Jacob Dawid schrieb: > Hallo Matthias, > > >>> Der Begriff "freie Software" bezieht sich meines Wissens auf das >>> funktionale Programm und kann im falschen Begriffszusammenhang seine >>> Sinnhaftigkeit verlieren. >> Kannst Du das nochmal genauer erklären? > > > Gerne! Freie Software ist per Definition Software, die die folgenden > Kriterien erfüllt: > > >> - Die Freiheit, das Programm für jeden Zweck zu benutzen (Freiheit 0). >> >> >> - Die Freiheit, zu verstehen, wie das Programm funktioniert und wie >> man es für seine Ansprüche anpassen kann (Freiheit 1). Der Zugang zum >> Quellcode ist dafür Voraussetzung. >> >> >> - Die Freiheit, Kopien weiterzuverbreiten, so dass man seinem Nächsten >> weiterhelfen kann (Freiheit 2). >> >> >> - Die Freiheit, das Programm zu verbessern und die Verbesserungen der >> Öffentlichkeit zur Verfügung zu stellen, damit die ganze Gemeinschaft >> davon >> profitieren kann (Freiheit 3). Der Zugang zum Quellcode ist dafür >> Voraussetzung. >> >> Quelle: http://www.gnu.org/philosophy/free-sw.html > > Diese Freiheiten beziehen sich auf Programme, nicht Content. Zu Content > zähle ich Bilder, Filme, Musik, aber auch nützliches Wissen, also auch > Erfahrungswissen, Baupläne, Verfahren usw. Wenn Du mal nacheinander all die > Freiheiten auf Content anwendest, dann merkst Du, dass dies keinen Sinn > ergibt. Unter dem Punkt "Verfahren" gibt es eine Zone, in der sich die > Kategorien "Programmcode" und "Content" überlagern mögen, aber ich würde es > eher dem Content zuschreiben.
Nun da gibt es gewichtige andere Meinungen: 1. http://de.wikipedia.org/wiki/DFSG#Auswirkungen_auf_die_Debian-Distribution "Nach einer Änderung des Debian-Gesellschaftsvertrags werden diese Richtlinien zukünftig nicht nur auf Computer-Programme, sondern auf alle Inhalte angewendet. Dadurch müssen seit dem Release „Sarge“ unfreie Firmware, Bilder und Dokumentationen in den nicht-freien Bereich verschoben werden." 2. CC-BY-SA > > Eine unklare Trennung von Content und Programmcode sehe ich als Grund, > warum proprietäre Software heute den Markt dominiert. Diese Trennung ist > technisch auch nicht näher definierbar. Dabei finde ich es zunächst nicht > verwerflich, wenn ein Programm proprietären Code als Content enthält. Code als Content? > Natürlich ist das Ideal eine Welt in der jede Codezeile offenliegt (und > jeder sein Wissen mit jedem teilt). Sehr richtig, genau dafür setzen wir uns ein! Aber der ganze Apparat ist nunmal auf > dem Prinzip proprietärer Software aufgebaut und weit entfernt von dieser > Vision. Damit diese aber Wirklichkeit werden kann, muss man auch > suboptimale Zustände als Zwischenschritt akzeptieren. > Was man akzeptiert, ist das Eine; was man Freie Software nennt, das Andere; und was man erstrebt und wofür man sich einsetzt, das Dritte. Gruß Michael
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