Roman Grabolle schrieb:
Als Archäologie interessieren mich an dem Projekt besonders die Möglichkeiten zum Eintrag von archäologischen Daten. Der Beschreibung entnehme ich, dass nicht nur Strassen und Wege, sondern jede Art von Geodaten erfasst und mit Zusatzinformationen versehen werden können. Dabei denke ich natürlich auch an Geodaten mit archäologischer Relevanz, so z.B. zu eingetragenen Bodendenkmälern, insbesondere oberirdisch sichtbaren wie befestigte Höhensiedlungen/Burgen oder Grabhügel, Altwege und Altstrassen, Kleindenkmale wie Steinkreuze und andere, Landwehren, Schanzen, technische Denkmale wie Floßgräben etc. Auch Montanarchäolog_innen könnten so Pingenfelder, Mundlöcher oder ganze Stollen kartieren.

Hllo erstmal und herzlich willkommen hier. Die Idee halte ich für sehr interessant und auch erstrebenswert. Das sollte als Ziel auch angestrebt werden.

Da ich mehrere Kolleginnen und Kollegen kenne, die in ihrer Arbeits- oder 
Freizeit schon jetzt mit dem GPS-Gerät durch die Wälder streifen und fleißig 
Altwege und -strassen, Pingenfelder und Schanzen vermessen

Das klingt doch schon einmal sehr gut.

Gibt es bereits archäologische Denkmäler bzw. technische Denkmäler wie Kanäle 
und ähnliches in OSM?

Sofern ich informiert bin, aktuell nicht.

Gibt es eine Übersicht für Archäolog_innen, wie sie „ihre“ Objekte taggen bzw. welche presets verwendet werden können, z.B. für archäologische Denkmale allgemein bzw. befestigte Höhensiedlungen, Hügelgräber etc. (siehe oben)?

Ebenfalls noch nicht.

Wie funktioniert das Springen zum jeweiligen Wikipedia-Artikel bzw. wie könnte 
das dereinst funktionieren?

Aller guten Dinge sind drei.

Eine Dozentin hatte vor einigen Jahren einmal in einer Übung an der Uni Leipzig 
das Anlegen oder Verbessern von Wikipedia-Artikeln zum jeweiligen Referatsthema 
als Teil der Gesamtleistung gefordert und dies auch in die Bewertung mit 
einbezogen. Vielleicht überlegen einige Studierende oder Lehrende auch an 
anderen Universitäten, ein solches Vorgehen bei Exkursionsreferaten 
vorzuschlagen oder gar einzufordern.

Das wäre ein guter Schritt.

In der anschließenden Exkursion werden dann nicht nur unzählige Kilometer auf 
zum Teil abenteuerlichen Strassen zurückgelegt, sondern die Bodendenkmale zum 
Teil ausführlichst begangen und studiert. Ein GPS-Gerät ist mittlerweile nicht 
selten bereits ohnehin dabei und würde ohne Mehraufwand die entsprechenden 
Daten liefern. Das Bearbeiten und Einfügen der so neu gewonnenen Datensätze in 
die OpenStreetMap könnte eine weitere Praxisübung für Studierende darstellen.

Das wäre doch was.

Letztendlich würde so über die eigentliche Exkursion hinaus etwas Bleibendes 
für andere Archäolog_innen und die interessierte Öffentlichkeit geschaffen und 
hoffentlich letztendlich irgendwann einmal allgemein bekannt, dass es 
Archäologie nicht nur in Ägypten gibt. ;-).

Ach echt? Die gibt es auch hier? Graben die dann hier auch Pyramiden aus? Spass bei Seite, das wäre ntürlich sehr gut.

Ist es bereits jetzt oder in der Zukunft möglich, potentielle Ausflugsziele in 
der näheren oder weiteren Umgebung eines Standortes anzuzeigen?

Jain. Du kannst nach POIs suchen. Als Burg könnte das beispielsweise sein: "Castle near Berlin". Das funktioniert also so. Wobei auch hier noch einiges gemacht werden kann, um das Ganze zu optimieren und zu vereinfachen. Da fehlt es uns einfach an Entwicklern und vermutlich auch guten Ideen. Die Zeit wird diese Probleme jedoch auch lösen.

Über Rückmeldung von archäologieinteressierten OSM-Aktivist_innen oder 
OSM-begeisterten Archäolog_innen würde ich mich freuen.

Ich komme ab und zu nach Aalen und da gibt es einige Limesreste. Meine Mutter fragt sich dann immer, was denn an den paar steinen so interessant ist, dass ich mich da stundenlang aufhalten kann ;).

Nun, mein Vorschlag wäre, ein OSM_Projekt zu begründen, dass sich speziell um dieses Thema kümmert, ähnlich wie auch das Projekt Autobahnen oder ähnliches. In diesen Projekten kann man sich dann um die entwicklung spezieller Tags kümmern und es findet sich sicher auch wer, der die Tags dann in die renderer einbaut, sodass sie ausgewertet werden. Ich wäre bei solchen einem Projekt in jedem Fall dabei.

Rein technisch spricht überhaupt nichts gegen so etwas. Man könnte sogr Burgruinen und ähnliches als Grundriss in OSM einpflegen. Ich würde Euch in jedem Fall unterstützen, Ihr müsstet nur die Standarts aufschreiben.

Erst vor ein paar Tagen gab es hier btw. eine Diskussion, wie man historische Stadtmauern erfassen könnte.

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