Re: [Neo] Ziele von Neo3

2010-01-28 Diskussionsfäden Ulf Bro
> > Was Eidur betrifft (eine Abkürzung von „eigens für die deutsche 
> > Sprache entworfene Computertastatur“), weiß ich sehr genau, dass sie 
> > nicht optimal ist. Ich glaube aber, dass die Verbesserungen, die noch 
> > kommen können, so gering ist, dass sie sich nicht mehr lohnen. Ich 
> > hoffe nicht, dass ich nochmals eine neue Tastatur lernen muss. Es 
> > sollte jetzt die letzte sein.
> > 
> > Ich habe überlegt, allgemein installierbare Treiber dafür zu 
> > entwickeln und veröffentlichen. Auf der anderen Seite: es hat keiner 
> > (außer Matthias vielleicht) daran Interesse.
> 
> Ich find’s interessant (PS: hm, hab wohl den Kontext falsch verstanden), 
> wie auch schon deine Bro-Belegung, die ich erlernte und nutzte; momentan 
> benutze ich sie nicht mehr: Mit Neo konnte ich schneller schreiben, und 
> ich warte noch auf das »perfekte« und von »allen« abgesegnete Neo 3.

So ist es. Das ist der einzige vernünftige Weg! 

Die vorhergehenden Tastaturbelegungen, die ich entworfen habe, hatte ich
stolz als optimal angesehen, bis jemand mir erklären konnte, dass das
nicht so ist. Dabei ist rückblickend die ganze Geschichte eine einzige
Kette von Pfusch – falsche Bewertungskriterien, schlechte
Optimierroutinen, nicht mal die Bigramme aus einer Textdatei konnte ich
richtig isolieren. Mit Eidur ist es etwas anderes. Sie ist aus einer
mehr optimierten Datei entstanden und durch Vertauschungen „frei
Schnauze“ ist es gelungen, eine Tastaturbelegung zu finden, die mir
einigermaßen zusagt, dafür aber nachweislich weniger optimiert ist. Die
letzten Vertauschungen haben ganz klar zu einem (rein rechnerisch)
suboptimalen Ergebnis geführt, wobei stark zu bezweifeln ist, dass die
Ausgangsdatei schon optimal war. Aber ich war nicht bereit, C auf den
linken Kleinfinger zu legen und auch nicht bereit, Punkt und Komma in
verschiedene Ecken zu legen. Sie kommen entweder unter einander oder
neben einander, und zwar kommt Komma auf den besten Platz. Nicht Punkt
auf den linken Mittelfinger oben und Komma auf den linken Zeigefinger
unten oder so. Das mache ich einfach nicht mit. Auch war ich nicht
bereit, das Ä in der unteren Reihe in der Mitte zu haben, wenn U oben
ist, zumal man sehr häufig ÄU als Bigramm schreiben muss. Dann will ich
dafür keinen unbequemen Griff haben. Wenn ein Bigramm unbequem sein
muss, dann muss es dies auf einer Silbengrenze sein, nicht in einem
Diphtong. Und so weiter und so weiter, der menschliche Faktor hat bei
Eidur eine große Rolle gespielt, es handelt sich nicht (nur) um eine
Computerlösung.

Ich bin aber ursprünglich nicht von Qwerz auf Neo gegangen und habe
dabei einen guten Tausch hinter mir wie alle ihr anderen. Ich bin von
Dvorak auf Neo gekommen, was ganz klar, für mich persönlich jedenfalls,
ein schlechter Tausch war. Am Ende stand ich fast ohne Tastatur da –
oder ich hätte Dvorak wiedererlernen können, was ich aber nicht wollte.
Ich stand also sozusagen ohne Tastatur da, und was ich heute habe, füllt
ein dringendes Bedürfnis bei mir. Irgend etwas muss ich einfach haben.
So bleibe ich jetzt bei diesem Zwischenprodukt. Die Zahlen und die
Messdaten haben wir alle gesehen. Diese Tastatur ist mäßig. Mehr nicht.
Sie ist besser als Neo, und unglaublich viel besser als Qwerz, das
stimmt. Aber sie ist nicht optimal, das sehe selbst ich ein.

Wer also bereits eine Tastatur hat, mit der er schreiben kann, soll also
vorerst dabei bleiben. Es sind neuerdings auf der Mailingliste richtige
Computerfreaks hinzu gekommen, die eine richtige Ausbildung haben, die
echte Programmiermethoden beherrschen und das Problem fachmännisch
anpacken können. Nur mit solchen Methoden kann ein endgültiges Ergebnis
erreicht werden.

> Ferner stört mich an Eidur der Vorbehalt aller Rechte und die 
> Reklamation des »geistigen Eigentums«, wobei ich schon den Begriff als 
> höchst problematisch empfinde.

Ganz richtig. Das sollte normalerweise wie eine Bremse wirken. Eidur
kann persönlich genutzt werden, aber nicht kommerziell oder in
Organisationen oder so. Es ist ein Anschauungsmuster, kein
Gebrauchsgegenstand.

> > Und die Methodik, eine neue Tastatur zu entwerfen, ist bestens in den 
> > vorhergehenden Mails beschrieben, also ist es für jeden ein Leichtes, 
> > selber seine eigene zu machen.
> 
> Für dich mag das (auch nach der langen Übung) einfach sein, ich empfinde 
> es jedoch als große Hürde, die ich nicht überwinden mag.

Es gibt genug andere, die das können. Eidur ist und bleibt ein
Zwischenergebnis und ein Anschauungsmuster. Das Interessante ist die Art
der Auswertung, insbesondere die Statistik – wie zum Beispiel die
„tatsächliche Schreibleistung“ – und die Gedanken, die in die
Entwicklung geflossen sind. Wenn jemand ein ernsthaftes Interesse daran
hat, sollte er die Dateien auf seinen Rechner kopieren, denn sie werden
nicht auf dieser Homepage bleiben. Die Homepage wird demnächst mit
musikrelatierten Sachen gefüllt und die Tastaturentwicklung überlasse
ich wieder der Neo-Gemeinde. Es könnte sein, dass ich für ei

Re: [Neo] Ziele von Neo3

2010-01-28 Diskussionsfäden Martin Roppelt
Ulf Bro ſchrieb:
> > Ich schreibe derzeit mit Eidur [http://bro.privat.t-online.de] und 
> > muss sagen, dass ich immer noch Fehler mache, wobei die gefühlte 
> > Unsicherheit in den letzten Wochen drastisch gesunken ist.
> 
> Ich kann das bestätigen. Ich schreibe damit seit Anfang Dezember und 
> erst seit wenigen Tagen (diese Woche) kann ich sagen, dass die Finger 
> es jetzt von alleine können. Ich habe eine Arbeit, wo die Leute 
> pausenlos auf mich einquatschen, während ich tippe, und es ist ein 
> unglaublich schönes Gefühl, wenn die Finger selber können, ohne dass 
> der Denker dafür eingeschaltet werden muss.
> 
> Was Eidur betrifft (eine Abkürzung von „eigens für die deutsche 
> Sprache entworfene Computertastatur“), weiß ich sehr genau, dass sie 
> nicht optimal ist. Ich glaube aber, dass die Verbesserungen, die noch 
> kommen können, so gering ist, dass sie sich nicht mehr lohnen. Ich 
> hoffe nicht, dass ich nochmals eine neue Tastatur lernen muss. Es 
> sollte jetzt die letzte sein.
> 
> Ich habe überlegt, allgemein installierbare Treiber dafür zu 
> entwickeln und veröffentlichen. Auf der anderen Seite: es hat keiner 
> (außer Matthias vielleicht) daran Interesse.

Ich find’s interessant (PS: hm, hab wohl den Kontext falsch verstanden), 
wie auch schon deine Bro-Belegung, die ich erlernte und nutzte; momentan 
benutze ich sie nicht mehr: Mit Neo konnte ich schneller schreiben, und 
ich warte noch auf das »perfekte« und von »allen« abgesegnete Neo 3.

Ferner stört mich an Eidur der Vorbehalt aller Rechte und die 
Reklamation des »geistigen Eigentums«, wobei ich schon den Begriff als 
höchst problematisch empfinde.

> Und die Methodik, eine neue Tastatur zu entwerfen, ist bestens in den 
> vorhergehenden Mails beschrieben, also ist es für jeden ein Leichtes, 
> selber seine eigene zu machen.

Für dich mag das (auch nach der langen Übung) einfach sein, ich empfinde 
es jedoch als große Hürde, die ich nicht überwinden mag.

Gruß,
 Martin



Re: [Neo] Von Qwertz auf Neo umsteigen

2010-01-28 Diskussionsfäden Jakob H.
Am 28.01.2010 12:49, schrieb Dennis Heidsiek:
> Moin Jakob,
> 
> 
> Jakob H. ſchrieb am 27.01.2010 11:28 Uhr:
>> Trotzdem ist es hilfreich, wenn man Neo sehr flüssig beherrscht, sich
>> mal einen Tag oder so vornimmt nur noch Qwertz zu schreiben (ich
>> musste das mal gezwungenermaßen so tun).
> 
> Der letzte Tag, an dem ich ausſchießlich mit Qwertz getippt habe, dürfe
> schon ziemlich lange her sein :).

Naja, ich bin meist zu faul für ein bisschen rumgesurfe an der Uni
meinen USB-Stick rauszukramen oder neo-layout.org anzusurfen. Da tippe
ich lieber die paar Logins mit Qwertz. Aber wenns natürlich ans
Schreiben längerer Texte geht, ist Neo schon meine 1. Wahl.


>> Dadurch habe ich nämlich gelernt, innerhalb weniger Sekunden zu
>> wechseln und bin jetzt auf beiden Layouts annähernd gleich schnell
> 
> Okay, das ist natürlich ein Argument, quasi um das Gehirn da flexibel zu
> halten. Obwohl ich dann wohl eher zwischen Neo und Eidur hin- und
> herwechseln wollen würde, nachdem Mœsi da so ein Loblied drauf gesungen
> hat :).

Ja, als ich vor ein paar Tagen über Eidur gelesen habe, musste ich mich
auch zurückhalten, schnoll die xkbmap umzuschreiben und das mal
auszuprobieren, irgendwie reizt es mich auch stark, wieder was neues,
besseres zu lernen.

Schade, dass ich bei den ganzen Berechnungen und Optimierungssachen
mangels Sachverstand und Lust, mich auf sowas einzulassen, nicht
mitmachen kann, aber auf eine weiter entwickelte und optimierte
Neo-Version freue ich mich trotzdem :)

Jakob
-- 
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Re: [Neo] Von Qwertz auf Neo umsteigen

2010-01-28 Diskussionsfäden Dennis Heidsiek

Hallo Fabian,


Fabian A. ſchrieb am 27.01.2010 12:16 Uhr:

Ich tue mich mit dem Umstieg z.b. relativ schwer, weil ich beruflich gezwungen 
bin, aus geschwindigkeitstechnischen oder systemspezifischen Gründen regelmäßig
Quertz zu benutzen.


Kann ich mir gut vorstellen – schon, da ich seinerzeit den ›harten‹ 
Umstieg gewählt hatte, um von einem ständigen Hin- und Herwechseln nicht 
unnötig verwirrt zu werden. Aber wie Du selbst geschrieben hast, die 
Geschmäcker sind verschieden, und so wird man sich sicherlich die 
›Zwei-Layout-richkeit‹ besser erhalten. Alles hat seine Vor- wie Nachteile.



Dazu kommt, dass ich überhaupt zum ersten Mal ein Zehnfingersystem nutze


Ich finde, dass das Erlernen eines Tastaturlayouts eine recht gute 
Gelegenheit ist, um auf das Zehnfingersystem zu wechseln. Auch wenn sich 
bei Qwertz das ›fortgeschrittene Adlersuchsystem‹ recht fest eingebrannt 
haben mag, ist man ja dazu gezwungen, komplett neue Tastenpositionen zu 
erlernen, und dann kann man es auch gleich ›richtig‹ erlernen, also die 
Hände immer schön in der Grundstellung halten und nicht auf die Tastatur 
schauen. Letzteres macht eh’ keinen Sinn, wenn sie noch mit Qwertz 
beschriftet ist, auch hier ›hilft‹¹ Neo beim Erlernen des 
Zehnfingersystems :).



Viele Grüße,
Dennis-ſ


¹ Am Anfang ist es wohl eher ein Fluch …



[Neo] TeXLive 2009 unter Ubuntu (was: Re: OT: xetex vs latex)

2010-01-28 Diskussionsfäden Dennis Heidsiek

Hallo allerseits,


Christian Kluge ſchrieb am 27.01.2010 18:25 Uhr:

Ich habe es manuell gemacht, und es läuft ganz gut


Okay, das ist allerdings sehr schön zu hören :-). Kommt hiermit auf 
meine Ubuntu-ToDo-Liste :).



pdflatex
This is pdfTeX, Version 3.1415926-1.40.10 (TeX Live 2009)


Das sagt mir auch mein MiKTeX-Windows-Pedant …


xelatex
This is XeTeX, Version 3.1415926-2.2-0.9995.2 (TeX Live 2009)


Hier hingegen ist es noch bei .1 – also wenn das mal kein erdrückendes 
Argument für einen Linux-Umstieg ist ;).



Viele Grüße,
Dennis-ſ



Re: [Neo] Von Qwertz auf Neo umsteigen

2010-01-28 Diskussionsfäden Dennis Heidsiek

Moin Jakob,


Jakob H. ſchrieb am 27.01.2010 11:28 Uhr:

Trotzdem ist es hilfreich, wenn man Neo sehr flüssig beherrscht, sich mal einen 
Tag oder so vornimmt nur noch Qwertz zu schreiben (ich musste das mal 
gezwungenermaßen so tun).


Der letzte Tag, an dem ich ausſchießlich mit Qwertz getippt habe, dürfe 
schon ziemlich lange her sein :).



Dadurch habe ich nämlich gelernt, innerhalb weniger Sekunden zu wechseln und 
bin jetzt auf beiden Layouts annähernd gleich schnell


Okay, das ist natürlich ein Argument, quasi um das Gehirn da flexibel zu 
halten. Obwohl ich dann wohl eher zwischen Neo und Eidur hin- und 
herwechseln wollen würde, nachdem Mœsi da so ein Loblied drauf gesungen 
hat :).



Viele Grüße,
Dennis



Re: [Neo] OT: xetex vs latex

2010-01-28 Diskussionsfäden Dennis Heidsiek

Hallo Frank,


Frank Stähr ſchrieb am 28.01.2010 11:50 Uhr:

Das meinte ich andersrum: Ich will xetex nutzen und brauche daher unicode-math 
(da ich ℤ im Mathematikmodus schreiben will) – ist doch so, oder?


Ja, so herum hast Du Recht, wenn Du direkt ℤ schreiben willst, brauchst 
Du unicode-math, da in dem Paket u. a. das ganze Mapping der 
Unicode-Codeipoints auf die entsprechenden TeX-Konstrukte¹ vorgenommen 
wird (im Prinzip ist das so ziemlich wie in unserer uiinput.dtx für 
pdflatex, nur noch ausführlicher).



Dass da kein Paketmanager möglich ist, will ich auch gar nicht wahrhaben.


Ich auch nicht! Also wenn wir nur ganz fest daran glauben bzw. es uns 
wünschen … ;)



Ubuntu […] 10.04

Hoffe mal, die wird generell etwas besser als 9.10. Sonst müsste ich noch zu 
Debian wechseln und Paul eingestehen, dass er Recht hatte ;-)
   


Die Hoffnung stirbt zuletzt ;).


Viele Grüße,
Dennis-ſ


¹ http://github.com/wspr/unicode-math/blob/master/unicode-math-table.tex



Re: [Neo] OT: xetex vs latex

2010-01-28 Diskussionsfäden Frank Stähr
Am Mittwoch, den 27.01.2010, 08:50 +0100 schrieb Dennis Heidsiek: 
> Frank Stähr ſchrieb am 25.01.2010 12:46 Uhr:
> > Und zwar, wenn man
> > 1. unicode-math benötigt,
> 
> Also wenn man unbedingt das Paket unicode-math benötigt/nutzen will, 
> kommt man derzeitig wohl nicht wirklich um XeTeX herum

Das meinte ich andersrum: Ich will xetex nutzen und brauche daher
unicode-math (da ich ℤ im Mathematikmodus schreiben will) – ist doch so,
oder?

> > 2. Linux nutzt
> 
> Also das Problem, dass TeXLive wie besprochen unter /einigen/ 
> GNU/Linux-Distributionen nicht aktuell bzw. schwer zu installieren ist, 
> scheint mir weniger ein TeX- als vielmehr ein 
> Linux-distributionsſpezifisches Problem zu sein.

Eben.

> Eine veraltete oder 
> stark unvollständige TeX-Distribution ist schließlich kein reines 
> XeTeX-Problem, sondern betrifft auch die PDFTeX-Executables (auch da tut 
> sich ja noch etwas!) und viele Pakete, in denen in der Zwischenzeit 
> Fehler behoben oder sogar massive Verbesserungen (Beispiel: TikZ 2.0) 
> eingeflossen sind.

Mein Hauptproblem waren vor allem die Abhängigkeiten und nicht die
„veraltete“ Tex-Version (vielleicht läuft’s aufs Gleiche hinaus).
Dass da kein Paketmanager möglich ist, will ich auch gar nicht
wahrhaben. Mit den Schriftarten sieht’s ähnlich aus – diese Probleme
sollten doch eigentlich lösbar sein …

> An eine manuelle Installation von TeXLive 2009 unter Ubuntu habe ich 
> mich ehrlich gesagt auch noch nicht herangetraut, so weit ist die 10.04 
> LTS, die vorausſichtlich TeXLive 2009 beinhalten wird, ja nun auch 
> wieder nicht entfernt :).

Hoffe mal, die wird generell etwas besser als 9.10. Sonst müsste ich
noch zu Debian wechseln und Paul eingestehen, dass er Recht hatte ;-)

tschau

Frank