Re: linux-kongress am 29. und 30. in dd

2009-10-31 Diskussionsfäden Rene Thiel
Grimnin Fridyson (Andreas?) schrieb:
> die Platten vernichten die Daten
> die Daten vernichten die Platten
>
> Beide Sätze dürfte es so im Deutschen geben, und es ist nicht genau klar wer 
> wen  vernichtet

Falsch: Deine Beispiele verwenden beide das Aktiv, somit werden im ersten 
Bespiel die Daten
vernichtet, im zweiten Beispiel die Platten.
Wenn im zweiten Beispiel die Daten vernichtet werden sollen, dann sollte 
korrekterweise das
Passiv verwendet werden: die Daten werden von den Platten vernichtet.

Siehe auch:
http://de.wikipedia.org/wiki/Aktiv_und_Passiv_im_Deutschen
http://de.wikipedia.org/wiki/Diathese_%28Linguistik%29
http://www.udoklinger.de/Deutsch/Grammatik/Aktiv-Passiv.htm

Darin unterscheidet sich übrigens die deutsche Sprache nicht von den meisten 
anderen
indogermanischen Sprachen: Englisch, Spanisch, Russisch, Rumänisch...


Gruß
René Thiel (Rennkuckuck)
mailto:r...@rennkuckuck.de
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http://rennkuckuck.de - Die Rumänien-Seiten
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Re: Noch: linux-kongress am 29. und 30. in dd

2009-10-31 Diskussionsfäden Rene Thiel
Tobias Koenig schrieb:
> Das in Deutschland immer noch Personen im öffentlichen Dienst bzw.
> Dienstleistungssektor (z.B. Polizisten, Bus/Bahnfahrer, Bankangestellte)
> nicht mal grundlegende Englischkentnisse haben ist eher peinlich,
> so wird das nix mit dem Tourismusstandort Deutschland

Fragt ein Tourist zwei Polizisten nach dem Weg, erst auf Englisch,
dann auf Französisch und Spanisch, schließlich auf Russisch.
Danach gibt der Mann auf.
"Der konnte ja vier Sprachen!", staunt der eine Polizist.
Meint der andere: "Und? Hat es ihm was genützt?"


Gruß
René Thiel (Rennkuckuck)
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Ein letztes Mal wegen der Unsachlichkeit, aber mit einem interessanten Verweis: linux-kongress am 29. und 30. in dd

2009-10-31 Diskussionsfäden Klaus Daessler

Hallo Tobias:
Tobias Koenig schrieb

Klaus:

Die Konsequenz ist:
Ach wenn wir doch endlich alle auf der Welt Globalenglisch sprechen
würden, wie die 80% Unterschicht-Amerikaner. Dann wäre das Glück vollkommen!


Unterschicht-Amerikaner... sprechen schlecht Sprache... Menschen schlechterer 
Art...
(nein, das geht zuweit), aber ich denke deine Einstellung ist mir jetzt klar.
  
Das war etwas unsachlich. Wenn ein Volk auch dreist von den Medien der 
Mächtigen
verdummt, von ihrem schlechten Bildungssystem vernachlässigt, und 
eine gewisse Rudimentärsprache aufgepflanzt bekommt,  so folgt daraus 
lange nicht,

daß es schlechte Menschen sind. Ich hab lange genug bei
diesen Menschen gearbeitet und war abends im Waschsalon.
Dein letzter Satz war damit arg daneben, auch wenn Du " nein, das geht 
zu weit "

geschrieben hast.. Dann hättst Du es nämlich wieder gelöscht.
Meine Einstellung ist Dir scheinbar überhaupt noch nicht klar,
obwohl ich sie deutlich geschrieben habe. Eine Gruppenideologie ist
für ein Diskussionsforum keine gute Grundlage.
Und nun zum "Theatralischen":
http://www.global-society-dialogue.org/weltweite-herausforderungen
Dort steht es etwas tiefer begründet, als ich es im Linux-Forum je könnte.
Ich höre jetzt zu diesem Thema auf. Bis sehr viel später!
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Kulturundsprachdiskussionsliste (was) Re: Immernoch Sprache)

2009-10-31 Diskussionsfäden Josef Spillner
On Saturday 31 October 2009 14:51:53 Klaus Daessler wrote:
[...]

Hatten wir nicht bereits mal eine solche Diskussion gehabt mit dem Ergebnis, 
dass das Thema zwar reizvoll, aber für diese Liste eher störfeuernd ist und es 
eine Alternative gibt?

http://article.gmane.org/gmane.org.user-groups.linux.dresden/17471

Ich würde die Inhalte auf lug-dd gern so weit wie möglich technisch gehalten 
sehen, um beispielsweise jederzeit Studenten mit einem entsprechenden Bedarf 
hierauf verweisen zu können.

Josef mit déjà-vu bzw. déjà-lu

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Re: Immernoch Sprache (Was: Re: Wieder: linux-kongress am 29. und 30. in dd)

2009-10-31 Diskussionsfäden Klaus Daessler

Lieber Konrad, lieber Stefan, liebe Mitleser,
wenn ich jetzt erst mal ne Weile still bin, so deshalb, weil ich ne 
Menge Arbeit
am Rechner habe. Das hindert mich daran, hier weiterzumachen, nicht, daß 
ich da

lange überlegen müßte. Aber auch das Schreiben kostet Zeit, und zieht sofort
wieder Antworten und Antwortantworten usw. nach sich.
Das sind sehr grundlegende Diskussionen, die immer wieder aufflammen.
Ich bin mit so gut wie allen Einwänden  von Konrad und Stefan NICHT 
einverstanden.
Ich polarisiere nicht, diese Sicht würde mir zu großes Gewicht 
einräumen, ich

sage nur, was ich für richtig halte. Die Polarisierung zwischen Befürwortern
der Weiterentwicklung der Muttersprachen und den Befürwortern der
Einführung einer "Weltsprache (lingua franca) Globalenglisch"  in allen
Nationen unter den arbeitenden und kulturschaffenden Menschen ist
das eigentliche Problem.  Da gibt es keine faulen Kompromisse oder
verschiedene Geschmäcker.
Das Stadium, unsere Nationalkulturen zu pflegen und im internationalen
Bereich eine Weltverständigungssprache zu sprechen, haben wir längst
überschritten. Wir rutschen feste rein in eine armselige "flattened 
world culture".

(Ein Ausdruck, der auf dem letzten WCF geprägt wurde).
www.wcf-dresden.de
UNSER Ausgangspunkt war eine Linux-Konferenz hier in Dresden,
im wesentlichen von Deutschen für Deutsche, aber auf Globalenglisch.
Ich werde mich nach einiger Zeit wieder melden.
Übrigens, Konrad: site heißt nicht Seite sondern Standort.
Homepage heißt Startseite (von home, erinnerst Du dich an den home run?)
und nicht Netzstandort.
Das sind alles wegen ihres Klanges falsch aufgefaßte Amiwörter,
sog. falsche Freunde,
die dazu führen, daß unsere Kinder und Laien schlechtere Chancen haben,
intuitiv zu verstehen, was sich dahinter verbirgt. Deswegen brauchen
wir eine muttersprachliche Informatik-Terminologie. Diese zu
schaffen ist verdienstvoll, nicht der krampfhafte Versuch, von den Amis
verstanden zu werden.
Viele Grüße von Klaus

Konrad Rosenbaum schrieb:

On Saturday 31 October 2009, Klaus Daessler wrote:
  

Tobias Koenig schrieb:
Wo sind die wunderbaren, genuin schwedischen Kinderbuchautoren
geblieben? Selma Lagerlöf,
Astrid Lindgren und andere?



Ohne mich in der schwedischen Literatur auszukennen: Talente, wie Astrid 
Lindgren gibt es in etwa ein- bis zweimal pro Jahrhundert. Die kommen 
wieder - egal, ob Du in den paar Jahrzehnten dazwischen rumjammerst oder 
nicht. ;-)


  

Ein Schicksal, das uns auch blüht, und wobei Du  mit Deinen
Auffassungen  mithilfst.



Die Polarisierung, die Du hier betreibst hilft aber auch nicht gerade. Die 
deutsche Sprache hat Vermischungen mit Latein (Fenster), Slavisch (Gurke), 
Französich (Portmonaie) überstanden. Sie wird auch Englisch (Computer) 
überstehen und unsere Nachkommen werden genauso über unser Verhältnis zur 
Popkultur lächeln, wie wir über die deutschen Fürsten der Barockzeit und 
ihr albernes pseudofranzösisches Gehabe lächeln... ;-)


  

Und, lieber Tobias, glaube doch nicht, daß im Internetz
Informationsfreiheit herrscht!



Lieber Klaus, das heißt "Internet" - ohne "z". Das ist ein Eigenname, keine 
Beschreibung, sonst würde es "Großnetz" heißen.


Gegenbeweis: versuche mal eine beliebige Information im Internet zu 
zensieren - wenn Du das ohne finanziellen und Image-Schade überstehst und 
die Information dann wirklich weg ist, dann hast Du etwas geschafft, was 
bisher kaum jemand geschafft hat.


Die Probleme, die wir mit mangelnder Informationsfreiheit haben, kommen 
nicht vom Internet, sondern von der Geheimniskrämerei unserer Politiker und 
Behörden.


  

Versuch doch mal, den Netzstandort zu finden, wo Du die Reden von
Ahmadinedschad
im Original lesen kannst, oder von welchem "aktuellen Bösewicht" auch
immer!



Das heißt "Site", "Homepage" oder "Seite". Und sie hat die Adresse 
www.aljazeera.net oder wenn Dir Englisch dann doch lieber ist 
english.aljazeera.net. Es gibt Seiten, die noch besser informiert sind und 
tatsächlich jeder Rede ohne Kürzungen veröffentlichen, aber die 
recherchierst Du bitte selbst. Google ist Dein Freund.


Ja, die arabischen Länder sind schon ans Internet angeschlossen... ;-P

Wo wir gerade dabei sind: "Netzstandort" ist unter uns Backbone-affinen 
TCP/IP-Gurus die exakte Position eines Rechenzentrums im Sinne von 
Peering-Verbindungen. DE-CIX Frankfurt ist zum Beispiel ein wichtiger 
Netzstandort zwischen sämtlichen wichtigen deutschen Providern.


Bitte bitte tu' uns den Gefallen und akzeptiere endlich, dass viele 
Netzwerk-Fachbegriffe nicht übersetzt werden. Der Versuch ist strafbar 
unter Androhung von Missverständnissen, nicht unter drei langen e-Mails.


Ich werde mich übrigens mit Händen und Füßen weigern für "Peering" den 
Begriff "Gleichschaltung" zu verwenden. ;-)


  

Aber vielleicht bin ich auch nur verwöhnt durch das Leben in der
OpenSource Community wo Englisch dann doch die Lingua franca geworden
ist (zum Glück IMHO)
  

Die Konsequenz ist:
Ach wenn w

Re: Wieder: linux-kongress am 29. und 30. in dd

2009-10-31 Diskussionsfäden Tobias Koenig
On Sat, Oct 31, 2009 at 12:10:30PM +0100, Klaus Daessler wrote:
> Tobias Koenig schrieb:
Hej Klaus,

gleich vornweg, dass wird meine letzte Mail zu diesem Thema sein,
da es jetzt doch irgendwie off-topic wird...

> >Nein, liegt eher daran, dass die Skandinavier von Kind auf zweisprachig 
> >erzogen
> >werden, Isländisch/Norwegisch/Schwedisch/Dänisch/Finnisch als Muttersprache 
> >und
> >Englisch durch Filme/Musik, welche auf Grund der geringen Anzahl an 
> >Konsumenten
> >nicht auf die jeweilige Sprache synchronisiert werden. Ist das jetzt ein 
> >Nachteil
> >für das Skandinavische Staatswesen? Immerhin ist es den Kindern schon im 
> >Grundschulalter
> >möglich ausländische Nachrichten im Internet zu lesen und damit nicht auf die
> >(möglicherweise zensierte) inländische Presse angewiesen zu sein.

> Das ist eigentlich nichts anderes als was ich sagte.
Doch, du sagtest die Skandinavier würden Wissenschaftsenglisch verwenden, da
sie keine außergewöhnliche wissenschaftliche Tradition haben, ich sehe da 
keinen Zusammenhang
zum Lernen der Englischen Sprache durch Filme und Musik.

> Und ich möchte Dich auf einen eingebauten Denkfehler hinweisen.
> 
> Die Frage ist, was wird aus der schwedischen Nationalkultur, die das
> Unverwechselbare Schwedische ausmacht?
Was soll daraus werden? Nur weil die Leute zwei Sprachen sprechen müssen
sie doch nicht ihre Kultur verleugnen! Diese Argumentation sehe ich sehr
häufig im konservativen politischen Lager, welches von Leuten hervorgebracht
wird die Angst hat vor Veränderung... sorry (oder 'tschuldigung) aber so
ist nun mal das Leben!
Die Skandinavier sind sehr stolz auf ihre Kultur und Nation, ich bezweifle
sehr stark, dass die Englische Sprache daran etwas ändern wird.


> Wird Schweden dann auch so eine langweilige globalenglische Nation,
> wie Australien, Kanada und andere?
Hmm, die erste größere Bevölkerungsgruppe von Siedlern in Australien
waren britische Strafgefangene, ist es wirklich eine Überraschung das
da jetzt Englisch gesprochen wird? (Natürlich mit Dialekt, genau so wie
in vielen Teilen Deutschlands mit Dialekt gesprochen wird)
Und Kanada... naja, es gab halt britische und französische Siedler...
und welch Überraschung in Kanada wird Englisch und Französisch gesprochen.

> Schöne Natur, aber von der Nation und ihrer Kultur ist
> nichts mehr zu sehen.
Welche Kultur meinst du jetzt? Die Kultur der Indianer und Aboriginies?
Das diese Kulturen nahezu ausgerottet wurden hat wohl andere Gründe als
nur die Sprache.

> Die spezifisch schwedischen Denkmuster, Schulen, Kulturzeugnisse,
> das Gefühl der eigenen Identität sind nur noch Historie.
Ich habe jetzt schon viele Urlaube in Schweden, Norwegen und Dänemark
verbracht und auch ein halbes Jahr in Norwegen gewohnt und kann diese
These absolut nicht unterstützen.
Es gibt dort so viele Eigenheiten (die wir wahrscheinlich
als Klischee bezeichnen würden) die heute noch im großen Maße gelebt
werden, von einem Verlust der Identität kann da keine Rede sein.

> Du gehst in die Mall shoppen, und findest alle Läden, wie in der
> Burlington Mall, dieselben Marken wie dort,
Ist wieder mal sehr pauschalisiert. Neben den Malls (hmmm, Altmarktgaleri,
Centrumgaleri, Nickernpark... wir haben sowas ja auch *staun*) gibt
es genau so kleine Geschäfte, wo man seine Waren kaufen kann.
In Norwegen gibt es in den Malls (z.B. ICA) sowieso nur die Standardsachen,
will man mal was 'Außergewöhnliches' (z.B. einfachen Früchtetee oder Quark ;))
geht man zu einem der vielen kleinen Läden um die Ecke.

> (natürlich alles in China hergestellt).
Jo, muss man ja nicht kaufen, kann ja auch 'Made in Germany' kaufen wenn
man es sich leisten kann...

> Ich z.B. will das Feuer unserer deutschen Nation weitergeben, und
> meine, daß einzig und allein  als die Summe, 
> nicht die
> Vereinigung, der grundlegend verschiedenen Nationalkulturen und
> Muttersprachen noch die verschiedenen Denkmuster hervorbringen
> kann, um die Welt vor ihrem Untergang noch dieses Jahrhundert zu bewahren.
Ist jetzt schon a bissel theadralisch, oder?
Das die Welt untergehen wird weil es nicht so gemacht wird wie Hinz oder Kunz
es gern hätte haben wir in der Geschicht nun schon oft genug gehört.

Es liegt in der Logik der Sache dass auch Kulturen sich verändern, ob zum
besseren oder schlechteren kann man im vorherein nicht sagen (es wäre jedenfalls
eine gewisse Anmaßung), warum immer versuchen festzuhalten? Ist es
die Angst vor Veränderung?

> Ich frage: Wo ist - in Anbetracht Deiner "geringen Menge von
> Filmkonsumenten" der
> wunderbare, genuin schwedische Film geblieben (Ingmar Bergman, Liv
> Ullmann, Erland Josephson
> usw?)
Hmm? Was haben schwedische Schauspieler mit der Synchronisation englischer 
Filme zu tun?
Natürlich werden in Skandinavien skandinavische Filme produziert (und sehr gute 
IMHO!),
das ändert aber nichts daran, dass es sich finanziell nicht lohnt eine komplette
Synchronisatzion für einen englischen Blockbuster zu erstellen, der nur wenige
Wochen im Kino läuft

Immernoch Sprache (Was: Re: Wieder: linux-kongress am 29. und 30. in dd)

2009-10-31 Diskussionsfäden Konrad Rosenbaum
On Saturday 31 October 2009, Klaus Daessler wrote:
> Tobias Koenig schrieb:
> Wo sind die wunderbaren, genuin schwedischen Kinderbuchautoren
> geblieben? Selma Lagerlöf,
> Astrid Lindgren und andere?

Ohne mich in der schwedischen Literatur auszukennen: Talente, wie Astrid 
Lindgren gibt es in etwa ein- bis zweimal pro Jahrhundert. Die kommen 
wieder - egal, ob Du in den paar Jahrzehnten dazwischen rumjammerst oder 
nicht. ;-)

> Ein Schicksal, das uns auch blüht, und wobei Du  mit Deinen
> Auffassungen  mithilfst.

Die Polarisierung, die Du hier betreibst hilft aber auch nicht gerade. Die 
deutsche Sprache hat Vermischungen mit Latein (Fenster), Slavisch (Gurke), 
Französich (Portmonaie) überstanden. Sie wird auch Englisch (Computer) 
überstehen und unsere Nachkommen werden genauso über unser Verhältnis zur 
Popkultur lächeln, wie wir über die deutschen Fürsten der Barockzeit und 
ihr albernes pseudofranzösisches Gehabe lächeln... ;-)

> Und, lieber Tobias, glaube doch nicht, daß im Internetz
> Informationsfreiheit herrscht!

Lieber Klaus, das heißt "Internet" - ohne "z". Das ist ein Eigenname, keine 
Beschreibung, sonst würde es "Großnetz" heißen.

Gegenbeweis: versuche mal eine beliebige Information im Internet zu 
zensieren - wenn Du das ohne finanziellen und Image-Schade überstehst und 
die Information dann wirklich weg ist, dann hast Du etwas geschafft, was 
bisher kaum jemand geschafft hat.

Die Probleme, die wir mit mangelnder Informationsfreiheit haben, kommen 
nicht vom Internet, sondern von der Geheimniskrämerei unserer Politiker und 
Behörden.

> Versuch doch mal, den Netzstandort zu finden, wo Du die Reden von
> Ahmadinedschad
> im Original lesen kannst, oder von welchem "aktuellen Bösewicht" auch
> immer!

Das heißt "Site", "Homepage" oder "Seite". Und sie hat die Adresse 
www.aljazeera.net oder wenn Dir Englisch dann doch lieber ist 
english.aljazeera.net. Es gibt Seiten, die noch besser informiert sind und 
tatsächlich jeder Rede ohne Kürzungen veröffentlichen, aber die 
recherchierst Du bitte selbst. Google ist Dein Freund.

Ja, die arabischen Länder sind schon ans Internet angeschlossen... ;-P

Wo wir gerade dabei sind: "Netzstandort" ist unter uns Backbone-affinen 
TCP/IP-Gurus die exakte Position eines Rechenzentrums im Sinne von 
Peering-Verbindungen. DE-CIX Frankfurt ist zum Beispiel ein wichtiger 
Netzstandort zwischen sämtlichen wichtigen deutschen Providern.

Bitte bitte tu' uns den Gefallen und akzeptiere endlich, dass viele 
Netzwerk-Fachbegriffe nicht übersetzt werden. Der Versuch ist strafbar 
unter Androhung von Missverständnissen, nicht unter drei langen e-Mails.

Ich werde mich übrigens mit Händen und Füßen weigern für "Peering" den 
Begriff "Gleichschaltung" zu verwenden. ;-)

> > Aber vielleicht bin ich auch nur verwöhnt durch das Leben in der
> > OpenSource Community wo Englisch dann doch die Lingua franca geworden
> > ist (zum Glück IMHO)
>
> Die Konsequenz ist:
> Ach wenn wir doch endlich alle auf der Welt Globalenglisch sprechen
> würden, wie die
> 80% Unterschicht-Amerikaner. Dann wäre das Glück vollkommen!

Hier muss ich jetzt aber wirklich mal einhaken: die Unterschicht, die ich in 
den USA kennengelernt habe sprach entweder texanischen Dialekt (auch wenn 
der in Austin nicht so schlimm ist) oder spanisch (das ich beim besten 
Willen nicht beurteilen kann). Verständliches Globalenglisch konnte ich nur 
mit den Gebildeteren reden (LUG Austin, Kollegen, Bedienung in den besseren 
Läden, etc.pp.).

Genauso, wie die deutsche Unterschicht auch noch nie Hochdeutsch oder 
wenigstens ein reduziertes Hochdeutsch geredet hat, sondern sich immer des 
lokalen Dialektes bediente.



Konrad


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Re: Wieder: linux-kongress am 29. und 30. in dd

2009-10-31 Diskussionsfäden lag...@gmx.de
Klaus Daessler schrieb:
> Das ist eigentlich nichts anderes als was ich sagte. Deshalb würde ich 
> Dein Nein relativieren.
> Und ich möchte Dich auf einen eingebauten Denkfehler hinweisen.
Warum hat jemand einen Denkfehler eingebaut, der zur
englischen Sprache eine andere Meinung vertritt als Du?
> Die Frage ist, was wird aus der schwedischen Nationalkultur, die das 
> Unverwechselbare
> Schwedische ausmacht? Wird Schweden dann auch so eine langweilige 
> globalenglische Nation,
> wie Australien, Kanada und andere? Schöne Natur, aber von der Nation 
> und ihrer Kultur ist
> nichts mehr zu sehen. Die spezifisch schwedischen Denkmuster, Schulen, 
> Kulturzeugnisse,
> das Gefühl der eigenen Identität sind nur noch Historie. Du gehst in 
> die Mall shoppen,
> und findest alle Läden, wie in der Burlington Mall, dieselben Marken 
> wie dort,
> (natürlich alles in China hergestellt).
Keine Ahnung, ob das dort wirklich so ist. Ich bin in Dresden
nicht gezwungen, irgendwelche Malls (Galerien …) zum Einkaufen
zu nutzen. Ich vermeide es. Aber ich sehe auch keinen Grund,
diejenigen zu kritisieren, die dort einkaufen gehen. Ich koche sehr
gern und aus meiner Sicht ziemlich gesund, aber jeder andere hat genauso
das Recht, sich eine amerikanische Mahlzeit im Vorübergehen zu kaufen.
> Man sagt: Bewahre nicht die Asche - gib lieber das Feuer weiter.
>
> Ich z.B. will das Feuer unserer deutschen Nation weitergeben, und 
> meine, daß
> einzig und allein  als die Summe, nicht die
> Vereinigung, der grundlegend verschiedenen Nationalkulturen und
> Muttersprachen noch die verschiedenen Denkmuster hervorbringen
> kann, um die Welt vor ihrem Untergang noch dieses Jahrhundert zu 
> bewahren.
Das kannst Du doch tun. Zehn Menschen werden immer zehn unterschiedliche
Vorstellung von Kultur haben und in einer pluralistischen Gesellschaft 
sollten
alle ihren Platz finden.

Ich bin im Sommer von Dresden über Leipzig, Weimar, Eisenach (…) gefahren.
Ich hatte dabei, gemäß der Strecke, Bach und Luther im Ohr und im Kopf.
Eine junge Frau saß im selben Zug und wollte zu einem Festival mit Musik aus
aller Welt. Pluralismus ist, wenn eine Gesellschaft Tradition bewahrt 
und trotzdem
weltoffen ist. Und um weltoffen zu sein, braucht man heute Englisch.
> Aber nicht diese breitgelatschte Ami/Globalkultur , der wir alle 
> hinterherrennen,
> und die überall zynisch beweist, daß ihr die Menschen in Wirklichkeit 
> ziemlich egal sind.
> (1.5 Millionen tote Iraker sind eben ein Kollateralschaden - dafür 
> bringen wir ihnen
> die Demokratie).
Ich glaube nicht, dass das etwas mit der »amerikanischen Globalkultur«
zu tun hat, zu der übrigens auch die bekanntesten Lieder der 
Friedensbewegung
zählen.
> Ich frage: Wo ist - in Anbetracht Deiner "geringen Menge von 
> Filmkonsumenten" der
> wunderbare, genuin schwedische Film geblieben (Ingmar Bergman, Liv 
> Ullmann, Erland Josephson
> usw?) Warum war die Synchronisation von Filmen in Schweden früher 
> möglich, und
> heute nicht mehr? Sind die ärmer geworden? (finanziell nein, kulturell 
> ja).
> Wo sind die wunderbaren, genuin schwedischen Kinderbuchautoren 
> geblieben? Selma Lagerlöf,
> Astrid Lindgren und andere?
Möglicherweise gibt es so geniale Künstler heute nicht mehr und
das Interesse an den Filmen ist deshalb gesunken? So wie die Schweden
nicht in jeder Generation eine Astrid Lindgren hervorbringen, gibt es
bei uns nicht immer neue Reformatoren, Dichterfürsten oder Philosophen.
> Ich meine, die schwedische Kultur kämpft verzweifelt um ihr Überleben 
> gegenüber der
> breitgelatschten, volkspädagogischen US-Disney-, Konsum- und 
> Rockkkultur und geht
> langsam unter.
> Ein Schicksal, das uns auch blüht, und wobei Du mit Deinen 
> Auffassungen mithilfst.
Klar. Die Rockmusik ist unser Untergang. Und die langen Haare ;-)
> Sie haben eine geringe Wissenschaftstradition und sie sind dabei, ihre 
> Kulturtradition
> ebenfalls über Bord zu werfen.
> Wir Deutschen haben eine gewaltige Wissenschaftstradition und 
> Kulturtradition, wobei
> unsere Kultur in weiten Zügen von uns selbst gefleddert und verraten 
> wird. Und unsere
> Wissenschaft ...?
Ja, was ist mit unserer Wissenschaft?
> Mir ist es angenehmer, in Schweden etwas von der schwedischen Sprache 
> und Kultur zu
> erfahren. Aber wo bleibt die, wenn die alles so machen, wie es in 
> Boston, Palo Alto,
> Lexington, Burlington, Los Angeles, Orlando, Miami schon ist
Dir ist nicht aufgefallen, dass die genannten Orte doch /gewisse/ 
Unterschiede
aufweisen? Vielleicht schaust Du zu wenig amerikanische Filme? ;-)
> Der Tourismusstandort Deutschland ist mir schnuppe. Deutschland ist 
> mein Vaterland
> und mein Heimatland. Ich will hier leben und nirgendwo anders - 
> höchstens mal ein
> bißchen als Tourist oder im Forschungsaufenthalt. Dann will ich die 
> dortige Kultur
> kennenlernen und nicht durch dieselbe blöde Mall stapfen, wie in Dresden.
Du /musst/ durch keine Mall stapfen, probiere es einfach mal aus,
diese Bauten zu ignorieren …
> Ich li

Wieder: linux-kongress am 29. und 30. in dd

2009-10-31 Diskussionsfäden Klaus Daessler

Tobias Koenig schrieb:

Hej,
  

Linus Thorwalds z.B. spricht außergewöhnlich gut Englisch und Fachenglisch,
das liegt wohl daran, daß die skandinavischen Länder keine außergewöhnliche
akademische Tradition haben, und damit sehr stark zu Wissenschaftsenglisch
tendieren.


Nein, liegt eher daran, dass die Skandinavier von Kind auf zweisprachig erzogen
werden, Isländisch/Norwegisch/Schwedisch/Dänisch/Finnisch als Muttersprache und
Englisch durch Filme/Musik, welche auf Grund der geringen Anzahl an Konsumenten
nicht auf die jeweilige Sprache synchronisiert werden. Ist das jetzt ein 
Nachteil
für das Skandinavische Staatswesen? Immerhin ist es den Kindern schon im 
Grundschulalter
möglich ausländische Nachrichten im Internet zu lesen und damit nicht auf die
(möglicherweise zensierte) inländische Presse angewiesen zu sein.
  
Das ist eigentlich nichts anderes als was ich sagte. Deshalb würde ich 
Dein Nein relativieren.

Und ich möchte Dich auf einen eingebauten Denkfehler hinweisen.

Die Frage ist, was wird aus der schwedischen Nationalkultur, die das 
Unverwechselbare
Schwedische ausmacht? Wird Schweden dann auch so eine langweilige 
globalenglische Nation,
wie Australien, Kanada und andere? Schöne Natur, aber von der Nation und 
ihrer Kultur ist
nichts mehr zu sehen. Die spezifisch schwedischen Denkmuster, Schulen, 
Kulturzeugnisse,
das Gefühl der eigenen Identität sind nur noch Historie. Du gehst in die 
Mall shoppen,
und findest alle Läden, wie in der Burlington Mall, dieselben Marken wie 
dort,

(natürlich alles in China hergestellt).

Man sagt: Bewahre nicht die Asche - gib lieber das Feuer weiter.

Ich z.B. will das Feuer unserer deutschen Nation weitergeben, und meine, 
daß

einzig und allein  als die Summe, nicht die
Vereinigung, der grundlegend verschiedenen Nationalkulturen und
Muttersprachen noch die verschiedenen Denkmuster hervorbringen
kann, um die Welt vor ihrem Untergang noch dieses Jahrhundert zu bewahren.

Aber nicht diese breitgelatschte Ami/Globalkultur , der wir alle 
hinterherrennen,
und die überall zynisch beweist, daß ihr die Menschen in Wirklichkeit 
ziemlich egal sind.
(1.5 Millionen tote Iraker sind eben ein Kollateralschaden - dafür 
bringen wir ihnen

die Demokratie).

Ich frage: Wo ist - in Anbetracht Deiner "geringen Menge von 
Filmkonsumenten" der
wunderbare, genuin schwedische Film geblieben (Ingmar Bergman, Liv 
Ullmann, Erland Josephson
usw?) Warum war die Synchronisation von Filmen in Schweden früher 
möglich, und

heute nicht mehr? Sind die ärmer geworden? (finanziell nein, kulturell ja).
Wo sind die wunderbaren, genuin schwedischen Kinderbuchautoren 
geblieben? Selma Lagerlöf,

Astrid Lindgren und andere?

Ich meine, die schwedische Kultur kämpft verzweifelt um ihr Überleben 
gegenüber der
breitgelatschten, volkspädagogischen US-Disney-, Konsum- und Rockkkultur 
und geht

langsam unter.
Ein Schicksal, das uns auch blüht, und wobei Du  mit Deinen 
Auffassungen  mithilfst.


Sie haben eine geringe Wissenschaftstradition und sie sind dabei, ihre 
Kulturtradition

ebenfalls über Bord zu werfen.
Wir Deutschen haben eine gewaltige Wissenschaftstradition und 
Kulturtradition, wobei
unsere Kultur in weiten Zügen von uns selbst gefleddert und verraten 
wird. Und unsere

Wissenschaft ...?

Es ist jedenfalls sehr angenehm im Urlaub in Skandinavien sich mit jedem Bürger
(vom Schulkind bis zum Rentner) auf Englisch unterhalten zu können und nicht
auf ein beschränktes 'Hallo/Mein Name ist/Ich komme aus/Aufwiedersehen' 
Vokabular
angewiesen zusein...

  
Mir ist es angenehmer, in Schweden etwas von der schwedischen Sprache 
und Kultur zu
erfahren. Aber wo bleibt die, wenn die alles so machen, wie es in 
Boston, Palo Alto,

Lexington, Burlington, Los Angeles, Orlando, Miami schon ist


Das in Deutschland immer noch Personen im öffentlichen Dienst bzw. 
Dienstleistungssektor
(z.B. Polizisten, Bus/Bahnfahrer, Bankangestellte) nicht mal grundlegende 
Englischkentnisse
haben ist eher peinlich, so wird das nix mit dem Tourismusstandort 
Deutschland
  
Der Tourismusstandort Deutschland ist mir schnuppe. Deutschland ist mein 
Vaterland
und mein Heimatland. Ich will hier leben und nirgendwo anders - 
höchstens mal ein
bißchen als Tourist oder im Forschungsaufenthalt. Dann will ich die 
dortige Kultur

kennenlernen und nicht durch dieselbe blöde Mall stapfen, wie in Dresden.
Ich liebe die deutsche Kultur, die deutsche Wissenschaft, Philosophie, 
die deutschen

Frauen, die deutschen Städte, die deutsche Literatur undsoweiter undsoweiter
als allererstes auf der Welt! (Ohne die anderen zu verachten, sie sind 
willkommen
aber nicht meine Heimat). Ihnen wünsche ich, daß sie genauso erhalten 
bleiben,
wie meine Kultur. Ein Weltbürgertum gibt es nicht. Eine einheitliche 
Weltkultur
wird es nicht geben. Das ist keine Kultur sondern Kommerz, an dem sich 
bestimmte

Leute bereichern und ich veröde. Wir leben im Moment in einem großen
Ungleichgewicht, das die ökonomische Globalisierung über uns

Re: linux-kongress am 29. und 30. in dd

2009-10-31 Diskussionsfäden Konrad Rosenbaum
On Friday 30 October 2009, falk.doer...@fadoe.de wrote:
> Zitat von Konrad Rosenbaum :
> > Gegenbeispiel: ein müder Sachse (ich) und ein müder Wiener wollen sich
> > in der Straßenbahn unterhalten. Beide Muttersprachler in Deutsch. Wir
> > haben irgendwann auf Englisch geschaltet, weil wir uns sonst nicht
> > verstanden hätten...
>
> Einen müden Wiener auf Englisch würde ich erst recht nicht verstehen.
> Wer weiß wie geheim euer Gespräch war das es Oma Emma auf dem
> Nachbarsitz nicht verstehen sollte.

Es hatte nix mit geheim oder Angeberei zu tun - dazu waren wir wirklich zu 
müde (ein langer Messe-Tag lag hinter uns) - wir wollten uns eher lange 
genug wach halten bis wir im Quartier angekommen waren und umfallen 
durften. Das Thema war (soweit ich mich erinnere) übrigens KDE - das war 
nicht geheim, aber Oma Emma hätte es nicht verstanden egal welche Sprache 
wir genommen hätten. Der Effekt von Englisch war eine unverändert sinnlose 
Konversation mit weniger Unterbrechungen durch "Hähs" - die 
Wahrscheinlichkeit eines unbekannten/unverständlichen Wortes war einfach 
geringer.

Probier es einfach mal wenn Du die Gelegenheit hast: unterhalte Dich in 
einem hundemüden Zustand mit irgendwem aus einer anderen deutschsprachigen 
Gegend (nicht Thüringen, das liegt sprachlich zu nah!). Vorzugsweise sollte 
derjenige nur Dialekt sprechen oder auch müde sein. Du wirst sehr schnell 
feststellen, dass Du selbst in Deinen Heimatdialekt verfällst und auch nur 
noch diesen (und evtl. Hochdeutsch) verstehst. Wenn Du jetzt die 
Gelegenheit hast auf eine Sprache auszuweichen, die beiden 
Gesprächspartnern fremd und damit auf das Wesentliche beschränkt ist, dann 
wirst auch Du sie nutzen!



Konrad


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