Re: linux-kongress am 29. und 30. in dd
Grimnin Fridyson (Andreas?) schrieb: > die Platten vernichten die Daten > die Daten vernichten die Platten > > Beide Sätze dürfte es so im Deutschen geben, und es ist nicht genau klar wer > wen vernichtet Falsch: Deine Beispiele verwenden beide das Aktiv, somit werden im ersten Bespiel die Daten vernichtet, im zweiten Beispiel die Platten. Wenn im zweiten Beispiel die Daten vernichtet werden sollen, dann sollte korrekterweise das Passiv verwendet werden: die Daten werden von den Platten vernichtet. Siehe auch: http://de.wikipedia.org/wiki/Aktiv_und_Passiv_im_Deutschen http://de.wikipedia.org/wiki/Diathese_%28Linguistik%29 http://www.udoklinger.de/Deutsch/Grammatik/Aktiv-Passiv.htm Darin unterscheidet sich übrigens die deutsche Sprache nicht von den meisten anderen indogermanischen Sprachen: Englisch, Spanisch, Russisch, Rumänisch... Gruß René Thiel (Rennkuckuck) mailto:r...@rennkuckuck.de -- http://rennkuckuck.de - Die Rumänien-Seiten http://rtol.de - Dynamische Webseiten mit PHP, MySQL und CSS ___ Lug-dd maillist - Lug-dd@mailman.schlittermann.de https://ssl.schlittermann.de/mailman/listinfo/lug-dd
Re: Noch: linux-kongress am 29. und 30. in dd
Tobias Koenig schrieb: > Das in Deutschland immer noch Personen im öffentlichen Dienst bzw. > Dienstleistungssektor (z.B. Polizisten, Bus/Bahnfahrer, Bankangestellte) > nicht mal grundlegende Englischkentnisse haben ist eher peinlich, > so wird das nix mit dem Tourismusstandort Deutschland Fragt ein Tourist zwei Polizisten nach dem Weg, erst auf Englisch, dann auf Französisch und Spanisch, schließlich auf Russisch. Danach gibt der Mann auf. "Der konnte ja vier Sprachen!", staunt der eine Polizist. Meint der andere: "Und? Hat es ihm was genützt?" Gruß René Thiel (Rennkuckuck) mailto:r...@rennkuckuck.de -- http://rennkuckuck.de - Die Rumänien-Seiten http://rtol.de - Dynamische Webseiten mit PHP, MySQL und CSS ___ Lug-dd maillist - Lug-dd@mailman.schlittermann.de https://ssl.schlittermann.de/mailman/listinfo/lug-dd
Ein letztes Mal wegen der Unsachlichkeit, aber mit einem interessanten Verweis: linux-kongress am 29. und 30. in dd
Hallo Tobias: Tobias Koenig schrieb Klaus: Die Konsequenz ist: Ach wenn wir doch endlich alle auf der Welt Globalenglisch sprechen würden, wie die 80% Unterschicht-Amerikaner. Dann wäre das Glück vollkommen! Unterschicht-Amerikaner... sprechen schlecht Sprache... Menschen schlechterer Art... (nein, das geht zuweit), aber ich denke deine Einstellung ist mir jetzt klar. Das war etwas unsachlich. Wenn ein Volk auch dreist von den Medien der Mächtigen verdummt, von ihrem schlechten Bildungssystem vernachlässigt, und eine gewisse Rudimentärsprache aufgepflanzt bekommt, so folgt daraus lange nicht, daß es schlechte Menschen sind. Ich hab lange genug bei diesen Menschen gearbeitet und war abends im Waschsalon. Dein letzter Satz war damit arg daneben, auch wenn Du " nein, das geht zu weit " geschrieben hast.. Dann hättst Du es nämlich wieder gelöscht. Meine Einstellung ist Dir scheinbar überhaupt noch nicht klar, obwohl ich sie deutlich geschrieben habe. Eine Gruppenideologie ist für ein Diskussionsforum keine gute Grundlage. Und nun zum "Theatralischen": http://www.global-society-dialogue.org/weltweite-herausforderungen Dort steht es etwas tiefer begründet, als ich es im Linux-Forum je könnte. Ich höre jetzt zu diesem Thema auf. Bis sehr viel später! ___ Lug-dd maillist - Lug-dd@mailman.schlittermann.de https://ssl.schlittermann.de/mailman/listinfo/lug-dd
Kulturundsprachdiskussionsliste (was) Re: Immernoch Sprache)
On Saturday 31 October 2009 14:51:53 Klaus Daessler wrote: [...] Hatten wir nicht bereits mal eine solche Diskussion gehabt mit dem Ergebnis, dass das Thema zwar reizvoll, aber für diese Liste eher störfeuernd ist und es eine Alternative gibt? http://article.gmane.org/gmane.org.user-groups.linux.dresden/17471 Ich würde die Inhalte auf lug-dd gern so weit wie möglich technisch gehalten sehen, um beispielsweise jederzeit Studenten mit einem entsprechenden Bedarf hierauf verweisen zu können. Josef mit déjà-vu bzw. déjà-lu ___ Lug-dd maillist - Lug-dd@mailman.schlittermann.de https://ssl.schlittermann.de/mailman/listinfo/lug-dd
Re: Immernoch Sprache (Was: Re: Wieder: linux-kongress am 29. und 30. in dd)
Lieber Konrad, lieber Stefan, liebe Mitleser, wenn ich jetzt erst mal ne Weile still bin, so deshalb, weil ich ne Menge Arbeit am Rechner habe. Das hindert mich daran, hier weiterzumachen, nicht, daß ich da lange überlegen müßte. Aber auch das Schreiben kostet Zeit, und zieht sofort wieder Antworten und Antwortantworten usw. nach sich. Das sind sehr grundlegende Diskussionen, die immer wieder aufflammen. Ich bin mit so gut wie allen Einwänden von Konrad und Stefan NICHT einverstanden. Ich polarisiere nicht, diese Sicht würde mir zu großes Gewicht einräumen, ich sage nur, was ich für richtig halte. Die Polarisierung zwischen Befürwortern der Weiterentwicklung der Muttersprachen und den Befürwortern der Einführung einer "Weltsprache (lingua franca) Globalenglisch" in allen Nationen unter den arbeitenden und kulturschaffenden Menschen ist das eigentliche Problem. Da gibt es keine faulen Kompromisse oder verschiedene Geschmäcker. Das Stadium, unsere Nationalkulturen zu pflegen und im internationalen Bereich eine Weltverständigungssprache zu sprechen, haben wir längst überschritten. Wir rutschen feste rein in eine armselige "flattened world culture". (Ein Ausdruck, der auf dem letzten WCF geprägt wurde). www.wcf-dresden.de UNSER Ausgangspunkt war eine Linux-Konferenz hier in Dresden, im wesentlichen von Deutschen für Deutsche, aber auf Globalenglisch. Ich werde mich nach einiger Zeit wieder melden. Übrigens, Konrad: site heißt nicht Seite sondern Standort. Homepage heißt Startseite (von home, erinnerst Du dich an den home run?) und nicht Netzstandort. Das sind alles wegen ihres Klanges falsch aufgefaßte Amiwörter, sog. falsche Freunde, die dazu führen, daß unsere Kinder und Laien schlechtere Chancen haben, intuitiv zu verstehen, was sich dahinter verbirgt. Deswegen brauchen wir eine muttersprachliche Informatik-Terminologie. Diese zu schaffen ist verdienstvoll, nicht der krampfhafte Versuch, von den Amis verstanden zu werden. Viele Grüße von Klaus Konrad Rosenbaum schrieb: On Saturday 31 October 2009, Klaus Daessler wrote: Tobias Koenig schrieb: Wo sind die wunderbaren, genuin schwedischen Kinderbuchautoren geblieben? Selma Lagerlöf, Astrid Lindgren und andere? Ohne mich in der schwedischen Literatur auszukennen: Talente, wie Astrid Lindgren gibt es in etwa ein- bis zweimal pro Jahrhundert. Die kommen wieder - egal, ob Du in den paar Jahrzehnten dazwischen rumjammerst oder nicht. ;-) Ein Schicksal, das uns auch blüht, und wobei Du mit Deinen Auffassungen mithilfst. Die Polarisierung, die Du hier betreibst hilft aber auch nicht gerade. Die deutsche Sprache hat Vermischungen mit Latein (Fenster), Slavisch (Gurke), Französich (Portmonaie) überstanden. Sie wird auch Englisch (Computer) überstehen und unsere Nachkommen werden genauso über unser Verhältnis zur Popkultur lächeln, wie wir über die deutschen Fürsten der Barockzeit und ihr albernes pseudofranzösisches Gehabe lächeln... ;-) Und, lieber Tobias, glaube doch nicht, daß im Internetz Informationsfreiheit herrscht! Lieber Klaus, das heißt "Internet" - ohne "z". Das ist ein Eigenname, keine Beschreibung, sonst würde es "Großnetz" heißen. Gegenbeweis: versuche mal eine beliebige Information im Internet zu zensieren - wenn Du das ohne finanziellen und Image-Schade überstehst und die Information dann wirklich weg ist, dann hast Du etwas geschafft, was bisher kaum jemand geschafft hat. Die Probleme, die wir mit mangelnder Informationsfreiheit haben, kommen nicht vom Internet, sondern von der Geheimniskrämerei unserer Politiker und Behörden. Versuch doch mal, den Netzstandort zu finden, wo Du die Reden von Ahmadinedschad im Original lesen kannst, oder von welchem "aktuellen Bösewicht" auch immer! Das heißt "Site", "Homepage" oder "Seite". Und sie hat die Adresse www.aljazeera.net oder wenn Dir Englisch dann doch lieber ist english.aljazeera.net. Es gibt Seiten, die noch besser informiert sind und tatsächlich jeder Rede ohne Kürzungen veröffentlichen, aber die recherchierst Du bitte selbst. Google ist Dein Freund. Ja, die arabischen Länder sind schon ans Internet angeschlossen... ;-P Wo wir gerade dabei sind: "Netzstandort" ist unter uns Backbone-affinen TCP/IP-Gurus die exakte Position eines Rechenzentrums im Sinne von Peering-Verbindungen. DE-CIX Frankfurt ist zum Beispiel ein wichtiger Netzstandort zwischen sämtlichen wichtigen deutschen Providern. Bitte bitte tu' uns den Gefallen und akzeptiere endlich, dass viele Netzwerk-Fachbegriffe nicht übersetzt werden. Der Versuch ist strafbar unter Androhung von Missverständnissen, nicht unter drei langen e-Mails. Ich werde mich übrigens mit Händen und Füßen weigern für "Peering" den Begriff "Gleichschaltung" zu verwenden. ;-) Aber vielleicht bin ich auch nur verwöhnt durch das Leben in der OpenSource Community wo Englisch dann doch die Lingua franca geworden ist (zum Glück IMHO) Die Konsequenz ist: Ach wenn w
Re: Wieder: linux-kongress am 29. und 30. in dd
On Sat, Oct 31, 2009 at 12:10:30PM +0100, Klaus Daessler wrote: > Tobias Koenig schrieb: Hej Klaus, gleich vornweg, dass wird meine letzte Mail zu diesem Thema sein, da es jetzt doch irgendwie off-topic wird... > >Nein, liegt eher daran, dass die Skandinavier von Kind auf zweisprachig > >erzogen > >werden, Isländisch/Norwegisch/Schwedisch/Dänisch/Finnisch als Muttersprache > >und > >Englisch durch Filme/Musik, welche auf Grund der geringen Anzahl an > >Konsumenten > >nicht auf die jeweilige Sprache synchronisiert werden. Ist das jetzt ein > >Nachteil > >für das Skandinavische Staatswesen? Immerhin ist es den Kindern schon im > >Grundschulalter > >möglich ausländische Nachrichten im Internet zu lesen und damit nicht auf die > >(möglicherweise zensierte) inländische Presse angewiesen zu sein. > Das ist eigentlich nichts anderes als was ich sagte. Doch, du sagtest die Skandinavier würden Wissenschaftsenglisch verwenden, da sie keine außergewöhnliche wissenschaftliche Tradition haben, ich sehe da keinen Zusammenhang zum Lernen der Englischen Sprache durch Filme und Musik. > Und ich möchte Dich auf einen eingebauten Denkfehler hinweisen. > > Die Frage ist, was wird aus der schwedischen Nationalkultur, die das > Unverwechselbare Schwedische ausmacht? Was soll daraus werden? Nur weil die Leute zwei Sprachen sprechen müssen sie doch nicht ihre Kultur verleugnen! Diese Argumentation sehe ich sehr häufig im konservativen politischen Lager, welches von Leuten hervorgebracht wird die Angst hat vor Veränderung... sorry (oder 'tschuldigung) aber so ist nun mal das Leben! Die Skandinavier sind sehr stolz auf ihre Kultur und Nation, ich bezweifle sehr stark, dass die Englische Sprache daran etwas ändern wird. > Wird Schweden dann auch so eine langweilige globalenglische Nation, > wie Australien, Kanada und andere? Hmm, die erste größere Bevölkerungsgruppe von Siedlern in Australien waren britische Strafgefangene, ist es wirklich eine Überraschung das da jetzt Englisch gesprochen wird? (Natürlich mit Dialekt, genau so wie in vielen Teilen Deutschlands mit Dialekt gesprochen wird) Und Kanada... naja, es gab halt britische und französische Siedler... und welch Überraschung in Kanada wird Englisch und Französisch gesprochen. > Schöne Natur, aber von der Nation und ihrer Kultur ist > nichts mehr zu sehen. Welche Kultur meinst du jetzt? Die Kultur der Indianer und Aboriginies? Das diese Kulturen nahezu ausgerottet wurden hat wohl andere Gründe als nur die Sprache. > Die spezifisch schwedischen Denkmuster, Schulen, Kulturzeugnisse, > das Gefühl der eigenen Identität sind nur noch Historie. Ich habe jetzt schon viele Urlaube in Schweden, Norwegen und Dänemark verbracht und auch ein halbes Jahr in Norwegen gewohnt und kann diese These absolut nicht unterstützen. Es gibt dort so viele Eigenheiten (die wir wahrscheinlich als Klischee bezeichnen würden) die heute noch im großen Maße gelebt werden, von einem Verlust der Identität kann da keine Rede sein. > Du gehst in die Mall shoppen, und findest alle Läden, wie in der > Burlington Mall, dieselben Marken wie dort, Ist wieder mal sehr pauschalisiert. Neben den Malls (hmmm, Altmarktgaleri, Centrumgaleri, Nickernpark... wir haben sowas ja auch *staun*) gibt es genau so kleine Geschäfte, wo man seine Waren kaufen kann. In Norwegen gibt es in den Malls (z.B. ICA) sowieso nur die Standardsachen, will man mal was 'Außergewöhnliches' (z.B. einfachen Früchtetee oder Quark ;)) geht man zu einem der vielen kleinen Läden um die Ecke. > (natürlich alles in China hergestellt). Jo, muss man ja nicht kaufen, kann ja auch 'Made in Germany' kaufen wenn man es sich leisten kann... > Ich z.B. will das Feuer unserer deutschen Nation weitergeben, und > meine, daß einzig und allein als die Summe, > nicht die > Vereinigung, der grundlegend verschiedenen Nationalkulturen und > Muttersprachen noch die verschiedenen Denkmuster hervorbringen > kann, um die Welt vor ihrem Untergang noch dieses Jahrhundert zu bewahren. Ist jetzt schon a bissel theadralisch, oder? Das die Welt untergehen wird weil es nicht so gemacht wird wie Hinz oder Kunz es gern hätte haben wir in der Geschicht nun schon oft genug gehört. Es liegt in der Logik der Sache dass auch Kulturen sich verändern, ob zum besseren oder schlechteren kann man im vorherein nicht sagen (es wäre jedenfalls eine gewisse Anmaßung), warum immer versuchen festzuhalten? Ist es die Angst vor Veränderung? > Ich frage: Wo ist - in Anbetracht Deiner "geringen Menge von > Filmkonsumenten" der > wunderbare, genuin schwedische Film geblieben (Ingmar Bergman, Liv > Ullmann, Erland Josephson > usw?) Hmm? Was haben schwedische Schauspieler mit der Synchronisation englischer Filme zu tun? Natürlich werden in Skandinavien skandinavische Filme produziert (und sehr gute IMHO!), das ändert aber nichts daran, dass es sich finanziell nicht lohnt eine komplette Synchronisatzion für einen englischen Blockbuster zu erstellen, der nur wenige Wochen im Kino läuft
Immernoch Sprache (Was: Re: Wieder: linux-kongress am 29. und 30. in dd)
On Saturday 31 October 2009, Klaus Daessler wrote: > Tobias Koenig schrieb: > Wo sind die wunderbaren, genuin schwedischen Kinderbuchautoren > geblieben? Selma Lagerlöf, > Astrid Lindgren und andere? Ohne mich in der schwedischen Literatur auszukennen: Talente, wie Astrid Lindgren gibt es in etwa ein- bis zweimal pro Jahrhundert. Die kommen wieder - egal, ob Du in den paar Jahrzehnten dazwischen rumjammerst oder nicht. ;-) > Ein Schicksal, das uns auch blüht, und wobei Du mit Deinen > Auffassungen mithilfst. Die Polarisierung, die Du hier betreibst hilft aber auch nicht gerade. Die deutsche Sprache hat Vermischungen mit Latein (Fenster), Slavisch (Gurke), Französich (Portmonaie) überstanden. Sie wird auch Englisch (Computer) überstehen und unsere Nachkommen werden genauso über unser Verhältnis zur Popkultur lächeln, wie wir über die deutschen Fürsten der Barockzeit und ihr albernes pseudofranzösisches Gehabe lächeln... ;-) > Und, lieber Tobias, glaube doch nicht, daß im Internetz > Informationsfreiheit herrscht! Lieber Klaus, das heißt "Internet" - ohne "z". Das ist ein Eigenname, keine Beschreibung, sonst würde es "Großnetz" heißen. Gegenbeweis: versuche mal eine beliebige Information im Internet zu zensieren - wenn Du das ohne finanziellen und Image-Schade überstehst und die Information dann wirklich weg ist, dann hast Du etwas geschafft, was bisher kaum jemand geschafft hat. Die Probleme, die wir mit mangelnder Informationsfreiheit haben, kommen nicht vom Internet, sondern von der Geheimniskrämerei unserer Politiker und Behörden. > Versuch doch mal, den Netzstandort zu finden, wo Du die Reden von > Ahmadinedschad > im Original lesen kannst, oder von welchem "aktuellen Bösewicht" auch > immer! Das heißt "Site", "Homepage" oder "Seite". Und sie hat die Adresse www.aljazeera.net oder wenn Dir Englisch dann doch lieber ist english.aljazeera.net. Es gibt Seiten, die noch besser informiert sind und tatsächlich jeder Rede ohne Kürzungen veröffentlichen, aber die recherchierst Du bitte selbst. Google ist Dein Freund. Ja, die arabischen Länder sind schon ans Internet angeschlossen... ;-P Wo wir gerade dabei sind: "Netzstandort" ist unter uns Backbone-affinen TCP/IP-Gurus die exakte Position eines Rechenzentrums im Sinne von Peering-Verbindungen. DE-CIX Frankfurt ist zum Beispiel ein wichtiger Netzstandort zwischen sämtlichen wichtigen deutschen Providern. Bitte bitte tu' uns den Gefallen und akzeptiere endlich, dass viele Netzwerk-Fachbegriffe nicht übersetzt werden. Der Versuch ist strafbar unter Androhung von Missverständnissen, nicht unter drei langen e-Mails. Ich werde mich übrigens mit Händen und Füßen weigern für "Peering" den Begriff "Gleichschaltung" zu verwenden. ;-) > > Aber vielleicht bin ich auch nur verwöhnt durch das Leben in der > > OpenSource Community wo Englisch dann doch die Lingua franca geworden > > ist (zum Glück IMHO) > > Die Konsequenz ist: > Ach wenn wir doch endlich alle auf der Welt Globalenglisch sprechen > würden, wie die > 80% Unterschicht-Amerikaner. Dann wäre das Glück vollkommen! Hier muss ich jetzt aber wirklich mal einhaken: die Unterschicht, die ich in den USA kennengelernt habe sprach entweder texanischen Dialekt (auch wenn der in Austin nicht so schlimm ist) oder spanisch (das ich beim besten Willen nicht beurteilen kann). Verständliches Globalenglisch konnte ich nur mit den Gebildeteren reden (LUG Austin, Kollegen, Bedienung in den besseren Läden, etc.pp.). Genauso, wie die deutsche Unterschicht auch noch nie Hochdeutsch oder wenigstens ein reduziertes Hochdeutsch geredet hat, sondern sich immer des lokalen Dialektes bediente. Konrad signature.asc Description: This is a digitally signed message part. ___ Lug-dd maillist - Lug-dd@mailman.schlittermann.de https://ssl.schlittermann.de/mailman/listinfo/lug-dd
Re: Wieder: linux-kongress am 29. und 30. in dd
Klaus Daessler schrieb: > Das ist eigentlich nichts anderes als was ich sagte. Deshalb würde ich > Dein Nein relativieren. > Und ich möchte Dich auf einen eingebauten Denkfehler hinweisen. Warum hat jemand einen Denkfehler eingebaut, der zur englischen Sprache eine andere Meinung vertritt als Du? > Die Frage ist, was wird aus der schwedischen Nationalkultur, die das > Unverwechselbare > Schwedische ausmacht? Wird Schweden dann auch so eine langweilige > globalenglische Nation, > wie Australien, Kanada und andere? Schöne Natur, aber von der Nation > und ihrer Kultur ist > nichts mehr zu sehen. Die spezifisch schwedischen Denkmuster, Schulen, > Kulturzeugnisse, > das Gefühl der eigenen Identität sind nur noch Historie. Du gehst in > die Mall shoppen, > und findest alle Läden, wie in der Burlington Mall, dieselben Marken > wie dort, > (natürlich alles in China hergestellt). Keine Ahnung, ob das dort wirklich so ist. Ich bin in Dresden nicht gezwungen, irgendwelche Malls (Galerien …) zum Einkaufen zu nutzen. Ich vermeide es. Aber ich sehe auch keinen Grund, diejenigen zu kritisieren, die dort einkaufen gehen. Ich koche sehr gern und aus meiner Sicht ziemlich gesund, aber jeder andere hat genauso das Recht, sich eine amerikanische Mahlzeit im Vorübergehen zu kaufen. > Man sagt: Bewahre nicht die Asche - gib lieber das Feuer weiter. > > Ich z.B. will das Feuer unserer deutschen Nation weitergeben, und > meine, daß > einzig und allein als die Summe, nicht die > Vereinigung, der grundlegend verschiedenen Nationalkulturen und > Muttersprachen noch die verschiedenen Denkmuster hervorbringen > kann, um die Welt vor ihrem Untergang noch dieses Jahrhundert zu > bewahren. Das kannst Du doch tun. Zehn Menschen werden immer zehn unterschiedliche Vorstellung von Kultur haben und in einer pluralistischen Gesellschaft sollten alle ihren Platz finden. Ich bin im Sommer von Dresden über Leipzig, Weimar, Eisenach (…) gefahren. Ich hatte dabei, gemäß der Strecke, Bach und Luther im Ohr und im Kopf. Eine junge Frau saß im selben Zug und wollte zu einem Festival mit Musik aus aller Welt. Pluralismus ist, wenn eine Gesellschaft Tradition bewahrt und trotzdem weltoffen ist. Und um weltoffen zu sein, braucht man heute Englisch. > Aber nicht diese breitgelatschte Ami/Globalkultur , der wir alle > hinterherrennen, > und die überall zynisch beweist, daß ihr die Menschen in Wirklichkeit > ziemlich egal sind. > (1.5 Millionen tote Iraker sind eben ein Kollateralschaden - dafür > bringen wir ihnen > die Demokratie). Ich glaube nicht, dass das etwas mit der »amerikanischen Globalkultur« zu tun hat, zu der übrigens auch die bekanntesten Lieder der Friedensbewegung zählen. > Ich frage: Wo ist - in Anbetracht Deiner "geringen Menge von > Filmkonsumenten" der > wunderbare, genuin schwedische Film geblieben (Ingmar Bergman, Liv > Ullmann, Erland Josephson > usw?) Warum war die Synchronisation von Filmen in Schweden früher > möglich, und > heute nicht mehr? Sind die ärmer geworden? (finanziell nein, kulturell > ja). > Wo sind die wunderbaren, genuin schwedischen Kinderbuchautoren > geblieben? Selma Lagerlöf, > Astrid Lindgren und andere? Möglicherweise gibt es so geniale Künstler heute nicht mehr und das Interesse an den Filmen ist deshalb gesunken? So wie die Schweden nicht in jeder Generation eine Astrid Lindgren hervorbringen, gibt es bei uns nicht immer neue Reformatoren, Dichterfürsten oder Philosophen. > Ich meine, die schwedische Kultur kämpft verzweifelt um ihr Überleben > gegenüber der > breitgelatschten, volkspädagogischen US-Disney-, Konsum- und > Rockkkultur und geht > langsam unter. > Ein Schicksal, das uns auch blüht, und wobei Du mit Deinen > Auffassungen mithilfst. Klar. Die Rockmusik ist unser Untergang. Und die langen Haare ;-) > Sie haben eine geringe Wissenschaftstradition und sie sind dabei, ihre > Kulturtradition > ebenfalls über Bord zu werfen. > Wir Deutschen haben eine gewaltige Wissenschaftstradition und > Kulturtradition, wobei > unsere Kultur in weiten Zügen von uns selbst gefleddert und verraten > wird. Und unsere > Wissenschaft ...? Ja, was ist mit unserer Wissenschaft? > Mir ist es angenehmer, in Schweden etwas von der schwedischen Sprache > und Kultur zu > erfahren. Aber wo bleibt die, wenn die alles so machen, wie es in > Boston, Palo Alto, > Lexington, Burlington, Los Angeles, Orlando, Miami schon ist Dir ist nicht aufgefallen, dass die genannten Orte doch /gewisse/ Unterschiede aufweisen? Vielleicht schaust Du zu wenig amerikanische Filme? ;-) > Der Tourismusstandort Deutschland ist mir schnuppe. Deutschland ist > mein Vaterland > und mein Heimatland. Ich will hier leben und nirgendwo anders - > höchstens mal ein > bißchen als Tourist oder im Forschungsaufenthalt. Dann will ich die > dortige Kultur > kennenlernen und nicht durch dieselbe blöde Mall stapfen, wie in Dresden. Du /musst/ durch keine Mall stapfen, probiere es einfach mal aus, diese Bauten zu ignorieren … > Ich li
Wieder: linux-kongress am 29. und 30. in dd
Tobias Koenig schrieb: Hej, Linus Thorwalds z.B. spricht außergewöhnlich gut Englisch und Fachenglisch, das liegt wohl daran, daß die skandinavischen Länder keine außergewöhnliche akademische Tradition haben, und damit sehr stark zu Wissenschaftsenglisch tendieren. Nein, liegt eher daran, dass die Skandinavier von Kind auf zweisprachig erzogen werden, Isländisch/Norwegisch/Schwedisch/Dänisch/Finnisch als Muttersprache und Englisch durch Filme/Musik, welche auf Grund der geringen Anzahl an Konsumenten nicht auf die jeweilige Sprache synchronisiert werden. Ist das jetzt ein Nachteil für das Skandinavische Staatswesen? Immerhin ist es den Kindern schon im Grundschulalter möglich ausländische Nachrichten im Internet zu lesen und damit nicht auf die (möglicherweise zensierte) inländische Presse angewiesen zu sein. Das ist eigentlich nichts anderes als was ich sagte. Deshalb würde ich Dein Nein relativieren. Und ich möchte Dich auf einen eingebauten Denkfehler hinweisen. Die Frage ist, was wird aus der schwedischen Nationalkultur, die das Unverwechselbare Schwedische ausmacht? Wird Schweden dann auch so eine langweilige globalenglische Nation, wie Australien, Kanada und andere? Schöne Natur, aber von der Nation und ihrer Kultur ist nichts mehr zu sehen. Die spezifisch schwedischen Denkmuster, Schulen, Kulturzeugnisse, das Gefühl der eigenen Identität sind nur noch Historie. Du gehst in die Mall shoppen, und findest alle Läden, wie in der Burlington Mall, dieselben Marken wie dort, (natürlich alles in China hergestellt). Man sagt: Bewahre nicht die Asche - gib lieber das Feuer weiter. Ich z.B. will das Feuer unserer deutschen Nation weitergeben, und meine, daß einzig und allein als die Summe, nicht die Vereinigung, der grundlegend verschiedenen Nationalkulturen und Muttersprachen noch die verschiedenen Denkmuster hervorbringen kann, um die Welt vor ihrem Untergang noch dieses Jahrhundert zu bewahren. Aber nicht diese breitgelatschte Ami/Globalkultur , der wir alle hinterherrennen, und die überall zynisch beweist, daß ihr die Menschen in Wirklichkeit ziemlich egal sind. (1.5 Millionen tote Iraker sind eben ein Kollateralschaden - dafür bringen wir ihnen die Demokratie). Ich frage: Wo ist - in Anbetracht Deiner "geringen Menge von Filmkonsumenten" der wunderbare, genuin schwedische Film geblieben (Ingmar Bergman, Liv Ullmann, Erland Josephson usw?) Warum war die Synchronisation von Filmen in Schweden früher möglich, und heute nicht mehr? Sind die ärmer geworden? (finanziell nein, kulturell ja). Wo sind die wunderbaren, genuin schwedischen Kinderbuchautoren geblieben? Selma Lagerlöf, Astrid Lindgren und andere? Ich meine, die schwedische Kultur kämpft verzweifelt um ihr Überleben gegenüber der breitgelatschten, volkspädagogischen US-Disney-, Konsum- und Rockkkultur und geht langsam unter. Ein Schicksal, das uns auch blüht, und wobei Du mit Deinen Auffassungen mithilfst. Sie haben eine geringe Wissenschaftstradition und sie sind dabei, ihre Kulturtradition ebenfalls über Bord zu werfen. Wir Deutschen haben eine gewaltige Wissenschaftstradition und Kulturtradition, wobei unsere Kultur in weiten Zügen von uns selbst gefleddert und verraten wird. Und unsere Wissenschaft ...? Es ist jedenfalls sehr angenehm im Urlaub in Skandinavien sich mit jedem Bürger (vom Schulkind bis zum Rentner) auf Englisch unterhalten zu können und nicht auf ein beschränktes 'Hallo/Mein Name ist/Ich komme aus/Aufwiedersehen' Vokabular angewiesen zusein... Mir ist es angenehmer, in Schweden etwas von der schwedischen Sprache und Kultur zu erfahren. Aber wo bleibt die, wenn die alles so machen, wie es in Boston, Palo Alto, Lexington, Burlington, Los Angeles, Orlando, Miami schon ist Das in Deutschland immer noch Personen im öffentlichen Dienst bzw. Dienstleistungssektor (z.B. Polizisten, Bus/Bahnfahrer, Bankangestellte) nicht mal grundlegende Englischkentnisse haben ist eher peinlich, so wird das nix mit dem Tourismusstandort Deutschland Der Tourismusstandort Deutschland ist mir schnuppe. Deutschland ist mein Vaterland und mein Heimatland. Ich will hier leben und nirgendwo anders - höchstens mal ein bißchen als Tourist oder im Forschungsaufenthalt. Dann will ich die dortige Kultur kennenlernen und nicht durch dieselbe blöde Mall stapfen, wie in Dresden. Ich liebe die deutsche Kultur, die deutsche Wissenschaft, Philosophie, die deutschen Frauen, die deutschen Städte, die deutsche Literatur undsoweiter undsoweiter als allererstes auf der Welt! (Ohne die anderen zu verachten, sie sind willkommen aber nicht meine Heimat). Ihnen wünsche ich, daß sie genauso erhalten bleiben, wie meine Kultur. Ein Weltbürgertum gibt es nicht. Eine einheitliche Weltkultur wird es nicht geben. Das ist keine Kultur sondern Kommerz, an dem sich bestimmte Leute bereichern und ich veröde. Wir leben im Moment in einem großen Ungleichgewicht, das die ökonomische Globalisierung über uns
Re: linux-kongress am 29. und 30. in dd
On Friday 30 October 2009, falk.doer...@fadoe.de wrote: > Zitat von Konrad Rosenbaum : > > Gegenbeispiel: ein müder Sachse (ich) und ein müder Wiener wollen sich > > in der Straßenbahn unterhalten. Beide Muttersprachler in Deutsch. Wir > > haben irgendwann auf Englisch geschaltet, weil wir uns sonst nicht > > verstanden hätten... > > Einen müden Wiener auf Englisch würde ich erst recht nicht verstehen. > Wer weiß wie geheim euer Gespräch war das es Oma Emma auf dem > Nachbarsitz nicht verstehen sollte. Es hatte nix mit geheim oder Angeberei zu tun - dazu waren wir wirklich zu müde (ein langer Messe-Tag lag hinter uns) - wir wollten uns eher lange genug wach halten bis wir im Quartier angekommen waren und umfallen durften. Das Thema war (soweit ich mich erinnere) übrigens KDE - das war nicht geheim, aber Oma Emma hätte es nicht verstanden egal welche Sprache wir genommen hätten. Der Effekt von Englisch war eine unverändert sinnlose Konversation mit weniger Unterbrechungen durch "Hähs" - die Wahrscheinlichkeit eines unbekannten/unverständlichen Wortes war einfach geringer. Probier es einfach mal wenn Du die Gelegenheit hast: unterhalte Dich in einem hundemüden Zustand mit irgendwem aus einer anderen deutschsprachigen Gegend (nicht Thüringen, das liegt sprachlich zu nah!). Vorzugsweise sollte derjenige nur Dialekt sprechen oder auch müde sein. Du wirst sehr schnell feststellen, dass Du selbst in Deinen Heimatdialekt verfällst und auch nur noch diesen (und evtl. Hochdeutsch) verstehst. Wenn Du jetzt die Gelegenheit hast auf eine Sprache auszuweichen, die beiden Gesprächspartnern fremd und damit auf das Wesentliche beschränkt ist, dann wirst auch Du sie nutzen! Konrad signature.asc Description: This is a digitally signed message part. ___ Lug-dd maillist - Lug-dd@mailman.schlittermann.de https://ssl.schlittermann.de/mailman/listinfo/lug-dd