Ich tippe jetzt seit über 3 Jahren mit cry, und damit ist es Zeit, ein Fazit zu 
ziehen.

Erstmal: Auf meiner Truly Ergonomic sieht die Belegung so aus:

qbmuaz kgflvjß
 criey ptsnh
 xäüoö wd,.'

Im Vergleich zur Verwendung mit der Standardtastatur hat die Belegung zwei 
Änderungen:

- das q ist nach oben links gezogen, dafür habe ich ' unten rechts - die 
Änderung würde ich nicht nochmal machen
- das ß ist nicht rechts auf der Grundlinie, sondern oben rechts. Die Änderung 
ist OK. Sie ist der Preis, den ich für die symmetrischen Modifikatortasten auf 
der Truly zahle.


Das Tippgefühl mit CRY haben sich über die Jahre geändert - einige Probleme 
sind nach 3 Jahren verschwunden, andere sind geblieben. Ich habe 5 mal ein 
Fazit gezogen:


1. Anfang: au ba sind nett. kt nervt. Recht viele indirekte 
Fingerwiederholungen spürbar. g ond d sollten vll. getauscht werden. sch ist 
gut, wenn auch ungewohnt.
Zeigefinger oben stört, und es braucht recht lange zu lernen.
Die Bewegungen von Oben nach unten sind unangenehm. 

2. Nach ein paar Wochen: Ich bin jetzt bei 350-370 CPM und es wird unangenehm.
g und d hätten nicht getauscht werden sollen.
ob ist grausam. üb auch. Alles mit kleinem Finger oben stört. Die Umlaute ä und 
ü verwechlse ich ständig.
w hängt manchmal etwas.
Immernoch sind nicht alle Zeichen in Fleisch und Blut übergegangen → Das Layout 
ist (zumindest für mich nach Neo und haeik) schlecht zu lernen.
v, j und ß verwechsle ich ständig, v.a. j ist schwer zu treffen.
Auf hohen Geschwindigkeiten nervt jede Abweichung von der Grundlinie doppelt, 
v.a. wenn hoch eine Spreizung dazu kommt.
Die linke Hand scheint deutlich mehr belastet, allerdings stütze ich die auch 
auf.

3. Nach ~7 Monaten: Inzwischen bin ich bei 437 CPM, etwa 30 schneller als mit 
jeder anderen (vermutlich zum Gutteil durch jetzt insgesamt mehr training). 
ö,o,a,ä und ü verwechsle ich immernoch häufiger. J ist inzwischen kein so 
großes Problem mehr und v ist völlig Problemlos. ß treffe ich sofort.
Viele der unangenehmen Sachen haben sich eingeschliffen und ich bemerke sie 
nicht mehr so.
Ein Paar Übergänge fühlen sich beim Speedtest noch komisch an (v.a. Mitte unten 
und außen oben, z.B. ob. b oben ist insgesamt beim Tippen etwas störend). 
g unten hat sich bewährt (da ich es in emacs ständig brauche…).
Beim Testtippen fällt mir auf, dass häufiger Phasen kommen, in denen ich fast 
nur (gefühlt nur) auf der Grundlinie tippe.
Allerdings mache ich immernoch gefühlt recht viele Tippfehler.

4. Nach 2 Jahren: Inzwischen bin ich beim 10-Minuten-Test bei 400 Zeichen. Aber 
ich verwechsle immernoch oft ä und ü. In der Unteren Reihe eine andere 
Reihenfolge zu haben als in der oberen ist schrecklich, und es wird bei weitem 
nicht dadurch aufgewogen, dass damit das u und das ü auf dem gleichen Finger 
sind. j macht immernoch kleinere Probleme, ß nervt einfach etwas. Bei emacs ist 
C-x C-q in dired-mode unschön, aber das sollte kein Kriterium für den 
Optimierer selbst sein. Meine Fehlerquoten sind weiterhin hoch, aber ich habe 
auch das letzte Jahr fast nicht gezielt trainiert.

5. Nach über 3 Jahren: Ich bin bei 470 Zeichen, was mich vor allem aufhält ist 
eine hohe Fehlerquote. Fehler mache ich bei äüö und bq. Ich sollte einen 
längeren Text schnell abschreiben und dann die Fehler katalogisieren. J stört 
nicht mehr. Gezielt trainiert habe ich weiterhin nicht. Bei der nächsten und 
hoffentlich finalen Belegung dann wieder. 


Was an cry am meisten stört ist meine hohe Fehlerquote (im Vergleich zu anderen 
Belegungen). Ich führe sie auf drei Effekte zurück:

1. Einige Tasten sind ähnlich wie QWERTZ, und das ist halt immernoch teilweise 
in den Fingern.
2. b ist disbalancing.
3. Die Belegung hat heftige Symmetriebrüche, z.B. ü unter u, ö neben o, aber ä 
neben ü aber ö nicht neben ä oder ü und ä nicht unter a (unter a ist o). t ist 
unter d, aber p ist nicht unter b (b ist sehr weit weg). k ist nicht 
symmetrisch zu g, sondern im Vergleich zur symmetrischen Position gerade eine 
Taste verschoben.

Ich habe darüber mit effchen diskutiert und wir haben gemerkt, dass bone im 
Vergleich zu cry sehr symmetrisch ist - was vielleicht erklären kann, warum 
sich bone angenehm anfühlt.

Um das zu testen, habe ich beim 10-Minuten Test von Intersteno mitgeschrieben, 
welche Wörter mich ausgebremst haben:

Wörter bei denen ich langsam wurde (im 10-Minuten intersteno-Test): 

> bezeichnet Bedürfnissen jetzigen Nachhaltigkeit deutschsprachigen 
> ökonomischen entsprechende hauptsächlichen diplomatischen gegebenen 
> Zivilgesellschaft verschiedenen Umwelt wissenschaftliche Erdgipfels Prinzip 
> insbesondere Neuausrichtung Armut zur kurzfristigen

Fehler, die ich übersehen hatte: 

> künftiger Forstwirtschaft supranationaler stark Ausdruck Organisationen Wörter

Sehr unschöne Zeichenketten (wenn Wörter nach mehrfachem Tippen harmlos werden, 
kommen sie hier nicht rein). 

- Dem Optimierer bekannt (ich habe die Kosten etwas angepasst, aber grundlegend 
lässt sich hier wenig machen: Ein paar Wörter werden immer unangenehm sein, wir 
können nur ihre Anzahl verringern und den Grad an Unannehmlichkeit verringern):
  - ezeic (fingerwiederholung + disbalancing)
  - etzi (indirekte fingerwiederholung + disbalancing)
  - ür (unten zur daneben liegenden Mittellinie)
  - arm (Fingerwiederholung)
  - pt (Fingerwiederholung)
  - Zi (Disbalancing before neighboring)
  - inzi (iz, zi, disbalancing, direkt + indirekt)
  - eua (indirekte Fingerwiederholung)
  - arm (Fingerwiederholung)
  - zur (Nachbar nach unbalancing)
  - Organisation (oraiaio: heftige Zeilenwechsel links)
- Teils bekannt:
  - auptsächlic (links: auäcic: Sprung über viele Zeilen + indirekte 
Fingerwiederholung)
  - ersc (indirekter Übergang Ring-Klein, komplexe Bewegung)
  - ör (kein Handwechsel nach unbalancing, bei ö stolper ich (Symmetrie?))
  - öko (indirkte Fingerwiederholung + Asymmetrie: ö neben o?)
  - oma (indirekte Fingerwiederholung + Asymmetrie: o unter a?)
- Noch nicht bekannt, teils noch nicht verstanden:
  - gegebe (symmetrie g und b? b disbalance)
  - Erdgipf (Symmetrien? dg, eri ist ein Richtungswechsel, gibt aber keine 
Kosten: zwei Zeichen dazwischen, pf: neighboring nach unbalance)
  - insbe (ib? be? bigramm mit zwei Zeichen dazwischen?)
  - urz (unbalanciert nach zweitem Nachbarn)
  - stark (Fingerwiederholung mit zwei Zeichen dazwischen)
  - entsprechende (da verhedder ich mich obwohl es fast vollständig auf der 
Grundlinie läuft)
  - umwe (?)
  - deutsch (komplexe Bewegung?)
  - wissenschaftliche (komplexe Bewegung?)
  - supranationaler (komplex?)
  - Forstwirtschaft (komplex?)
  - Ausdruck (komplex?)


Um das zu verbessern, habe ich zwei grundlegende Ideen:

1. Als Optimierungskriterium hinzufügen, dass Ausreißer vermieden werden 
sollten: Die Standardabweichung der Kosten pro Zeichen bei einem Set von ≥100 
Sätzen sollte klein sein. Das heißt, aus jedem Satz n-gramme bilden und damit 
dann die Kosten rechnen.
2. Fehlende Symmetrie als Kostenkriterium hinzufügen.


Soviel zu meinem Fazit aus 3 Jahren Tippzeit.


Was denkt ihr dazu? 


Liebe Grüße,
Arne

PS: Symmetrien:

- Vertikal (1. über 2. oder 1. unter 2. -- gleiche Spalte)
- Seitenwechsel (1. links, 2. rechts oder 1. rechts, 2. links -- gleicher 
Finger, gleiche Zeile, gespiegelte Spalte)
- Nebeneinander (1. außen von 2. oder 1. innen von 2.)

Zeichengruppen:

- aä,uü,oö
- pb,kg,td
- dg,db


Innerhalb einer Gruppe sollten alle Paare die gleiche Symmetrie haben.

Die höchsten Kosten sollten Fast-Symmetrien haben: Wenn die Taste gerade neben 
einer symmetrischen Position liegt, oder gerade auf der falschen Hand.



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Ideal: Symmetrische Handbewegungen → Tippen in Mustern.

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