On 02/03/2013 12:18 PM, Pascal Hauck wrote:
Am Samstag, 2. Februar 2013, schrieb keinepizzamehr
In der Praxis ist es so, dass ich oft mit qwertz Tastaturen konfrontiert
bin,  wenn ich außer Haus bin.

Solche Argumente hatten wir schon häufig; ich kann sie nicht ganz
nachvollziehen und gebe gerne gerne Begründung:

Zum einen wird es auf ein ähnliches „Problem“ hinauslaufen, ob du dich zu
Hause an die komplette Neo‑Belegung oder an qwertz mit Zusatzfunktionen
gewöhnt hast, diese aber außer Haus nicht nutzen kannst.

Ich muss an dieser Stelle mal Widersprechen, das ist nämlich meiner Ansicht nach nicht der einzige Grund dafür ein solches Layout haben zu wollen. Ich kenne Menschen die QWERTZ tastschreiben können, und ich kann es ihnen nicht so recht verdenken dass diese Menschen kein Neo lernen möchten, wohl aber die Sonderzeichen übernehmen möchten, da diese bei QWERTY schon furchtbar ist, bei QWERTZ aber so wirkt als seien auch die Sonderzeichen absichtlich schlecht angeordnet worden.

Heißt: dein Gehirn muss ohnehin eine Unterscheidung lernen. Meine Erfahrung
zeigt, dass das sogar mit einer kompletten Neo‑Belegung ziemlich gut
funktioniert – zu Hause komplett Neo, außer Haus und im Smartphone eine
qwertz‑Belegung. Vergleichen kann man das mit dem Wechsel von Deutsch auf
Englisch – wenn man es regelmäßig macht, funktioniert das weitgehend
problemlos.

Auch hier muss ich leider Widersprechen (auch wenn ich gerne hätte dass es der Realität entspricht): Es gibt Menschen für die das so funkioniert. Ich gehöre leider nicht dazu. Ich habe Tastschreiben mit Dvorak (US) gelernt, bin dann auf Dvorak Deutsch Typ II umgestiegen, und hatte fortan mit der US-Variante Probleme.

Nachdem ich anschließend auf Neo 2 gewechelt bin, kann ich auch kein dvorak mehr, was sehr nervig ist, da dieses sogar auf systemen verfügbar ist die keine gute Tastaturunterstützung haben, z.B. Linux Installer (hier sei stellvertretend Debian genannt), und sogar unter Windows zur verfügung steht – und das sogar schon seit geraumer Zeit (ich meine seit Win2k).

Insofern ist das oben angesprochene „Problem“ nicht wirklich eines, sondern
lediglich eine Fähigkeit, die mit der Zeit automatisch kommen wird.

Zum zweiten gibt es Möglichkeiten, Neo auf einem USB‑Stick o.ä. mitzuführen
und auf anderen Computern zu starten. Unter Linux ist das nicht einmal
notwendig, da inzwischen jede Distribution Neo2 an Bord hat. Bei Windows sind
wir leider noch nicht so weit.

Das kann man so machen, und das ist besser als nichts, aber ich verlasse mich nur ungern darauf dass es funktioniert. Es gibt nämlich sogar rechner die es dem Benutzer nicht erlauben einen USB-Stick zu mounten.

An fremden Rechner kann einem das sogar mit Linux passieren. Ältere Ubuntu Versionen haben z.B. eine ältere (also andere) Neo belegung installiert, und im Studium werde ich demnächst eine Klausur an einem Rechner schreiben müssen auf der ein sehr altes und fehlkonfiguriertes SuSE Linux läuft.

Auf diesem Rechner wird die Alt-Taste vom Windowmanager bzw. der Desktopumgebung nicht mehr verwendet, sobald ich auf Neo umschalte. Das gleiche gilt offenbar sogar für die F-Tasten.

Sprich: im Emacs kann ich Alt-Tab benutzen, weil die Kombination an das Programm weitergegeben wird, anstatt dass der Windowmanager sie verwendet.

Darum ist es meiner Ansicht nach durchaus sinnvoll QWERTY + Neo Sonderzeichen zu verwenden, da es mir lieber wäre einfach „Normal“ Tastschreiben zu können, als nur Neo zu können, und dann an einem fremden Rechner nicht mehr Blind tippen zu können.


Wer also außer Haus häufig die gleichen PCs verwendet, installiert dort einfach
Neo. Wer ständig an anderen PCs ist und die Belegung nicht wechseln kann oder
möchte, muss eh lernen, Belegungen zu unterscheiden – ganz gleich, ob es eine
vollständige Neo ist oder eine qwertz mit Zusatzfunktionen.
Und wie gesagt: die Erfahrung zeigt, dass das wirklich gut erlernbar ist.

Wie gesagt, das stimmt leider nicht für jeden Menschen. Ich zum Beispiel würde gerne auch mit QWERTZ Tastschreiben können, eben falls man mal an fremden Rechnern ist.


Gruß,
Pascal


Gruß,
Nathanael

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