Re: [Talk-de] OSM als Beispiel für gescheiterte Basi sdemokratie (war: (Weg mit den Map Features (war : was ist ein footway?))

2009-06-28 Diskussionsfäden Latze
Frederik Ramm schrieb:
 Hallo,

 Latze wrote:
   
 Die Demontage des Projektes hat schon vor einiger Zeit angefangen. 
 

 [...]

   
 Ich stimme dir bis auf zwei Kleinigkeiten zu: der Rat sollte nicht 
 empfehlen sondern festlegen. Wenn nur empfohlen wird, haben wir 
 weiterhin den Wildwuchs.
 

 Das, was Du Wildwuchs nennst - zumindest die Freiheit, einem wichtig 
 erscheinende Dinge mit beliebigen selbst erdachten Tags und in einem 
 belibigen fuer gut befundenen Detailgrad zu taggen - ist ein wichtiger 
 Pfeiler des OSM-Erfolgs. Wer dieses Prinzip durch ein vorher beim 
 weisen Rat fragen ersetzen will, der demontiert das Projekt.
   
Wenn das so rüber gekommen sein sollte, muss ich mich wohl für eine 
ungenaue Ausdrucksweise entschuldigen. Selbst erdachte Tags sind absolut 
notwendig. Diese neuen Tags sollten allerdings auf irgend eine Art 
'Verwaltet' werden. In der Form: Ich finde keinen passenden Tag also 
denke ich mir einen möglichst sinnvollen aus. Dieser könnte dann in 
einer Liste auftauchen um einen Überblick zu behalten. Dieser Tag bleib 
einfach so im Raum stehen und wird genutzt, es sei denn jemand hat etwas 
auszusetzen.

Dieses Gremium (oder dieser Rat) wird nur aktiv, zum Beispiel keine 
Einigung über maxspeed oder footway gefunden wird bzw. dort mehrere 
unterschiedliche Tags sich immer mehr verbreiten. Die Erfindung neuer 
Tags ist auch ein Beitrag zu dem Projekt. Ich glaube auch kaum, dass es 
leicht wird, ein Gremium zu bilden, dass die ganzen Anträge abarbeiten 
wird. Solche Verfahrensweisen sind schon woanders gescheitert.
 Das gleiche gilt auch dort, wo nicht komplettes Neuland beschritten 
 wird, sondern nur existierende Tags ausgebaut werden, um weiter in die 
 Tiefe zu gehen. Wenn es dem einzelnen nicht mehr moeglich ist, ueber 
 irgendwelche Regeln hinwegzugehen, dann rauben wir uns selbst den 
 Erfindergeist der Mapper.
   
Es geht mir auch nicht darum, ein 150% verbindliches Regelwerk zu 
erstellen, dass von einer allen übergeordneten 'Macht' durchgesetzt 
wird. Es wird immer wieder Situationen geben, wo diese Regeln nicht 
passen und etwas anders getaggt wird. Solche Fälle hatte ich selbst auch 
schon.
 Es ist sinnvoll, darauf hinzuarbeiten, dass *dieselben* Tags ueberall 
 auch das gleiche bedeuten - keine Frage. In diesem Punkt macht es wenig 
 Sinn, Erfindergeist und Kreativitaet walten zu lassen (heute tagge ich 
 ausnahmsweise mal Stromleitungen als highway=cycleway, denn irgendwie 
 zirkuliert da doch auch was). Aber auch hier kann man meiner Ansicht 
 nach das gewuenschte Ziel durch guten Informationsfluss verbessern. Der 
 Ruf nach einer starken Hand, die ein Machtwort sprechen kann, ist 
 naiv; wo ein Machtwort ueberhaupt *noetig* ist, haben wir bereits ein 
 Problem. Bei OSM gibt es niemanden, der etwas mappt, was er nicht 
 einsieht, was er selber falsch findet - daher nuetzt auch kein Machtwort 
 (ausser, dass die, die es falsch finden, dann vielleicht einfach weggehen).
   
Ich glaube es ist eher naiv, diese Möglichkeit abzulehnen, wenn eine 
Menschenmenge nicht in der Lage ist, an einem Strang in die gleiche 
Richtung zu ziehen. In diesem Fall muss jemand die Richtung angeben. Ich 
persönlich reibe mich auch an einigen Tags und überschreite hier und 
dort die Regeln für die Verwendung der Tags, wenn ich es für absolut 
notwendig halte. Ich halte es aber für absolut wichtig, mich so weit wie 
Möglich an die Regeln des OSM-Mappens zu halten um meine gesammelten 
Informationen dem Projekt beizusteuern. Zumindest würden es uns 
diejenigen danken, die zum Beispiel ein Navigationssystem mit den 
OSM-Daten bauen wollen, weil sie nicht kilometerlange Listen brauchen, 
die die Daten entschlüsseln. Meiner Ansicht nach sollte dieses Ziel auch 
weiterhin gelten und da muss sich jeder, natürlich mit ausnahmen, an die 
Regeln halten.

Was wäre auch in viele Foren los, wenn dort keine Moderatoren wären? Es 
würde immer wieder jemand kommen, der die Regeln missachtet und dem Sinn 
schadet.
 Die Aufrechterhaltung des kreativen Potentials ist wichtig. Bei OSM gibt 
 es keine endgueltigen Sicherheiten, kein garantiertes Richtig und kein 
 garantiertes Falsch, so gern die deutschen Mapper das immer haetten. Das 
 mag fuer Neulinge nicht immer leicht zu vermitteln sein (denn die wollen 
 gern 100% korrekt arbeiten, so dass sich garantiert niemand beschweren 
 kann). Aber das gehoert halt dazu. Keiner von denen, die hier nach 
 Fuehrung rufen, moechte doch wirklich fuer ein neues Tag erstmal einen 
 begruendeten Antrag ausfuellen und dann ein halbes Jahr warten, bis eine 
 Ratssitzung entschieden hat.
   
100% korrekt wäre sicherlich genial ist aber eben unrealistisch. Auch 
Kreativität ist sehr wichtig, solange hierbei berücksichtigt wird, dass 
hier eine Weltkarte entstehen soll. Jeder kreative Maler wird ein und 
dasselbe Gesicht anders malen. Wollen diese Maler allerdings aus 
mehreren einzelnen Bildern ein großes Gemälde zusammenfügen, müssen sie 
bei den Gesichtern 

Re: [Talk-de] OSM als Beispiel für gescheiterte Basi sdemokratie (war: (Weg mit den Map Features (war : was ist ein footway?))

2009-06-27 Diskussionsfäden Markus
Hallo Christoph,

 ein Gremium einrichten, das eine Orientierungshilfe
 wie die Map Features verwaltet. 

 Die Vorteile liegen auf der Hand:
 * Es kann mehrere solcher Gremien nebeneinander geben.
 * Es werden Taggingvorschläge dokumentiert.
 * Jeder kann sich das aussuchen, was er als am geeignetsten empfindet.
 * Leute mit Spezialinteressen werden nicht behindert, weil es sich um 
 unverbindliche Empfehlungen handelt.
 * OSM hat weiterhin für alle was zu bieten: Basisdemokraten, Spinner die 
 Vogelhäuschen mappen und autistische Programmierer, die einfach nur mal was 
 cooles Neues ausprobieren wollen, an dem sich der Rest des globalen Dorfes 
 hinterher erfreuen kann.

+1

Wichtig finde ich, dass alle Benutzergruppen bei OSM etwas geboten 
bekommen bzw. sich und ihre Interessen einvernehmlich und synergetisch 
verwirklichen können. Wobei ich mehrere Gremien und jeder kann 
durchaus kritisch sehe, weil solche Formulierungen zwar a) die Vielfalt 
fördern, aber nach den bisherigen Erfahrungen auch b) unnötig 
ressoucenverschleissende Prozesse provozieren.

Gruss, Markus

___
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Re: [Talk-de] OSM als Beispiel für gescheiterte Basi sdemokratie (war: (Weg mit den Map Features (war : was ist ein footway?))

2009-06-27 Diskussionsfäden Latze
Stefan Meir schrieb:
 Hallo allerseits,

 die aktuelle Diskussion über eine Abschaffung der Map Features zeigt meines 
 Erachtens eines ganz deutlich: OSM ist mittlerweile zu groß und zu komplex um 
 basisdemokratisch Entscheidungen zu treffen.
   
Die Demontage des Projektes hat schon vor einiger Zeit angefangen. 
(Ja, ich finde, dass die Ziele nicht mehr konsequent verfolgt werden) 
Eine Abschaffung der Map-Features würde meiner Meinung nach nur 
bedeuten, dass:

- neue Mapper schlechter einen Überblick bekommen.
- Nutzer der Daten (nicht der gerenderten Karten) nur noch über die 
Nutzung von JOSM und/oder das Studium des Mailing-Archives einen 
Überblick über den Aufbau der Datenbank machen können. Jedes Projekt, 
dass Daten zur Nutzung bereit stellt, sollte eine Erklärung der 
Datenstruktur haben!!!

 Als recht neues Mitglied der Community bin ich sehr erstaunt darüber, dass 
 anscheinend ein großer Widerstand dagegen besteht, ein Gremium einzurichten, 
 das eine (für den Mapper unverbindliche) Orientierungshilfe wie die Map 
 Features verwaltet. Zumal ein solches Gremium auf eine sehr einfache Weise 
 demokratisch durch Abstimmung im Wiki legitimiert werden könnte.
   
Ich kann mich als etwas 'älteres' Mitglied (inzwischen fast 3 Jahre) nur 
anschließen. Ich habe das Gefühl, dass einige Mapper nicht mit dem 
Gedanken klar kommen, dass wir eine einheitliche Regelung für die Tags 
brauchen, da nur auf diese Weise eine einheitliche Datenstruktur 
erreicht werden kann. Die Richtung, die im Moment da ist, fördert bei 
der Nutzung (der Daten) nur eins: Man muss sich zuerst Gedanken machen, 
wie ein Mapper bestimmte Situationen taggt um dann die Datenbank 
anzupassen. Je weiter diese Entwicklung geht, um so uninteressanter 
werden die Daten für dritte. Am Ende ist der Kostenaufwand für die 
Nutzung der OSM-Daten größer als der einfache Einkauf bei einem der 
kommerziellen Anbieter.

Für OSM an sich: Diejenigen, die sich um die tilesAtHome-Clients 
kümmern, werden sicherlich auch ein Stück Motivation verlieren, wenn 
z.B. für einen Fußweg der 57'ste Tag berücksichtigt werden muss.

 Dies könnte z.B. durch Einführung eines Fürsprecher-Systems geschehen. Jeder 
 im Wiki angemeldete User könnte sein Stimmrecht delegieren an einen anderen 
 User, den er für besonders engagiert und geeignet hält. Der Fürsprecher würde 
 dann an Abstimmungen zu einzelnen Proposals teilnehmen - wobei seine Stimme 
 mit der Anzahl seiner Jünger zu gewichten wäre. Plötzlich würden nicht mehr 
 nur acht oder zehn Stimmen für ein Proposal abgegeben, sondern viele tausend, 
 sofern auch nur einige Fürsprecher ihre gesammelten Stimmen abgeben.
   
Ich denke, dass auch wenige Stimmen reichen würden. Schlussendlich 
brauchen wir doch 'nur' einheitliche Tags, die zwar durch den Ursprung 
(England) 'vorgegeben' sind aber eben auf die deutschen Verhältnisse 
angepasst bzw. erweitert werden. Wenn jemand Interesse hat, seine 
Meinung zu den Tags dazu zu geben, kann er sich an einer Abstimmung 
beteiligen. Wichtig ist nur, dass es eben eine gewisse Reglementierung 
gibt. Hätte Wikipedia dies nicht eingeführt, wäre die Qualität 
sicherlich nicht dort, wo sie zur Zeit ist. Wenn festgelegt wäre, dass 
ein Fußweg mit pathtype=084 getaggt wird, wäre es zwar für den Editor 
unübersichtlicher aber eben eindeutig, wenn dieser Tag irgendwo 
festgelegt wird. Darauf kommt es doch an, oder? (Ich fürchte, ich trete 
damit jetzt nur eine Diskussion über Fußwege los, obwohl ich nur ein 
Beispiel nennen wollte.)
 Außerdem könnte man festlegen, dass die Menge aller Fürsprecher mit z.B. mehr 
 als 1000 Jüngern einen Rat der Weisen bilden, der exklusiven Schreibzugriff 
 auf die Map Features hat und zudem für die Weiterentwicklung der 
 OSM-Datenstruktur verantwortlich ist. Die Entscheidungsfindung wäre dann 
 heruntergebrochen von 12 Usern (die zum Großteil weder technisch tief 
 genug drin in der Materie noch ausreichend engagiert sind um am 
 Entscheidungsprozess teilzunehmen) heruntergebrochen auf z.B. 100 Mitglieder 
 im Rat der Weisen (die allesamt sowohl technisch versiert als auch 
 engagiert sind und außerdem demokratisch LEGITIMIERT).
   
Dabei müsste man aber bedenken, dass die hier international und für 
jedes Land zusätzlich ein Rat vorhanden ist. International werden die 
Grundsätze (Wie der Weg, der nur für Fußgänger frei ist) festgelegt und 
national die Anpassungen. (z.B. eine Rickscha darf da mit oder ohne 
Einschränkungen fahren.)

 Beispiel: Die Debatte darüber, was ein footway denn nun genau ist und ob man 
 einen solchen vielleicht lieber als highway=path, foot=desegnated mappen 
 soll, könnte vom Rat der Weisen recht einfach beendet werden. Die 100 
 Mitglieder des Rates würden sich einigen und in ihrem einzuführenden, 
 monatlichen Newsletter veröffentlichen: Der Rat der Weisen empfiehlt: 
 Fußwege sollten gemappt werden als  Diese Entscheidung wäre demokratisch 
 legitimiert, sinnvoll und OSM bekäme endlich etwas mehr Struktur.
   

Re: [Talk-de] OSM als Beispiel für gescheiterte Basi sdemokratie (war: (Weg mit den Map Features (war : was ist ein footway?))

2009-06-27 Diskussionsfäden Nop

Hi!

Latze schrieb:
 Solle es mal ein Voting geben, ob die Map-Features abgeschafft werden, 
 stimme ich auf jeden Fall mit einem sehr überzeugten nein. Dafür mit 
 einem riesigen ja, wenn es darum geht, ob wir eine Instanz brauchen, die 
 verbindliche Regeln für das taggen schafft.
+1

Ich denke OSM ist bei uns über die Anfangsphase hinausgewachsen, wo das 
Detailtagging nicht so wichtig war und erst mal die großen weißen 
Flächen gefüllt werden mußten - nach dem Motto: Hauptsache ich sehe daß 
da irgendwas ist, ein unscharfer Eintrag ist besser als gar keiner.

Inzwischen hat OSM in Deutschland eine erfreulich hohe Abdeckung 
erreicht und steht jetzt am Scheideweg: Entweder durch bessere Regelung 
und Konsolidierung des kreativen Chaos die Qualität der Daten zu 
verbessern - oder hier einen Anschlag zu erreichen, wo dann ein Hin- und 
Hertaggen und ein paar Edit Wars die Daten umrühren, aber kein 
Fortschritt mehr hin auf die Qualität und Aussagekraft von kommerziellen 
Kartenwerken stattfindet.

Von daher sehe ich eine bessere Regelung und Pflege der Empfehlungen als 
den logisch nächsten Schritt, zum Beispiel durch eine Gremium erfahrener 
Mapper oder auch durch eine Verbesserung des in der heutigen Form nicht 
akzeptierten Proposal Prozesses. Aber auf jeden Fall brauchen wir mit 
zunehmendem Erwachsenwerden von OSM mehr Koordination, nicht mehr Chaos.

bye
Nop

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Re: [Talk-de] OSM als Beispiel für gescheiterte Basi sdemokratie (war: (Weg mit den Map Features (war: was ist ein footway?))

2009-06-27 Diskussionsfäden Sven Sommerkamp
Am Samstag, 27. Juni 2009 11:47:26 schrieb Nop:
 Hi!

 Latze schrieb:
  Solle es mal ein Voting geben, ob die Map-Features abgeschafft werden,
  stimme ich auf jeden Fall mit einem sehr überzeugten nein. Dafür mit
  einem riesigen ja, wenn es darum geht, ob wir eine Instanz brauchen, die
  verbindliche Regeln für das taggen schafft.

 +1

 Ich denke OSM ist bei uns über die Anfangsphase hinausgewachsen, wo das
 Detailtagging nicht so wichtig war und erst mal die großen weißen
 Flächen gefüllt werden mußten - nach dem Motto: Hauptsache ich sehe daß
 da irgendwas ist, ein unscharfer Eintrag ist besser als gar keiner.
In vielen Bereichen ist es so, allerdings Dörfer und dergleichen..
Ich wünsche mir einerseits nicht behindern, wo Dörfer noch keine Wege und 
dergl. haben.
Und andererseits verhindern, oder erschweren das es zu Edit Wars, zu 
Änderungen an Dingen kommt, ohne Notwendigkeit aus der Sicht von der 
Mehrheit.

Einfach um Qualität zu fördern und dort weiter zu kommen wo es hapert. 

 Inzwischen hat OSM in Deutschland eine erfreulich hohe Abdeckung
 erreicht und steht jetzt am Scheideweg: Entweder durch bessere Regelung
 und Konsolidierung des kreativen Chaos die Qualität der Daten zu
 verbessern - oder hier einen Anschlag zu erreichen, wo dann ein Hin- und
 Hertaggen und ein paar Edit Wars die Daten umrühren, aber kein
 Fortschritt mehr hin auf die Qualität und Aussagekraft von kommerziellen
 Kartenwerken stattfindet.
+1

 Von daher sehe ich eine bessere Regelung und Pflege der Empfehlungen als
 den logisch nächsten Schritt, zum Beispiel durch eine Gremium erfahrener
 Mapper oder auch durch eine Verbesserung des in der heutigen Form nicht
 akzeptierten Proposal Prozesses. Aber auf jeden Fall brauchen wir mit
 zunehmendem Erwachsenwerden von OSM mehr Koordination, nicht mehr Chaos.
+1

 bye
   Nop

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Re: [Talk-de] OSM als Beispiel für gescheiterte Basi sdemokratie (war: (Weg mit den Map Features (war : was ist ein footway?))

2009-06-27 Diskussionsfäden Frederik Ramm
Hallo,

Latze wrote:
 Die Demontage des Projektes hat schon vor einiger Zeit angefangen. 

[...]

 Ich stimme dir bis auf zwei Kleinigkeiten zu: der Rat sollte nicht 
 empfehlen sondern festlegen. Wenn nur empfohlen wird, haben wir 
 weiterhin den Wildwuchs.

Das, was Du Wildwuchs nennst - zumindest die Freiheit, einem wichtig 
erscheinende Dinge mit beliebigen selbst erdachten Tags und in einem 
belibigen fuer gut befundenen Detailgrad zu taggen - ist ein wichtiger 
Pfeiler des OSM-Erfolgs. Wer dieses Prinzip durch ein vorher beim 
weisen Rat fragen ersetzen will, der demontiert das Projekt.

Das gleiche gilt auch dort, wo nicht komplettes Neuland beschritten 
wird, sondern nur existierende Tags ausgebaut werden, um weiter in die 
Tiefe zu gehen. Wenn es dem einzelnen nicht mehr moeglich ist, ueber 
irgendwelche Regeln hinwegzugehen, dann rauben wir uns selbst den 
Erfindergeist der Mapper.

Es ist sinnvoll, darauf hinzuarbeiten, dass *dieselben* Tags ueberall 
auch das gleiche bedeuten - keine Frage. In diesem Punkt macht es wenig 
Sinn, Erfindergeist und Kreativitaet walten zu lassen (heute tagge ich 
ausnahmsweise mal Stromleitungen als highway=cycleway, denn irgendwie 
zirkuliert da doch auch was). Aber auch hier kann man meiner Ansicht 
nach das gewuenschte Ziel durch guten Informationsfluss verbessern. Der 
Ruf nach einer starken Hand, die ein Machtwort sprechen kann, ist 
naiv; wo ein Machtwort ueberhaupt *noetig* ist, haben wir bereits ein 
Problem. Bei OSM gibt es niemanden, der etwas mappt, was er nicht 
einsieht, was er selber falsch findet - daher nuetzt auch kein Machtwort 
(ausser, dass die, die es falsch finden, dann vielleicht einfach weggehen).

Die Aufrechterhaltung des kreativen Potentials ist wichtig. Bei OSM gibt 
es keine endgueltigen Sicherheiten, kein garantiertes Richtig und kein 
garantiertes Falsch, so gern die deutschen Mapper das immer haetten. Das 
mag fuer Neulinge nicht immer leicht zu vermitteln sein (denn die wollen 
gern 100% korrekt arbeiten, so dass sich garantiert niemand beschweren 
kann). Aber das gehoert halt dazu. Keiner von denen, die hier nach 
Fuehrung rufen, moechte doch wirklich fuer ein neues Tag erstmal einen 
begruendeten Antrag ausfuellen und dann ein halbes Jahr warten, bis eine 
Ratssitzung entschieden hat.

Bye
Frederik


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Re: [Talk-de] OSM als Beispiel für gescheiterte Basi sdemokratie (war: (Weg mit den Map Features (war : was ist ein footway?))

2009-06-27 Diskussionsfäden Ulf Lamping
Frederik Ramm schrieb:
 Das, was Du Wildwuchs nennst - zumindest die Freiheit, einem wichtig 
 erscheinende Dinge mit beliebigen selbst erdachten Tags und in einem 
 belibigen fuer gut befundenen Detailgrad zu taggen - ist ein wichtiger 
 Pfeiler des OSM-Erfolgs. Wer dieses Prinzip durch ein vorher beim 
 weisen Rat fragen ersetzen will, der demontiert das Projekt.
 
 Das gleiche gilt auch dort, wo nicht komplettes Neuland beschritten 
 wird, sondern nur existierende Tags ausgebaut werden, um weiter in die 
 Tiefe zu gehen. Wenn es dem einzelnen nicht mehr moeglich ist, ueber 
 irgendwelche Regeln hinwegzugehen, dann rauben wir uns selbst den 
 Erfindergeist der Mapper.

+1

 Es ist sinnvoll, darauf hinzuarbeiten, dass *dieselben* Tags ueberall 
 auch das gleiche bedeuten - keine Frage. In diesem Punkt macht es wenig 
 Sinn, Erfindergeist und Kreativitaet walten zu lassen (heute tagge ich 
 ausnahmsweise mal Stromleitungen als highway=cycleway, denn irgendwie 
 zirkuliert da doch auch was). Aber auch hier kann man meiner Ansicht 
 nach das gewuenschte Ziel durch guten Informationsfluss verbessern.

Ähhhmmm, hast du im letzten Jahr auf talk-de etwa gefehlt? ;-)

 Der 
 Ruf nach einer starken Hand, die ein Machtwort sprechen kann, ist 
 naiv; wo ein Machtwort ueberhaupt *noetig* ist, haben wir bereits ein 
 Problem. 

Wir haben bereits mehrere solche Probleme.

 Die Aufrechterhaltung des kreativen Potentials ist wichtig. Bei OSM gibt 
 es keine endgueltigen Sicherheiten, kein garantiertes Richtig und kein 
 garantiertes Falsch, so gern die deutschen Mapper das immer haetten. Das 
 mag fuer Neulinge nicht immer leicht zu vermitteln sein (denn die wollen 
 gern 100% korrekt arbeiten, so dass sich garantiert niemand beschweren 
 kann). 

Es dürfte dir bekannt sein, daß sowohl qbert biker als auch ich schon 
eine ganze Zeit dabei sind. Eine Aussage der Art: Es gibt ein paar 
Neulinge, die es immer noch nicht kapiert haben halte ich für suggestiv 
- hast du das nötig?

Ich hatte bereits vor einiger Zeit (Jahren?) angemerkt, daß es ohne 
definierte Entscheidungen zu immer stärkeren Problemen kommen wird weil 
sich das Ganze immer mehr aufsplittert. Genau dies tritt jetzt langsam 
aber sicher an immer mehr Stellen auf.

Gruß, ULFL

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Re: [Talk-de] OSM als Beispiel für gescheiterte Basi sdemokratie (war: (Weg mit den Map Features (war : was ist ein footway?))

2009-06-27 Diskussionsfäden Markus
Hallo Frederik,

 die Freiheit, einem wichtig erscheinende Dinge
 mit beliebigen selbst erdachten Tags und in einem 
 belibigen fuer gut befundenen Detailgrad zu taggen - ist ein wichtiger 
 Pfeiler des OSM-Erfolgs. 

Ja. Insbesondere in der Startphase des Projektes, und entsprechend in 
der Startphase neuer Teilprojekte oder beim Erfinden von Datenschemen 
für neu zu erfassende Objektgruppen.

Das gilt auch für den Basar-Stil.

Sobald ein Projekt aber einen gewissen Reifegrad erreicht hat, werden 
zunehmend andere Methoden erforderlich, damit der Reifegrad sich weiter 
entwickeln kann.

Wenn diese nicht eingeführt und erfolgreich umgesetzt werden, stagniert 
das Projekt, engagierte alte Mitarbeiter resignieren und ziehen sich 
zurück, und potentielle Neue wenden sich nach kurzer Zeit wieder ab.
(einzelne berichten hier bereits von solchen Gefühlen und Gedanken).

Selbstverständlich müssen neue Methoden garantieren, dass Erfindergeist 
immer gefördert und gute Erfindungen erfolgreich realisiert werden.

 Wenn es dem einzelnen nicht mehr moeglich ist, ueber 
 irgendwelche Regeln hinwegzugehen, dann rauben wir uns selbst den 
 Erfindergeist der Mapper.

Ja. Das ist wahre Kreativität.
(aber nicht gleichbedeutend mit Anarchie, genausowenig wie 
Verbindlichkeit gleichbedeutend ist mit Imperialismus))

 Es ist sinnvoll, darauf hinzuarbeiten, dass *dieselben* Tags ueberall 
 auch das gleiche bedeuten - keine Frage. 

Genauso wie es sinnvoll ist, für gleiche Objektklassen immer wieder 
dieselben Schlüssel zu verwenden.

 Informationsfluss verbessern. 

Ja, dringend. Ebenso die Verständlichkeit und Zugänglichkeit.

 Richtig und Falsch

ist immer relativ zum vereinbarten Ziel.
Wenn ein Ziel aber konkret und messbar vereinbart ist, dann gibt es 
selbstverständlich auch mehr oder weniger gute Wege dort hin.

Gleichzeitig fürdert es die Entwicklung des Projektes, wenn jeder 
ausdrücklich Freiräume hat, etwas Neues auszuprobieren. Und manche muss 
man richtig ermutigen, diese Freiräume auch zu nutzen.

Gruss, Markus

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Re: [Talk-de] OSM als Beispiel für gescheiterte Basi sdemokratie (war: (Weg mit den Map Features (war : was ist ein footway?))

2009-06-26 Diskussionsfäden Frederik Ramm
Hallo,

Stefan Meir wrote:
 die aktuelle Diskussion über eine Abschaffung der Map Features zeigt
 meines Erachtens eines ganz deutlich: OSM ist mittlerweile zu groß
 und zu komplex um basisdemokratisch Entscheidungen zu treffen.

OSM hat noch nie basisdemokratisch Entscheidungen getroffen, auch nicht, 
als es viel kleiner war.

Ich sehe jeden Ansatz, der irgendwas mit Abstimmungen zu tun hat, 
deswegen kritisch, weil unser Projekt so schnell waechst. In einem 
halben Jahr werden ebensoviele Leute, wie heute im Projekt sind, 
zusaetzlich neu hinzugekommen sein; etwas, das heute eine 
Zweidrittelmehrheit findet, kann, selbst wenn keiner der Beteiligten 
seine Meinung aendert, in einem halben Jahr schon eine 
Minderheitenmeinung sein. Jede einzelne demokratisch gefaellte 
Entscheidung muesste also mindestens vierteljaehrlich neu abgestimmt 
werden, um sich nicht in Gefahr zu begeben, Altlasten mit sich 
herumzuschleppen, die einer veraenderten Projektwirklichkeit nicht mehr 
gerecht werden.

Der von Dir angepeile Rat der Weisen koennte also durchaus in der 
gleichen Frage mehrmals im Jahr seine Haltung aendern. Die meisten, die 
Demokratie und Abstimmungen fordern, denken implizit, dass durch eine 
Abstimmung eine Frage abgehakt und verbindlich langfristig geklaert 
werden koennte, dass eine Sicherheit geschaffen wuerde, auf die man sich 
verlassen, auf der man sich ausruhen kann. Das geht bei uns aber eben 
wegen dieser Dynamik nicht, bzw. wenn man es erzwingen wuerde, indem man 
die Mitglieder irgendeines Rates mit laengerer Amtszeit waehlt, so 
wuerde man eben diese Dynamik aktiv zu unterdruecken versuchen (als 
Beispiel: Waere vor zwei Jahren im Projekt ein solcher Rat gewaehlt 
worden, so saessen darin vermutlich ausschliesslich Englaender, und 
spezifisch deutsche Befindlichkeiten wuerden, obwohl Deutschland 
mittlerweile die groesste Community ist, auf wenig Verstaendnis stossen).

 Als recht neues Mitglied der Community bin ich sehr erstaunt darüber,
 dass anscheinend ein großer Widerstand dagegen besteht, ein Gremium
 einzurichten, das eine (für den Mapper unverbindliche)
 Orientierungshilfe wie die Map Features verwaltet.

[...]

 Fürsprecher-Systems

[...]

 Rat der Weisen

[...]

Ist das nicht alles sehr viel Affentanz um eine unverbindliche 
Wikiseite? Wuerde durch solchen Aufwand nicht die Bedeutung der Map 
Features *verstaerkt*, was wiederum dazu fuehren wuerde, dass es immer 
mehr Leute gibt, die mit dem Finger auf die Arbeit anderer zeigen und 
schreien du machst das FALSCH, und daraufhin auch immer mehr Leute, 
die ungluecklich darueber sind, dass ihre Vorstellungen in den Map 
Features nicht beruecksichtigt sind, und so weiter?

 allesamt sowohl technisch versiert als auch engagiert sind und
 außerdem demokratisch LEGITIMIERT).

Wie gesagt, verbeiss Dich mal nicht so am Gedanken der Legitimation - 
eine demokratische Legitimation von gestern ist bei uns im Projekt nicht 
viel wert.

Bye
Frederik


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Re: [Talk-de] OSM als Beispiel für gescheiterte Basi sdemokratie (war: (Weg mit den Map Features (war : was ist ein footway?))

2009-06-26 Diskussionsfäden Ulf Lamping
Frederik Ramm schrieb:
 OSM hat noch nie basisdemokratisch Entscheidungen getroffen, auch nicht, 
 als es viel kleiner war.

Wohl wahr :-)

 Ich sehe jeden Ansatz, der irgendwas mit Abstimmungen zu tun hat, 
 deswegen kritisch, weil unser Projekt so schnell waechst. In einem 
 halben Jahr werden ebensoviele Leute, wie heute im Projekt sind, 
 zusaetzlich neu hinzugekommen sein; etwas, das heute eine 
 Zweidrittelmehrheit findet, kann, selbst wenn keiner der Beteiligten 
 seine Meinung aendert, in einem halben Jahr schon eine 
 Minderheitenmeinung sein. Jede einzelne demokratisch gefaellte 
 Entscheidung muesste also mindestens vierteljaehrlich neu abgestimmt 
 werden, um sich nicht in Gefahr zu begeben, Altlasten mit sich 
 herumzuschleppen, die einer veraenderten Projektwirklichkeit nicht mehr 
 gerecht werden.

 Der von Dir angepeile Rat der Weisen koennte also durchaus in der 
 gleichen Frage mehrmals im Jahr seine Haltung aendern. Die meisten, die 
 Demokratie und Abstimmungen fordern, denken implizit, dass durch eine 
 Abstimmung eine Frage abgehakt und verbindlich langfristig geklaert 
 werden koennte, dass eine Sicherheit geschaffen wuerde, auf die man sich 
 verlassen, auf der man sich ausruhen kann. 

Ich glaube das siehst du zu pessimistisch. Viele der Entscheidungen die 
getroffen werden müßten, sind doch jetzt nicht 180 Grad konträr, mach 
es halt so oder andersrum trifft es meist wohl besser.

Wenn denn mal eine (begründete) Entscheidung getroffen würde, wären 
viele wahrscheinlich auch mit der (aus ihrer Sicht) zweitbesten Lösung 
zufrieden.


Das dann auch mal neue Randbedingungen auftauchen und dadurch u.U. neue 
Entscheidungen notwendig werden steht hoffentlich ausser Frage ...

Gruß, ULFL

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Re: [Talk-de] OSM als Beispiel für gescheiterte Basi sdemokratie (war: (Weg mit den Map Features (war : was ist ein footway?))

2009-06-26 Diskussionsfäden Stefan Meir
Frederik Ramm schrieb:

 In einem 
 halben Jahr werden ebensoviele Leute, wie heute im Projekt sind, 
 zusaetzlich neu hinzugekommen sein; etwas, das heute eine 
 Zweidrittelmehrheit findet, kann, selbst wenn keiner der Beteiligten 
 seine Meinung aendert, in einem halben Jahr schon eine 
 Minderheitenmeinung sein. Jede einzelne demokratisch gefaellte 
 Entscheidung muesste also mindestens vierteljaehrlich neu abgestimmt 
 werden, um sich nicht in Gefahr zu begeben, Altlasten mit sich 
 herumzuschleppen, die einer veraenderten Projektwirklichkeit nicht mehr 
 gerecht werden.

In diesem Punkt hilft uns die Statistik ganz gewaltig. Wenn eine 
Abstimmung heute von 120.000 Leuten getragen wird, dann ist das 
statistisch eine gewaltige Grundmenge. Die Wahrscheinlichkeit, dass das 
Meinungsbild sich ändert, wenn sich in einem halben Jahr die 
Mitgliederzahl verdoppelt hat, ist verschwindend gering. Aus diesem 
Grund funktionieren Hochrechnungen bei politischen Wahlen ja so gut. Ich 
würde sogar soweit gehen zu behaupten, dass sich das Meinungsbild auch 
bei einer Verzehnfachung der Mitgliederzahl nur in extremen 
Ausnahmefällen ändern wird - sofern das Wachstum einigermaßen homogen 
erfolgt.

Davon unberücksichtigt sind Langzeiteffekte, z.B. falls OSM irgendwann 
einen gewaltigen Boom z.B. in Asien hinlegen würde. Dann würde die 
Mitgliederzahl sehr inhomogen anwachsen und in einem solchen Fall ist es 
tatsächlich möglich, dass sich Meinungen der Gesamtheit ändern. In einem 
solchen Fall ist es aber auch absolut notwendig und völlig legitim, dass 
die Meinung der neuen Mitglieder berücksichtigt wird und das Projekt 
dadurch womöglich in eine andere Richtung geht.

  Der von Dir angepeile Rat der Weisen koennte also durchaus in der
  gleichen Frage mehrmals im Jahr seine Haltung aendern. Die meisten,
  die Demokratie und Abstimmungen fordern, denken implizit, dass durch
  eine Abstimmung eine Frage abgehakt und verbindlich langfristig
  geklaert werden koennte, dass eine Sicherheit geschaffen wuerde, auf
  die man sich verlassen, auf der man sich ausruhen kann.

Sagen wir: der Rat der Weisen trifft Entscheidungen mit einfacher 
Mehrheit, kann seine eigenen Entscheidungen aber nur mit 2/3-Mehrheit 
wieder aufheben. Entscheidungen wären damit sehr stabil, was zusätzlich 
dadurch verstärkt wird, dass sich die Zusammensetzung des Rates 
vermutlich nur geringfügig ändert.

 Beispiel: Waere vor zwei Jahren im Projekt ein solcher Rat gewaehlt 
 worden, so saessen darin vermutlich ausschliesslich Englaender, und 
 spezifisch deutsche Befindlichkeiten wuerden, obwohl Deutschland 
 mittlerweile die groesste Community ist, auf wenig Verstaendnis stossen).

Bei einer Amtszeit von z.B. einem Monat würden die Effekte einer solchen 
Verschiebung sehr zeitnah berücksichtigt werden. Gleichzeitig wäre der 
Rat trotzdem sehr stabil, denn User würden sich nur sehr selten für 
einen neuen Fürsprecher entscheiden, ihr Stimme für die Wahl des Rates 
also jeden Monat genau gleich abgeben. Dies würde technisch realisiert 
werden, indem User z.B. bei ihren Account-Einstellungen ihren 
Fürsprecher eintragen und diese Einstellung im Regelfall nur selten 
ändern würden.
Ich schätze einfach mal grob, dass von 100 Plätzen im Rat dann monatlich 
weniger als fünf ausgetauscht werden müssten.

 immer mehr Leute, 
 die ungluecklich darueber sind, dass ihre Vorstellungen in den Map 
 Features nicht beruecksichtigt sind, und so weiter?

Die Map Features würden stets die Meinung der Mehrheit spiegeln und 
nichts anderes sollte doch in den Map Features stehen. Die Vorstellungen
Einzelner sind in einer Demokratie völlig unerheblich.

 Stefan Meir wrote
 allesamt sowohl technisch versiert als auch engagiert sind und
 außerdem demokratisch LEGITIMIERT).
 
 Wie gesagt, verbeiss Dich mal nicht so am Gedanken der Legitimation - 
 eine demokratische Legitimation von gestern ist bei uns im Projekt nicht 
 viel wert.

Wie gesagt, die Legitimation könnte monatlich wiederholt werden und wäre 
deshalb stets aktuell. Gleichzeitig wären die Verhältnisse sehr stabil, 
da User sich nur in Ausnahmefällen für neue Fürsprecher entscheiden würden.

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Re: [Talk-de] OSM als Beispiel für gescheiterte Basi sdemokratie (war: (Weg mit den Map Features (war : was ist ein footway?))

2009-06-26 Diskussionsfäden Frederik Ramm
Hallo,

Stefan Meir wrote:
 In diesem Punkt hilft uns die Statistik ganz gewaltig. Wenn eine 
 Abstimmung heute von 120.000 Leuten getragen wird, dann ist das 
 statistisch eine gewaltige Grundmenge. Die Wahrscheinlichkeit, dass das 
 Meinungsbild sich ändert, wenn sich in einem halben Jahr die 
 Mitgliederzahl verdoppelt hat, ist verschwindend gering.

Nein, das ist eine sehr naive Annahme, denn es kommen ja nicht staendig 
mehr von den gleichen Leuten dazu, sondern andere Leute.

Die technische Avantgarde, die OSM schon vor zwei Jahren spannend fand, 
ist laengst nicht mehr allein im Projekt; mehr und mehr kommen 
beispielsweise auch aeltere Menschen (Wandervereine) dazu. Auch regional 
gibt es Unterschiede - zwar hat ganz Osteuropa nicht so viele Mapper wie 
Deutschland, aber sie holen langsam auf. Auch in den USA hatte das 
Projekt einen langsamen Start, kommt aber nun zunehmend in die Gaenge.

 sofern das Wachstum einigermaßen homogen 
 erfolgt.

Eben - das Wachstum bei OSM ist alles andere als homogen, soviel ist sicher.

 Sagen wir: der Rat der Weisen trifft Entscheidungen mit einfacher 
 Mehrheit, kann seine eigenen Entscheidungen aber nur mit 2/3-Mehrheit 
 wieder aufheben.

So waere sichergestellt, dass schlechte Entscheidungen Bestand haben. Es 
geht nichts ueber Stabilitaet ;-)

 immer mehr Leute, 
 die ungluecklich darueber sind, dass ihre Vorstellungen in den Map 
 Features nicht beruecksichtigt sind, und so weiter?
 
 Die Map Features würden stets die Meinung der Mehrheit spiegeln und 
 nichts anderes sollte doch in den Map Features stehen. Die Vorstellungen
 Einzelner sind in einer Demokratie völlig unerheblich.

Was fuer ein Glueck, dass OSM keine Demokratie ist, denn vieles von dem, 
auf das wir heute stolz sind, war mal die Vorstellung eines einzelnen.

Das ist doch eine der ganz wichtigen Dinge bei OSM, dass jeder das 
Gefuehl hat, sich und seine Spezialinteressen einbringen zu koennen. 
Wenn Du Vogelhaeuschen mappen willst, dann darfst Du das, und Du musst 
nicht mal einen Rat der Weisen ueberzeugen, dass das weise ist.

(Ich habe schon verstanden, dass Du auch die vom Rat der Weisen 
abgesegneten Map Features nur als Empfehlung verstehen moechtest, aber 
die Richtung ist klar - je mehr Weise hinter der Empfehlung stehen, 
desto eher wird jemand, der nach eigenem Gusto mappt, und sei es auch 
nur Dinge, die die Weisen bislang nicht vorgesehen haben, von anderen 
fuer sein Ausscheren kritisiert werden.)

Bye
Frederik

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Re: [Talk-de] OSM als Beispiel für gescheiterte Basi sdemokratie (war: (Weg mit den Map Features (war: was ist ein footway?))

2009-06-26 Diskussionsfäden Sven Sommerkamp
Am Freitag, 26. Juni 2009 12:51:02 schrieb Frederik Ramm:
 Hallo,

 Stefan Meir wrote:
  In diesem Punkt hilft uns die Statistik ganz gewaltig. Wenn eine
  Abstimmung heute von 120.000 Leuten getragen wird, dann ist das
  statistisch eine gewaltige Grundmenge. Die Wahrscheinlichkeit, dass das
  Meinungsbild sich ändert, wenn sich in einem halben Jahr die
  Mitgliederzahl verdoppelt hat, ist verschwindend gering.

 Nein, das ist eine sehr naive Annahme, denn es kommen ja nicht staendig
 mehr von den gleichen Leuten dazu, sondern andere Leute.

 Die technische Avantgarde, die OSM schon vor zwei Jahren spannend fand,
 ist laengst nicht mehr allein im Projekt; mehr und mehr kommen
 beispielsweise auch aeltere Menschen (Wandervereine) dazu. Auch regional
 gibt es Unterschiede - zwar hat ganz Osteuropa nicht so viele Mapper wie
 Deutschland, aber sie holen langsam auf. Auch in den USA hatte das
 Projekt einen langsamen Start, kommt aber nun zunehmend in die Gaenge.

  sofern das Wachstum einigermaßen homogen
  erfolgt.

 Eben - das Wachstum bei OSM ist alles andere als homogen, soviel ist
 sicher.

  Sagen wir: der Rat der Weisen trifft Entscheidungen mit einfacher
  Mehrheit, kann seine eigenen Entscheidungen aber nur mit 2/3-Mehrheit
  wieder aufheben.

 So waere sichergestellt, dass schlechte Entscheidungen Bestand haben. Es
 geht nichts ueber Stabilitaet ;-)
Tatsächlich ist für eine gewisse Zeit sogar eine schlechte Entscheidung besser 
als totales Chaos.
Nichts was Menschen machen ist für die Ewigkeit auch Gesetze nicht.
Aber eine gewisse Zeit Erfahrungen machen und etwas erst dann zu ersetzen, 
wenn man eine wirklich bessere Lösung zu verwenden beschlossen hat, führt zu 
einem wirklich benutzbaren System.

  immer mehr Leute,
  die ungluecklich darueber sind, dass ihre Vorstellungen in den Map
  Features nicht beruecksichtigt sind, und so weiter?
 
  Die Map Features würden stets die Meinung der Mehrheit spiegeln und
  nichts anderes sollte doch in den Map Features stehen. Die Vorstellungen
  Einzelner sind in einer Demokratie völlig unerheblich.

 Was fuer ein Glueck, dass OSM keine Demokratie ist, denn vieles von dem,
 auf das wir heute stolz sind, war mal die Vorstellung eines einzelnen.
Wenn dieser genügend Leute geschafft hätte zu überzeugen hätten wir dasselbe 
erreicht.
Und das ist doch im grobe auch deine Vorstellung: Überzeugen durch gute 
Argumente, und dann wird es so gemacht.

 Das ist doch eine der ganz wichtigen Dinge bei OSM, dass jeder das
 Gefuehl hat, sich und seine Spezialinteressen einbringen zu koennen.
Vielleicht kann man die Spezialiinteressen ja durch verschiedene Layer zur 
Verfügung stellen?
Niemand will die Spezialinteressen verbieten oder aussperren.
Aber sie sind dann Spezialinteressen, die Grundfunktionalität einer Karte wird 
in der Regel anders definiert.
Derjenige, der Interesse an der Historie hat will ja vielleicht auch nicht 
alle Toillettenhäuschen von Frankfurt in seinem Editor bearbeiten.
 Wenn Du Vogelhaeuschen mappen willst, dann darfst Du das, und Du musst
 nicht mal einen Rat der Weisen ueberzeugen, dass das weise ist.

 (Ich habe schon verstanden, dass Du auch die vom Rat der Weisen
 abgesegneten Map Features nur als Empfehlung verstehen moechtest, aber
 die Richtung ist klar - je mehr Weise hinter der Empfehlung stehen,
 desto eher wird jemand, der nach eigenem Gusto mappt, und sei es auch
 nur Dinge, die die Weisen bislang nicht vorgesehen haben, von anderen
 fuer sein Ausscheren kritisiert werden.)
Und das ist auch jetzt schon so!
Siehe Edit der besagten Kraftfahrstraße von Heiko letztens.

 Bye
 Frederik

Gruß Sven S.

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Re: [Talk-de] OSM als Beispiel für gescheiterte Basi sdemokratie (war: (Weg mit den Map Features (war : was ist ein footway?))

2009-06-26 Diskussionsfäden qbert biker

 Original-Nachricht 
 Datum: Fri, 26 Jun 2009 10:53:20 +0200
 Von: Frederik Ramm frede...@remote.org
 An: Openstreetmap allgemeines in Deutsch talk-de@openstreetmap.org
 Betreff: Re: [Talk-de] OSM als Beispiel für gescheiterte Basisdemokratie 
 (war: (Weg mit den Map Features (war: was ist ein footway?))

Hallo,
 
 OSM hat noch nie basisdemokratisch Entscheidungen getroffen, auch nicht, 
 als es viel kleiner war.

Stimmt auffallend. Wer programmiert, schafft an war und ist
die Devise bei OSM ;)
 
 Ich sehe jeden Ansatz, der irgendwas mit Abstimmungen zu tun hat, 
 deswegen kritisch, weil unser Projekt so schnell waechst. 

Und deshalb sollten eben die Strukturen mitwachsen, statt 
zurueckgefahren zu werden. Wieviele Leute dazukommen ist
eigentlich egal, wenn die Leute die vorher schon da waren
Strukturen schaffen, die stabil sind. Bewaehrte und
stabile Strukturen wollen die wenigsten umschmeissen, am
allerwenigsten die Neulinge.
 
 Der von Dir angepeile Rat der Weisen koennte also durchaus in der 
 gleichen Frage mehrmals im Jahr seine Haltung aendern. 

Kann er, aber wird er es tun? Wenn das Modell immer wieder mal
stabilisiert wird (Stichwort Versionierung) und Aenderungen
nur auf Basis der damit gemachten Erfahrungen gemacht werden,
pendelt sich das wohl schnell ein.

 Die meisten, die 
 Demokratie und Abstimmungen fordern, denken implizit, dass durch eine 
 Abstimmung eine Frage abgehakt und verbindlich langfristig geklaert 
 werden koennte, dass eine Sicherheit geschaffen wuerde, auf die man sich 
 verlassen, auf der man sich ausruhen kann. 

Vielleicht tun das einige, aber andere wollen einfach etwas
stabilere Verhaeltnisse und wollen Entwicklung, wo jetzt
Stagnation ist. 

 Das geht bei uns aber eben wegen dieser Dynamik nicht, 

Die beruehmte erfundene Dynamik wieder. Operative Hektik
ersetzt geistige Windstille? ;)

Es gibt ein dynamisches Wabern von vielen Positionen auf
andere und wieder zurueck, aber schon lange keine echte
Bewegung mehr. Jetzt solls Regianalisierung bis hinunter 
zum Dorf oder Waeldchen bringen. Das klingt weniger nach
internationaler Dynamik, als nach regionalem Stillstand:
Ueber mein Dorf bestimme ich, basta!

 Ist das nicht alles sehr viel Affentanz um eine unverbindliche 
 Wikiseite? Wuerde durch solchen Aufwand nicht die Bedeutung der Map 
 Features *verstaerkt*, was wiederum dazu fuehren wuerde, dass es immer 
 mehr Leute gibt, die mit dem Finger auf die Arbeit anderer zeigen und 
 schreien du machst das FALSCH, 

Bzw. ihnen helfen, es besser zu machen?

 und daraufhin auch immer mehr Leute, 
 die ungluecklich darueber sind, dass ihre Vorstellungen in den Map 
 Features nicht beruecksichtigt sind, und so weiter?

Ich sehe es ein, ich bin auf dem Holzweg. Ich bin dem Glueck 
der vielen Mapper im Weg, die nur dann gluecklich sind, wenn
sie in ihrem kleinen Teritorium schalten und walten koennen
wie sie wollen - das habe ich wohl uebersehen, ich dachte mal,
es soll eine Karte werden ;)
 
Gruesse Hubert
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Re: [Talk-de] OSM als Beispiel für gescheiterte Basi sdemokratie (war: (Weg mit den Map Features (war : was ist ein footway?))

2009-06-26 Diskussionsfäden Markus
Hallo Frederik,

 Ich sehe jeden Ansatz, der irgendwas mit Abstimmungen zu tun hat, 
 deswegen kritisch, weil unser Projekt so schnell waechst. 

Ja, klassisch demokratische Instrumente versagen bei schnellem Wachstum.

Schnell wachsende soziale Systeme erfordern eine höchst transparente 
Informationspolitik, mit entsprechend schnellen und effizienten Methoden 
und Instrumenten.

Dynamische Systeme benötigen kollaborative Methoden.
Stichwort: Grossgruppenprozess.

 Ist das nicht alles sehr viel Affentanz um eine unverbindliche 
 Wikiseite?

Der Betreff Abschaffung der ... wurde von Dir ja als Metapher für die 
dahinter liegenden grundsätzlichen Probleme gewählt.

Übertragen auf die Metapher könnte es eine Lösung für manche Probleme 
bedeuten, wenn die Kriterien zur Attributierung unserer Objekte 
eindeutiger, verständlicher und nachvollziehbarer wären.

Und wenn dazu benutzerfreundlichere simplerere Editoeren zur Verfügung 
stünden.

Gruss, Markus

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Re: [Talk-de] OSM als Beispiel für gescheiterte Basi sdemokratie (war: (Weg mit den Map Features (war : was ist ein footway?))

2009-06-26 Diskussionsfäden qbert biker

 Original-Nachricht 
 Datum: Fri, 26 Jun 2009 13:12:04 +0200
 Von: Michael Buege mich...@buegehome.de
 An: talk-de@openstreetmap.org
 Betreff: Re: [Talk-de]OSM als Beispiel für gescheiterte 
 Basisdemokratie (war: (Weg mit den Map Features (war: was ist ein footway?))

Hallo,

 Und genau deswegen ist OSM keine Demokratie. Weil die Vorstellungen
 Einzelner eben _nicht_ unerheblich sind und jeder die Moeglichkeit hat,
 neue Dinge auszuprobieren und eigene Ideen zu entwickeln. 

Und genau das funktioniert besser, wenn es einen stabilen
Unterbau gibt, an den sich (fast) alle halten. 

 Was passiert mit den Leuten, die sich nicht an die Beschluesse eines wie
 auch immer und vom wem auch immer legitimierten Gremiums halten. Duerfen
 die nicht mehr mitspielen?

Autoregularien sollten locker reichen. Wenn die Mehrheit sich
an Regeln haelt, die die Mehrheit auch fuer gut befindet,
faellt eine Minderheit, die es anders macht nicht mehr gross
auf. Wirklich schaedlich sind Grabenkaempfe mit zwei Lagern
mit Dingen, die ewig offen bleiben, obwohl sie im Kern
trivial festzulegen sind.

 Also, wann, wo, wie und worueber wird abgestimmt? 

Eigentlich haette es schon gereicht, wenn man die bestehenden
Abstimmungen nicht dermassen ausgehebelt haette, dass sie
nur noch eine Farce sind. Die hatten eine zeitlang wirklich
eine stabilisierende Wirkung. Aber wer will schon Abstimmungen
organisieren und abstimmen, wenn von wenigen im Forum 
breit getreten wird, dass alles und jedes auf ewig 
unverbindlich sein soll?

 vom Niedergang OSMs werden ueber kurz oder lang wahr. 

Noe werden sie nicht. OSM wird nicht untergehen, aber es
wird keinen endlosen Nachschub an motivierten Mappern geben,
die mit einem Umfeld zurechtkommen wollen, das immer
unuebersichtlicher wird. Der Katzenjammer kommt dann, wenn
man sich nicht mehr auf schier endlosen Ressourcen 
ausruhen kann.

Gruesse Hubert
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Re: [Talk-de] OSM als Beispiel für gescheiterte Basi sdemokratie (war: (Weg mit den Map Features (war : was ist ein footway?))

2009-06-26 Diskussionsfäden Markus
Hallo Hubert,

 Wirklich schaedlich sind Grabenkaempfe mit zwei Lagern
 mit Dingen, die ewig offen bleiben, obwohl sie im Kern
 trivial festzulegen sind.

Ja, sie sind schädlich.

Wenn aber trivial zu lösenden Dinge zu ewigen Grabenkämpfen führen, dann 
wabern dahinter immer andere, wesentlich bedeutendere Konflikte, die 
/eigentlich/ gelöst werden müssten.

 es wird keinen endlosen Nachschub an motivierten Mappern geben,
 die mit einem Umfeld zurechtkommen wollen, das immer
 unuebersichtlicher wird. Der Katzenjammer kommt dann, wenn
 man sich nicht mehr auf schier endlosen Ressourcen ausruhen kann.

Ja, über dieses Problem stolpern viele expandierende Projekte, Firmen, 
Organisationen...

Gruss, Markus

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Re: [Talk-de] OSM als Beispiel für gescheiterte Basi sdemokratie (war: (Weg mit den Map Features (war : was ist ein footway?))

2009-06-26 Diskussionsfäden qbert biker

 Original-Nachricht 
 Datum: Fri, 26 Jun 2009 15:27:26 +0200
 Von: Markus liste12a4...@gmx.de
 An: Openstreetmap allgemeines in Deutsch talk-de@openstreetmap.org
 Betreff: Re: [Talk-de] OSM als Beispiel für gescheiterte Basisdemokratie 
 (war: (Weg mit den Map Features (war: was ist ein footway?))

 Hallo Hubert,
 
  Wirklich schaedlich sind Grabenkaempfe mit zwei Lagern
  mit Dingen, die ewig offen bleiben, obwohl sie im Kern
  trivial festzulegen sind.
 
 Ja, sie sind schädlich.
 
 Wenn aber trivial zu lösenden Dinge zu ewigen Grabenkämpfen führen,
 dann 
 wabern dahinter immer andere, wesentlich bedeutendere Konflikte, die 
 /eigentlich/ gelöst werden müssten.

Ich sehe dahinter eher einen politischen Konflikt, der jede
Einigung verhindert. Phantastereinen sind gut, auch die Idee
eines selbstorganisierenden Datenmeers ist interessant,
aber muss das wirklich alle Pragmatiker, die eine technisch
orientierte freie Karte wollen, zwangsweise einbeziehen?

Wears ein x-beliebiges Projekt haett ich gesagt: Na Jungs,
viel Freude dran, vielleicht kommt in 20 Jahren was nettes
bei raus, aber OSM ist derzeit ziemlich alleinstehend und
relativ unersetzbar. Muss man wirklich Hippi-Flippi-
Flower-Power-Phantasien von frei fliegenden Daten ausgerechnet 
mit Geo-Daten ausleben, mit denen andere gerne das ein oder 
andere Projekt durchziehen woll(t)en? 
 
 Ja, über dieses Problem stolpern viele expandierende Projekte, Firmen, 
 Organisationen...

Vergraulte Leute kommen selten zurueck. Schlimm ists, wenn
man die vergrault, die viel Wissen mitbringen indem man 
denen um die Ohren haut: Geht doch weg, es warten noch ein 
paar Milliarden potentieller Mapper...
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Re: [Talk-de] OSM als Beispiel für gescheiterte Basi sdemokratie (war: (Weg mit den Map Features (war: was ist ein footway?))

2009-06-26 Diskussionsfäden Mirko Küster
Vergraulte Leute kommen selten zurueck. Schlimm ists, wenn
man die vergrault, die viel Wissen mitbringen indem man
denen um die Ohren haut: Geht doch weg, es warten noch ein
paar Milliarden potentieller Mapper...

Oder wenn man wie in meinem Fall gleich die Geodaten mitbringt, dazu etwas 
entwickeln will und komplett ignoriert wird.

Ich sammle nun schon seit 8 Jahren Daten der Eisenbahninfrastruktur da ich 
meine Brötchen mit der virtuellen Umsetzung derer verdiene. Hatte bis dato 
keine Plattform das ganze kartentechnisch nutzen zu können. Bis ich OSM 
enddeckte. Im Dezember fing ich an meine Daten erstmal in 3 Bundesländern 
mit temporären Schlüsseln zu importieren. Dokumentierte das ganze erstmal im 
Forum. Und ich dachte man könnte dann in Ruhe etwas entwickeln. Denn so 
komplexe Dinge brauchen Zeit, vor allem wenn es auch universell benutzbar 
sein soll. Hatte sich bis dato ja auch kaum einer groß einen Kopf zu 
gemacht, es ging primär immer nur um die Sichtweise Fahrgast.

Plötzlich erfährt man zufällig das da irgendwo ein Workshop war, der das 
gleiche aber mit Scheuklappen auf ÖPNV behandelte und gleich mit einer schön 
ausgearbeiteten Liste kommt, welche die Arbeit der letzten 6 Monate 
teilweise negiert. Dann versucht man die Hand zu heben und wird entweder 
ignoriert oder mit Nebenkriegsschauplätzen Ausdrucksweise und ähnlicher 
absolut überflüssiger Anmerkungen abgebügelt.

Mitlerweile habe ich beschlossen nichts mehr in der Richtung einzubringen. 
Ich spende die Daten dann irgendwann dahin wo ich sie auch nutzen kann und 
wo es nicht danach geht wer denn nun die größten Eier hat, am meisten auf 
Fachbüchern schläft oder am besten Aussitzen kann. Sowas wie die heimlichen 
Bestimmer haben wir ja schon, muss man ehrlich gesagt erst garnicht 
installieren.

Ich werde nur noch hier da ein bisschen was mappen. Aber ich werde mir 
definitiv keine weitergehenden Gedanken mehr machen. Alleine ohne Promineten 
Klapperstab ist das ohnehin zum scheitern verurteilt.

Gruß
Mirko 


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Re: [Talk-de] OSM als Beispiel für gescheiterte Basi sdemokratie (war: (Weg mit den Map Features (war : was ist ein footway?))

2009-06-26 Diskussionsfäden Frederik Ramm
Hallo,

qbert biker wrote:
 Vergraulte Leute kommen selten zurueck. Schlimm ists, wenn
 man die vergrault, die viel Wissen mitbringen indem man 
 denen um die Ohren haut: Geht doch weg, es warten noch ein 
 paar Milliarden potentieller Mapper...

Das kommt drauf an - Wissen an sich kann man auch aus Buechern lesen, da 
brauche ich keinen Menschen dafuer. Wertvoll ist es dann, wenn das 
Wissen nicht unreflektiert auf OSM uebrtragen wird (ich habe das seit 
10 Jahren bei Siemens so gemacht, also ist es fuer OSM auch gut), 
sondern den besonderen Gegebenheiten von OSM angepasst wird. Besonders 
wertvoll ist es, wenn der Experte, der dieses Wissen mitbringt, 
zusaetzlich auch die Faehigkeit hat, sein Wissen anderen Menschen zu 
vermitteln, ohne dass diese sich genervt abwenden. Das kommt leider 
selten vor.

Bye
Frederik


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Re: [Talk-de] OSM als Beispiel für gescheiterte Basi sdemokratie (war: (Weg mit den Map Features (war : was ist ein footway?))

2009-06-26 Diskussionsfäden Tobias Wendorff
Frederik Ramm schrieb:
 Das kommt drauf an - Wissen an sich kann man auch aus Buechern lesen, da 
 brauche ich keinen Menschen dafuer.

Juhu, das ist der Satz des Jahres für mich!

Endlich haben wir einen geeigneten Spruch für unsere Aufkleber!!

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Re: [Talk-de] OSM als Beispiel für gescheiterte Basi sdemokratie (war: (Weg mit den Map Features (war : was ist ein footway?))

2009-06-26 Diskussionsfäden Frederik Ramm
Hallo,

Mirko Küster wrote:
 Oder wenn man wie in meinem Fall gleich die Geodaten mitbringt, dazu etwas 
 entwickeln will und komplett ignoriert wird.
 
 Ich sammle nun schon seit 8 Jahren Daten der Eisenbahninfrastruktur da ich 
 meine Brötchen mit der virtuellen Umsetzung derer verdiene. Hatte bis dato 
 keine Plattform das ganze kartentechnisch nutzen zu können. Bis ich OSM 
 enddeckte. Im Dezember fing ich an meine Daten erstmal in 3 Bundesländern 
 mit temporären Schlüsseln zu importieren. 

[...]

OSM ist sehr pragmatisch. Die zweitbeste Loesung wird der erstbesten 
vorgezogen, wenn sie schonmal halbwegs get. Es wird viel zusammen 
gemacht - jeder kann natuerlich einfach mal so fuer sich was importieren 
und dann damit rumspielen, aber niemand hat einen Anspruch darauf, ein 
bestimmtes Thema allein bearbeiten zu duerfen. Mir scheint aber - das 
entnehme ich aus den Formulierungen Deines ersten Beitrags in dieser 
Liste -, dass Du seinerzeit davon ausgegangen warst, dass dieser Teil 
von OSM Deine private Spielwiese bleibt, solange bist Du anderen das 
Mitmachen erlaubst. (... dass mir die Leute saemtliche Gleisnummern mit 
falschen Werten ueberzeichnen... usw.)

Mit so einem Besitzanspruch kommst Du nicht weit. Du kannst einen ersten 
Wurf machen, aber wenn Du den auf das Projekt loslaesst, dann bist Du 
nicht mehr der Boss, dann sind es nicht mehr Deine Daten und Dein 
Konzept. Womit man ebenfalls nicht weit kommt in OSM, ist 
Perfektionismus - da ueberholt einen irgendwann die zweitbeste Loesung. 
Beides weisst Du ja jetzt.

 Mitlerweile habe ich beschlossen nichts mehr in der Richtung einzubringen. 
 Ich spende die Daten dann irgendwann dahin wo ich sie auch nutzen kann

Wenn es Dir nur darum geht, Deine eigenen, eh schon vorhandenen Daten zu 
verarbeiten, und wenn Du ohnehin schon Schritte unternommen hast, das 
ins OSM-Format zu konvertieren, kannst Du relativ leicht eine eigene 
OSM-Infrastruktur aufsetzen, die dann halt nur fuer Dich da ist und nur 
Deine Daten hat. Da funkt Dir dann auch keiner rein.

 wo es nicht danach geht wer denn nun die größten Eier hat, am meisten auf 
 Fachbüchern schläft oder am besten Aussitzen kann. Sowas wie die heimlichen 
 Bestimmer haben wir ja schon, muss man ehrlich gesagt erst garnicht 
 installieren.

Ich weiss nicht, woher diese ganze Verbitterung kommt. Ruehrt die daher, 
dass Dich jemand darauf aufmerksam gemacht hat, dass Deine Arbeit nicht 
irgendwelchen Standards entspricht? Das ist ja nichts besonderes - 
Sebastian, der seine Diplomarbeit ueber das Oepnv-Schema schreibt, 
bekommt ganz genau so Gegenwind von der englischen 
talk-transit-Fraktion. So ist das eben - keiner hat die Weisheit 
gepachtet, jeder muss fuer seine Ideen auch ein bisschen werben, muss 
andere Menschen davon ueberzeugen, dass sie was taugen. Dabei macht 
durchaus auch der Ton die Musik, das habe ich Dir schon einmal gesagt, 
Du behauptest, das sei eine absolut ueberfluessige Anmerkung und ein 
Nebenkriegsschauplatz - ich will Dir das Recht auf Deine Meinung nicht 
absprechen, aber bedenke, dass Du es mit Menschen zu tun hast, von denen 
Du willst, dass sie Deine Ideen umsetzen, und ueberlege, wie Du diesen 
Menschen gegenueber auftreten willst.

 Ich werde nur noch hier da ein bisschen was mappen. Aber ich werde mir 
 definitiv keine weitergehenden Gedanken mehr machen. Alleine ohne Promineten 
 Klapperstab ist das ohnehin zum scheitern verurteilt.

Man braucht keinen Klapperstab, sondern gute Ideen, muss sie mit anderen 
austauschen, sich einbringen, und bereit sein, zu akzeptieren, dass am 
Ende vielleicht etwas ganz anderes rauskommt, als man sich gedacht hat. 
Und man braucht ein etwas dickeres Fell, als Du es zu haben scheinst. 
Ein trotziges ich spiel nicht mehr mit bringt weder Dir noch uns was.

Bye
Frederik


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Re: [Talk-de] OSM als Beispiel für gescheiterte Basi sdemokratie (war: (Weg mit den Map Features (war : was ist ein footway?))

2009-06-26 Diskussionsfäden qbert biker

 Original-Nachricht 
 Datum: Fri, 26 Jun 2009 20:08:07 +0200
 Von: Frederik Ramm frede...@remote.org
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 Betreff: Re: [Talk-de] OSM als Beispiel für gescheiterte Basisdemokratie 
 (war: (Weg mit den Map Features (war: was ist ein footway?))


 Das kommt drauf an - Wissen an sich kann man auch aus Buechern lesen, da 
 brauche ich keinen Menschen dafuer. 

Da kann ich mich meinem Vorgaenger nur anschliessen, der zweitbeste
Spruch des Monats, neben der Abschaffung der Netfeatures natuerlich ;)

 Wertvoll ist es dann, wenn das 
 Wissen nicht unreflektiert auf OSM uebrtragen wird (ich habe das seit 
 10 Jahren bei Siemens so gemacht, also ist es fuer OSM auch gut), 

Dumm ist es, wenn man dieses Wissen (das manchmal von UNIs kommt
und weniger von Konzernen) unreflektiert ablehnt, ohne es wirklich
begriffen zu haben. Nicht dass ich dir das unterstellen wuerde, aber
du machst dir wenig Muehe, mich vom Gegenteil zu ueberzeugen.

 sondern den besonderen Gegebenheiten von OSM angepasst wird. Besonders 
 wertvoll ist es, wenn der Experte, der dieses Wissen mitbringt, 
 zusaetzlich auch die Faehigkeit hat, sein Wissen anderen Menschen zu 
 vermitteln, ohne dass diese sich genervt abwenden. 

Technisch fundiertes Wissen ist eben schwerer zu vermitteln als
fluffige nichtssagende Botschaften. 

 Das kommt leider selten vor.

Ist mir eigentlich egal. Manchmal juckt es mir einfach in den Fingern,
wenn wieder mal ein unqualifizierter Querschlaeger zu den pösen
elefenbeinturmsitzenden, Mapper versklavenden, alles kaputt regulierenden
(Siemensianer?!)Experten an mir vorbeipfeifft.

Gruesse Hubert

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Re: [Talk-de] OSM als Beispiel für gescheiterte Basi sdemokratie (war: (Weg mit den Map Features (war: was ist ein footway?))

2009-06-26 Diskussionsfäden Mirko Küster
 OSM ist sehr pragmatisch. Die zweitbeste Loesung wird der erstbesten 
 vorgezogen, wenn sie schonmal halbwegs get. Es wird viel zusammen 
 gemacht - jeder kann natuerlich einfach mal so fuer sich was importieren 
 und dann damit rumspielen, aber niemand hat einen Anspruch darauf, ein 
 bestimmtes Thema allein bearbeiten zu duerfen. Mir scheint aber - das 
 entnehme ich aus den Formulierungen Deines ersten Beitrags in dieser 
 Liste -, dass Du seinerzeit davon ausgegangen warst, dass dieser Teil von 
 OSM Deine private Spielwiese bleibt, solange bist Du anderen das Mitmachen 
 erlaubst. (... dass mir die Leute saemtliche Gleisnummern mit falschen 
 Werten ueberzeichnen... usw.)

Nicht das erste mal das du Leuten die du nicht kennst irgendwas hier hinein
interpretierst.

Ich habe das weder als meine private Spielwiese noch sonst irgendwie
gesehen. Fakt ist, das es bis dahin keinen interessierte. Als ich anfing und
das ganze dokumentierte interessierte weiterhin keinen. Mehr als Mitarbeit
anbieten und dokumentieren geht nicht. Da gibts nur zwei Wege. Entweder ich
lasse es sein, oder ich fange nunmal alleine an.

Zweiteres habe ich getan und die Daten reingeholt. Die Sache mit den
Gleisnummern war eine Anmerkung von mir. Ich verstehe OSM als Geodatenbank.
Und da ist es für mich selbstverständlich das ich die Infrastruktur korrekt
beschreibe. So wie wir das bei Straßen auch machen. Und wir taggen eine
Straße nunmal mit deren amtlicher Nummer, nicht mit der Nummer des
Bussteiges daneben.

 Mit so einem Besitzanspruch kommst Du nicht weit. Du kannst einen ersten 
 Wurf machen, aber wenn Du den auf das Projekt loslaesst, dann bist Du 
 nicht mehr der Boss, dann sind es nicht mehr Deine Daten und Dein Konzept. 
 Womit man ebenfalls nicht weit kommt in OSM, ist Perfektionismus - da 
 ueberholt einen irgendwann die zweitbeste Loesung. Beides weisst Du ja 
 jetzt.

Irgendeinen Besitzanspruch den du mir unterstellst gab es nie. Ich wollte
dem Projekt sehr detailierte Daten schenken. Daten die du nur mühsam selber
sammeln kannst und nie grünes Licht für einen direkten Import von der Bahn
selbst bekommen wirst. Nicht umsonst sammle ich das seit 8 Jahren selbst.
Mein Wunsch war es diese Grunddaten dann selber für eine Rail Map nutzen zu
können, Dazu brauche ich aber nunmal eine saubere Beschreibung der
Infrstruktur, oberflächliche ÖPNV Beschreibungen wo 90% der erfassten Detail
quasi im Eimer landen nützen mir da nichts.

Und ja es ist ist angekommen. Ich werde nie wieder den Versuch starten
irgendwelche schwer zu beschaffenden Daten für dieses Projekt zu bekommen
oder einzubringen. Die sinnlos aufgewendete Zeit kann ich besser anlegen.

 Wenn es Dir nur darum geht, Deine eigenen, eh schon vorhandenen Daten zu 
 verarbeiten, und wenn Du ohnehin schon Schritte unternommen hast, das ins 
 OSM-Format zu konvertieren, kannst Du relativ leicht eine eigene 
 OSM-Infrastruktur aufsetzen, die dann halt nur fuer Dich da ist und nur 
 Deine Daten hat. Da funkt Dir dann auch keiner rein.

Ich wollte diese Daten teilen, da es eine Nachfrage nach z.B. freien
Alternativen zu Gleisplänen gibt. Synergie! Ich bin kein Programmierer, habe
aber Daten. Ich habe weder Mittel noch Wissen eine entsprechende GIS
Struktur aufzubauen, noch könnte ich das alles alleine aktuell halten.
Wollte ich auch nie. Ich dachte OSM als freie Geodatenplattform wäre das
richtige, etwas vergleichbares gibt es ja nicht.

 Ich weiss nicht, woher diese ganze Verbitterung kommt. Ruehrt die daher, 
 dass Dich jemand darauf aufmerksam gemacht hat, dass Deine Arbeit nicht 
 irgendwelchen Standards entspricht? Das ist ja nichts besonderes - 
 Sebastian, der seine Diplomarbeit ueber das Oepnv-Schema schreibt, bekommt 
 ganz genau so Gegenwind von der englischen talk-transit-Fraktion. So ist 
 das eben - keiner hat die Weisheit gepachtet, jeder muss fuer seine Ideen 
 auch ein bisschen werben, muss andere Menschen davon ueberzeugen, dass 
 sie was taugen. Dabei macht durchaus auch der Ton die Musik, das habe ich 
 Dir schon einmal gesagt, Du behauptest, das sei eine absolut 
 ueberfluessige Anmerkung und ein Nebenkriegsschauplatz - ich will Dir 
 das Recht auf Deine Meinung nicht absprechen, aber bedenke, dass Du es mit 
 Menschen zu tun hast, von denen Du willst, dass sie Deine Ideen umsetzen, 
 und ueberlege, wie Du diesen Menschen gegenueber auftreten willst.

Das kommt daher das ich eine Menge Arbeit investiert habe und dann quasi nur
zu einer Hand spreche und ignoriert werde.

 Man braucht keinen Klapperstab, sondern gute Ideen, muss sie mit anderen 
 austauschen, sich einbringen, und bereit sein, zu akzeptieren, dass am 
 Ende vielleicht etwas ganz anderes rauskommt, als man sich gedacht hat. 
 Und man braucht ein etwas dickeres Fell, als Du es zu haben scheinst. Ein 
 trotziges ich spiel nicht mehr mit bringt weder Dir noch uns was.

Mit wem sollte ich mich den austauschen? Mit den Leuten von deren Existenz
ich bis zum auftauchen des fertigen Schemas nichtmal 

Re: [Talk-de] OSM als Beispiel für gescheiterte Basi sdemokratie (war: (Weg mit den Map Features (war : was ist ein footway?))

2009-06-26 Diskussionsfäden Tobias Wendorff
Mirko Küster schrieb:
 Ich verstehe OSM als Geodatenbank.

So habe ich auch mal gedacht, aber dann wurde mir ständig eingebläut,
dass OSM eine Community ist, mit dem Ziel eine freie Weltkarte zu
erstellen. Genauigkeit wird in OSM sogar als abschreckend angesehen
und verstößt neue User.

Ich habe daher für angefangen, meine *guten Daten* geeigneten
Institutionen zu spenden oder sie dual zu lizenzieren - also
CC-BY-SA und eine Drittlizenz, die damit nicht kompatibel ist.
Manche meiner Daten sind einfach zu schade für OSM. Andere können
und *wollen* mehr damit anfangen.

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Re: [Talk-de] OSM als Beispiel für gescheiterte Basi sdemokratie (war: (Weg mit den Map Features (war : was ist ein footway?))

2009-06-26 Diskussionsfäden Ulf Lamping
Tobias Wendorff schrieb:
 Mirko Küster schrieb:
 Ich verstehe OSM als Geodatenbank.
 
 So habe ich auch mal gedacht, aber dann wurde mir ständig eingebläut,
 dass OSM eine Community ist, mit dem Ziel eine freie Weltkarte zu
 erstellen. Genauigkeit wird in OSM sogar als abschreckend angesehen
 und verstößt neue User.

Genauigkeit als Insellösung ohne eine Verbindung zu bestehenden 
(einfacheren) Lösungen wird bei OSM wahrscheinlich nicht funktionieren.

Dirk hat - dankenswerterweise - recht ausgiebig erklärt, warum.

 Ich habe daher für angefangen, meine *guten Daten* geeigneten
 Institutionen zu spenden oder sie dual zu lizenzieren - also
 CC-BY-SA und eine Drittlizenz, die damit nicht kompatibel ist.
 Manche meiner Daten sind einfach zu schade für OSM. Andere können
 und *wollen* mehr damit anfangen.

Bei mir kommt das jetzt so ein wenig rüber als: Hier kommen die Profis, 
jetzt geht mal beiseite - wundert mich wenig, daß das nicht sooo gut 
ankommt.

Ehrlichgesagt, wenn in deinen Augen OSM nicht geeignet und deine Daten 
für OSM zu Schade sind, bist du hier vielleicht einfach falsch?

Gruß, ULFL

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Re: [Talk-de] OSM als Beispiel für gescheiterte Basi sdemokratie (war: (Weg mit den Map Features (war : was ist ein footway?))

2009-06-26 Diskussionsfäden Tobias Wendorff
Ulf Lamping schrieb:
 Bei mir kommt das jetzt so ein wenig rüber als: Hier kommen die Profis, 
 jetzt geht mal beiseite - wundert mich wenig, daß das nicht sooo gut 
 ankommt.

Denkst Du, alle Mapper bei OSM sind nur Normal-Nutzer? Es ärgert mich
einfach, dass ich stundenlang sorgfältig erhobene Daten Punkt-für-Punkt
manuell in OSM importieren muss.

Markus hätte kürzlich genau das gleiche Problem mit den Gemeindegrenzen.
Und wenn man um Hilfe fragt, bekommt man gesagt, man soll die Daten
irgendwo zwischenspeichern, irgendwer wird's irgendwann schon machen.

 Ehrlichgesagt, wenn in deinen Augen OSM nicht geeignet und deine Daten 
 für OSM zu Schade sind, bist du hier vielleicht einfach falsch?

Zu Schade habe ich nie gesagt - es ist nur schade, dass ich einen
genauen Datensatz so verbiegen muss, dass er in/zu OSM passt. Darum
gebe ich den Originaldatensatz lieber in andere Hände und packe eine
angepasste Variante in OSM.

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Re: [Talk-de] OSM als Beispiel für gescheiterte Basi sdemokratie (war: (Weg mit den Map Features (war : was ist ein footway?))

2009-06-26 Diskussionsfäden Friedhelm Schmidt
Ach Mirko, komm doch ...

du warst bis Anfang Juni nur im Forum, da warst du der König unter den 
Einäugigen, Mr. Senior Member. Auf der Liste warst du wohl nicht, drum 
hast du die Einladung für den ÖPNV-Workshop verpennt.

Als du die Liste entdeckt hast, hast du gleich angefangen zu stänkern:

8.6.: webmas...@ts-eastrail.de
  eigentlich hasse ich diese Chaoslisten, musste mich nun aber doch mal
  anmelden, da dieser ÖPNV Vorschlag eine Menge Chaos einbringt und
  leider schon so unausgegoren wie er ist überall angewendet wird.

Trotzdem bist du freundlich begrüßt worden:

8.6.: Claudius
 Hallo Mirko,
 willkommen auf der Liste. Du bist herzlich eingeladen, dein Schema bzw.
 Verbesserungsvorschläge zum bisherigen vorzustellen.

Von dir geht es grad in dem Tonfall weiter:

8.6.: Mirko

 ...Eure spontane Schwatzrunde war leider nicht ganz dienlich...

Ehrlich gesagt, ich glaube, OSM ist nix für dich. Da hast du einfach die 
falsche Einstellung. Frederik hat recht: Setz dir was eigenes auf. Wenn 
du das selbst nicht kannst, die Geofabrik bietet das bestimmt als 
Dienstleistung an ;-). Aber wenn du die freie und kostenlose 
Infrastruktur von OSM für deine privaten (oder kommerziellen?) Zwecke 
nutzen willst, nenne das bitte nicht Datenspende. Wir sind doch auch 
nicht blöd.

Friedhelm



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Re: [Talk-de] OSM als Beispiel für gescheiterte Basi sdemokratie (war: (Weg mit den Map Features (war : was ist ein footway?))

2009-06-26 Diskussionsfäden Tobias Wendorff
Friedhelm Schmidt schrieb:
 du warst bis Anfang Juni nur im Forum, da warst du der König unter den 
 Einäugigen, Mr. Senior Member. Auf der Liste warst du wohl nicht, drum 
 hast du die Einladung für den ÖPNV-Workshop verpennt.

Da habe ich generell eine Frage zu: Wird / wurde eine solche Diskussion,
wie wir sie derzeit haben, auch im Forum geführt?

Ich kenne eine Menge Mapper, die vom Talk noch nie etwas gehört haben
und generell nicht in Foren aktiv sind. Sie besuchen nur das Wiki,
um sich dort über die Tags zu informieren.

Müsste man eine solche Diskussion nicht mit *allen* Mappern führen?

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Re: [Talk-de] OSM als Beispiel für gescheiterte Basi sdemokratie (war: (Weg mit den Map Features (war: was ist ein footway?))

2009-06-26 Diskussionsfäden Mirko Küster
 du warst bis Anfang Juni nur im Forum, da warst du der König unter den 
 Einäugigen, Mr. Senior Member. Auf der Liste warst du wohl nicht, drum 
 hast du die Einladung für den ÖPNV-Workshop verpennt.

Man muss hier erst schmerzlich lernen das OSM von der Kommunikation her 
schleift. Das läuft oft mehr nebeneinander als zusammen. Das man das einie 
oder andere nicht mitbekommt ist leider normal. Wenn es da nicht engagierte 
Leute wie Jonas gebe die manches auch mal Crossposten, würden manche 
Plattformen schlicht dumm sterben.

Eine Einladung ist mir wirklich entgangen. Das war dann sicherlich nur eine 
Mail die am Ende des Tages irgendwo nach hinten rutschte und nur mit Glück 
zu finden war.

Umgekehrt war es ja auch nicht besser. Dem Heiko war der Thread bekannt, hat 
ihn aber laut eigener Aussage vergessen. Der Sebastian hat recherchiert und 
anscheinend einige tausend Tags und Kilomter Gleise von mir übersehen.

 Als du die Liste entdeckt hast, hast du gleich angefangen zu stänkern:
 Von dir geht es grad in dem Tonfall weiter:

Passiert wenn man dann ein wenig angefressen ist.

 Ehrlich gesagt, ich glaube, OSM ist nix für dich. Da hast du einfach die 
 falsche Einstellung. Frederik hat recht: Setz dir was eigenes auf. Wenn du 
 das selbst nicht kannst, die Geofabrik bietet das bestimmt als 
 Dienstleistung an ;-). Aber wenn du die freie und kostenlose Infrastruktur 
 von OSM für deine privaten (oder kommerziellen?) Zwecke nutzen willst, 
 nenne das bitte nicht Datenspende. Wir sind doch auch nicht blöd.

Aber Könige im Unterstellen. Ich schreibe nicht zum ersten mal das ich eben 
erst aufgrund diverser Datenverkäufer die für die kleinste Info gleich 
riesen Scheine wollten anfing zu sammeln und diese Daten jetzt teilen möchte 
um anderen gleiche Erfahrungen zu ersparen. Ich bin der letzte der dann zu 
irgendwelchen Dienstleistern rennt geschweige denn selber zur Datenkrake 
werde.

Ja und OSM scheint wirklich der falsche Platz zu sein, wenn einem dann 
ständig das Gegenteil von dem was man erreichen will unterstellt wird. 


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Re: [Talk-de] OSM als Beispiel für gescheiterte Basi sdemokratie (war: (Weg mit den Map Features (war : was ist ein footway?))

2009-06-26 Diskussionsfäden Heiko Jacobs
Friedhelm Schmidt schrieb:
 Ach Mirko, komm doch ...
 
 du warst bis Anfang Juni nur im Forum, da warst du der König unter den 
 Einäugigen, Mr. Senior Member. Auf der Liste warst du wohl nicht, drum 
 hast du die Einladung für den ÖPNV-Workshop verpennt.

Es geht insbesondere um diesen Forums-thread:
http://forum.openstreetmap.org/viewtopic.php?id=2070

Nur dort und auf einer nirgends verlinkten Wikiseite war
das ganze dokumentiert, da ist es kein Wunder, wenn man
das beim Recherchieren zum Thema Bahn-Tagging übersieht...

Und ich sehe nach wie vor keine unüberbrückbaren Gegensätze
zu Mirkos Streckennetz und den ÖV-Relations-Geschichten aus
Karlsruhe, die man nicht diskutierend lösen könnte...

Gruß Mueck


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Re: [Talk-de] OSM als Beispiel für gescheiterte Basi sdemokratie (war: (Weg mit den Map Features (war: was ist ein footway?))

2009-06-26 Diskussionsfäden Christoph Eckert
Moin,

 Als recht neues Mitglied der Community bin ich sehr erstaunt darüber, dass
 anscheinend ein großer Widerstand dagegen besteht, ein Gremium
 einzurichten, das eine (für den Mapper unverbindliche) Orientierungshilfe
 wie die Map Features verwaltet. Zumal ein solches Gremium auf eine sehr
 einfache Weise demokratisch durch Abstimmung im Wiki legitimiert werden
 könnte.

[...]

 Wurde so etwas schon mal angedacht? Was spricht dagegen?

nichts. Ein solches Gremium kann sofort die Arbeit aufnehmen, Vorschläge zur 
Verwendung von Tags erarbeiten und zur allgemeinen Verwendung empfehlen.

Die Vorteile liegen auf der Hand:
* Es kann mehrere solcher Gremien nebeneinander geben.
* Es werden Taggingvorschläge dokumentiert.
* Jeder kann sich das aussuchen, was er als am geeignetsten empfindet.
* Leute mit Spezialinteressen werden nicht behindert, weil es sich um 
unverbindliche Empfehlungen handelt.
* OSM hat weiterhin für alle was zu bieten: Basisdemokraten, Spinner die 
Vogelhäuschen mappen und autistische Programmierer, die einfach nur mal was 
cooles Neues ausprobieren wollen, an dem sich der Rest des globalen Dorfes 
hinterher erfreuen kann.

Cheers,

ce


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