Martin Vonwald <imagic....@gmail.com> wrote:

>http://lists.openstreetmap.org/pipermail/talk-at/2012-February/003769.html

Wenn man Linienbündel einführt oder über ein entsprechendes Proposal
abzustimmen gedenkt, dann nicht ohne das JOSM Plugin mitzuliefern, mit
dem all dies ausreichend visualisiert und grafisch editierbar wird.
Außerdem gehört eine nicht nur für Computerfreaks verstehbare
Gebrauchsanleitung des Plugins dazu. 

Möglicherweise bietet eine zukünftige API Features, die das Mappen von
Linienbündeln vereinfachen. Wer sie also in OSM möchte, möge sich
Gedanken machen, wie das geschehen könnte. Einen Vorschlag mache ich
weiter unten.

Im OSM Wiki sind eine ganze Reihe ausformulierte Vorschläge zum Thema
Linienbündel zu finden. Einige davon sind recht ähnlich zu diesem.
Auch einen Workshop hat es schon gegeben:
http://wiki.openstreetmap.org/wiki/WikiProject_Germany/Workshops/Linienb%C3%BCndel

Im Prinzip sind die Modelle daran gescheitert, dass so Getagtes auch
maintained sein will. Unter Anderem müssen Linienbündel zunächst
eingetragen aber vor Allem auch aktuell gehalten werden. Was nützen
fehlleitende Spurassistenten? 

Um das sicherzustellen, müssen möglichst viele Mapper das Modell
verstehen. Und das ist Problem Nummer 1. 

Problem Nr. 2: Auf dem Lande haben wir nicht genug Mapper, um alle
Straßen zu erfassen, geschweige Spurassistenten aktuell zu halten.
Darüber kann man vielleicht nachdenken, wenn Straßen und Adressen so
ziemlich komplett sind und der Mapper ansonsten weniger zu tun hat.
Außerdem wird die Lizenzbereinigung neue Löcher reißen, die
Mapperressourcen bindet und binden wird. IMHO sollte man noch einige
Zeit ins Land gehen lassen, bevor man Linienbündel mappt.

Problem Nummer 3 sind hierfür nicht taugliche Luftbilder.
Möglicherweise bringt die in einigen Monaten erwartete
Auflösungs-Verbesserung bei Bing Abhilfe. Es bleibt aber dann die
Frage, wie oft diese aktualisiert werden. Schon heute existiert das
Problem, dass aktuelle OSM Karten auf den Zustand eines
Jahrzehnt-veralteten Luftbildes zurückgemappt werden.

Problem Nummer 4 ist das Verwenden eines Modells, das man nicht bis zu
Ende gedacht hat und zu Inkonsistenzen oder Nichtabbildbarkeit
unbedachter Fälle führt. Auch deshalb ist die Forderung sinnvoll,
einen grafischen Editor vor einer Abstimmung mitzuliefern. Denn bei
dessen Programmierung tun sich viele Mängel und Konkretisierungen
eines theoretischen Modells auf und es kann nachgebessert werden. Die
Existenz einer allgemeinverständlichen Gebrauchsanleitung bietet die
Gewähr, dass das Modell von vielen Mappern nachvollzogen und
angewendet werden kann. Erst nach einem erfolgreichen Betatest des
Plugins und seiner Anleitung sollte man das Modell abstimmen lassen.

Problem Nummer 5 ist die Orientierung an der Straßenrichtung mit
forward und backward. Da braucht nur ein Anfänger versehentlich oder
versuchshalber die Richtung der Straße zu ändern und schon stimmt
nichts mehr. Und nichts deutet für ihn auf die Wichtigkeit der
Straßenrichtung hin. Diese falsche Richtung ist nur sehr schwer und
nur mit sehr eingehender Ortskenntnis zu erkennen. Beispielsweise muss
man wissen, dass ein Maxspeed nur in einer Richtung existiert und in
welcher. Bezogen auf den Spurassistenten muss man die vorhandenen
Spuren beider Richtungen kennen. Und selbst dann springt der Fehler
selten ins Auge. Man muss sich schon eingehend auf eine Einzelheit
einlassen. 

Ich hoffe daher darauf, dass in der nächsten zukünftigen API die
Richtung für jedes Tag unabhängig von der Straßenrichtung angegeben
werden kann, damit wenigstens dieses Problem vom Tisch ist. Dies
könnte beispielsweise so geschehen, dass man ID oder Koordinaten des
ersten und letzten Nodes eines Weges in der Reihenfolge der
gewünschten (optionalen) Richtung des Tags speichert. Editoren müssen
bei Splittings oder Vereinigungen entsprechende Folge-Änderungen
automatisch mit erledigen und verifizieren. 

Möglicherweise bietet eine zukünftige API weitere Features, die das
Mappen, Speichern und den Umgang mit Linienbündeln vereinfachen. Wer
sie also in OSM sehen möchte, möge sich Gedanken machen, wie das
geschehen könnte.

Wenn man Linienbündel einführt oder über ein entsprechendes Proposal
abzustimmen gedenkt, dann nicht ohne das JOSM Plugin mitzuliefern, mit
dem all dies ausreichend visualisiert und grafisch editierbar wird.
Außerdem gehört eine nicht nur für Computerfreaks verstehbare
Gebrauchsanleitung des Plugins dazu. 


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