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Hallo Dimi,

> Als vor Jahren die Foundation gegründet wurde gab es, soweit ich mich
> entsinne kann, auch eine Diskussion ob Geld in die Entwicklung von
> MediaWiki gesteckt werden soll. Die Entscheidung war damals, dass Freies
> Wissen nur auf freien Plattformen wirklich frei sein kann.

Das war eine Weichenstellung, deren Folgen wir jetzt spüren. Die
Entscheidung fiel aus dem Gefühl heraus, dass Freie Software (MediaWiki
und Alternativen und Ergänzungen) im Überfluss vorhanden ist. Danach ist
jedoch versäumt worden, das auf den Prüfstand zu stellen. Jetzt sind wir an
dem Punkt, an dem kommerzielle Softwaredienste (Google Docs ist nur ein
Dienst, der jederzeit verschwinden kann) Freier Software überlegen ist. Das
ist vergleichbar mit der Zeit, als Microsoft Office dem OpenOffice so
überlegen
war, dass ein Wechsel einen Nachteil darstellte. Um bei der Analogie zu
OpenOffice zu bleiben: Wikimedia muss jetzt aktiv selbst und in
Zusammenarbeit
mit Freien Entwicklern die Softwareentwicklung voran treiben. Es gibt mit
Etherpad, OwnCloud, friendi.ca und anderen Projekte, mit denen wir
zusammenarbeiten müssen. Die Bemühungen der Wikimedia Foundation
liegen vor allem bei der Auslieferung des zusammengetragenen Wissens
(MediaViewer, Mobile Surface, Wikipedia Zero). Einzig der Visual Editor
hat das Potential - bei der gegenwärtigen Entwicklungsgeschwindigkeit
in zwei bis drei Jahren - ein professionelles Bearbeitungswerkzeug zu
werden. Was jetzt passieren muss ist der Aufbau eines weltweiten Netzes
von Entwicklungsstandorten für angestellte und freie Softwareentwicklern,
die sich Online Collaboration Suite schaffen, die Google Docs weit in den
Schatten stellt. Wikimedia Deutschland stellt gerade die Weichen in
diese Richtung.

> Wenn es bestimmte
> Bereiche gibt, wo bezahlt besser ist oder es bestimmte Mitarbeiter gibt,
> die lieber die gängigen Programme benutzen, dann ist das doch in Ordnung.

Das ist in Ordnung, solange es bei einer Balance bleibt. Ein
Mitarbeiter, der
 ausschließlich mit Outlook, Word, Powerpoint und Excel arbeitet und seine
Dateien bei Google Drive hochlädt, wenn er dazu aufgefordert wird, wird nie
verstehen, was Online Collaboration ist. Ich würde bei jemandem ein Auge z
zudrücken, der in "unterstützenden Diensten" (Buchhaltung, Facility
Management)
tätig ist. Aber selbst dort sind mir Leute lieber, die Wikis bevorzugen
und dann mit
ihrem Praxiswissen auf die Weiterentwicklung dieser Tools drängen. Denn
das ist
es, was Wikimedia von allen anderen Organisationen unterscheidet: Wir
können Wiki.
Events organisieren oder Lexikoninhalte bereitstellen - das können auch
andere und
immer öfter besser wir.

Herzlichen Gruß,
Sebastian

Sebastian Wallroth
Präsidium
Wikimedia Deutschland
http://about.me/real68er
PGP Key https://de.wikipedia.org/wiki/Benutzer:Sebastian_Wallroth/PGP

Stellen Sie sich eine Welt vor, in der jeder Mensch freien Zugang zu der
Gesamtheit des Wissens der Menschheit hat. Helfen Sie uns dabei!
http://spenden.wikimedia.de/

Am 21.10.2014 um 07:00 schrieb Dimitar Parvanov Dimitrov:
> Hallo an alle,
>
> ist zwar nicht mein Kompetenzbereich, aber ein Thema für das ich mich
> privat sehr interessiere.
>
> Ich verstehe beide Punkte. Die Wikimedia (ich spreche immer global und
> nicht nur auf das jeweilige Chapter bezogen) sollte weder anit-kommerziell
> sein, noch ein Prädiger für Freie Software werden. Wenn es bestimmte
> Bereiche gibt, wo bezahlt besser ist oder es bestimmte Mitarbeiter gibt,
> die lieber die gängigen Programme benutzen, dann ist das doch in Ordnung.
> Wenn wir im Alltag eine Info brauchen und gerade das Brockhaus besser
> geeignet ist, wird auch keiner meckern, dass wir immer nur die WP benutzen
> sollen.
>
> Allerdings, sehe ich nicht ein wie Freie Software und Freies Wissen zu
> trennen sind. Ein Stück Software ist nämlich nicht einfach ein Werkzeug,
> sondern auch genau das, was wir immer befreien und teilen wollen - Wissen
> und Know-How.
>
> Als vor Jahren die Foundation gegründet wurde gab es, soweit ich mich
> entsinne kann, auch eine Diskussion ob Geld in die Entwicklung von
> MediaWiki gesteckt werden soll. Die Entscheidung war damals, dass Freies
> Wissen nur auf freien Plattformen wirklich frei sein kann.
>
> Ich habe nun das Wort "frei" zu oft benutzt und beende deswegen die
> Nachricht.
>
> Lg,
> Dimi
>
> 2014-10-21 1:53 GMT+02:00 Robin Krahl <robin.kr...@wikipedia.de>:
>
> DaB. wrote:
> >>> Falls man gerade keinen mail-client zur Hand hat, aber unbedingt seine
> >>> eMails checken will, nimmt man Squirrelmail als Webclient.
>
> Wobei es da auch deutlich benutzerfreundlichere Alternativen gibt, bspw.
> Roundcube. ;-)
>
> Grundsätzlich sehe ich das ähnlich.  Google Docs ist eine Anwendung, bei
> dir
> ich zumindest nachvollziehen kann, weshalb man sie nutzt, auch wenn es
> Alternativen gibt.  In den Bereichen E-Mail, Kalender und Kontakte gibt es
> aber meiner Meinung nach keinen Grund, auf die Google-Services
> zurückzugreifen.  Noch hoffe ich, dass das in der Geschäftsstelle auch mal
> irgendwann so gesehen wird.
>
> Wo wir gerade beim Thema sind:  Ich finde es auch schade, dass die
> Mitarbeiter, an die man PGP-verschlüsselte Mails schicken kann, ihren PGP-
> Key nicht auf der Mitarbeitenden-Seite auf wikimedia.de veröffentlich
> können.  Und erst recht, dass zu einem Großteil der Mitarbeiter und
> Bereiche
> keine verschlüsselte Kontaktaufnahme möglich ist, obwohl das häufig
> angebracht wäre.
>
> Grüße,
> Robin
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