Hallo,

jh wrote:
Ich werde dem Lizenzwechsel sicherlich nicht zustimmen, solange die überflüssige Erweiterungsklausel (CT) dazu führen wird, dass z.B. erhebliche Teile Australiens rausfliegen.

Die "Contributor Terms" sind nicht ueberfluessig, sonst wuerden sie einfach weggelassen werden.

Es ist allerdings in der Diskussion, ob man eventuell den Abschnitt 3 der CT, in dem ein kuenftiger Lizenzwechsel zu einer anderen "freien und offenen" Lizenz nicht grundsaetzlich ausgeschlossen wird, dahingehend aendert, dass man hinzuschreibt "... mit einer Attribution-Klausel". Das wuerde dann aller Voraussicht nach die Probleme mit CC-BY-Importen beheben.

Davon aber abgesehen finde ich die Haltung "ich bin gegen Datenverlust, also wenn in Australien Daten verloren gehen, dann stimme ich selber auch nicht zu, was zum Verlust meiner eigenen Daten fuehrt" nach wie vor unlogisch - ja sogar kindisch, trotzig. Das habe ich aber ja bereits Heiko erklaert. Entweder man ist *wirklich* gegen Datenverlust, dann gibt es viele Moeglichkeiten, mitzuhelfen, den Lizenzwechsel moeglichst unproblematisch zu gestalten. (In Sachen Australien gab es zum Beispiel einige Leute, die sich in Ruhe mit dem Problem auseinandergesetzt haben und Loesungsvorschlaege unterbreitet - einen davon habe ich oben skizziert.) - Oder es geht einem bloss darum, den eigenen Willen durchzudruecken, und man schreckt nicht davor zurueck, den eigenen Ausstieg - mitsamt Daten - aus dem Projekt anzudrohen. Aber soll man so jemandem wirklich glauben, dass er um das Projekt und seine Daten besorgt ist?

Darüber hinaus ist die Arroganz, mit der entsprechenden Bedenken der Australier begegnet wird - ich paraphrasiere: dann geht halt endlich streben! - unerträglich und inakzeptabel.

Dann hast Du aber nur einen kleinen Bruchteil der Auseinandersetzung mitbekommen, wenn Du das so beurteilst. Erstmal sind es nicht "die Australier" sondern genau genommen eine oder zwei Personen aus Australien, die in den letzten Monaten kontinuierlich die talk-Liste angefuehrt hat mit ziemlich unsachlichen und unvernuenftigen Argumenten.

Zweitens handelt es sich zum grossen Teil um Kuestenlinien-Daten - Daten, die wir auch vorher schon hatten, und bei denen der Import lediglich ein Plus an Praezision brachte. Wenn man die entfernen muss, hat man halt wieder eine etwas ungenauere Kueste. Alles weitere ist im Wesentlichen eine Folgedrohung aehnlich Deiner oben: "Wenn wir die Kuestenlinie loeschen muessen, dann machen wir nicht mehr mit, und dann muesst ihr auch alles loeschen, was wir eingetragen haben!"

Es ist nun mal so, dass wir uns, egal was wir machen, bei Datenimporten immer genau um die Lizenz kuemmern muessen. In Australien wurde - trotz deutlicher Hinweise seit 2008 auf der Import-Seite im Wiki - offenbar das Kompatibilitaetsproblem ignoriert. Das ist denen, die da nicht aufgepasst haben, natuerlich unangenehm, und weil es sich nicht gerade um Leute mit Verhandlungsbereitschaft handelt, ist die Auseinandersetzung da zum Teil mit harten Bandagen gefuehrt worden.

Mittlerweile ist die Position der Australier "wenn wir die Daten nicht behalten koennen, machen wir eben einen Fork", und ehrlich gesagt sehe ich das gar nicht mal als die schlechteste Loesung an. Da bricht uns ja kein Zacken aus der Krone, wenn wir sagen: "OSM gibt es ueberall auf der Welt ausser in Australien, dort heisst das Projekt AUOSM und hat andere Server und eine andere Lizenz". Find ich zwar nicht super-prickelnd, aber besser als das ewige Rumgenerve.

Bye
Frederik

_______________________________________________
Talk-de mailing list
Talk-de@openstreetmap.org
http://lists.openstreetmap.org/listinfo/talk-de

Antwort per Email an