Moin Jens und Liste,

Jens Link <li...@quux.de> writes:

> Die "Presse" zeigt Probleme mit IPv6 auf, die man auch so ähnlich unter
> IPv4 hat. Nur die IPv4 Probleme werden nicht (mehr) publik gemacht und
> sind nicht in den Köpfen der Leute.

letztlich ist die Presse da aber auch in einer schwierigen Situation:
Leute bezahlen für Neuigkeiten, die sie noch nicht kennen, nicht für
Sachen, die sie erfolgreich verdrängt haben.  Und wenn ich ein
Seiten-Limit habe und möglichst viel Informationen unterbringen will
(was letztlich der Hebel ist, den die Fachverlage ansetzen), dann
bleibt das, was eigentlich bekannt ist, als erstes auf der Strecke.

Die Artikel von Marc Heuse sind mir da schon mehrfach besonders
aufgefallen; was er schreibt, ist soweit alles korrekt und sauber
recherchiert, aber dass wir die gleichen Probleme -- normalerweise
noch schlimmer -- mit IPv4 auch haben, fällt einer Menge Lesern gar
nicht weiter auf.


Und wenn man ein bischen tiefer nach den eigentlichen Ursachen bohrt,
wird es nicht besser: Solange wir mit Multiple-Access-Netzen statt
Point-to-Point-Verbindungen rumhantieren, haben wir prinzipbedingt
immer das Problem, dass man nie weiß, ob ein Paket, das man gerade
bekommen hat, tatsächlich vom angeblichen Absender kommt.  Und *das*
ist ein Problem, das nicht im Layer 3 steckt, sondern im
grundsätzlichen Design des TCP/IP-Stacks. Wenn man das fixen wollte,
könnte man sich erstmal von so ziemlich allen etablierten
(LAN-)Link-Layern verabschieden, und das wäre nun wirklich etwas
"ambitioniert".


Im Zweifelsfall schonmal ein schönes Wochenende,

    Benedikt

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Benedikt Stockebrand, Dipl.-Inform.   http://www.benedikt-stockebrand.de/

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