Re: [Neo] Vergleich Selma ↔ Neo

2011-02-17 Diskussionsfäden Arne Babenhauserheide
Hi,

On Wednesday 16 February 2011 13:31:23 Erik Streb del Toro wrote:
 Wenn man jetzt aber wieder die Konsolenbefehle und noch ein paar andere
 Sprachen in die Erstellung der „perfekten“ Tastaturbelegung mit
 einbezieht, wird diese wahrscheinlich wieder ähnlich gut/schlecht wie
 Neo werden ⇒ man kann also gleich bei Neo bleiben, wenn man nicht
 überwiegend (≈ 100 % der getippten Zeichen) deutsche Texte schreibt.

Da gerade beim englischen und deutschen große Ähnlichkeiten bestehen, sehe ich
das Risiko nicht.

Für vollkommen andere Sprachen sollte eine optimierte Belegung nicht
schlechter sein als Qwertz, denn wenn ich 100 zufällige Belegungen erstelle,
sind davon im Durchschnitt 50 besser als Qwertz, und wenn die Sprachen nicht
korrelliert sind, sollte die Optimierung für das Deutsche einer
Zufallsbelegung der anderen Sprache entsprechen…

Konsolenbefehle und andere Sprachen sollten mMn nicht den Großteil der Korpus
ausmachen. Dadurch, dass sie eine Minderheit sind, sorgen sie nur dafür, dass
ihre N-Gramme nicht vollkommen grausig zu tippen sind (dadurch hat nur
wirklich teures wie Fingerwiederholungen einen starken Einfluss auf den
Optimierer, der Rest wird von den viel häufigeren N-Grammen der Hauptsprache
„überstimmt“).

 Daher bin ich gerade am Überlegen, ob ich das Salma-Experiment abbrechen
 soll. Allerdings muss man auch betrachten, dass QWERTZ-Schreiber sehr
 hohe Tippgeschwindigkeiten erreichen – und das meist ohne irgendwelche
 durch „Unergonomie“ ausgelösten gesundheitlichen Beschwerden.

Dafür sollte ich vielleicht nochmal wiederholen, dass HAEIK eine
experimentelle Belegung ist, die keinen Anspruch darauf hat, ein zukünftiges
Neo3 zu werden. Sie dient nur dazu, noch fehlende Parameter zu finden und
Gewichtungen anzupassen, mit denen dann eine komplett neue Belegung auf
Grundlage eines Multilingualen Korpus erzeugt werden kann.

Ein paar neue Parameter gibt es bereits, aber ich will HAEIK intuitiv drin
haben, bevor ich was definitives sage. Inzwischen ist es zwar großteils in
meinem Kopf, aber ich stocke doch immer wieder, und das sollte sich noch
ändern.

Ein Zwischenergebnis kann ich aber schon geben: HAEIK ist stärker nach unten
orientiert als Neo 2 (die Zeigefinger liegen eher zwischen Grundlinie und , und
abgesehen von ein paar wenigen unschönen Bi-/Trigrammen (z.B. „pf“) fühlt es
sich für das Deutsche extrem flüssig an. ü oben sorgt immernoch für Fehler, und
e und a mache ich immer wieder falsch (die bei denen die Position ähnlich wie
bei Neo ist, aber nicht genau gleich).

Englisch tippen geht besser als mit Neo, hat aber dann und wann Bruchstellen,
wenn auch weniger als Erwartet (im Korpus ist bisher kein Wort englisch,
alles, das passt, liegt an der Korrelation der N-Gramme).

Liebe Grüße,
Arne

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Re: [Neo] Vergleich Selma ↔ Neo

2011-02-16 Diskussionsfäden Erik Streb del Toro
Erik Streb del Toro schrieb am 12.02.2011 10:21:
 Die einzigen Kollisionen, die mir bisher aufgefallen sind, sind
   cd
   cp
   bg
   yum (nur „yu“)
 
 Also nur unwichtige Konsolenbefehle. :-)

Außerdem noch so seltene Befehle wie:
  rm
  pwd (keine Kollision, aber möglichst weite Wege mit einer Hand)


Ich habe eine Vermutung: Da die Salma-Tastaturbelegung perfekt für die
deutsche Sprache ist, ist sie für alles andere katastrophal. Zumindest
für alle anderen Sprachen, die sich stark von der deutschen Sprache
unterscheiden (wie die Konsolenbefehle).

Wenn man jetzt aber wieder die Konsolenbefehle und noch ein paar andere
Sprachen in die Erstellung der „perfekten“ Tastaturbelegung mit
einbezieht, wird diese wahrscheinlich wieder ähnlich gut/schlecht wie
Neo werden ⇒ man kann also gleich bei Neo bleiben, wenn man nicht
überwiegend (≈ 100 % der getippten Zeichen) deutsche Texte schreibt.

Daher bin ich gerade am Überlegen, ob ich das Salma-Experiment abbrechen
soll. Allerdings muss man auch betrachten, dass QWERTZ-Schreiber sehr
hohe Tippgeschwindigkeiten erreichen – und das meist ohne irgendwelche
durch „Unergonomie“ ausgelösten gesundheitlichen Beschwerden.

Die enormen Vorteile in der Hauptsprache (deutsch) und allen ausreichend
ähnlichen Sprachen (europäische Sprachen, davon besonders
niederländisch, alle skandinavischen Sprachen und auch größtenteils
englisch) könnten also die Nachteile bei – im Durchschnitt – viel
selteneren nichtdeutschen Wörtern kompensieren. Ein Miteinbeziehen
nichtdeutscher Sprachen (welche das sind ist wohl bei allen Anwendern
unterschiedlich, bei mir wäre es spanisch und französisch) bei der
Erstellung der Tastaturbelegung könnte extreme Nachteile für andere
nicht mit einbezogene Sprachen bringen und die Überlegenheit einer nur
auf die Hauptsprache konzentrierten Belegung wieder stark abschwächen.

Hmm, ich beschäftige mich ja noch nicht so lange mit diesem Thema, daher
sollte ich wohl erst mal Eure Meinungen hören.

Grüße,
Erik

-- 
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Re: [Neo] Vergleich Selma ↔ Neo

2011-02-16 Diskussionsfäden Erik Streb del Toro
Erik Streb del Toro schrieb am 16.02.2011 13:31:
 Erik Streb del Toro schrieb am 12.02.2011 10:21:
 Die einzigen Kollisionen, die mir bisher aufgefallen sind, sind
   cd
   cp
   bg
   yum (nur „yu“)

 Also nur unwichtige Konsolenbefehle. :-)
 
 Außerdem noch so seltene Befehle wie:
   rm
   pwd (keine Kollision, aber möglichst weite Wege mit einer Hand)

Noch einer:
  apt (nur „pt“)

Tatsächlich bestehen diese ganzen Unix-Shellbefehle zufälligerweise (?)
aus ansonsten seltenen Bigrammen. Eine Abhilfe wäre, dass sich
Salmalinge (in Anlehnung an Neolinge) Aliase von häufigen Bigrammen auf
diese seltenen erstellen, wenn sie in der Konsole (in der Shell) auch
Geschwindigkeitsrekorde brechen und maximale Ergonomie haben wollen.

Wer findet mehr?

Erik

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Re: [Neo] Vergleich Selma ↔ Neo

2011-02-16 Diskussionsfäden Josip Turkalj


 Date: Wed, 16 Feb 2011 13:31:23 +0100
 From: m...@erikstreb.de
 To: diskussion@neo-layout.org
 Subject: Re: [Neo] Vergleich Selma ↔ Neo
 
 
 Ich habe eine Vermutung: Da die Salma-Tastaturbelegung perfekt für die
 deutsche Sprache ist, ist sie für alles andere katastrophal. Zumindest
 für alle anderen Sprachen, die sich stark von der deutschen Sprache
 unterscheiden (wie die Konsolenbefehle).
 .
 
 Hmm, ich beschäftige mich ja noch nicht so lange mit diesem Thema, daher
 sollte ich wohl erst mal Eure Meinungen hören.
 
 Grüße,
 Erik

Ich habe mich mal überlegt, welche Arten es gibt die Laute (klingt komisch, 
aber mir fällt immer noch nilcht eine bessere Beschreibung für die Bausteine 
aus denen Sätze und letztlich auch Wörter bestehen.) darzustellen. Eine Idee 
ist gewesen anstatt Buchstaben die Lage und die Bewegung der Zunge zu 
'zeichnen'. Natürlilch führt das für einen Beginn viel einem zu großem Rahmen.
Eine herausgefilterter Gedanke ist mir geblieben. Anstatt Bi- und Tri-gramme 
von Buchstaben, könnt' einer den Fluss der Zunge zwischen 2 oder 3 Lagen der 
Zunge untersuchen. Diese Taktik ist meiner Meinung nack großteils unabhängig 
von bestimmten Sprachen zu sein.
Meinung oder nicht-Meinung, diesen Gedankengang bin ich jetzt in der Diskussion 
zum ersten Mal los.
Grüße,
Josip
  

Re: [Neo] Vergleich Selma ↔ Neo

2011-02-16 Diskussionsfäden Erik Streb del Toro
Bok Josip.

Josip Turkalj schrieb am 16.02.2011 19:58:
 Ich habe mich mal überlegt, welche Arten es gibt die Laute (klingt
 komisch, aber mir fällt immer noch nilcht eine bessere Beschreibung für
 die Bausteine aus denen Sätze und letztlich auch Wörter bestehen.)
 darzustellen. Eine Idee ist gewesen anstatt Buchstaben die Lage und die
 Bewegung der Zunge zu 'zeichnen'. Natürlilch führt das für einen Beginn
 viel einem zu großem Rahmen.

Das wäre Lautschrift, eine bekannte Variante davon ist IPA¹
(Internationale Phonetische Alphabet)

 Eine herausgefilterter Gedanke ist mir geblieben. Anstatt Bi- und
 Tri-gramme von Buchstaben, könnt' einer den Fluss der Zunge zwischen 2
 oder 3 Lagen der Zunge untersuchen. Diese Taktik ist meiner Meinung nack
 großteils unabhängig von bestimmten Sprachen zu sein.

Du willst also eine Tastaturbelegung für Lautschrift erstellen? Aber
auch diese könnte nicht für alle Sprachen zugleich optimal sein. Da wäre
glaube ich kein Unterschied zu lateinischen Buchstaben, denn auch die
Zeichen der Lautschrift sind ja im Prinzip nur Buchstaben.

Grüße,
Erik

¹) http://de.wikipedia.org/wiki/Internationales_Phonetisches_Alphabet

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Außerdem kann man per Jabber mit mir reden (chatten):
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Re: [Neo] Vergleich Selma ↔ Neo

2011-02-16 Diskussionsfäden Carsten Ace Dahlmann
Hi!

Am Wed, 16 Feb 2011 19:58:05 +0100
schrieb Josip Turkalj:

 Ich habe mich mal überlegt, welche Arten es gibt die Laute (klingt
 komisch, aber mir fällt immer noch nilcht eine bessere Beschreibung
 für die Bausteine aus denen Sätze und letztlich auch Wörter
 bestehen.) darzustellen. 

Laute -- oder auch „Phone“ -- ist schon der völlig richtige Begriff.

 Diese Taktik ist meiner Meinung nack großteils
 unabhängig von bestimmten Sprachen zu sein. 

Nein, es kann sogar innerhalb von verschiedenen Varietäten (Dialekten,
wenn du so willst) einer Sprache sehr unterschiedlich sein, an welchem
(sog.) Artikulationsort ein Phon realisiert wird.
Und eben aufgrund der Bewegungen der Zunge kommt es in der
Sprachentwicklung ja dann auch zu Assimilationen und anderen
Lautwandelprozessen innerhalb von phonologischen Wörtern.

Bei näherer Betrachtung wirst du feststellen, dass die Schriftsprache,
die für die Layoutentwicklung hier ja primär ist (in der
Sprachwissenschaft ist es i.d.R. erst einmal umgekehrt) sich von der
gesprochenen Sprache allein schon insofern stark unterscheidet, als ein
Laut an zum Teil so vielen verschiedenen Artikulationsorten realisiert
werden kann, dass du keine einheitliche Zungenbewegung beim Sprechen
für deine Untersuchung heranziehen kannst. Man beachte z.B. allein
schon die drei verschiedenen /r/ im Deutschen.

Ich empfehle in diesem Zusammenhang einen Einführungsband in die
Phonologie bzw. Phonetik der (z.B. germanistischen) Linguistik, falls
du dich für das Thema weiterhin interessierst.

z.B.: Hall, Alan: Phonologie. Eine Einführung. De Gruyter. Berlin /
New York 2000.

oder -- im größeren Zusammenhang mit Wort und Satz:

Meibaur, Jörg et al.: Einführung in die germanistische Linguistik.
Metzler. 2., aktual. Aufl. Stuttgart 2007.

LG,
Ace
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