Sebastian Moleski hat seinen Standpunkt zu der Frage der Einbindung von
freiwilligen Mitstreitenden in die Arbeit von Wikimedia Deutschland
dargelegt. Am 17.11.2014 um 13:17 schrieb Sebastian Moleski:
> Das letzte Jahrzehnt hat
> bewiesen, dass es nicht nur möglich ist, eine umfassende Enzyklopädie in
> vielen Sprachen auf rein ehrenamtlicher Ebene zu erstellen, sondern dass es
> im Zeitalter des Internets anders gar nicht nachhaltig geht. 

Das ist eine entscheidende Erkenntnis: Nachhaltigkeit ist ohne das
Engagement von Ehrenamtlichen nicht zu erreichen. Den Einsatz für Freies
Wissen nur bezahlten Kräften zu überlassen funktioniert erstens nur so
lange, wie Gelder zur Verfügung stehen. Sobald die Quelle versiegt,
bricht das System zusammen. Zweitens skaliert dieses System nicht. Man
kann mit einer begrenzten Anzahl Mitarbeiter nur eine begrenzte Menge
von Arbeit schaffen. Mit freiwilligen Kräften hat man eine potenziell
gigantische Anzahl von Mitstreitenden.

Mit dem nächsten Satz relativiert er diese Erkenntnis.

> Das sollte
> aber nicht die Sicht darauf verschließen, dass diese Erfahrungen mitunter
> eben nicht zu verallgemeinern sind. Haupt- und ehrenamtliche Tätigkeit muss
> sich vielmehr gegenseitig komplementieren, 

Das klingt sehr vernünftig. Das beste aus beiden Welten zu nehmen - wer
kann dagegen sprechen? Sebastian Moleski spricht mit seinen Taten
dagegen. Zusammen mit Pavel Richter hat er die Arbeit im Verein allein
auf bezahlte Mitarbeitende ausgerichtet. Ehrenamtliche Mitarbeitende
bleiben auf das Präsidium und keine Handvoll Arbeitsgruppen beschränkt,
die kaum etwas bewirken. Und das liegt nicht daran, dass Ehrenamtliche
nichts erreichen könnten. Wikimedia Deutschland wurde von Ehrenamtlichen
geschaffen. Die übergroße Mehrheit der Vereine und Verbände in
Deutschland wird mangels ausreichender Gelder in bewundernswerte Weise
von Ehrenamtlichen gestaltet.

Dass die Notwendigkeit besteht, Freiwilligen die Arbeit im Verein zu
ermöglichen wird zur Zeit nur aus einem Grund so nachdrücklich betont.
Ehrenamtliches Engagement für Freies Wissen ist bei Wikimedia
Deutschland zur Zeit faktisch nicht möglich.

Sebastian Moleski will jedoch seinen Kurs fortsetzen

> und zwar ohne diese elenden
> Machtdiskussionen, wie sie immer wieder auftauchen, und ohne das eine
> schlecht zu machen oder das andere zu überhöhen.

Ich weiß, dass es lästig ist, immer wieder mit der Nase darauf gestoßen
zu werden, dass Wikimedia Deutschland ohne ehrenamtliches Engagement
weit unter seinen Möglichkeiten bleibt. Mir macht es auch keinen Spaß,
dass immer wiederholen zu müssen. Und es ganz sicher falsch, die Arbeit
der Mitarbeitenden in der Geschäftsstelle schlecht zu machen. Darum tut
das auch niemand. Eine Überhöhung der Möglichkeiten der Zusammenarbeit
mit Freiwilligen ist gar nicht möglich. Denn dieses Potenzial liegt
sträflich brach.

Ich würde mich freuen, wenn mehr Mitglieder ihre Meinung äußern würden.
Bitte schreibt, wie die Zukunft des Vereins aussehen soll.

Mit freundlichen Gruß,
Sebastian Wallroth

Sebastian Wallroth
Präsidium
Wikimedia Deutschland
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Stellen Sie sich eine Welt vor, in der jeder Mensch freien Zugang zu der 
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