Am 21. Januar 2009 00:17 schrieb Sebastian Hohmann <m...@s-hohmann.de>:

> Hallo,
> Mir ist in letzter Zeit immer wieder aufgefallen, dass es in OSM keine
> Möglichkeit gibt, richtige Entscheidungen zu treffen. ...
> Aber inbesondere das Mapping, die Tags, also letztlich der Bereich der
> OSM am Laufen hält, ist kaum reglementiert.


Du hast Dir viel Mühe gegeben, mal wieder einen Vorstoß in Richtung
"ordentlich demokratisch" zu wagen, das wurde schon des öfteren von
verschiedenen Leuten angeregt, wird aber aller Voraussicht nach auch in
Zukunft nicht kommen, und ich muss sagen, nachdem ich anfangs noch etwas
skeptisch war, freue ich mich mittlerweile, dass das aktuelle System
erstaunlich gut funktioniert.


> Im Moment scheint es mir eher so, dass es für alles einen eher
> schwammigen Konsens gibt, aber weniger klare (dokumentierte) Regeln. Was
> allerdings genau dieser Konsens ist und wieviele sich daran halten, ist
> nicht bekannt.


die allermeisten halten sich dran, was der Konsens ist, siehst Du, wenn Du
die Karten mit der Realität abgleichst, also wie bisher gemappt wurde (und
da siehst Du auch, dass es an manchen Stellen noch keinen Konsens gibt (s.
straßenbegleitende Radwege, Spuren, etc.))


> Im Wiki ist zwar einiges dokumentiert, aber wirklich
> 'offiziell anerkannt' sind die Seiten dort auch nicht (nicht zuletzt
> weil jeder reinschreiben kann was er will).


das stimmt nicht ganz. Die Community wacht darüber, was dort auf längere
Sicht steht.


> Aber es kann ja irgendwie nicht sein, dass man
> bei Tags die sehr weit verbreitet sind, nicht genau weiß was sie bedeuten.


das ist in der Regel auch nicht so, tags, die weit verbreitet sind, sind
auch im Wiki dokumentiert. Falls Fragen offen bleiben: am besten die anderen
fragen (hier in der Liste).


>
> Das Wiki-Prinzip mag ja funktionieren, aber auch dafür braucht es klare
> Regeln. Denn es kann niemand etwas korrigieren, von dem er nicht weiß
> wie man es 'richtig' macht. ....


naja, das kannst Du Dir vorstellen wie Kinder erziehen: da weiss auch
niemand, wie man es richtig macht, im Grunde macht man es so gut man kann
und meist schöpft man aus der familiären Erfahrung (d.h. so, wie man selbst
erzogen wurde oder denkt, dass man hätte erzogen werden sollen ;-) ).


> , wie oft z.B. ein highway=cycleway mit
> der Bedeutung 'benutzungspflichtiger Radweg' und wie oft mit der
> Bedeutung 'irgendein Weg auf der hauptsächlich zum Radfahren benutzt
> wird' vorkommt.


wenn ich mit dem Fahrrad unterwegs bin, und das bin ich fast ausschließlich,
dann ist das für mich praktisch egal, hauptsache ich kann mit dem Fahrrad
dort fahren (gut, fairerweise muss ich dazusagen, dass Verkehrsregeln an
meinem Wohnort deutlich freier ausgelegt werden als in Deutschland, und man
sich mit dem Fahrrad überhaupt nicht dran halten muss).


> Das ist alles schön und gut, aber es gibt folgende Probleme:
> - Es machen zuwenig bei Abstimmungen mit um wenigstens etwas
> repräsentativ zu sein.


tja, ich mache dort mit, aber eigentlich zeigt das ja, dass Dein Ansatz der
"formalen Demokratie" aufgrund von "Politikverdrossenheit" zum Scheitern
verurteilt ist. Die meisten der 70.000 Freizeitmapper haben offensichtlich
keine Lust, das Gros ihrer Mapping-Zeit mit "Regelverwaltung" zu verbringen.


> - Es ist nicht klar definiert, wann ein Proposal angenommen ist (und was
> das bedeutet, siehe vorheriger Punkt).


soweit ich weiss, gibt es da Regeln: mehr als 15 Beteiligungen (oder warens
ja-stimmen) und mehr ja als nein-Stimmen.


> Gleichzeitig müssten Accepted Proposals auch für 'normale Mapper'
> leichter zugänglich sein. Also als 'gleichwertige' Tags gelten, die
> bloss aufgrund von geringer Verbreitung oder Wichtigkeit nicht zu den
> 'Haupttags' (Map Features) gehören. Beide, Map Features und Accepted
> Proposals sollten aber gleichermaßen eindeutig definiert sein, damit sie
> anständig benutzbar sind.
>

das wäre m.E. noch unübersichtlicher, wenn man die features sozusagen noch
auf 2 Seiten verteilt: wichtige und unwichtige. Lieber eine features-Liste.

Gruß Martin
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