Re: [monochrom] Der Frühling...

2011-04-26 Diskussionsfäden Franz Ablinger
Ich frage mich gerade, wie eigentlich Dampfmaschinen von 
elektrischer Energie abgelöst worden sind. Daraus könnte
man vielleicht etwas lernen für die derzeitige Energiewende.

Energiealternativen? Ist immer ein schwieriges Thema.
Der Wind weht nicht immer, die Sonne scheint nicht immer. Die
Alternativenergien können nur dann zur Grundlast beitragen,
wenn man sie mit großen Pump-Speicherkraftwerken kombiniert. 
Wenn die Sonne scheint, pumpt man Wasser den Berg hinauf, wenn
man in der Nacht Energie braucht, lässt man das Wasser wieder
durch die Turbinen laufen. Leicht gesagt, braucht aber viele 
Überlandleitungen, Staumauern und Gebirgstäler, die gefüllt
werden können. Mit den Windrädern allein ist es nicht getan!

Dezentral geht das auch: Etwa mit Energiezellen, an denen die
Welser Firma Fronius forscht: Strom wird in Form von Wasserstoff
gespeichert, Wasserstoff wieder zu Strom verbrannt. Stellt man
sich so ein Kisterl in den Keller (und vergräbt einen Tank im
Garten) dann kann man selbst gewonnene Energie speichern.
Lagerungsdauer: prinzipiell beliebig lang. Also im Sommer 
Sonnenenergie ernten und einlagern, im Winter wieder zu Wasser 
verbrennen. Oder umzapfen fürs Wasserstoffauto.

Aber ausschließlich dezentrale Energie - jeder hat sein Kraftwerk 
am Dach - geht auch nicht. In der Stadt ist nicht genug Fläche 
da und in Summe braucht die Industrie auch große Energieerzeuger. 
Beispielsweise benötigt die Aluminiumerzeugung große
Grundlastkraftwerke, die den Bedarf der Haushalte einfach schmal
aussehen lassen. Dafür braucht es große Flusskraftwerke oder
Atomkraft. Windkraft per se ist keine Grundversorgung.

Aber ich bin zuversichtlich.
Der Übergang von ressourcenverbrauchender Energie zu alternativen
Energiesystemen wird vielleicht schneller gehen, als man glaubt.
Deutschland ist (noch) Weltmeister bei Solarenergie, China ist laut 
Bloomberg Weltmarktführer bei Windenergie und Klein-
Wasserkraftwerken. Aus schierer Notwendigkeit schränkt China 
übrigens die Anschlussleistung von Haushalten ein - für 120m2 Fläche
ca. 4kW, wenn ich mich noch richtig erinnere (Ausnahme: Partei-
funktionäre). Wäre das bei uns vorstellbar? Das brauchen doch schon
Klimaanlage, Flatscreen und X-Box zusammen.

Und das Plutonium?
Da hört man ja seit Jahren, dass Transmutation die Lösung 
bringen soll. Extrem langlebiges Plutonium wird bestrahlt und 
dabei umgewandelt in kurzlebige Nuklide. Offensichtlich aber 
noch kein Geschäft.

Und Tschernobyl wird erst so richtig spannend, wenn es ans Zahlen
geht. Wer zahlt die Milliarde für den neuen Sarkophag? Und wer
wird den für Fukushima zahlen? Wobei die Japaner das wohl eher 
noch stemmen werden als die Ukraine. 

A propos: Der Spiegel rät vom Kauf des derzeit allerorten
betrommelten Buches dringend ab: Fakten? Fehlanzeige. Sein
Sohn heisst Roman und einen solchen schrieb Tkachuk auch.

fra

links:
http://tinyurl.com/6br7zzj (Aluminiumindustrie Energiebilanz)
http://tinyurl.com/67fymwn (Fronius Energiezelle)
http://bnef.com/WhitePapers/download/36 (Bloomberg: PEW Report)
http://tinyurl.com/6x9m6t2 (ÖKTG: Transmutation)
http://tinyurl.com/6l3m4vj (Spiegel: Ich war im Sarkophag von Tschernobyl)


Re: [monochrom] Der Frühling...

2011-04-26 Diskussionsfäden Horak Michael
_
Michael Horak
michael.ho...@182.fm
http://twitter.com/fatmike182



On 26.04.2011, at 21:46, Thomas R. Koll tom...@gmx.de wrote:

 Am 26.04.2011 um 20:50 schrieb Franz Ablinger:
 
 
 Aber ausschließlich dezentrale Energie - jeder hat sein Kraftwerk 
 am Dach - geht auch nicht. In der Stadt ist nicht genug Fläche 
 da und in Summe braucht die Industrie auch große Energieerzeuger. 
 
 
 Die Städte haben mehr als genug Fläche zur Verfügung.
 Wenn du dir anschaust was für kleine Flächen die am
 Land auf's Dach bauen und dann vielleicht noch einen
 kleinen Überschuss haben.
 Nicht zu vergessen die ganzen Bürotürme deren Glasfenster
 in ein paar Jahren Solarkraftwerke sein könnten.
 
 
 Beispielsweise benötigt die Aluminiumerzeugung große
 Grundlastkraftwerke, die den Bedarf der Haushalte einfach schmal
 aussehen lassen. Dafür braucht es große Flusskraftwerke oder
 Atomkraft. Windkraft per se ist keine Grundversorgung.
 
 Grad les ich dass Alu bei der Wiederverwertung nur 5-10% der 
 Energie im Vergleich zu neuem Alu braucht.
 Fragt sich trotzdem wo denn so ein enormer Schwund beim
 einsammeln entsteht dass trotzdem neue Aluwerke gebaut werden müssen.
 Reißt die Bierdosenmuseen nieder!
 
 
 --
 Thomas R. TomK32 Koll
 just a geek trying to change the world
 http://ananasblau.com


Re: [monochrom] Der Frühling...

2011-04-26 Diskussionsfäden Horak Michael
In der Aufzählung vergessen wurde Thorium, der nächste heiße Scheiß wenn um 
AKWs geht: weniger und harmlosere Abfallprodukte, mehr Energie.

Eine kleine Randkritik an vorhergehende Antworten:
Veralterung, missachtete Standards, menschl Versagen, vertuschen von Vorfällen, 
… sind alles legitime Kritiken. Würde es allerdings um Chirurgie oder so gehen, 
würde keiner auf die Idee kommen die Technologie an sich zu verteufeln, das 
sind noch immer unter Kontrolle zu bringende Gschichten!

_
Michael Horak
michael.ho...@182.fm
http://twitter.com/fatmike182



On 26.04.2011, at 21:46, Thomas R. Koll tom...@gmx.de wrote:

 Am 26.04.2011 um 20:50 schrieb Franz Ablinger:
 
 
 Aber ausschließlich dezentrale Energie - jeder hat sein Kraftwerk 
 am Dach - geht auch nicht. In der Stadt ist nicht genug Fläche 
 da und in Summe braucht die Industrie auch große Energieerzeuger. 
 
 
 Die Städte haben mehr als genug Fläche zur Verfügung.
 Wenn du dir anschaust was für kleine Flächen die am
 Land auf's Dach bauen und dann vielleicht noch einen
 kleinen Überschuss haben.
 Nicht zu vergessen die ganzen Bürotürme deren Glasfenster
 in ein paar Jahren Solarkraftwerke sein könnten.
 
 
 Beispielsweise benötigt die Aluminiumerzeugung große
 Grundlastkraftwerke, die den Bedarf der Haushalte einfach schmal
 aussehen lassen. Dafür braucht es große Flusskraftwerke oder
 Atomkraft. Windkraft per se ist keine Grundversorgung.
 
 Grad les ich dass Alu bei der Wiederverwertung nur 5-10% der 
 Energie im Vergleich zu neuem Alu braucht.
 Fragt sich trotzdem wo denn so ein enormer Schwund beim
 einsammeln entsteht dass trotzdem neue Aluwerke gebaut werden müssen.
 Reißt die Bierdosenmuseen nieder!
 
 
 --
 Thomas R. TomK32 Koll
 just a geek trying to change the world
 http://ananasblau.com


Re: [monochrom] Der Frühling...

2011-04-25 Diskussionsfäden Franz Ablinger
Siehe Wikipedia.
Jetzt vor 25 Jahren, genauer am 25.April 1986 um
14:00 haben sie das Notkühlsystem abgestellt. Das 
war die Ursache.
Am 26.April 1986 1:23 hat's den Meiler zerrissen.
Das war die Wirkung...

   fra

link:
http://de.wikipedia.org/wiki/Katastrophe_von_Tschernobyl


- Original Message -
From: joerg piringer jo...@piringer.net
To: BAGASCH@LISTS.MONOCHROM.AT
Sent: Monday, 25 April, 2011 1:01:39 PM
Subject: Re: [monochrom] Der Frühling...

laut wikipedia ist der jahrestag morgen. was stimmt?

lg
jörg

Am 25.04.2011 um 12:51 schrieb Franz Ablinger:

 ...der nukleare Frühling. Er kommt. Laut Hans Blix, 
 ehemaligem Chef der IAEA (1981-1997). Und zwar, weil
 die Menschen energiehungrige Wesen seien, die zu
 bequem wären, um auf Energie zu verzichten. Und da
 wäre Atomenergie das kleinere Übel, weil verhältnismäßig
 wenig Dreck anfallen würde, auf den man noch dazu leicht
 aufpassen könne - im Unterschied zu weit verstreuter 
 Verschmutzung etwa bei Kohlekraftwerken.
 Ausserdem würden mehr Menschen durch Dammbrüche sterben
 als durch Verstrahlung. 
 
 Ich kommentier das jetzt nicht, möchte aber daran 
 erinnern, wie vor 25 Jahren keiner gewusst hat, was
 los war und ein verzweifelter Gesundheitsminister
 geraten hat, die äusseren Salatblätter zu entfernen
 und den Rest gut zu waschen...
 Heute ist der 25.Jahrestag der Reaktorexplosion in
 Tschernobyl.
 
fra 
 
 http://tinyurl.com/3ldp5at (Der Standard)

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Re: [monochrom] Der Frühling...

2011-04-25 Diskussionsfäden Rainer Fuegenstein

ja, da gibt es leider noch so einen lustigen: george monbiot
http://derstandard.at/1303291299421/Wie-mich-Fukushima-lehrte-die-Atomkraft-zu-lieben

es wurde ja noch niemand ernsthaft verstrahlt, öko-energie ist nix und 
wird nie was werden, es war ja nur menschliche schlamperei und 
strahlenden müll für 1000e jahre sicher zu lagern wird gleich gar nicht 
erwähnt. aus einer idyllischen walisischen kleinstadt heraus ist halt 
leicht zu argumentieren.


die kommentare zum artikel sagen eigentlich eh fast alles.

zum kotzen, echt.


On 25.04.2011 12:51, Franz Ablinger wrote:

...der nukleare Frühling. Er kommt. Laut Hans Blix,
ehemaligem Chef der IAEA (1981-1997). Und zwar, weil
die Menschen energiehungrige Wesen seien, die zu
bequem wären, um auf Energie zu verzichten. Und da
wäre Atomenergie das kleinere Übel, weil verhältnismäßig
wenig Dreck anfallen würde, auf den man noch dazu leicht
aufpassen könne - im Unterschied zu weit verstreuter
Verschmutzung etwa bei Kohlekraftwerken.
Ausserdem würden mehr Menschen durch Dammbrüche sterben
als durch Verstrahlung.

Ich kommentier das jetzt nicht, möchte aber daran
erinnern, wie vor 25 Jahren keiner gewusst hat, was
los war und ein verzweifelter Gesundheitsminister
geraten hat, die äusseren Salatblätter zu entfernen
und den Rest gut zu waschen...
Heute ist der 25.Jahrestag der Reaktorexplosion in
Tschernobyl.

 fra

http://tinyurl.com/3ldp5at (Der Standard)



Re: [monochrom] Der Frühling...

2011-04-25 Diskussionsfäden Andras Vasaros


sogar 25 jahren nach tschernobyl, sind es anscheinend noch immer 
meinungen über ursache und wirkung im umkreis, die ich jetzt nicht 
qualifizieren will.


djatlow hat vor 25 jahren den kompletten reaktor stromlos geschaltet, um 
zu beweisen dass der reaktor auch so noch sicher runtergefahren werden 
kann. inklusive blockierung der notabschalt bzw. not-runterfahrungs 
mechanismus. das war die ursache. nicht die abschaltung des notkühlsystems.


das kühlsystem bzw. notkühlsystem macht bei einem unfall erst sinn, wenn 
ein reaktor bereits runtergefahren wurde und nur mehr kocht. tschernobyl 
wurde aber nicht runtergefahren, weil als der experiment in die hose 
ging und die abschaltmechanismen wieder strom bekamen, waren die 
einfuhrsröhren für die notabschalt-grafitstäbe bereits von der hitze so 
verbogen, dass diese nicht mehr ins reaktor gefallen sind. und es kam, 
wie es kommen musste: die überhitzte grafitpulverkühlung (nicht wasser) 
ist explodiert und hat den reaktor den schädel weggerissen. so wurden 
2-3 tonnen verstrahltes kohlenpulver in die atmosphäre gespuckt. das war 
die wirkung.


btw. währe djatlow nicht verstrahlt und krepiert, hätte er ein kugel in 
der damaligen sovjetunion bekommen. ich bilde mir ein er hat die 
todesstrafe sogar posthum bekommen. ausnahmsweise mit recht.


salopp formuliert ursache: djatlow und co., wirkung: überhitzte 
grafitpulver explosion. dieser unfall hätte beim normalbetrieb nie 
vorkommen können, da djatlow auch das not-runterfallen der 
neutrino-grafit-bremsstäbe ausschalten liess. im normal betrieb währen 
die stäbe bei 1°C über der kritischen betriebstemperatur automatisch 
runtergefallen und djatlow und co. hätte viel schreibarbeit richtung 
IAEA machen müssen.


lassen wir die kirche im dorf. ich weiss, es ist jetzt nicht populär, 
aber die technologie war in ordnung (sogar bei diesem uralten-reaktor). 
der mensch hat damals komplett versagt. im gegesatz in fukushima-daiichi 
musste ein 9.0-er her. übrigens die fukushima-daiichi technologie hat 
2007 oder 2008 einen 8,2-er ohne probleme überlebt. was dieses mal 
fukushima umgebracht hat, war ein 8x grösseres beben. restrisiko 
eingetroffen...


wenn österreich ein 9,0-er bekommen würde... währe in wien 1,2m hoch 
wasser und in budapest 2,0m über den flachen trümmern. aber es reicht 
auch ein 6,5-er. die dämme halten max. 3,5-4 aus. restrisiko österreich? 
nicht disskusionswürdig? diskutiert man darüber?


blix hätte anstatt die dämmer, eher die weltweit 1,3 mio./jahr 
strassenverkehrstoten [sic!]* erwähnen müssen. wieviel toten gibts 
durchschnittlich, jährlich wegen verstrahlung seit dem, der erster 
atomreaktor strom produziert? ist diese zahl 7-stellig? 6-stellig? 
5-stellig? 4-stellig? diese fragen sind aber anscheinend heute politisch 
opportun. schade. wir führen beim jeden bekannten atomunfall eine 
unnötige und sinnlose diskussion im kreis.


es gibt pro und con's theoretisch und überall, nur bei der 
atomtechnologie-diskussion nicht. die es wissen wovon sie reden, sind 
uninterresant wenn alles ok ist, und sind lügner wenn das nicht der fall 
ist. dagegen rennen politiker/medien/meinugsmacher herum und schreien in 
die wohlgesonnene medinenlandschaft und in die welt die atomlose sichere 
zunkunft. dabei  verwechseln sie kleinigkeiten. z.b. eine atomexplosion 
mit eine explosion in einem atomreaktor.


btw. der damalige umweltminister hatte recht, mit dem abreissen der 
salatblätter. seine methode hätte die die strahlung (die ca. 20% über 
der normalen hintergrund-strahlung war) auf 20% = 4% über den normalen 
hintegrund-sthralung  reduziert (zumindest beim iod, der die 
massensthralung in österreich verursacht hat). plutonium und uran 
derivate essen wir bis heute noch. fröhlich. ohne disskussion.


ich bin müde zum wiederholten male Sokrates zu zitieren: /Wissen sie/ 
eigentlich, /wovon sie/ sprechen?.


a.



* - http://de.wikipedia.org/wiki/Stra%C3%9Fe





On 04/25/2011 02:38 PM, Franz Ablinger wrote:

Siehe Wikipedia.
Jetzt vor 25 Jahren, genauer am 25.April 1986 um
14:00 haben sie das Notkühlsystem abgestellt. Das
war die Ursache.
Am 26.April 1986 1:23 hat's den Meiler zerrissen.
Das war die Wirkung...

fra

link:
http://de.wikipedia.org/wiki/Katastrophe_von_Tschernobyl


- Original Message -
From: joerg piringerjo...@piringer.net
To: BAGASCH@LISTS.MONOCHROM.AT
Sent: Monday, 25 April, 2011 1:01:39 PM
Subject: Re: [monochrom] Der Frühling...

laut wikipedia ist der jahrestag morgen. was stimmt?

lg
jörg

Am 25.04.2011 um 12:51 schrieb Franz Ablinger:


...der nukleare Frühling. Er kommt. Laut Hans Blix,
ehemaligem Chef der IAEA (1981-1997). Und zwar, weil
die Menschen energiehungrige Wesen seien, die zu
bequem wären, um auf Energie zu verzichten. Und da
wäre Atomenergie das kleinere Übel, weil verhältnismäßig
wenig Dreck anfallen würde, auf den man noch dazu leicht
aufpassen könne - im Unterschied zu weit verstreuter
Verschmutzung etwa bei Kohlekraftwerken

Re: [monochrom] Der Frühling...

2011-04-25 Diskussionsfäden Rainer Fügenstein
hallo,

AV lassen wir die kirche im dorf. ich weiss, es ist jetzt nicht populär,
AV aber die technologie war in ordnung (sogar bei diesem uralten-reaktor). 

sicher? laut einer BBC dokumentation (die ich dir gerne raussuchen
kann) kam noch eine weitere komponente dazu: die ideologische. lt. der
doku kam es über die jahre in den reaktoren des chernobyl typs immer
wieder zu kleineren bis größeren störfällen, die im endeffekt
glimpflich ausgingen, aber von der sowjet führung vertuscht wurden, da
es nicht sein kann daß es in einem sowjetischen reaktor probleme gibt.

hätte die bedienungsmannschaft in chernobyl von diesen störfällen
gewußt, hätten sie dieses experiment nicht gestartet oder anders
durchgeführt.

weiters hat sich die mannschaft kurz nach der explosion nicht getraut
die echten (verdammt hohen) messwerte nach moskau zu melden, sondern
nur einen bruchteil (300 statt 30.000 (IIRC)(einheiten weiß ich nicht
mehr)).

nicht daß ich die sowjetische (kommunistische) ideologie her schlecht
reden möchte. wir haben hier im westen halt nur eine andere
ideologie (die kapitalistische), der ich aber solche auswirkungen auch
zutraue. 

AV der mensch hat damals komplett versagt.

und was macht dich sicher, daß der mensch (in der funktion als
bediener von kernreaktoren) in zukunft nicht mehr versagen wird? auch
in fukushima wurden (wenn man den berichten glauben darf)
vorgeschriebene inspektionen über jahre vernachlässigt.

AV blix hätte anstatt die dämmer, eher die weltweit 1,3 mio./jahr
AV strassenverkehrstoten [sic!]* erwähnen müssen.

ein schwacher trost für die leute, die um pripjat und fukushima ihr
heim verloren haben. für 8000 dollar (euro? kompensation, und die
ukrainer wahrscheinlich nicht einmal das.

ich wohne knapp 30km von zwentendorf entfernt und bin meinen eltern
verdammt dankbar, daß sie damals gegen zwentendorf gestimmt haben.

AV wenn österreich ein 9,0-er bekommen würde... währe in wien 1,2m hoch
AV wasser und in budapest 2,0m über den flachen trümmern. aber es reicht 
AV auch ein 6,5-er. die dämme halten max. 3,5-4 aus. restrisiko österreich? 
AV nicht disskusionswürdig? diskutiert man darüber?

erdbeben und überflutungen gibt es schon seit tausenden von jahren;
man muß sie nicht noch durch kernkraftwerke verschärfen.

und um dem argument beim drei-schluchten-damm wurden auch tausende
menschen umgesiedelt zuvor zu kommen: auch hier steckt wieder eine
politische ideologie dahinter, der rationale bedenken und warnungen
geopfert wurden.

AV ich bin müde zum wiederholten male Sokrates zu zitieren: /Wissen sie/ 
AV eigentlich, /wovon sie/ sprechen?.

nein, im gegensatz zu dir als fachmann weiß ich wahrscheinlich nicht
wovon ich spreche. aber es sei gestattet mir nach lektüre diverser
medien gedanken zu machen:

die sonne strahlt pro tag um den faktor 100 bis 1000 mehr energie auf
den planeten als pro tag verbraucht wird. (quelle: heise/telepolis)

die sonne strahlt seit ein paar milliarden jahren (für tea party
anhänger: seit 6000 jahren) und wird noch ein paar milliarden jahre
weiter strahlen.

wird es ewig öl geben? nein.

wird es ewig uran geben? nein.

wer wird die gewinne der laufzeitverlängerung der deutschen
kernkraftwerke einstreifen? die betreiber und aktionäre.

wer wird die abwrackung und endlagerung derselben bezahlen? der
steuerzahler.

ich will hiermit nicht andere formen der energiegewinnung über den
grünen klee loben; nein, auch die haben nachteile. aber (wie die
mitposter hier schon festgehalten haben) scheint mir das
kosten/nutzen/risiko verhältnis bei kernenergie nicht zu stimmen. 1000
jahre sichere endlagerung für 60 (+/-) jahre noch vorhandes uran?


--
Unix gives you just enough rope to hang yourself -- and then a couple of more 
feet, just to be sure.
(Eric Allman)
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