Re: [Talk-de] highway=abandoned

2013-08-21 Diskussionsfäden Michael von Glasow

Hallo,

ich meine, es gab schon einige Diskussionen darüber, ob man 
historische Daten in OSM aufnehmen sollte, und wenn ich mich richtig 
entsinne, ist die mehrheitliche Aussage, dass nur das gemappt wird, was 
vor Ort noch real existiert. (Ausnahmen gibt es vielleicht noch für 
Objekte, die im Bau oder geplant sind, also in absehbarer Zeit echte 
Objekte werden.)


Wenn vor Ort noch Reste der Straße vorhanden sind (zum Teil bleiben ja 
stillgelegte Straßen noch lang bestehen und es wird nur an der Zufahrt 
eine Absperrung hingesetzt), sehe ich es noch als gerechtfertigt an, so 
etwas zu mappen - aber eben nur, solange vor Ort noch Reste einer Straße 
erkennbar sind. Von mir aus kann dann auch noch ein old_ref/old_name-Tag 
daran hängen, das tut nicht weiter weh.


Wenn an der Stelle aber inzwischen nur noch Wiese, Wald oder gar ein 
Neubaugebiet ist, sind das nur noch historische Daten. Mag sein, dass 
auch die interessant sind, aber das gehört IMHO dann nicht mehr in OSM. 
Wer sich für solche Daten interessiert, kann sich ja einen OSM-Klon 
hochziehen und mit historischen Daten befüllen, dann auch noch mit Tags, 
von wann bis wann das Objekt existierte...


Grüße
Michael

On 21/08/13 13:30, tumsi wrote:

Hallo zusammen,

Ich bin gerade in meiner Region auf neue Edits gestossen, wo alte und 
mittlerweile teilweise nicht mehr existierende Straßen gemappt wurden. 
Getaggt sind diese Linien mit highway=abandoned und old_ref=xyz. Ich 
finde das ganze etwas seltsam, vor allem, wenn man vor Ort nicht 
einmal mehr erkennen kann, dass dort irgendwann einmal Straßen 
existierten! Welchen Wert hat das ganze in der Datenbank? Ich mappe 
doch auch keine Gebäude, die abgerissen wurden und an deren Stelle nun 
neue Gebäude stehen...


Wie seht ihr das?

Viele Grüße,
Constanze





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Re: [Talk-de] Autokennzeichen

2013-08-09 Diskussionsfäden Michael von Glasow

On 09/08/13 21:57, Christian Hauer wrote:

Am 09.08.2013 20:24, schrieb Martin Koppenhoefer:
in Italien schon länger nicht mehr, da bedeuten die ersten beiden 
Stellen das Jahr der Erstzulassung


Ok ok, ich nehm ja Italien schon zurück ;)


Italien und Frankreich haben inzwischen das gleiche Schema: Nummern der 
Form AA 123 BB, die fortlaufend vergeben werden (so dass aus den ersten 
zwei Buchstaben auf das Zulassungsdatum geschlossen werden kann; in 
Italien wechseln die ersten zwei Buchstaben im Schnitt alle zwei Monate, 
in Frankreich geht es etwas schneller). Das Provinz- oder 
Départementkürzel (2 Buchstaben in Italien, 2 Ziffern in Frankreich) 
kann im rechten Streifen stehen, ist aber freiwillig und kann 
irgendeines sein, nicht notwendigerweise das eigene.


Sowohl in Italien als auch in Frankreich werden diese Kürzel aber 
weiterhin benutzt, u.a. für Adressangaben. In Italien findet man in 
Anschriften z.B. häufig Ortsangaben wie 20094 Corsico (MI) (in dem 
Fall ein Ort in der Provinz Milano). In Frankreich sind die ersten zwei 
Ziffern der Postleitzahl mit der Départementnummer identisch, in Text 
findet man zur groben geographischen Einordnung zum Teil Ortsangaben wie 
Modane (73) (d.h. im Département Savoie, Nr. 73).


Etwa ein Viertel der EU/EEA-Staaten hatte nie eine regionale Zuordnung 
der Autokennzeichen, ein weiteres Viertel hat sie mittlerweile 
abgeschafft bzw. denkt in einem Fall über eine Einführung nach, etwa die 
Hälfte hat es in Gebrauch, wobei es von Staat zu Staat Unterschiede 
gibt, ob bei Verkauf der Fahrzeugs oder Umzug das Kennzeichen gewechselt 
wird oder nicht.


In den Staaten, die eine regionale Zuordnung haben oder früher hatten, 
werden die Kürzel oft auch anderweitig verwendet. Beispielsweise 
verwenden in Deutschland auch Tierärzte das Kreiskürzel in ihren 
Kennummern (Katzenbesitzer, schaut euch mal das Tattoo eurer Lieblinge 
an, sofern vorhanden).


Der langen Rede kurzer Sinn: warum nehmen wir dieses Kürzel nicht 
einfach in den ref-Tag der jeweiligen Verwaltungseinheit auf? Die 
Litauer machen das schon (allerdings sind die Kürzel in OSM zweistellig 
und nicht mit denen im Kfz-Kennzeichen identisch). Die Amerikaner machen 
das gleiche mit den Kürzeln für ihre Bundesstaaten. In kleineren Zooms 
wird das dann auch gerendert und nimmt weniger Platz weg als der volle Name.


Grüße
Michael


PS: Kfz-Kennzeichenschemata im einzelnen:
Österreich: Bezirkskürzel (1-2 Buchstaben) am Anfang der Autonummer
Bulgarien: Provinzkürzel (1-2 Buchstaben) am Anfang der Nummer
Kroatien: Provinzkürzel (2 Buchstaben) am Anfang der Nummer
Zypern: Autonummern ohne regionale Zuordnung
Tschechien: 2. Zeichen (1 Buchstabe) der Nummer bezeichnet die Region 
(Kraj), z.B. 1A2-3456 für Prag (A)

Estland: 1. Buchstabe bezeichnet die Region, z.B. 123 ABC für Tallinn (A)
Finnland: heute keine regionale Zuordnung mehr, früher (1972-1989) 
bezeichnete der 1. Buchstabe die Region

Griechenland: Präfekturkürzel (2 Buchstaben) am Anfang der Nummer
Ungarn: heute keine regionale Zuordnung, aber es gibt Pläne, diese 
einzuführen
Irland: Grafschaftskürzel (1-2 Buchstaben) zwischen den beiden 
Zifferngruppen
Litauen: heute keine regionale Zuordnung mehr, bis 2003 gab der 2. 
Buchstabe die Region (Apskritis) an, z.B. CPN 183 für Panevėžys (P)
Norwegen: die ersten zwei Stellen identifizieren die Stadt, meist 
mehrere Kürzel pro Stadt
Polen: 2-3 Buchstaben Bezirkskürzel, von denen der erste die 
Woiwodschaft identifiziert, am Anfang der Nummer, z.B. SZY 1234 für 
Żywiec, Woiwodschaft Śląskie (S)
Portugal: nur für Anhänger und Exportfahrzeuge, 1-2 Buchstaben für die 
Zulassungsstelle, z.B. VS-08-15 oder 08-15-VS für Viseu

Rumänien: Bezirkskürzel (1-2 Buchstaben) am Anfang der Nummer
Slowakei: Bezirkskürzel (2 Buchstaben) am Anfang der Nummer. Einige 
Städte bestehen aus mehreren Bezirken, vergeben aber nur eine Nummer 
(Ausnahme Bratislava, wo der Nummernvorrat für BA bereits ausgeschöpft 
ist und daher zusätzlich BL verwendet wird.)

Slowenien; Bezirkskürzel (2 Buchstaben) am Anfang der Nummer
Spanien; heute keine regionale Zuordnung mehr, vor 2000 Provinzkürzel 
(1-2 Buchstaben) am Anfang der Nummer

Schweiz: Kantonskürzel (2 Buchstaben) am Anfang der Nummer
UK: seit 2001 1. Buchstabe Region, 2. Buchstabe Zulassungsstelle. Der 
Regionsbuchstabe ist eineindeutig, Zulassungsstellen haben mehrere 
Kürzel. Z.B. LA51BCD und LB51FGH für Wimbledon (London),
Belgien, Dänemark, Lettland, Liechtenstein, Luxemburg, Malta, 
Niederlande, Schweden: keine regionale Zuordnung



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Re: [Talk-de] Pseudonamen

2013-06-30 Diskussionsfäden Michael von Glasow

On 30/06/13 13:39, Wilhelm Spickermann wrote:

Spricht etwas dagegen, solche Texte von name nach description zu
verschieben?

Ja, so global schon (sprich: Nein, außer...)

Für die Relationen legt die Beschreibung der Relationen die Bedeutung
der Relationstags fest. So ist im Public Traffic Proposal für den Namen
von Linienvarianten angegeben:

 verkehrsmittel nr doppelpunkt from doppelpfeil to
also z.B. Bus 17: Paris =Pelkum

Das sollte man nicht ändern, obwohl es ziemlich sicher so nicht
woanders benutzt wird.

Aber ansonsten bin ich sehr dafür.
Im Prinzip ja... aber Erfahrung zeigt, dass Relationen in JOSM in der 
Relationen-Liste schwer wiederzufinden sind. Da hilft ein eindeutiger 
name-Tag (description wird in JOSM 5990 nicht ausgewertet). Zugegeben, 
das ist nur ein Workaround... besser wäre es, in JOSM die Darstellung 
der Relationen-Liste zu überarbeiten. Etwa so:


- Icon für type und ggf. auch Untertyp (z.B. Bus-Icon für type=route; 
route=bus oder verschiedene Verkehrszeichen für verschiedene 
type=restriction)
- Typ in Textform nur, wenn kein Icon definiert ist (spart Platz für 
bekannte Typen)
- Geeignete Beschreibung. Im allgemeinen Fall eine Kombination aus ref 
und name; falls diese leer sind, description, ggf. noch weitere. Für 
einige Typen ist ein abweichendes Schema besser, etwa für 
Nahverkehrslinien name/from/to.


Das ganze mit Styles anpassbar - damit würde sich der Use-Case für 
etliche solche Pseudonamen schon relativieren.


Mit Pseudonamen an anderen Objekten wäre ich strenger... etwa 
München-Augsburg an einem Bahngleis oder Nummern von Tramlinien direkt 
am Gleis. Solche Informationen gehören eher in den description-Tag oder 
in eine route-Relation. Hier würde es evtl. helfen, wenn der 
Mapnik-Kartenstil nur noch für bestimmte Objekttypen (u.a. highway=*, 
place=*, building=* und alles, was ein POI-Icon hat) den Namen rendern 
würde - damit würde der Anreiz des Tagging für den Renderer wegfallen.


Grüße
Michael

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Re: [Talk-de] Wie sinnvoll im Thread antworten? (Inhalticher Betreff: Open Data)

2013-01-21 Diskussionsfäden Michael von Glasow

On 01/21/2013 03:37 PM, Bernd Wurst wrote:

Hallo.

Am 21.01.2013 15:18, schrieb Wolfgang Barth:

kann man auf einen Einzelbeitrag hier in der Mailingliste antworten,
auch wenn man nur die Zusammenfassungen bezieht?

Nein, das geht prinzipbedingt nicht.
Wenn diese Nachricht hier richtig in den Thread einsortiert wird, dann 
geht das. Die Zusammenfassung enthält alle Nachrichten als Attachment; 
einfach die passende Nachricht öffnen und mit reply to list darauf 
antworten. Das mache ich immer so, und wenn ich meine früheren Postings 
anschaue, hat das auch immer funktioniert.


Grüße
Michael


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[Talk-de] ODBL und bekannte Vandalen-Accounts

2012-03-09 Diskussionsfäden Michael von Glasow
Hallo Liste,

was passiert eigentlich im Zuge der ODBL-Umstellung mit den Daten, die von 
Vandalen à la lmaa-du-osm-korinthenkacker, hasse-osm-korinthenkacker usw. 
angefasst wurden?

Soweit ich weiß, hat der ja gern ganze Kartenbereiche gelöscht und nahezu 
unverändert wieder eingefügt. Damit existiert jetzt ein Haufen gültiger, 
korrekter Objekte, die in V1 von ihm erstellt wurden.

CT und ODBL hat er natürlich abgelehnt, und sowohl sein Verhalten als auch die 
Kommentare auf seinen Userseiten lassen nicht erwarten, dass er sie noch 
akzeptieren wird. Als Folge davon gibt es Bereiche auf der Karte, die komplett 
rot sind.

Was passiert nach der Umstellung mit solchen Edits? Kann man für derartige 
Fälle pauschal davon ausgehen, dass die Daten nicht von ihm stammen und seine 
Edits als ODBL-clean markieren? Oder wie verhindern wir, dass durch derartigen 
Vandalismus ganze Gebiete von der Karte verschwinden?

Michael
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Re: [Talk-de] ODBL und bekannte Vandalen-Accounts

2012-03-09 Diskussionsfäden Michael von Glasow

SimonPoole wrote
 
 Am 09.03.2012 10:48, schrieb Falk Zscheile:
 Ich war der Meinung, dass hier auf der Liste mal davon die Rede war,
 dass die Edits dieses Users übernommen werden, weil sie nicht auf
 eigener Leistung des Mappers beruhen. Habe ich das falsch in
 Erinnerung?
 
 Ich hab diverse Sachen von ihm angeschaut und meiner Meinung nach ist
 das wohl kaum möglich. Er hat ja nicht nur Unsinn gemacht, also müsste
 man das alles händisch rausfiltern.
 

Ob er wirklich irgendetwas Sinnvolles gemacht hat, dürfte schwer
herauszufinden sein. Wie bereits erwähnt, hat er gern mal ganze Viertel
gelöscht und wieder eingefügt, wohl, damit es auf den ersten Blick so
aussieht, als wären seine Beiträge legitim. Ansonsten hat er gern mal Tags
verbogen, etwa name=U-Bahn für U-Bahn-Stationen und dergleichen. Gibt es
wirklich etwas, das auf seiner eigenen Leistung beruht?


SimonPoole wrote
 
 Siehe
 http://cleanmap.poole.ch/?zoom=16lat=48.0854lon=11.50844layers=000B
 

wenn ich in der Area auf Cleanmap gehe, schaut das ziemlich übel aus... die
meisten Straßen fehlen.

So, wie es auschaut, hat unser Freund wohl mehrere Accounts. Wenn er nun mit
Account A Dinge gelöscht hat, die er danach mit Account B wieder angelegt
hat, und für Account A die CTs akzeptiert, aber für Account B ablehnt, dann
haben wir ein Problem... die Löschungen bleiben, die neuen Objekte nicht, im
Endeffekt verlieren wir damit Daten.


SimonPoole wrote
 
 einfach vom gelöschten remappen (lmaa* war ja die Hauptmotivation für
 den Layer).
 

Warum übernehmen wir die Daten dann nicht einfach direkt? Urheberrechtlich
kommt es auf das gleiche heraus, ob wir Daten beibehalten oder ob wir sie
löschen, aber dann von den gelöschten Daten remappen. So oder so bilden
lmaa*'s Daten die Grundlage und die neuen Daten erben damit jedwedes
Urheberrecht von diesen.

Das alles per Hand neu anzulegen, ist ein ziemlicher Aufwand - es ist mit
Sicherheit einfacher, erstmal alles zu übernehmen und nur ungültige oder
falsche Informationen zu korrigieren. Dieser Ansatz hat ja bislang auch
funktioniert.

Daher denke ich, wir sollten erst einmal klären, ob wir davon ausgehen
können, dass dieser Benutzer Urheberrecht an seinen Edits beanspruchen kann
(will heißen: eigene Leistung).

Wenn nein: alle Changes als ODBL-clean betrachten.

Wenn ja, können wir seine Edits nicht direkt übernehmen. Dann heißt es,
überall dort, wo er Objekte angelegt hat, zu schauen, ob es dort alte
Objekte gibt, die gelöscht wurden. (Möglicherweise unter einem anderen
Account, der die CTs akzeptiert hat.) Dann sollten wir uns die dafür
verwendeten Accounts genauer anschauen und schauen, was passiert, wenn wir
diese Löschungen rückgängig machen.

--
View this message in context: 
http://gis.19327.n5.nabble.com/ODBL-und-bekannte-Vandalen-Accounts-tp5550019p5550200.html
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Re: [Talk-de] Ketten - wie taggen?

2011-10-05 Diskussionsfäden Michael von Glasow

Martin Koppenhoefer wrote:

Am 5. Oktober 2011 18:33 schrieb Gerritz0idb...@gmx.de:

ich habe jetzt einige Filialen der Videothekenkette „World of Video“
hinzugefügt, mich dabei aber folgendes gefragt:

Wie werden solche Ketten eigentlich getaggt? Normalerweise mit dem
„operator“-Tag, oder? Dieser scheint aber nach einem flüchtigen Überblick
praktisch gar nicht benutzt zu werden – auch Geschäfte wie Rewe, Lidl o.ä.
werden alle einzeln getaggt (sprich nur über „name“).


neben operator käme evtl. auch brand in Frage.


Im Prinzip ja, allerdings kann ein und derselbe operator mehrere brands 
betreiben. Beispielsweise führen viele Ketten kleinere Filialen unter 
eigenen Marken.


Beispiel: operator=REWE, brand=REWE city oder brand=REWE


Weitere Beispiele fallen mir derzeit nur außerhalb Deutschlands ein:

operator=Maxima, brand=Maxima X oder brand=Maxima XX oder brand=Maxima 
XXX (dort gibt die Zahl der X die Größe des Geschäfts an)


operator=Esselunga, name=Esselunga di Via Novara (Esselunga vergibt 
Orts- oder Straßennamen für seine Filialen)


operator=iki, brand=iki oder brand=ikiukas (ikiukas sind kleinere Märkte 
mit eingeschränktem Angebot)



Es hat also jeder der drei Tags operator, brand und name seine 
Berechtigung und eine eigene Bedeutung.


Michael

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Re: [Talk-de] Ketten - wie taggen?

2011-10-05 Diskussionsfäden Michael von Glasow

Robert Kaiser wrote:

Gerrit schrieb:

Wie werden solche Ketten eigentlich getaggt? Normalerweise mit dem
„operator“-Tag, oder? Dieser scheint aber nach einem flüchtigen
Überblick praktisch gar nicht benutzt zu werden – auch Geschäfte wie
Rewe, Lidl o.ä. werden alle einzeln getaggt (sprich nur über „name“).


AFAIK ist operator=o korrekt, aber genug Leute taggen für den 
Renderer, und der stellt es nur dar, wenn es (fälschlicherweise) im 
name=teht.


Robert Kaiser


siehe hierzu auch mein früheres Posting (habe Deins erst danach gesehen, 
sorry). Zum Rendering – am saubersten wäre es wohl, mit


COALESCE(name, COALESCE(brand, operator))

zu arbeiten. Dann wird aus den Tags name, brand, operator der erste 
nicht-leere gerendert.


Michael

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Re: [Talk-de] Hinweis zum Mappen in Frankreich

2011-08-24 Diskussionsfäden Michael von Glasow

Henning Scholland wrote:

Am 24.08.2011 16:55, schrieb Chris66:

Am 24.08.2011 16:33, schrieb Rainer Kluge:

- Landuse ist in F überwiegend durch automatischen CORINE-Import 
erzeugt

und weicht daher oft erheblich von der Realität ab.

Wieso daher ? ;-)


Weil CORINE, soweit ich weiß, per Satellit erfasst wird und damit die 
Auflösung begrenzt ist; auch kann bei der automatisierten Auswertung der 
Bilddaten auch mal der eine oder andere Fehler passieren. Mit GPS-Traces 
oder guten Luftbildern, die man dann von Hand abzeichnet, bekommt man 
bessere Ergebnisse. Ich habe mal einen Fall in Savoyen korrigiert, wo 
ein Stausee laut CORINE auch gleich die Straßen entlang der Ufer 
geflutet hat. Lage und Landuse waren zwar prinzipiell korrekt, aber die 
Kontur war sehr grob und die Fläche des Objekts war geschätzt doppelt so 
groß wie in Wirklichkeit.




Wenn die Corine Daten so schlecht sind, wieso werden sie dann 
importiert ?

...weil eine bunte volle Karte schöner aussieht als eine weiße leere ;)


Oder weil man mit deutlich weniger Aufwand eine einigermaßen passabel 
aussehende Karte bekommt – zumindest für bestimmte Objekte. Für niedrige 
Zoomstufen und zur groben Orientierung reicht die Präzision von CORINE ja.


Aber da gehen die Meinungen auseinander: Als vor ein paar Monaten die 
Ergebnisse des CORINE-Imports in Rumänien Image of the Week waren, gab 
es bei uns in Italien auch die Diskussion, ob wir nachziehen sollten. 
Die Mehrheit war dagegen (nur Südtirol hat Daten importiert); das 
Ergebnis ist, dass in Italien deutlich weniger landuses gemappt sind als 
in Frankreich. Auch wird angeführt, dass Importe beim Aufbau einer 
Community eher hinderlich sind – auch hierfür gibt es in Frankreich 
einige Beispiele, wo Ortschaften zwar mit allen landcovers und Häusern 
erfasst sind, aber keine einzige Straße eingezeichnet ist...


Michael

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Re: [Talk-de] Android

2011-08-24 Diskussionsfäden Michael von Glasow

Dimitri Junker wrote:

Hallo,

Nach vielem testen, googeln,... ist der Stand jetzt der: es gibt kein
Navit.xml, man kann dies aber aus den apk extrahieren, da gibt es 3 je nach
Bildschirmauflösung. Wenn ich dort den Pfad ändere und es nach sdcard/navit
kopiere wird dies bei Download ignoriert. Aber zur Anzeige der Karte wird es
wohl ausgewertet, aber so, daß bei mir keine Karte mehr angezeigt wird.


Hmmm... versuche mal, irgendeinen Parameter in der navit.xml testweise 
zu ändern (z.B. ein OSD-Element deaktivieren) und schau, ob das in navit 
ausgewertet wird. Wenn ja, dann liegt zumindest schon mal die navit.xml 
an der richtigen Stelle.


Wie der Download von Kartendaten direkt mit Navit funktioniert, habe ich 
noch nicht probiert... ich nutze den Navit Planet Extractor. Dort ein 
Recheck auswählen (testweise tut's ein kleines rund ums eigene Haus) und 
als navitmap.bin auf der SD-Karte abspeichern (im Navit-Verzeichnis, wo 
auch die xml-Datei liegt).


Jetzt gilt es nur noch, den Pfad herauszufinden: Dazu brauchst Du einen 
Filemanager oder eine Kommandozeile auf dem Handy, per adb verbinden 
geht auch. Dann durch die Verzeichnistruktur hangeln, um den vollen Pfad 
zur bin-Datei herauszufinden. Bei mir ist das zum Beispiel 
/sdacrd/navit/navitmap.bin.


Den Pfad dann in der XML-Datei entsprechend eintragen, das sollte 
ungefähr so aussehen:


mapset
  map type=binfile enabled=yes data=/sdcard/navit/navitmap.bin /
/mapset

Vorsicht mit relativen Pfaden – keine Ahnung, zu was die relativ sind... 
zum Verzeichnis, in dem die navit.xml liegt, oder zu dem, in dem die 
Binaries liegen oder weiß der Himmel was...


Hope it helps... und nicht verzagen, Navit hat zwar noch seine Ecken, 
aber in Sachen Entwicklung tut sich vieles, und was heute noch nicht 
funktioniert, kann schon bald besser werden...


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Re: [Talk-de] Android

2011-08-23 Diskussionsfäden Michael von Glasow

Michael Zimmermann wrote:

On Mon, 15 Aug 2011 02:04:14 +0200
Dimitri Junkero...@dimitri-junker.de  wrote:

Das erhöht den Aufwand für die Portierbarkeit auf andere Systeme...


Wieso? Was meinst Du mit anderes System? Dieser fixe Pfad ist ja wohl ser
Systemspeziefisch, also wäre eine Pfadauswahl doch wohl Systemunabhängiger.
Und wenn da wirklich ein Programmierer Probleme hat eine Pfadauswahl
einzubauen dann könnte man ja ein einfaches Konfigurationsfile nutzen. So
ist es unbrauchbar!


Die Karten samt Pfaden sind in der navit.xml hinterlegt, und die 
unterscheidet sich ohnehin schon von Plattform zu Plattform. Auf Windows 
CE ist beispielsweise ein Kartenausschnitt von München im Paket 
enthalten und konfiguriert...



Hi,
dann suche mal nach navit.xml (configfile)
darin dann nach maps und passe dir den Pfad an

hab aber keine Ahnung wo das auf einem Android liegt


Im APK-File; soweit ich weiß, wird das irgendwohin extrahiert und dann 
diese Kopie benutzt (würde auf /data tippen).


Ansonsten gibt es die Möglichkeit, eine eigene navit.xml auf der 
SD-Karte abzulegen, die dann Vorrang hat. Die muss auf der SD-Karte 
unter /navit/navit.xml liegen. In der kannst Du dann jeden beliebigen 
Pfad für die Kartendaten konfigurieren. Haken an der Sache: ob das mit 
der navit.xml auch funktioniert, wenn die SD-Karte nicht als /sdcard 
gemounted ist, weiß ich nicht...


Im navit-Bugtracker sind zwei Tickets offen, um Navit auf SD 
installieren zu können [1] [2] und so auch ohne Rooting an die 
Konfigurationsdateien zu kommen.


Wenn das alles nichts hilft, bleibt Dur nichts anderes, als noch ein 
Ticket aufzumachen und auf die Problematik hinzuweisen. Evtl. kann man 
ja, anstatt den Pfad /sdcard hart zu codieren, den tatsächlichen Pfad 
aus der Systemkonfiguration auslesen (z.B. aus der mtab). Irgendwie 
müssen ja auch andere Android-Apps mitbekommen, welchen Pfad die SD bzw. 
der integrierte Speicher hat, also muss das irgendwo hinterlegt sein...


Michael

[1] http://trac.navit-project.org/ticket/818
[2] http://trac.navit-project.org/ticket/918


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Re: [Talk-de] living_street + alley?

2011-08-21 Diskussionsfäden Michael von Glasow

Falk Zscheile wrote:

Am 20. August 2011 10:41 schrieb yzemazeyzem...@gmx.net:

On 20.08.2011 09:33, Peter wrote:

Hi

Gestern traf ich auf ein Eckchen wo recht viele kleine
Zufahrtssträßchen liegen, Neubaugebiet. Ich würde denen gerne ein
service=alley verpassen da das trifft, viel kleiner als normale
Straßen. Die meisten Straßen dort sind auch normalbreit für eine
Wohngegend.

Nun ist das zum Teil aber auch verkehrsberuhigt, Spielstraße.

Da beißt sich das da highway=living_street|service) sich
ausschließt. Falsches Taggingschema? living_street hat IMHO mehr was
richtung maxspeed. Naja.

Also: highway=service , service=alley oder highway=living_street

Im Moment taggte ich letzteres. Die schmalheit der Wege liesse sich
mit width markieren, aber so genau wollte ich es auch nicht
unbedingt, die klasse alley täte es eher.

Weis einer ein passendes tagging ohne ein Faß von proposal
aufzumachen?

Moin,

living_street=yes + traffic_sign=DE:325 ergänzen

In Bamberg gibt es etliche ähnlich gelagerte Fälle, d. h. enge Gassen
als verkehrsberuhigter Bereich (DE:325) ausgewiesen. Der hiesige
Powermapper theophrastos hat die - vermutlich in Ermangelung eines
besseren Schemas - samt und sonders als highway=service, service=alley,
living_street=yes getaggt und noch eine note drangehängt, dass das so
Absicht ist. Da mir bis dato auch nix besseres eingefallen ist (und ich
auch ungern edit-wars starte ;)), habe ich erstmal die Finger davon
gelassen, mal davon ausgehend, dass beispielsweise Routing-Anwendungen
service und living_street ähnlich gewichten. Bei genauerer Überlegung
sollte man sicherlich traffic_sign=DE:325 ergänzen.

Die wiki-konforme (mir eher zusagende) Alternative hast du ja schon genannt.

Was spräche gegen die Variante highway=living_street,
living_street=alley um zu zeigen, dass der Weg kleiner als
normalerweise ist? Natürlich ist auch das nicht wiki-konform und
bisher wohl nicht praktiziert ...


highway=living_street ist genau für Straßen gedacht, die als 
Spielstraße/verkehrsberuhigter Bereich, home zone etc. (je nach 
Land) markiert sind. Über die Breite sagt das an sich noch nichts aus. 
Siehe hierzu auch das Wiki [1].


highway=service ist eher für Einfahrten bzw. Zufahrten gedacht, etwa zu 
Parkplätzen, Tankstellen oder Grundstückseinfahrten. Das sagt auch nicht 
unbedingt was über die Größe aus; die Zufahrten zu Autobahnparkplätzen 
können ziemlich großzügig sein. [2] Meine Faustregel: wenn die Gemeinde 
Straßennamen verwendet und die Straße einen Namen hat, ist es kein 
service mehr.


Für die beschriebenen Fälle: steht an der fraglichen Straße selbst das 
entsprechende Schild Spielstraße? Wenn ja, dann würde ich sagen: 
highway=living_street. Die Breite würde ich in der Tat in einem 
Zusatztag unterbringen, falls nötig. living_street=alley wäre von daher 
OK, ggf. könnte man das ja als Proposal einreichen.


Wenn das allerdings Einfahrten sind, die nur zu je einem Grundstück 
führen (maximal zwei), selbst keine Straßennamen haben und selbst nicht 
als Spielstraße markiert sind (sondern z.B. von einer entsprechend 
markierten Straße abzweigen), dann würde ich highway=service vergeben.


Nationale Tags wie traffic_sign=DE:325 würde ich so weit wie möglich 
meiden... wenn das auch woanders auf der Welt so gehandhabt wird, wird 
die Auswertung solcher Tags ein Alptraum, wenn sie denn auch 
grenzübergreifend funktionieren soll. In der Praxis werden solche Tags 
dann wohl weitgehend ignoriert, der Zusatznutzen geht also gegen Null. 
Aus dem gleichen Grund verwenden wir ja auch in Deutschland nicht 
highway=bundesstrasse, sondern highway=primary und dergleichen.


[1] http://wiki.openstreetmap.org/wiki/Tag:highway%3Dliving_street
[2] http://wiki.openstreetmap.org/wiki/Tag:highway%3Dservice

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Re: [Talk-de] Wasd arf alles für OSM verwendet werden ?

2011-08-09 Diskussionsfäden Michael von Glasow

Steffen Heinz wrote:
gibt es irgendwo ne Stelle wo geschrieben steht was alles für OSM 
verwendet werden darf (wenn nicht wäre das sinnvoll)


http://wiki.openstreetmap.org/wiki/Potential_Datasources

Grüße
Michael


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Re: [Talk-de] OSM kompatible Navi

2011-07-11 Diskussionsfäden Michael von Glasow

Sven Geggus wrote:

Henning Schollando...@aighes.de  wrote:


Die Hardware gibt es schon. Software ist auch reichlich verfügbar. Das
gesuchte Gerät wäre Defy in einem Garmin-Gehäuse oder ein Garmin mit
Android.

Gibt es eigentlich Infos dazu welche Hardware in den Outdoorgeräten von
Garmin drinsteckt und ob man da prinzipiell Linux drauf portieren könnte?

Einige Nüvi basieren AFAIR ohnehin auf Linux. Aufwand diese seitens Garmin
alternativ auch mit offenen OS anzubieten etwa eine Mannwoche oder so.


Bei Garmin bin ich mir nicht sicher, aber Tomtom setzt (zumindest für 
einige Geräte) Linux ein. Gerätespezifische Sourcen bietet Tomtom zum 
Download an (wohl auf Grund von Verpflichtungen durch die GPL); es gibt 
schon ein Projekt [1], das sich mit weiteren Möglichkeiten auf der 
Plattform befasst.


Ansonsten fällt mir der Openmoko Freerunner [2] oder dessen (noch in 
Entwicklung befindliche) Nachfolger GTA04 [3] ein. Der Freerunner war 
ein guter Ansatz, gefallen hat mir das (vor allem für ein Smartphone) 
recht präzise GPS – Referenzgeräte sind mein Mio 168 RS, Bj. 2005, und 
mein Geeksphone One, Bj. 2010; der Mio wird leicht, das Geeksphone sogar 
bei weitem übertroffen. Auch das Display mit 480x640 Pixel (knapp unter 
300 ppi) war ein guter Ansatz.


Negativpunkte waren: langsamer Grafikchip und der ARMv4-Prozessor. Die 
Openmoko-Distros haben mich nicht überzeugt, und Android kam erst später 
– die Hardware war dafür nie gedacht (Android ist für ARMv5 entwickelt). 
Daher läuft Android auf dem Freerunner nur sehr zäh. Der Nachfolger – 
wenn er denn kommt – könnte besser werden.


Einschränkung bei dem Ganzen: outdoorfähig habe ich nichts von alle dem 
gesehen. Klar, bei Schönwetter funktioniert's, und den Freerunner habe 
ich auch schon bei Schneetreiben etliche Stunden im Stirnband meiner 
Skibrille spazieren gefahren, aber dafür ausgelegt ist er nicht wirklich...


[1] http://opentom.org/Main_Page
[2] http://www.openmoko.org
[3] http://www.gta04.org

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Re: [Talk-de] Luftbilder für JOSM

2011-06-25 Diskussionsfäden Michael von Glasow

Frederik Ramm wrote:
Da verkennst Du die Lage glaub ich ein bisschen. Diese 
Yahoo-Geschichte war noch nie was wirklich offizielles. Anders als 
Bing hat Yahoo nie irgendwas oeffentlich gesagt a la wir finden OSM 
toll und unterstuetzen die mit unseren Luftbildern. Yahoo hat 
lediglich auf Anfrage hin auf halb-privaten Kanaelen (ein 
OSMF-Vorstandsmitglied war frueher mal bei Yahoo) erklaert, dass sie 
nichts dagegen haben, wenn wir ihre Bilder abmalen. Trotz vieler 
Nachfragen haben wir das nie schwarz auf weiss bekommen, und 
vermutlich arbeitet inzwischen niemand von denen, mit denen wir damals 
geredet haben, mehr da.


Wenn ich die Infos im Wiki richtig verstehe, dann war die Aussage von 
Yahoo seinerzeit eine derartige Nutzung ist mit unseren 
Lizenzbestimmungen kompatibel. Damit wäre ein gesondertes Agreement 
nicht erforderlich und im Prinzip könnten auch andere die 
Yahoo-Luftbilder für ihre Zwecke abmalen.


Michael

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[Talk-de] Wie Kartenbereich aus API-Export rendern

2011-06-16 Diskussionsfäden Michael von Glasow

Hallo,

sorry, dass ich mich erst jetzt einklinke. Wie man im Prinzip aus einem 
OSM-File (z.B. einem API-Export) mit Mapnik eine Karte rendert, ist im 
Wiki unter [1] dokumentiert.


Prinzipiell ist es auch möglich, den OSM-Style so umzubiegen, dass 
Mapnik die Karte aus einem OSM-File statt aus PostgreSQL rendert. Das 
ist zwar mit einigen Einschränkungen verbunden, aber das Ergebnis dürfte 
der Karte von der OSM-Homepage recht nahe kommen.


Zuerst wirst Du die ganzen Layers im Style durchgehen müssen:
- Datasource anschauen: welche Tags werden gefiltert?
- Datasource so umbauen, dass die Daten aus dem XML-File geholt werden
- Alle Styles, die von dem jeweiligen Layers referenziert werden, 
anpassen: da die Filterregeln jetzt auf ALLE Objekte angewandt werden, 
müssen ggf. zuvor in der Datasource vorhandene Filterkriterien in die 
Filters der jeweiligen Rules wandern.
- Achtung: falls ein Style von mehr als einem Layer referenziert wird 
(die dann höchstwahrscheinlich unterschiedliche Datasources haben und 
die Daten unterschiedlich filtern), wirst Du Diese Styles wahrscheinlich 
duplizieren müssen, weil Du jetzt für jedes Layer andere Filterregeln 
brauchst.


Einschränkungen:

Einige Features im Default-Style benutzen PostGIS-Funktionen: 
Beispielsweise werden turning_circles mit der Farbe gefüllt, die zur 
nächstliegenden Straße passt. Diese Features hast Du mit einem 
OSM-Datasource nicht zur Verfügung; hier ist Kreativität gefragt. 
(Beispielsweise nur die casings, sprich den grauen Rand, zu rendern und 
die Füllfarbe wegzulassen.) Ebenso wirst Du darauf verzichten müssen, 
Renderingregeln für Polygone erst ab einer bestimmten Fläche greifen zu 
lassen.


Relationen werden von Mapnik überhaupt nicht unterstützt. Informationen, 
die in Relationen enthalten sind, können nicht gerendert werden. 
Speziell fällt mir dazu multipolygon ein – Gebäude mit Innenhöfen, 
Wälder mit Lichtungen usw. können so nicht wie auf der OSM-Homepage 
dargestellt werden.


Es gibt keine Unterscheidung zwischen Nodes und Ways. Areas können 
halbwegs erraten werden, indem nach eindeutigen Tags gefiltert wird 
(area, building, landuse etc.), allerdings werden auf diese Weise auch 
Nodes als Areas behandelt, wenn sie eines dieser Tags besitzen.


Außerdem scheint es noch ein paar Bugs zu geben – ich habe mal kleinere 
Bereiche ad-hoc auf diese Art gerendert, und in einzelnen Fällen 
musste ich feststellen, dass die Geometrie von Objekt A und Tags von 
Objekt B durcheinandergewürfelt wurden. Ich erinnere mich an einen Fall, 
in dem die Umrisse eines Gebäudes hartnäckig und reproduzierbar als 
Skipiste gerendert wurden... die Skipiste gab es tatsächlich, nur 
woanders...



Um die Karte als Bitmap zu rendern, gibt es, wie schon vorher 
angesprochen, nik2img.py. Eine Alternative dazu könnte auch der Mapnik 
Viewer sein: den Code gibt es auf der Mapnik-Homepage zum Download; 
Binaries werden vom Projekt nicht angeboten. (Ubuntu bietet allerdings 
ein Package mapnik-viewer an.)


Mit dem Viewer kannst Du Dir den gewünschten Kartenausschnitt auf dem 
Bildschirm heranholen und dann über die Export-Funktion in ein Bitmap 
exportieren. Einschränkung: es wird genau das exportiert, was Du auf dem 
Bildschirm siehst – gleicher Ausschnitt, gleicher Zoom. Wenn Du einen 
kleineren Ausschnitt brauchst, entweder Fenster vor dem Export 
verkleinern oder Bitmap hinterher zurechtschneiden. Der maximal 
exportierbare Kartenausschnitt ist etwas kleiner als Deine 
Bildschirmauflösung...


Hope it helps
Michael


[1] 
http://wiki.openstreetmap.org/wiki/Mapnik:_Rendering_OSM_XML_data_directly


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[Talk-de] Performance-Steigerung durch Proxy-Server

2011-06-16 Diskussionsfäden Michael von Glasow

Hallo,

openmap.lt fährt eine Proxy-Konfiguration – Betreiber ist Ramas 
[User:Ieskok]. Im Detail kenne ich seine Konfiguration zwar nicht, Kern 
scheint aber ein Apache-Server mit Squid als Reverse Proxy zu sein.


Ob das die Performance verbessert, hängt von ein paar Faktoren ab: Zum 
einen ist ein Performancegewinn erst dann möglich, wenn eine Anfrage aus 
dem Cache bedient werden kann – also frühestens ab der zweiten Anfrage 
pro Kachel. Das hängt also sehr davon ab, wie viel Traffic der Proxy 
bekommt und wie sich dieser auf die Tilesets verteilt. Je weniger 
Streuung, um so besser. Zum anderen bringt es auch nur dann etwas, wenn 
der Proxy die Anfragen schneller bedienen kann als der OSM-Server selbst 
– zum Beispiel wegen besserer Netzverbindung oder geringerer Auslastung 
von Server-Ressourcen (einschließlich Netzverbindung). Spontan fallen 
mir da Firmennetzwerke und dergleichen ein, wenn diese nur eine schmale 
und/oder stark ausgelastete Verbindung zur Außenwelt haben.


Neben der Performance ist ein weiterer Bonus die Ausfallsicherheit: 
sollten die OSM-Server nicht erreichbar sein, hat der Proxy immer noch 
Daten im Cache. Wenn also viele User vorrangig die gleichen Gebiete 
anschauen, kann ein solcher Ausfall recht gut überbrückt werden.


Zwei Probleme stellen sich: zunächst die Aktualität der Tiles. 
Idealerweise holt der Proxy die Kacheln nur dann neu vom Server, wenn 
sich dort etwas geändert hat, und beantwortet sonst alle Anfragen aus 
dem Cache. Möglich wäre hier eine Staffelung: wenn eine Kachel weniger 
als x Sekunden/Minuten alt ist, wird sie ohne Wenn und Aber aus dem 
Cache geliefert, ansonsten wird mit einem HEAD-Request an den OSM-Server 
überprüft, ob es dort eine neuere Version gibt – wenn ja, wird diese vom 
Server geholt, ansonsten wird der Request ebenfalls aus dem Cache 
beantwortet. Im schlimmsten Fall werden dann halt mal Kacheln 
zurückgeliefert, die seit maximal x Sekunden/Minuten veraltet sind. Auf 
openmap.lt sehe ich zwar öfter mal veraltete Kacheln in Bereichen, die 
ich kurz zuvor editiert habe, allerdings hilft da meist ein Refresh der 
betreffenden Kachel (auch bei sehr frischen Updates), kann also auch an 
meinem lokalen Browsercache liegen.


Zum anderen, wie bereits erwähnt, die Tile Usage Policy: ein Proxy mit 
entsprechend Traffic kann hier schnell mal an die Grenzwerte stoßen und 
geblockt werden. Andererseits entlastet ein Proxy ja gerade die 
OSM-Server, so dass eine derartige Konfiguration durchaus im Sinne der 
Policy sein sollte – diese hat ja schließlich das Ziel, die 
Serverresourcen vor Überlastung zu schützen. Wenn jemand so etwas plant, 
würde ich empfehlen, einfach mal die Server-Admins anzuschreiben, denen 
das Vorhaben zu erklären – wenn das sauber gemacht wird, sollte es 
eigentlich im Sinne von OSM sein.


my 2 cents

Michael

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[Talk-de] Haltestellen-Namen

2011-06-08 Diskussionsfäden Michael von Glasow

Hallo zusammen,


Hallo Steffen, hallo @talk-de,

/  da nebenan eine heftige Diskussion um Namenszusätze im Gange ist,

//  wurde ich an ein Problem erinnert, dem ich vor einigen Tagen gegen-
//  überstand: Haltestellennamen für Bushaltestellen von Überlandlinien.
//  Auf den Haltestellentafeln in der Stadt steht (natürlich) nicht der
//  Name der Stadt (also Lindengarten und nicht Wismar Lindengarten,
//  Ausnahme Wismar ZOB). Außerhalb der Stadtgrenzen heißt es dann schon
//  Groß Strömkendorf Dorf oder Hof Redentin Abzweig.
//  In den Online-Fahrplänen steht (natürlich?) Wismar Lindengarten,
//  wenigstens nicht Hansestadt Wismar Lindengarten, denn das könnten die
//  wenigsten Schriftanzeiger in den Bussen auch darstellen.
//  Wie verfährt man in diesem Fall am saubersten?



/das ist in der Tat ein ziemlich hartnäckiges Problem, auch außerhalb von

OSM.


In Vorarlberg habe ich etliche Haltestellen gesehen, die wohl aus einem Import 
stammen und z.B. mit
name=Feldkirch, Zollamt
getaggt sind. In Italien stoße ich öfter auf
name=Via Dante (Cormano)
- beides gefällt mir allerdings nicht sonderlich.

Das Problem ließe sich recht einfach und elegant durch einen Zusatztag lösen. 
Beispielsweise is_in, oder ein anderer (noch zu benennender) Tag.

Im obigen Beispiel wäre das dann:

name=Lindengarten
is_in=Wismar

Dann kann sich jeder Renderer daraus den für sich passenden Namen 
zusammenbauen. Für eine topographische Karte kann man is_in getrost ignorieren 
(in welcher Stadt die Haltestelle ist, sieht man dort meist deutlich).

Für Liniendiagramme und dergl. kann man is_in auswerten und z.B. nur für die 
Linien rendern, die Haltestellen mit unterschiedlichen is_in-Tags bedienen.

Die Art der Darstellung bleibt dem Renderer überlassen:

Wismar, Lindengarten

oder

Lindengarten (Wismar)

oder

WISMAR
Lindengarten
A-Straße
B-Straße
GROSS STRÖMKENDORF
Dorf

usw.

Michael


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