellen.

Du willst doch nicht behaupten, dass es in Woody keine kaputte Software gibt?

-- 
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Re: Debian Social Contract/Release -> Krise?

2004-05-05 Diskussionsfäden Matthias Peick
Norbert Tretkowski skribis:

> Nein, das bin ich in der Tat nicht. Weil ich einfach nicht die Zeit
> und die Ressourcen habe jedes Upgrade (z.B. von PAM, da hats ja in sid
> schon mehrfach geknallt) auf einem identischen System vorher zu
> testen.

Wer hat das schon? Dann knallt es eben. Ich arbeite in Unternehmen, dessen IT
schon aufgrund der GrÃÃe extrem arbeitsteilig ist. Trotz aller Umsicht,
Absprachen und VorsichtsmaÃnahmen muss hÃufig aufgerÃumt werden, weil
irgendeine unscheinbare Ãnderung woanders massive Probleme verursacht. Und
auch fÃr dieses AufrÃumen bekomme ich Geld.

Da ist ein unbrauchbares PAM nun wirklich nicht besonders tragisch,
bestenfalls einen kurzen Fluch wert und einfach zu beheben.

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Re: Debian Social Contract/Release -> Krise?

2004-05-05 Diskussionsfäden Matthias Peick
Norbert Tretkowski skribis:

> Das wird noch lustig, man muss dann einen non-free Installer anbieten,
> weil man bei nicht supporteter Netzwerkkarte nur schwer Pakete aus
> non-free nachziehen kann.

Und weil es keine Installations-CDs mit Non-Free geben wird, sonst wÃre der
ganze Schwachsinn ja ÃberflÃssig.

-- 
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Re: Debian Social Contract/Release -> Krise?

2004-05-05 Diskussionsfäden Matthias Peick
Kai Timmer skribis:

> Steht im SC nicht drinn " We will be guided by the _needs of our users_
> and the free software community."
> Wie lÃsst sich denn das vereinbaren?

VollstÃndig. Das, was der erwachsene Benutzer will, ist vollstÃndig freie und
veraltete Software. Alle Anderen sind ohnehin nur Spielkinder ohne Anspruch
auf Ernsthaftigkeit.

>> Nein, der User verliert IMHO nur, aber die DFSG-Eierschaukler kÃnnen
>> sich vor Freude einen 'runterholen. (Um es mal absolut boshaft
>> auszudrÃcken.)

Ich finde es nicht boshaft. Der Gedanke ist mir nach der guten Nachricht auch
direkt gekommen.

> Ãndern sollen. Im Moment braucht Debian einfach nur mÃglichst bald ein
> neues Stable Release. Potentielle neue Anwender werden einfach zu sehr
> abgeschreckt wenn nach der Installation erstmal KDE 2.x auf dem Rechner
> landet.

Aussage eines mir bekannten RZ-Leiters: "Entweder kommt Sarge oder Debian
geht."

-- 
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Re: Debian Social Contract/Release -> Krise?

2004-05-05 Diskussionsfäden Matthias Peick
Norbert Tretkowski skribis:

>> Und wenn jetzt noch jemand schlÃssig erklÃren kann, wo der Vorteil fÃr
>> den User/Admin in der Ãnderung liegt, bin ich auch schon ruhig.
> 
> Er kann sich ziemlich sicher (auch hier gilt, absolute Sicherheit gibt
> es nicht) sein nicht wegen Lizenz/Copyright Verletzungen belangt zu
> werden.

Entweder verwendet er die Firmware oder die Hardware bleibt tot. Weil die
Hardware aber laufen muss, hat er dennoch obiges Problem. Mit anderen Worten:
Die Idee ist weltfremd.

-- 
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Re: Debian Social Contract/Release -> Krise?

2004-05-05 Diskussionsfäden Jens Lehmann
Michael Hierweck wrote:
Hallo,

[...]
Woody wurde am 19. Juli 2002 veröffentlicht, also vor zwei Jahren. 
Bereits damals hatte man nicht aktuelle Software in der Distribution. 
(Dafür sehr stabile, was auch wichtig ist.) Nehmen wir an, dass diese im 
Regelfall wenigstens ein halbes Jahr vom Upstream-Release über die 
Paketierung und unstable bis letztlich zum Einzug in Woody benötigt hat.

Schenkt man der Aussage von Anthony Town glauben, und nach meinem 
Eindruck dauert bei Debian alles eher länger als kürzer, dann wird das 
neue Release erst 2005 erwartet. Die Software in Woody ist dann sage und 
schreibe mindestens 3,5 Jahre alt.

Bei dem hohen Entwicklungstempo von OpenSoruce-Komponenten ist das mehr 
als steinalt.
Das war sicher auch etwas provokativ von Anthony Towns formuliert. 
Steinalt sind jedoch einzelne Pakete jetzt schon und auch die 
Hauptkomponenten kommen langsam in ein kritisches Alter (z.B. 2.2.20 als 
Default-Kernel und KDE 2.2.2 von November 2001). Fast genauso wichtig 
ist jedoch, dass es absolut keine Planungssicherheit gibt. Einige Leute 
haben Ende 2003 / Anfang 2004 mit einem Release gerechnet. Jetzt ist es 
schon Mitte 2004 und es fällt immer noch schwer mit gutem Gewissen zu 
sagen, dass Sarge z.B. innerhalb von 2 Monaten stable wird. Das ist zwar 
schon Philosophie bei Debian, aber meines Erachtens nur begrenzt sinnvoll.

Auch für den Nutzerbereich ist das entscheidend. Es fällt immer schwerer 
Debian woody zu empfehlen und es kann ja auch keine Lösung sein, dass 
der Erstbenutzer mehr oder weniger gezwungen sind sich sofort mit 
Upgrade auf testing/unstable, Backports, Kernelupdates etc. 
auseinanderzusetzen. Wenn jemand von einer aktuellen 
Mainstream-Distribution auf Debian umsteigt, dann ist das mittlerweile 
eine Reise in die Vergangenheit. Genau an dieser Stelle wäre es günstig, 
wenn man dem Einsteiger wenigstens sagen könnte: In x Monaten gibt es 
eine neue Version von Debian. Das sind die Erfahrungen, die ich in 
letzter Zeit gemacht habe.

Langer Rede kurzer Sinn: wie löst ihr diese Probleme und wie seht ihr 
die Zukunft von Debian?
Debian hat nach wie vor Vorteil beim Paketmanagement, Stabilität und 
Sicherheit, allerdings wirken die Strukturen sehr festgefahren. Ich lese 
in dieser und anderen Listen mit und kann aus meiner (eingeschränkten) 
Sicht nicht behaupten, dass da effizient gearbeitet wird.

Threads wie diesen hat es auch in den letzten Monaten immer wieder 
gegeben, aber so langsam scheint sich das Gleichgewicht zu Ungunsten von 
Debian zu verschieben (Ich habe erstmal viele Meinungen abgewartet.). 
Bleibt zu hoffen, dass die Entwickler die richtigen Schlüsse daraus 
ziehen und das die Nutzer wieder die Priorität bekommen, die ihnen im 
Social Contract zugesprochen wird.

Jens Lehmann

--
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Re: Debian Social Contract/Release -> Krise?

2004-05-05 Diskussionsfäden Uwe Laverenz
Michael Hierweck schrieb:

Langer Rede kurzer Sinn: wie löst ihr diese Probleme und wie seht ihr 
die Zukunft von Debian?
Ziemlich düster... Ich habe im letzten Jahr nach längerer Zeit erstmals 
wieder Debian auf Firmenservern zum Einsatz gebracht, nachdem ich 
etliche Jahre (damals von Debian kommend) überwiegend auf FreeBSD 
gesetzt habe.

Mein reanimiertes Interesse am Einsatz von Debian nimmt immer mehr ab, 
und ich glaube nicht, daß ich zukünftig auf neuen Servern noch Debian 
verwenden werde. Mit FreeBSD 5.x-STABLE am Horizont habe ich damit aber 
auch kein Problem. Auf dem Desktop bin ich mit Debian eh nie richtig 
warm geworden, da ziehe ich FreeBSD oder notfalls Fedora vor.

Ich habe kaum Einblick in die Internas der Debian-Entwicklung, aber ich 
sehe es so, daß das Projekt aufgrund seiner schieren Masse schon kaum 
noch erfolgreich sein kann: zu viele Plattformen, zu viele Pakete, zu 
viele unvereinbare Interessen, zu viel Basisdemokratie ;) und zu wenig 
Flexibilität.

Aber vielleicht machen ein paar motivierte Entwickler ja mal einen 
eigenen Debian-Fork, schlanker und mit klaren Projektzielen wie z.B. 
einer unternehmenstauglichen Server-Release. Die guck ich mir dann gerne 
wieder an.

In ganz Linuxland sieht es insgesamt derzeit nicht so toll aus IMHO:

- SuSe leidet an dauernden Qualitätsproblemen, mangelnder Akzeptanz 
ausserhalb Deutschlands, und hat sich an ein Unternehmen der 
IT-Urgeschichte verkauft, mit unklaren Folgen.

- RedHat leidet an inkonsistenter Produktpolitik und scheint sich 
langsam aber sicher von der Community abzunabeln, um die 
Kommerzialisierung von Linux weiter voranzutreiben. Ich habe kein 
Problem damit, für Service und Updates zu bezahlen, aber z.B. eine 
mögliche Inhouse-Kontrolle der eingesetzten Lizenzen durch RedHat halte 
ich für eine Perversion im Bereich freier Software.

- Debian hat offensichtlich andere Probleme als den möglichen 
produktiven Einsatz in Unternehmen. Zukunft? Vielleicht als 
Nischendistribution für freiheitsbesessene Geeks. STABLE macht 
irgendwann keinen Sinn mehr, interessiert ja auch keinen Entwickler 
wirklich, man könnte sich also irgendwann ganz auf SID beschränken.

- Gentoo: ja, ist aber IMHO keine Distribution für Unternehmensserver.

- alle Anderen: ohne Bedeutung?

Wenn man dann noch an die korrupten Beamten in Brüssel denkt, die 
Software-Patente gegen alle Vernunft und gegen die eigenen Bürger 
durchdrücken werden, kann ich mir vorstellen, daß Steve Ballmer und Bill 
Gates noch lange ruhig schlafen werden...

cu,
Uwe
--
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Re: Debian Social Contract/Release -> Krise?

2004-05-04 Diskussionsfäden Marcus Frings
* Oliver Beck <[EMAIL PROTECTED]> wrote:
> * Marcus Frings <[EMAIL PROTECTED]> [010504 14:26]:

> [einige Sachen über Woody gesnippt] 

>> Server auf stable + eigenen Backports, Client auf unstable - immer
>> schon!

> Und wenn ich lese, das ich denen auf der Workstation unstable
> empfehlen soll, bleibt mir die Spucke weg. Ist auch

Ich sagte nicht, dass es für jeden die allein selig machende Lösung
ist. Es ist für _mich_ die beste Lösung.

> debian-_user_-german so abgehoben, dass der Vorschlag für unstable auf
> dem Client keinen Widerspruch mehr erntet? Die Standard-Fragen, die

Warum sollte es denn? Jeder User hat selbst zu entscheiden, was er
fahren will.

> ich nach dem ersten Kurstag von den Teilnehmern bekomme, beziehen sich
> auf Distribution: welche soll ich nehmen? Die Antwort: 'Debian Woody'
> spare ich mir jetzt.

>> Ich kann Dir sagen, wie meine Zukunft momentan aussieht: Client migriert
>> gerade auf FreeBSD und abhängig von der Wahlentscheidung, die gerade
>> ansteht, ist auf der Server dran.

> Und hier bin ich echt platt. Kommentarlos gepostet seit zwei Tagen. Ich

Und? FreeBSD ist eine feine Sache und dort gibt es auch nicht solche
Diskussionen wie derzeit auf -devel.

> kompiliere gerade Gentoo auf meinem Notebook, ehrlich gesagt, ich wollte
> es nur mal ausprobieren. Ich muss aber gestehen, die Diskussion hier ist
> meilenweit entfernt von dem, was ich als debian-user von debian gehalten
> habe: eine Distri, in der User noch an Developer herankommen und
> mitgestalten können.

Es gibt in meiner Stadt sowohl Debian- als auch *BSD-Entwickler. Mit
letzteren treffe ich mich übrigens mehr oder weniger regelmäßig auf ein
Bier.

Gruß,
Marcus
-- 
"Mein flammendes Schwert und meine Hand sollen Euch richten. Ich werde Rache
nehmen an meinen Feinden und Vergeltung üben an jenen, die mich hassen.
Oh Vater, erhebe mich zu Deiner Rechten und zähle mich zu Deinen Heiligen."


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Re: Debian Social Contract/Release -> Krise?

2004-05-04 Diskussionsfäden Norbert Tretkowski
* Sven Hartge wrote:
> Norbert Tretkowski <[EMAIL PROTECTED]> wrote:
> > * Michael Hierweck wrote:
> 
> >> Könnten man die BLOB-Characteraaray nicht statt als Code, sondern
> >> lieber als Daten betrachten?
> 
> > Auf die Idee kamen vor dir schon andere. Das war ja der Grund warum
> > der Social Contract geaendert wurde.
> 
> Und wenn jetzt noch jemand schlüssig erklären kann, wo der Vorteil für
> den User/Admin in der Änderung liegt, bin ich auch schon ruhig.

Er kann sich ziemlich sicher (auch hier gilt, absolute Sicherheit gibt
es nicht) sein nicht wegen Lizenz/Copyright Verletzungen belangt zu
werden.

Norbert


-- 
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Re: Debian Social Contract/Release -> Krise?

2004-05-04 Diskussionsfäden Sven Hartge
Norbert Tretkowski <[EMAIL PROTECTED]> wrote:
> * Michael Hierweck wrote:

>> Könnten man die BLOB-Characteraaray nicht statt als Code, sondern
>> lieber als Daten betrachten?

> Auf die Idee kamen vor dir schon andere. Das war ja der Grund warum
> der Social Contract geaendert wurde.

Und wenn jetzt noch jemand schlüssig erklären kann, wo der Vorteil für
den User/Admin in der Änderung liegt, bin ich auch schon ruhig.

S°

-- 
Und in der schoenen, neuen, bunten  "in jedem Toaster ein Computer"-
Zukunft kriegt man dann chinesischen Spam vom in Korea gefertigten
Kuehlschrank des Nachbarn.
Alexander Schreiber in <[EMAIL PROTECTED]>


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Re: Debian Social Contract/Release -> Krise?

2004-05-04 Diskussionsfäden Peter Kuechler
Am Montag, 3. Mai 2004 17:20 schrieb Michelle Konzack:
> Am 2004-05-02 23:13:10, schrieb Peter Kuechler:
> >Was habt ihr nur alle gegen SID auf einem Server?
> >Ich setze nur noch SID ein und bin sehr zufrieden, von unstabil kann
> > keine rede sein. Klar mach ich dann Updates erstmal auf einem normalenm
> > Rechner und seh  mir das an, aber sonstbin sehr zufrieden.
>
> ??? SID mit APACHE, php5, postgresql proftpd und courier-imap ???

Ich gehe mal davon aus, das du nicht alle meine Mails zu dieser Diskussion 
gelesen hast. Von APACHE, php5, postgresql proftpd und courier-imap war bei 
mir keinen Rede, eher von NFS, Samba, DHCP, DNS, cups, ntp und exim.

> Nein Danke !!!

Wier ich schon schrieb: Jeder wie er will.

> Da habe ich mehrfach mein System platgemacht...

Möglicher weise mache ich ja was falsch, bei läuft bis jetzt alles wunderbar.
Natürlich hoffe ich, das es so bleibt:-)

> Gut das mein Rescue-System WOODY ist ;-)

Mein Rescue-System liegt in der Schublade und heist Knoppix.
Basiert auch auf SID so viel ich weis...

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Re: Debian Social Contract/Release -> Krise?

2004-05-03 Diskussionsfäden Norbert Tretkowski
* Michael Hierweck wrote:
> Könnten man die BLOB-Characteraaray nicht statt als Code, sondern
> lieber als Daten betrachten?

Auf die Idee kamen vor dir schon andere. Das war ja der Grund warum
der Social Contract geaendert wurde.

Norbert


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Re: Debian Social Contract/Release -> Krise?

2004-05-03 Diskussionsfäden Michael Hierweck

Doch, doch, ich weissm schon, was Firmware ist. Glaube mir. Das Beispiel
mit der Netzkarte war evtl. nicht passend. Nimm halt eine AVM B1
anstelle.
Wie war das denn mit der B1? Die Firmware lag doch in einem Paket 
isdnactivecards oder so... und IMHO in main. Gab es dafür Sourcen?

Könnten man die BLOB-Characteraaray nicht statt als Code, sondern lieber 
als Daten betrachten? (Letztlich werden diese Daten nur "irgendwo" hin 
kopiert...)

--
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