Re: [Talk-de] Relationen besser als Tags?

2009-12-06 Diskussionsfäden Nils Heuermann
Hi zusammen,

komme leider erst heute wieder dazu, mich zu melden...

Am Wed, 25 Nov 2009 00:54:05 +0100 hat Martin Koppenhoefer  
dieterdre...@gmail.com geschrieben:

 Am 24. November 2009 22:09 schrieb Nils Heuermann w...@oemmes.net:

 nicht direkt. Ich habe mich schon etwas an den aktuell beworbenen
 Fahrspurassistenten orientiert bzw. es so angelegt, dass sowas möglich
 ist.

 denen sind lagegenaue Wege weniger wichtig? (*erstaunt*)

das weiß ich nicht ;)
Aktuell scheint es aber so zu sein, dass solche Abbiegehinweise nicht aus  
einzeln (durchgehend) erfassten Spuren kommen, sondern nur an einem Node  
die Info mit Spuranzahl, Richtung und Ziel (pro Spur) hängt; also im  
Prinzip einfach das Autobahn-/Straßenschild als Node drin ist. Das Navi  
blendet beim Erreichen des Nodes die Info ein. Ob das jetzt wirklich  
stimmt, weiß ich nicht, es hat aber den Anschein.

 Beide Ansätze schließen sich auch nicht gegenseitig aus

 m.E. an derselben Stelle schon. Sonst hätte man die Wege ja doppelt, die
 Spuren würden sich mit den Multiwegen kreuzen, etc.

ja, da hast du natürlich recht. Ich meinte es global; man kann sozusagen 3  
Detailstufen daraus machen:

1) Way ohne alles
2) Way mit relativ angegebenen Fahrstreifen (Wayparts)
3) Mehrere Ways für jeden Fahrstreifen bzw. einzelne Flächen (Area)

Für viele Benutzer/Mapper oder an vielen Stellen reicht ein einfacher Way.  
Wayparts sind noch relativ simpel, da sie die zusätzliche Information  
relativ ;) abbilden; wird aber auch für vieles ausreichen. Areas gehen  
dann ins Detail, wenn man es genauer haben möchte oder braucht.

Da bleibt dann jedem überlassen, wie genau er etwas eintragen möchte. Ich  
hab - um ehrlich zu sein - z. B. keine Lust, jeden Bordstein im einzelnen  
aufzumalen, da geb ich lieber an, dass der Bürgersteig rechts neben den 2  
Fahrstreifen mit einem Bordstein abgetrennt ist von da bis dort. Ist halt  
meine persönliche Faulheit, wenn es dann jemand genauer einträgt, seh ich  
das natürlich gern.

Viele Grüße,
Nils

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Re: [Talk-de] Relationen besser als Tags?

2009-11-23 Diskussionsfäden qbert biker

 Original-Nachricht 
 Datum: Sun, 22 Nov 2009 15:04:51 +0100
 Von: Martin Koppenhoefer dieterdre...@gmail.com
 An: Openstreetmap allgemeines in Deutsch talk-de@openstreetmap.org
 Betreff: Re: [Talk-de] Relationen besser als Tags?


 das halte ich  nach wie vor fuer einen umstaendlichen und vor allem
 unnoetig
 abstrakten Weg, die Realitaet abzubilden. Zudem verliert man Lagedetails.

Ein klein wenig abstrakt vielleicht, aber gleich unnoetig
abstrakt?

Und die Lagedetails, die man verliert, sind meist 
pseudogenau. Radwege werden z.b. gerne mal im Abstand 
der Visualisierung angepasst und auch wenn nicht ist die
Angabe 'dieser Bereich ist 3m breit' fast immer genauer
als der versuch, parallele Linien per Hand reinzumalen.

 Ich habe in der Vergangenheit hier schon Beispiele gepostet
 (zugegebenermassen extreme), wo man am Ende auf ueber 30 einzelne
 virtuelle
 Spuren kommt. 

Und warum nimmt man nicht die 95% der Wege zum vorbild,
die nicht extrem sind und macht fuer die eine passende
Abstraktion? Fuer die 5% Rest kann man dann immer noch
ueberlegen, ob man aufdroeselt.

 Da blickt man selbst mit Editorunterstuetzung kaum noch
 durch, vor allem, weil diese Spueren ja noìicht durchgaengig laufen,
 sondern
 irgendwo anfangen und aufhoeren (d.h. splitten waere auch da ziemlich oft
 noetig).

Kommt eben auf den Editor an, das im link gezeigte Plugin
macht das alles schon ganz handlich. Und zum splitten:
Auch beim Ansatz mit eigenen ways fuer jede Spur wird 
gesplittet und nicht zu knapp. Aber nicht nur eindimensional
wie beim Vorschlag hier, sondern das ganze Netz wird
gespreizt. 
 
 Ich plaediere fuer den Ansatz, die Spuren und divider separat zu mappen,
 und
 dann ueber Relationen die Verbindung bzw. den Bezug herzustellen (z.B.
 auch,
 wenn es eine trennende Mauer ist, aber auch, um bei parallelen Spuren eine
 unterbrochene oder durchgezogene Linie abzubilden).

Wenn es eine physische Trennung (Mauer, Gruenstreifen) gibt,
wird ja i.A. schon immer mit getrennten ways gearbeitet.  
 
 Neben der erhoehten Lagegenauigkeit sehe ich dabei auch einen Vorteil in
 der
 unmittelbaren Abbildung der Realitaet (einfacher fuer den Mapper), und
 auch
 ohne extreme Erweiterung der Tools ist das Resultat besser nachvollziehbar
 und optisch ueberpruefbar.

Ich bezweifle eben, dass ein ganzes Geflecht von ways 
besser handhabbar ist als ein way, dessen Gestalt ueber
Zusatzinfos ausgearbeitet ist. Besonders bei den 
Relationen, die die Beziehungen der Spuren untereinander
klaeren sollen, bin ich bei Einzelways skeptisch.

Gruesse Hubert
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Re: [Talk-de] Relationen besser als Tags?

2009-11-22 Diskussionsfäden Martin Koppenhoefer
Am 20. November 2009 22:51 schrieb Tobias Knerr o...@tobias-knerr.de:


 Konzeptionelles:

 Du kombinierst hier die Angabe über Tag-Präfixe mit der über Relationen.
 Ein durchaus gangbares Konzept wäre ja auch die Angabe komplett über
 Tags, also so etwas wie
 right4:lane_type=footway
 right4:surface=cobblestone


das halte ich  nach wie vor fuer einen umstaendlichen und vor allem unnoetig
abstrakten Weg, die Realitaet abzubilden. Zudem verliert man Lagedetails.
Ich habe in der Vergangenheit hier schon Beispiele gepostet
(zugegebenermassen extreme), wo man am Ende auf ueber 30 einzelne virtuelle
Spuren kommt. Da blickt man selbst mit Editorunterstuetzung kaum noch
durch, vor allem, weil diese Spueren ja noìicht durchgaengig laufen, sondern
irgendwo anfangen und aufhoeren (d.h. splitten waere auch da ziemlich oft
noetig).

Ich plaediere fuer den Ansatz, die Spuren und divider separat zu mappen, und
dann ueber Relationen die Verbindung bzw. den Bezug herzustellen (z.B. auch,
wenn es eine trennende Mauer ist, aber auch, um bei parallelen Spuren eine
unterbrochene oder durchgezogene Linie abzubilden).

Neben der erhoehten Lagegenauigkeit sehe ich dabei auch einen Vorteil in der
unmittelbaren Abbildung der Realitaet (einfacher fuer den Mapper), und auch
ohne extreme Erweiterung der Tools ist das Resultat besser nachvollziehbar
und optisch ueberpruefbar.

Gruss Martin
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Re: [Talk-de] Relationen besser als Tags?

2009-11-21 Diskussionsfäden qbert biker

 Original-Nachricht 
 Datum: Fri, 20 Nov 2009 21:20:52 +0100
 Von: Nils Heuermann w...@oemmes.net
 An: Openstreetmap allgemeines in Deutsch talk-de@openstreetmap.org
 Betreff: Re: [Talk-de] Relationen besser als Tags?

Hallo,

 thematisch sind es schon 2 verschiedene Dinge (die sich u. U. direkt  
 ergänzen können); ich hatte meine Aussage eher aufs Prinzip mit  
 Start-/Endnode bezogen, damit die Wege nicht zerstückelt werden.

Hatte ich auch so aufgefasst. Aber wenn man sich mit dem einen
Beschäftigt, stolpert man fast zwangsläufig über das andere.

  Was vielleicht
  ein wenig untergeht ist die Sache mit der Bezugslinie.
  Soweit ich das sehe, gehts du ja davon aus, dass die
  Basislinie als linke Seite der Richtungsfahrbahn angenommen wird,
  richtig? Damit 'waechst' die Fahrbahn mit den unterschiedlichen
  Spuren und Breiten in Fahrtrichtung rechts.
 
 genau. Also Vorwärts-Spuren (mit partnum +) sind in der Regel rechts,  
 Rückwärts-Spuren (mit partnum -) links, von der Mitte (ergo dem OSM-Way)
  
 aus gesehen. Wobei hier nicht die Richtung des Ways entscheidend ist,  
 sondern die der Relation (Start-/Endnode).
 
  Meiner Erfahrung
  nach ist das auch die einzige Methode, das optisch richtig
  hinzubekommen.
 
 Abgesehen davon, dass die Darstellung vom Plugin noch lange nicht perfekt 
 ist, habe ich vor allem bei Einbahnstraßen überlegt: Wahrscheinlich
 müsste  
 man dort die Spur (wenn es nur 1 ist) auf die Mitte zeichnen bzw.  
 rechts/links immer gleich viele Spuren. Wird jedoch auch nicht immer  
 passen...

Ich bin das Thema mal vor ein paar Jahren angegangen:

http://lists.openstreetmap.org/pipermail/talk-de/2007-July/001651.html
(flickr link im Beitrag) 

Damals hatte ich mich dafuer entschieden, auch Einbahnstrassen
mit Linksorientierung darzustellen, denn so kann man die an
Kreuzungen gut erkennen. Zusaetzlich habe ich auf das Zeichnen
der linken Linie verzichtet, um mehr Details erkennen zu können.
Deshalb auch die etwas eigenartige Optik beim Autobahnkreuz.
Mit etwas Übung sieht man aber direkt, ob die Richtungen der
Einbahnverbinder stimmen. Die Visualisierung war mehr als 
Testsysem gedacht, denn als realistischer Renderer und verwendete
die wenigen Tags die damals üblich waren. 

 noch nicht getestet, aber im Moment wird es dort genauso aussehen wie  
 überall ;)

Bei mir hat er bei Linksverkehr die Darstellung ziemlich versaut,
weil die Spuren über die Mittellinie rübergewachsen sind, deshalb
der kleine Hinweis.
 
 Man hätte dafür ja 2 Möglichkeiten:
 1) Zusätzlichen Tag, der Linksverkehr angibt, sodass man direkt Bescheid 
 weiß und die Teile getauscht werden: rechts - links (nicht die
 Richtung)  
 usw.

Hab das damals damit hinbekommen, dass man die Werte bei 
Linksfahrländern negativ angibt. Länderregeln sind bei OSM so
eine Sache - sie wären eigentlich für vieles die eleganteste
Lösung, aber es gibt keine vernünftige Infrastruktur dafür, 
so entnehme ich das jedenfalls den laufenden Diskussionen.

Ich bin grade wieder ein wenig am basteln und verwende ein
paar Komponenten des alten Ansatzes weiter. Wenn sich dabei die
Querverbindung zu deinem Ansatz nutzen lässt, umso besser :)

Gruesse Hubert

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Re: [Talk-de] Relationen besser als Tags?

2009-11-21 Diskussionsfäden Wolfgang
Hallo,
Am Freitag 20 November 2009 21:20:52 schrieb Nils Heuermann:


 auf weiteres Feedback bin ich sehr gespannt - nicht nur von dir ;-)


Sieht auf den ersten Blick sehr kompliziert aus. Mir gefällt besonders der 
Ansatz mit Start- und Endnode. Damit ist man unabhängig, wenn jemand die 
Richtung des Ways umdreht.

Was mir noch aufgefallen ist: ich würde dem Divider noch eine Breite geben. 
Bei Mittelstreifen ist das vielleicht nicht nötig, aber bei Grünstreifen zum 
Radweg lässt sich die Straßenbreite dann besser errechnen.

Wenn der Divider sowas wie nicht überquerbar bekäme, wäre auch das 
Linksabbiege-Problem beim Routen auf Schnellstraßen vom Tisch.

Gruß, Wolfgang

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Re: [Talk-de] Relationen besser als Tags?

2009-11-20 Diskussionsfäden qbert biker

 Original-Nachricht 
 Datum: Thu, 19 Nov 2009 20:54:01 +0100
 Von: Nils Heuermann w...@oemmes.net
 An: Openstreetmap allgemeines in Deutsch talk-de@openstreetmap.org
 Betreff: Re: [Talk-de] Relationen besser als Tags?


 einen prinzipiell fast identischen Ansatz (auch zu segmanted_ways) habe  
 ich mir in letzter Zeit ebenfalls erdacht. Schon interessant, dass dazu  
 auf einmal mehrere unabhängige Ideen entstehen.

Wobei ich bei dem einen Ansatz den Fokus darin sehe, dass
man die Fragmentierung entlang des Weges in den Griff 
bekommt und bei deinem Ansatz mehr die Querschnittsbeschreibung.

Aber die beiden Dinge sind schon verwandt zueinander.
 
 Meinen Ansatz habe ich im Wiki zusammengefasst:
 http://wiki.openstreetmap.org/wiki/DE:User:Ömmes/Wayparts

Genial, besonders die Idee mit dem Plugin. Was vielleicht
ein wenig untergeht ist die Sache mit der Bezugslinie.
Soweit ich das sehe, gehts du ja davon aus, dass die 
Basislinie als linke Seite der Richtungsfahrbahn angenommen wird,
richtig? Damit 'waechst' die Fahrbahn mit den unterschiedlichen
Spuren und Breiten in Fahrtrichtung rechts. Meiner Erfahrung
nach ist das auch die einzige Methode, das optisch richtig
hinzubekommen. 

Der kleine Haken dran ist, dass dann beruecksichtigt 
werden muss, auf welcher Seite gefahren wird. Hast du dein
Plugin schon mal in England getestet? 

Ich werde mich auf alle Fealle noch genauer mit deinem
Ansatz auseinandersetzen, denn es ist bisher das beste,
das ich zum Thema der Beschreibung von Strassenquerschnitten
bei OSM gesehen habe, besonders weil es sich auf
innerorts (Gruenstreifen, begleitende Wege) und ausserorts
(Autobahn, Abbiegespuren) gut anwenden laesst.

Gruesse Hubert

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Re: [Talk-de] Relationen besser als Tags?

2009-11-20 Diskussionsfäden Nils Heuermann
Am Fri, 20 Nov 2009 12:42:00 +0100 hat qbert biker qbe...@gmx.de  
geschrieben:

 Wobei ich bei dem einen Ansatz den Fokus darin sehe, dass
 man die Fragmentierung entlang des Weges in den Griff
 bekommt und bei deinem Ansatz mehr die Querschnittsbeschreibung.

 Aber die beiden Dinge sind schon verwandt zueinander.

thematisch sind es schon 2 verschiedene Dinge (die sich u. U. direkt  
ergänzen können); ich hatte meine Aussage eher aufs Prinzip mit  
Start-/Endnode bezogen, damit die Wege nicht zerstückelt werden.

 Was vielleicht
 ein wenig untergeht ist die Sache mit der Bezugslinie.
 Soweit ich das sehe, gehts du ja davon aus, dass die
 Basislinie als linke Seite der Richtungsfahrbahn angenommen wird,
 richtig? Damit 'waechst' die Fahrbahn mit den unterschiedlichen
 Spuren und Breiten in Fahrtrichtung rechts.

genau. Also Vorwärts-Spuren (mit partnum +) sind in der Regel rechts,  
Rückwärts-Spuren (mit partnum -) links, von der Mitte (ergo dem OSM-Way)  
aus gesehen. Wobei hier nicht die Richtung des Ways entscheidend ist,  
sondern die der Relation (Start-/Endnode).

 Meiner Erfahrung
 nach ist das auch die einzige Methode, das optisch richtig
 hinzubekommen.

Abgesehen davon, dass die Darstellung vom Plugin noch lange nicht perfekt  
ist, habe ich vor allem bei Einbahnstraßen überlegt: Wahrscheinlich müsste  
man dort die Spur (wenn es nur 1 ist) auf die Mitte zeichnen bzw.  
rechts/links immer gleich viele Spuren. Wird jedoch auch nicht immer  
passen...

Aber das ist nur die Darstellung - mir ist erst mal wichtiger, ob das  
ganze überhaupt funktionieren kann und was man noch ergänzen muss, wie zum  
Beispiel:

 Der kleine Haken dran ist, dass dann beruecksichtigt
 werden muss, auf welcher Seite gefahren wird. Hast du dein
 Plugin schon mal in England getestet?

noch nicht getestet, aber im Moment wird es dort genauso aussehen wie  
überall ;)

Man hätte dafür ja 2 Möglichkeiten:
1) Zusätzlichen Tag, der Linksverkehr angibt, sodass man direkt Bescheid  
weiß und die Teile getauscht werden: rechts - links (nicht die Richtung)  
usw.

2) Kein Tag und beim Rendern die jeweiligen Landesregeln voraussetzen und  
sich danach richten. Für die Erfassung ist es ja eher unerheblich, da man  
die Richtung durch Start- und Endnode vorgibt.

Ist natürlich nicht nur zum Rendern wichtig, sondern z. B. bei  
durchgezogener Mittellinie auch für Abbiegebeschränkungen (Rechtsverkehr  
- kein Linksabbiegen; Linksverkehr - kein Rechtsabbiegen).

 Ich werde mich auf alle Fealle noch genauer mit deinem
 Ansatz auseinandersetzen

auf weiteres Feedback bin ich sehr gespannt - nicht nur von dir ;-)

 Gruesse Hubert

Bis dann,
Nils

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Re: [Talk-de] Relationen besser als Tags?

2009-11-20 Diskussionsfäden Tobias Knerr
Nils Heuermann schrieb:
 Meinen Ansatz habe ich im Wiki zusammengefasst:
 http://wiki.openstreetmap.org/wiki/DE:User:Ömmes/Wayparts

Freut mich, mal wieder ein paar neue Impulse zum guten alten (und seit
Jahren ungelösten) Linienbündel-Problem zu sehen. Von der Grundidee her
finde ich deinen Vorschlag schon absolut tauglich: Er erfüllt alle
Anforderungen, die ich an eine solche Lösung hätte.

Wohlgemerkt: Es ist nicht die einzige Lösung, von der sich das sagen
lässt, aber sie hat einige Vorzüge. Unter anderem anscheinend den, einen
Entwickler hinter sich zu haben, der bereit ist, Arbeit in die
unverzichtbare Editor-Integration zu stecken. ;)

Konzeptionelles:

Du kombinierst hier die Angabe über Tag-Präfixe mit der über Relationen.
Ein durchaus gangbares Konzept wäre ja auch die Angabe komplett über
Tags, also so etwas wie
right4:lane_type=footway
right4:surface=cobblestone
...
- also das, was du mehr oder weniger auch in der wayparts-Relation
verwendest. Nur: Warum dann die mit solchen Präfixen versehenen Tags
nicht direkt an den Way packen und auf eine Relation verzichten?

Falls es um die Vermeidung des Teilens von Ways geht: Wäre es dann nicht
besser, eben doch zunächst einmal Tags zu nehmen und diese dann mit
einer Eigenschaftsrelation - wie sie in diesem Thread vorgeschlagen
wurde - an den Way zu hängen? Denn für Tags, die den ganzen Way
betreffen, wäre eine solche ja ohnehin noch separat nötig. Und wenn man
eine Eigenschaftsrelation für name=* anlegen kann, dann doch sicher auch
für part4:type=*?

In dieser Frage will ich jetzt auch keineswegs Stellung beziehen - mich
würden nur deine Abwägungen in dieser Frage interessieren.

Ansonsten noch: Könnte man es irgendwie schaffen, die beiden
Relation-Typen zusammenzufassen? Abgesehen davon, dass wayparts, wenn
ich das richtig verstehe, für den Kernbestand an Weg-Teilen gedacht
sind, ist ein waypart doch mehr oder weniger nur ein wayparts mit parts=1?

Wahl der Begriffe:

Subjektiv empfinde ich waypart als etwas merkwürdige Bezeichnung, bin
aber kein Muttersprachler. Da Begriffe wie lane, die mir besser
gefallen würden, als zu eng aufgefasst werden könnten, habe ich gerade
keinen eindeutig besseren Vorschlag.

Kommunikationsstrategie:

Falls du breiteres Feedback brauchst, wäre wahrscheinlich ein eigener
Thread besser - ich hätte das hier jedenfalls fast überlesen.

Tobias Knerr

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Re: [Talk-de] Relationen besser als Tags?

2009-11-19 Diskussionsfäden Nils Heuermann
Hallo Tirkon, hallo Liste,

Am Sat, 07 Nov 2009 14:32:00 +0100 hat Tirkon tirko...@yahoo.de  
geschrieben:

 Dieses Posting befasst sich mit der Frage, ob die Eigenschaften von
 Straßen besser durch Relationen als durch Tags erfasst werden könnten.
 ...
 Weitere Begehrlichkeiten, wie das Darstellen der für die Routenplanung
 unumgänglichen durchgezogenen Mittellinie, welche gleichzeitig eine
 Wende- und Linksabbiegeverbot implizieren würde, ist derzeit nur
 aufwendig und realitätsfern möglich.

einen prinzipiell fast identischen Ansatz (auch zu segmanted_ways) habe  
ich mir in letzter Zeit ebenfalls erdacht. Schon interessant, dass dazu  
auf einmal mehrere unabhängige Ideen entstehen.

Meinen Ansatz habe ich im Wiki zusammengefasst:
http://wiki.openstreetmap.org/wiki/DE:User:Ömmes/Wayparts

 Ich nenne diesen Lösungsversuch Eigenschaftskonzept. Er soll
 versuchen, möglichst alle oben aufgeführten Fragen mit einem Schlag
 und dabei mit einem möglichst einfachen Konzept zu bewältigen

Wie schon aus der Wiki-Seite ersichtlich, heißt das ganze bei mir  
Wayparts, da ich mein Konzept zunächst auf Fahrspuren bzw. Wegteile  
(Radweg, Parkstreifen etc.) bezogen habe. Es funktioniert aber nach dem  
selben Prinzip:

 Statt mit Tags werden die Eigenschaften grundsätzlich nur noch per
 Relation entlang eines Weges von hier bis dort zugeordnet:
 ...
 Von hier bis dort ist die Straße Einbahnstraße.
 ...
 Von hier bis dort befindet sich eine durchgezogene Mittellinie.

 Jede Eigenschaftsrelation hat eine Richtung.

Beides (Eigenschaften und Fahrstreifen/Wegteile) ließe sich mit dieser  
Erfassungsmethode ziemlich leicht unter einen Hut bringen.

 All dies setzt allerdings voraus, dass die Editoren die
 Eigenschaftsrelationen genau so einfach sichtbar machen, wie bisher
 die Tags.

Das ist die große Aufgabe.

Man muss es sich zusammenklicken können, ohne noch einen Relationseditor  
von Hand befüllen zu müssen. Bezogen auf Fahrstreifen: Klick Start, Klick  
Ende, hinzufügen Spur 1, gestrichelte Linie wählen, hinzufügen Spur 2,  
hinzufügen Spur 3, Radweg wählen usw. bis man die Straße zusammen hat.  
Analog für die Eigenschaften Brücke etc.

Für die Wayparts habe ich ein JOSM-Plugin geschrieben, das zwar (noch)  
nicht die Erfassung ermöglicht, aber visualisiert, was man als Relationen  
angelegt hat. Auf der Wiki-Seite stehen ein paar mehr Infos.

 Die Eigenschaftsrelation nimmt normalerweise alle Linien als auch
 Punkte entlang eines Weges auf, um explizit punktförmige Ausschlüsse
 z.B. an Abzweigungen (oder Kreuzungen) deutlich zu machen. An
 Kreuzungen kann der punktförmige Ausschluss der Eigenschaft im
 Renderer durch Unterbrechung ihrer Darstellung im Kreuzungsbereich
 (Löschen, wo eine andere Straße überlappt) kenntlich gemacht werden.

Das hatte ich bisher noch nicht bedacht, bin daher gerade am überlegen, ob  
man es ausschließend oder einschließend machen soll.
Ich tendiere eher dazu, die Punkte in die Relation aufzunehmen, die die  
Ausnahme bilden. Also bei einer durchgezogenen Mittellinie den  
Kreuzungs-Node, an dem man trotzdem links abbiegen darf.

Viele Grüße aus OWL,
Nils

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Re: [Talk-de] Relationen besser als Tags?

2009-11-09 Diskussionsfäden qbert biker

 Original-Nachricht 
 Datum: Sat, 07 Nov 2009 14:32:00 +0100
 Von: Tirkon tirko...@yahoo.de
 An: talk-de@openstreetmap.org
 Betreff: [Talk-de] Relationen besser als Tags?

Hallo
 
 Man mappt die Straßen zunächst einmal als Grundgerüst. Jede Straße
 verläuft grundsätzlich ungeteilt zwischen den zwei nächsten
 Abzweigungen (bzw Kreuzungen). Eine Teilung der Straße ist also nur
 noch möglich, wenn eine neue Abzweigung eingefügt wird. Ansonsten ist
 eine Straße unteilbar. Die Straßen erhalten grundsätzlich keine Tags.

Entspricht der gaengigen graphenorientierten Abbildung, die
sich anderswo sehr bewaehrt hat. Ein Strassen- oder Wegstueck ist 
dabei die Verbindung zwischen zwei Netzknoten. Es bleibt das
Problem der Fragmentierung, wenn sich wichtige Eigenschaften
innerhalb einer Verbindung ändern. 

Damals vor API 0.5 habe ich das Konzept von Segment/Way 
mal als Lösungsansatz gesehen, aber das Problem der Fragmentierung
wurde damit ebensowenig gelöst wie mit der heutigen Abbildung.
Im Prinzip hat man den damaligen Fehler nur eine Stufe weiter
geschoben und der war schon immer, dass alles Attribute haben
kann, die auch konkurrieren können. Damals warens Segment und way
und heute sinds way und relation (und die node-Attribute wurschteln
ja auch noch mit rein).

Deshalb finfde ich deinen eigenschaftsorientierten Ansatz 
absolut klasse, denn Attribute werden immer komplexer und
es sollten auch Attributsgruppen- und Bäume möglich sein. 

 Von hier bis dort heißt die Straße XY-Straße.

Also Relationen die sich entweder auf ein Stück einer 
Verbindung beziehen oder Verbindungen verknüpfen (aktuell
die einzige Möglichkeit) oder Verbindungsstücke verknüpfen -
klingt gut.

 1) Funktioniert das Eigenschaftskonzept grundsätzlich?

Davon kann man wohl ausgehen, aber die Sache hat einen Haken.
Das Konzept ist sehr mächtig, mächtiger als die aktuellen
Relationen. Ohne eine Richtschnur, die vorgibt, wohin man 
eigentlich will, läuft das Konzept Gefahr, die alten Fehler 
nochmal zu wiederholen und ein noch schlimmeres Dickicht zu
schaffen. 

Gruesse Hubert

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Re: [Talk-de] Relationen besser als Tags?

2009-11-09 Diskussionsfäden qbert biker

 Original-Nachricht 
 Datum: Sat, 07 Nov 2009 19:52:27 +0100
 Von: Tirkon tirko...@yahoo.de
 An: talk-de@openstreetmap.org
 Betreff: Re: [Talk-de] Relationen besser als Tags?


 Voraussetzung dafür ist natürlich eine sehr breite Zustimmung für ein
 neues Konzept innerhalb der Community. 

Oder eben man macht einen begrenzten Feldtest mit einem eigenen
Datensatz an dem man die Vorteile demonstrieren kann.
 
 So könnte das Umdenken der User so langsam wie erforderlich
 stattfinden und mögliche Konzeptkorrekturen am lebenden Modell erprobt
 werden. Ich denke aber mal, dass ein gutes Konzept, das dem User als
 auch dem Programmierer der Anwendungen von vielen Beschwerlichkeiten
 und Begrenzungen eines alten Konzeptes befreit und zudem
 durchsichtiger ist, dem neuen OSM die User in Scharen zutreiben würde.
 Wenn dann OSM 1.0 verwaist, dann wird die Umschaltung auf OSM 2.0
 schneller erfolgen, als mancher zu träumen gewagt hätte.

So sehe ich auch meine eigenen Arbeiten - Brainstorming für 
eine mögliche 2.0 oder irgendeine Mischform. Derzeit teste ich
mit einem Geometrielayer rum, der über das Knoten-Link-Konzept
noch hinausgeht. Ich will keine Brüecken mehr mit zig 
Einzelelementen abbilden, sondern als Objekt in Abhängigkeit
einer Kreuzung zweier Geometrieelemente. Was oben ist und was
unten und die Breite der Brücke (ein bool und ein real) reichen 
zur Beschreibung, alles andere ist geometrisch bestimmt, 
zumindest in guter Annäherung. Mal schaun obs klappt.

Gruesse Hubert

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Re: [Talk-de] Relationen besser als Tags?

2009-11-09 Diskussionsfäden Martin Koppenhoefer
Am 9. November 2009 18:56 schrieb qbert biker qbe...@gmx.de:

 So sehe ich auch meine eigenen Arbeiten - Brainstorming für
 eine mögliche 2.0 oder irgendeine Mischform.


eigentlich sind wir ja bei 0.7, angebracht wàre wohl so was wie 0.8.


 Derzeit teste ich
 mit einem Geometrielayer rum, der über das Knoten-Link-Konzept
 noch hinausgeht. Ich will keine Brüecken mehr mit zig
 Einzelelementen abbilden, sondern als Objekt in Abhängigkeit
 einer Kreuzung zweier Geometrieelemente. Was oben ist und was
 unten und die Breite der Brücke (ein bool und ein real) reichen
 zur Beschreibung, alles andere ist geometrisch bestimmt,
 zumindest in guter Annäherung. Mal schaun obs klappt.


es gibt ja auch den Fall, dass oben mehrere Ways laufen, da waere es schoen,
diese unterscheiden zu koennen in mehrere parallele Bruecken und mehrere
Ways ueber eine gemeinsame Bruecke. Ich zeichne derzeit (vereinzelt) den
Brueckenumriss und tagge das mit bridge=area.
z.B. hier (nur ein Way oben, aber mehrere unten):
http://www.openstreetmap.org/browse/way/42922473
optisch reicht das schon (wenn man es rendert, vielleicht sollte ich mal
building=bridge versuchen ;-) ), um den Unterschied klarzumachen, beim
routing ist es praktisch egal, und wenn man es direkt in die Daten schreiben
will, kann man ja noch ne relation machen (bzw. ist die Brueckenarea mit den
Endpunkten des Brueckenways darueber verbunden und hat denselben Layer).

Gruss Martin
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Re: [Talk-de] Relationen besser als Tags?

2009-11-09 Diskussionsfäden qbert biker

 Original-Nachricht 
 Datum: Mon, 9 Nov 2009 19:20:48 +0100
 Von: Martin Koppenhoefer dieterdre...@gmail.com
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 Betreff: Re: [Talk-de] Relationen besser als Tags?


 es gibt ja auch den Fall, dass oben mehrere Ways laufen, da waere es
 schoen,
 diese unterscheiden zu koennen in mehrere parallele Bruecken und mehrere
 Ways ueber eine gemeinsame Bruecke. Ich zeichne derzeit (vereinzelt) den
 Brueckenumriss und tagge das mit bridge=area.

Freilich gibts das alles, aber die Masse der Brücken folgt 
einfachen Regeln, die sich automatisieren lassen sollten. So eine 
Vorgabe kann man automatisch rechnen und wenns mal nicht ins 
Schema passt, löst man die Automatik auf und verbessert manuell,
um auch noch die letzten Exoten abzubilden.

Wenn z.B. 90% aller Strassenbrücken symmetrisch sind, kann das 
für diese 90% der Rechner viel exakter berechnen als ich das je
mit josm und geübten Auge hinbekommen würde.

Ein (GPL-lizensierter-) Editor ist in Arbeit, aber bei 
max. 0.5h/Tag Zeit dafuer gehts eben nur langsam voran. 

Gruesse Hubert 
-- 
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[Talk-de] Relationen besser als Tags?

2009-11-07 Diskussionsfäden Tirkon
Dieses Posting befasst sich mit der Frage, ob die Eigenschaften von
Straßen besser durch Relationen als durch Tags erfasst werden könnten.

Bestandsaufnahme:

Die Darstellung von Straßen in OSM geschieht momentan derart, dass ein
Straßenabschnitt als Way erfasst wird. Manche Eigenschaften werden
dabei durch Tags, andere durch Relationen beschrieben. Dabei sind die
durch Tags beschriebenen Eigenschaften im Editor schon dann sichtbar,
wenn man eine Straße anklickt. Bei den durch Relationen beschriebenen
Eigenschaften ist dies erst über Umwege möglich. Daher werden die
Relationseigenschaften von vielen Usern nicht wahrgenommen. 

Um die Eigenschaften Teilwegen zuzuordnen, ist derzeit eine Teilung
der Wege erforderlich. Diese Notwendigkeit ist unabhängig davon, ob
eine Eigenschaft durch Tag oder Relation dargestellt wird. Dies kann
beispielsweise durch Maxspeed-Abschnitte, eine Brücke oder die
Endhaltestelle einer Buslinie begründet sein. 

Insbesondere die Teilung wegen nicht offensichtlichen Relationen führt
dazu, dass solche Teilungen von anderen Usern wieder gelöscht werden
und die Relationen somit immer wieder zerstören. Unterbrochene oder
plötzlich endende Radrouten - insbesondere deren Teile in weniger
beobachteten ländlichen Gebieten - sprechen da Bände. Selbst für den
Vor-Ort Wohnenden ist das Reparieren schlecht möglich, da er die
Quelle der Radroute der original-editierenden Person nicht kennt. Ein
anderes Beispiel: ÖPNV-Relationen werden durch die Umkehr einer
Straßenrichtung zerstört.

Weitere Begehrlichkeiten, wie das Darstellen der für die Routenplanung
unumgänglichen durchgezogenen Mittellinie, welche gleichzeitig eine
Wende- und Linksabbiegeverbot implizieren würde, ist derzeit nur
aufwendig und realitätsfern möglich. Derzeit versucht man, die
Funktionalität der durchgezogenen Mittellinie durch autobahnähnliche
Trennung der Richtungsfahrbahnen oder durch Wendeverbot +
Abbiegebeschränkung darzustellen, was beides eine sehr unbefriedigende
und realitätsferne Lösung darstellt. 

Das Problem der Relationen ist es aber, dass sie beim derzeitigen
Zustand von OSM nur schlecht sichtbar sind und vor allem Anfängern
Probleme bereiten. Im Bereich des ÖPNV-Erfassung gibt es massive
Probleme, die nur durch aufwendige Relationskonstruktionen, wie das
Oxomoa-Konzept realisiert werden können, das aber wegen seiner
Komplexität auf Ablehnung bei vielen User stößt, sofern man es
überhaupt versteht. Entsprechend durchwachsen ist derzeit die
Erfassung des ÖPNV, welche derzeit vollkommen uneinheitlich geschieht.
Die Verwirrung neuer User ist groß. Nirgendwo können sie sich wirklich
orientieren, da die Aussagen gegensätzlich sind. 

Zusammenfassung der Probleme:
1) Wie kann die versehentliche Zerstörung von Relationen verhindert
werden?
2) Wie kann die Zerstückelung der Wege verhindert werden, die aufgrund
der Beschreibung durch Tags bzw. Relationen notwendig ist?
3) Wie lässt sich die Erfassung der Eigenschaften teilweise durch
Tags, teilweise durch Relationen vereinheitlichen?
4) Wie können dringend benötigte Eigenschaften für die korrekte
Routenplanung in OSM gemappt und dargestellt werden?
5) Wie kann realitätsnäher gemappt werden und Ersatzmapping verhindert
werden?
6) Wie wird Mapping und Darstellung auch schwieriger Zusammenhänge
übersichtlicher, so dass sich hier zukünftig einheitliche
Mappingkonzepte implizieren?
7) Lassen sich alle vorbeschriebenen Anforderungen mit einer einzigen
Maßnahme erschlagen?

Lösungsversuch:

Ich nenne diesen Lösungsversuch Eigenschaftskonzept. Er soll
versuchen, möglichst alle oben aufgeführten Fragen mit einem Schlag
und dabei mit einem möglichst einfachen Konzept zu bewältigen:

Man mappt die Straßen zunächst einmal als Grundgerüst. Jede Straße
verläuft grundsätzlich ungeteilt zwischen den zwei nächsten
Abzweigungen (bzw Kreuzungen). Eine Teilung der Straße ist also nur
noch möglich, wenn eine neue Abzweigung eingefügt wird. Ansonsten ist
eine Straße unteilbar. Die Straßen erhalten grundsätzlich keine Tags.

Statt mit Tags werden die Eigenschaften grundsätzlich nur noch per
Relation entlang eines Weges von hier bis dort zugeordnet:

Von hier bis dort heißt die Straße XY-Straße.
Von hier bis dort ist die Straße primary.
Von hier bis dort befindet sich eine Brücke. 
Von hier bis dort ist die Straße Einbahnstraße.

Von hier bis dort befindet sich eine durchgezogene Mittellinie.
Von hier bis dort fährt die Buslinie XY. 
Von hier bis dort (und dort) befindet sich eine Abbiegebeschränkung.

Jede Eigenschaftsrelation hat eine Richtung. 

All dies setzt allerdings voraus, dass die Editoren die
Eigenschaftsrelationen genau so einfach sichtbar machen, wie bisher
die Tags. Statt der Tags werden also bei Klick auf eine Straße alle
Eigenschaftsrelationen angezeigt. Der Editor stellt das von hier bis
dort in der Karte grafisch dar, wenn eine Eigenschaft angeklickt
wird. Noch besser: Alle den geklickten Straßenabschnitt betreffenden
Relationen werden farblich unterschiedlich angezeigt. 

Re: [Talk-de] Relationen besser als Tags?

2009-11-07 Diskussionsfäden Frederik Ramm
Hallo,

Tirkon wrote:
 Ich nenne diesen Lösungsversuch Eigenschaftskonzept. Er soll
 versuchen, möglichst alle oben aufgeführten Fragen mit einem Schlag
 und dabei mit einem möglichst einfachen Konzept zu bewältigen:

In die Richtung wurde schon oefters gedacht, eine rudimentaere 
Dokumentation ist hier:

http://wiki.openstreetmap.org/wiki/Relations/Proposed/Segmented_Tag

Einige Dinge kann man damit besser darstellen als jetzt, aber einige 
auch komplizierter. Einige Fehlerquellen werden ausgeschlossen, andere 
Fehlerquellen kommen neu hinzu (z.B. wer stellt sicher, dass die Punkte 
hier und dort tatsaechlich zur Strasse gehoeren; was ist, wenn 
jemand an die Strasse A-B-C-D die Eigenschaften von A-C ist die Strasse 
geteert und von B-D ist die Strasse ein Kiesweg anhaengt?)

Dein Konzept von hier bis dort muesste noch verfeinert werden, es muss 
vemrmutlich ein von (aus/ein)schliesslich hier bis 
(aus/ein)schliesslich dort geben. Sonst ist bei einer Strasse A-B-C-D, 
die von A-B Altstrasse und von C-D Neustrasse heisst, unklar, wie 
sie zwischen B und C heisst ;-)

 All dies setzt allerdings voraus, dass die Editoren die
 Eigenschaftsrelationen genau so einfach sichtbar machen, wie bisher
 die Tags.

Ja, das ist der Schwachpunkt, entweder muessen alle umdenken oder alle 
Software muss umgestrickt werden. Ein sanfter Wechsel ist die einzige 
Moeglichkeit, und dies wuerde zu einer langen Uebergangszeit fuehren, in 
der die gleiche Sache mal so, mal so ausgedrueckt wird. Die ueblichen 
Verdaechtigen wuerden sich auf talk-de ueber die Nutzlosigkeit von OSM 
echauffieren.

Ausserdem muss entweder das Relationskonzept so angepasst werden, dass 
die abschnittsweise Mitgliedschaft eines Ways in einer Relation moeglich 
ist, oder Du musst eine zusaetzliche Ebene von Relationen einfuehren. 
Beispiel: Strasse A geht von Punkt X bis Punkt Y. An einem Punkt 
dazwischen, Punkt Z, der aber kein Kreuzungspunkt ist, verlaesst die 
Strasse das Ortsgebiet. Der Teil, der im Ortsgebiet ist, soll nun 
Mitglied der Ortsrelation werden. Ohne eine Aenderung des Datenmodells 
muesste man jetzt eine von dir so genannte Eigenschaftsrelation 
anlegen, die selbst keine Tags enthaelt, sondern die lediglich das 
Teilstueck der Strasse A von X bis Z beschreibt, und diese 
Eigenschaftsrelation muesste nun Mitglied der Ortsrelation werden.

Wenn man in OpenStreetMap ein neues Konzept etablieren will, entfallen 
20% der Arbeit auf die Ausarbeitung des neuen Konzepts und 80% darauf, 
sich zu ueberlegen, wie das Konzept in die Praxis umgesetzt werden kann, 
ohne dass dabei das Projekt monatelang angehalten werden muss, ohne dass 
hunderttausende Mapper umdenken muessen, ohne dass mit einem Bot die 
gesamte Datenbasis umgestrickt werden muss und ohne dass irgendein 
Diktator ein Machtwort sprechen muss. Wenn einem das gelingt, dann ist 
man gut ;-)

Bye
Frederik

-- 
Frederik Ramm  ##  eMail frede...@remote.org  ##  N49°00'09 E008°23'33

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Re: [Talk-de] Relationen besser als Tags?

2009-11-07 Diskussionsfäden Angie
-BEGIN PGP SIGNED MESSAGE-
Hash: SHA1

Tirkon schrieb:
 Relationseigenschaften von vielen Usern nicht wahrgenommen. 
Mir ist das auch schon des öfteren passiert.

 
 Lösungsversuch:
 
 Ich nenne diesen Lösungsversuch Eigenschaftskonzept. Er soll
 versuchen, möglichst alle oben aufgeführten Fragen mit einem Schlag
 und dabei mit einem möglichst einfachen Konzept zu bewältigen:

Obwohl dies sicher schon oft diskutiert worden ist hat es doch einen soliden
Kern, den es sich lohn weter zu verfolgen.
Von mir ein dickes PRO!

MfG Angie

-BEGIN PGP SIGNATURE-
Version: GnuPG v2.0.4-svn0 (GNU/Linux)

iD8DBQFK9YTbbWutCqbzQO0RAnlAAJ9EbrWjKu20fw9607Buv8X06UZHjwCfZBaW
Kxd73wcp9gEj73oJUKBk3xs=
=OOaS
-END PGP SIGNATURE-

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Re: [Talk-de] Relationen besser als Tags?

2009-11-07 Diskussionsfäden Tobias Knerr
Sehr gründliche Darstellung dieses alternativen Ansatzes!

Vorweg einmal speziell hierzu:

Tirkon schrieb:
 Relationen lassen wegen der längeren
 Basiswege schneller, einfacher und übersichtlicher zusammenklicken.
 Gerade kurze Abschnitte, wie beispielsweise Brücken, werden dort
 leicht vergessen.

Dieser Nachteil des Zerstückelns von Ways lässt sich kurzfristig
wesentlich leichter als mit einer kompletten Umkrempelung des Taggings
lösen: Hierzu wäre es lediglich erforderlich. eine Wähle von hier
[Klick] bis dort [Shift(?)+Klick] aus-Funktion in gängige Editoren
einzubauen. Aus Benutzersicht vergleichbar wäre das mit dem Verhalten
vieler Dateibrowser. Intern müsste eine Berechnung des kürzesten Weges
zwischen den gewählten Nodes oder Ways erfolgen. Ein solches Feature
würde das Mappen sowohl beim Setzen von Tags als auch beim Anlegen von
Relationen deutlich beschleunigen, so dass ich es unabhängig von der
Einführung relationsbasierter Eigenschaften begrüßen würde.

Nun aber zum eigentlichen Thema:

 Die Eigenschaftsrelation nimmt normalerweise alle Linien als auch
 Punkte entlang eines Weges auf, um explizit punktförmige Ausschlüsse
 z.B. an Abzweigungen (oder Kreuzungen) deutlich zu machen.

Wenn ich dich richtig verstehe, soll deine Lösung sich also deutlich von
der von Frederik zitierten Segmented Tag-Idee unterscheiden? Begrüßen
würde ich das - gerade wegen der Möglichkeit, Punkte nach ein- oder
auszuschließen.

In diesem Fall träfen natürlich auch verschiedene Kritikpunkte, etwa die
Unterscheidung zwischen Ein- oder Ausschluss der Start- und Endpunkte,
auf dein Modell nicht zu.

 1) Funktioniert das Eigenschaftskonzept grundsätzlich?

Das ist ziemlich eindeutig: Ja. Eine Erfassung über Relationen ist
mächtiger als eine über Tags. Sie kann trivialerweise alles darstellen,
was Tags darstellen können. Darüber hinaus kann sie einige Dinge
repräsentieren, die - wie die von dir genannten ein- oder
ausgeschlossenen Nodes bei einer Mittellinie - von Tags nicht
darzustellen sind. Auch einige einige exotischere Fälle (etwa bedingte
Eigenschaften) lassen sich wesentlich natürlicher abbilden.

Die Ausdruckskraft spricht eindeutig für Relationen. Entscheidend für
eine Umsetzung sind demnach eher diese Punkte hier:

 2) Benutzerfreundlichkeit
 5) Probleme bei der Umstellung auf das neue Modell

Was hier vor allem von Interesse ist, ist die Handhabung in Editoren.
Ein ausgearbeitetes Bedienkonzept für eine Editor-Integration von
Eigenschaftsrelationen wäre meines Erachtens das entscheidende Argument
für eine Machbarkeit der Idee.

Den schrittweisen Übergang auf das neue Modell sehe ich in technischer
Hinsicht dann gar nicht als so großes Problem an. Bei den meisten
Eigenschaften lässt sich schließlich auf verhältnismäßig primitive Weise
eine Konversion in Tag-basierte Ansätze durchführen, so dass bestehende
Anwendungen mit geringen Modifikationen auf den entsprechend
eingetragenen Daten arbeiten könnten.

Die Überzeugungsarbeit ist natürlich wieder ein anderes Thema - und auch
hier würde der Machbarkeitsbeleg durch ein Editor-Bedienkonzept deutlich
weiterhelfen. Wenn der Ansatz Eigenschaftsrelation also weiterverfolgt
werden soll - und ich befürworte das ganz klar -, dann würde ich ein
solches Konzept als ersten großen Arbeitsschritt ansehen.

Tobias Knerr

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Re: [Talk-de] Relationen besser als Tags?

2009-11-07 Diskussionsfäden Tirkon
Tobias Knerr o...@tobias-knerr.de wrote:

Die Überzeugungsarbeit ist natürlich wieder ein anderes Thema - und auch
hier würde der Machbarkeitsbeleg durch ein Editor-Bedienkonzept deutlich
weiterhelfen. Wenn der Ansatz Eigenschaftsrelation also weiterverfolgt
werden soll - und ich befürworte das ganz klar -, dann würde ich ein
solches Konzept als ersten großen Arbeitsschritt ansehen.

Unabhängig von der Art eines neuen Konzeptes, das einen Umbau der
Datenbank erfordert, könnte ein möglicher Übergang durch ein zweites,
paralleles OSM erfolgen. Dann kann man der Community freien Lauf
lassen, wie sie OSM 1.0 in OSM 2.0 überführen möchte. Teile könnten
durch Bots erfolgen, andere Teile Handarbeit notwendig machen. 

Voraussetzung dafür ist natürlich eine sehr breite Zustimmung für ein
neues Konzept innerhalb der Community. 

So könnte das Umdenken der User so langsam wie erforderlich
stattfinden und mögliche Konzeptkorrekturen am lebenden Modell erprobt
werden. Ich denke aber mal, dass ein gutes Konzept, das dem User als
auch dem Programmierer der Anwendungen von vielen Beschwerlichkeiten
und Begrenzungen eines alten Konzeptes befreit und zudem
durchsichtiger ist, dem neuen OSM die User in Scharen zutreiben würde.
Wenn dann OSM 1.0 verwaist, dann wird die Umschaltung auf OSM 2.0
schneller erfolgen, als mancher zu träumen gewagt hätte.


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Re: [Talk-de] Relationen besser als Tags?

2009-11-07 Diskussionsfäden Tirkon
Frederik Ramm frede...@remote.org wrote:

Einige Dinge kann man damit besser darstellen als jetzt, aber einige 
auch komplizierter. Einige Fehlerquellen werden ausgeschlossen, andere 
Fehlerquellen kommen neu hinzu (z.B. wer stellt sicher, dass die Punkte 
hier und dort tatsaechlich zur Strasse gehoeren; 

Dazu schrieb ich:

Statt mit Tags werden die Eigenschaften grundsätzlich nur noch per
Relation entlang eines Weges von hier bis dort zugeordnet:

Man beachte entlang eines Weges Natürlich rastet der Editor nur
dort ein. 

was ist, wenn 
jemand an die Strasse A-B-C-D die Eigenschaften von A-C ist die Strasse 
geteert und von B-D ist die Strasse ein Kiesweg anhaengt?)

Doppeltes Eigenschafts-Taggen eines gleichen Abschnittes bleibt - wie
bisher - ausgeschlossen und ist vom Editor zurückzuweisen.

Dein Konzept von hier bis dort muesste noch verfeinert werden, es muss 
vemrmutlich ein von (aus/ein)schliesslich hier bis 
(aus/ein)schliesslich dort geben. 

(aus/ein)schliesslich ... ist durch den beschriebenen Aus- bzw
Einschluss von Punkten in der Eigenschaftsrelation beschreibbar.

Sonst ist bei einer Strasse A-B-C-D, 
die von A-B Altstrasse und von C-D Neustrasse heisst, unklar, wie 
sie zwischen B und C heisst ;-)

Ich verstehe nicht ganz, was davon abhält, B-C mit Uraltstraße,
Altstraße oder Neustraße zu benamen und wozu Du hier das
(aus/ein)schliesslich brauchst? Bei Straßennamen die sich an
Abzweigungen treffen, könnte man ein (aus/ein)schliesslich getrost
ignorieren und so, wie bisher verfahren.

 All dies setzt allerdings voraus, dass die Editoren die
 Eigenschaftsrelationen genau so einfach sichtbar machen, wie bisher
 die Tags.

Ja, das ist der Schwachpunkt, entweder muessen alle umdenken oder alle 
Software muss umgestrickt werden. Ein sanfter Wechsel ist die einzige 
Moeglichkeit, und dies wuerde zu einer langen Uebergangszeit fuehren, in 
der die gleiche Sache mal so, mal so ausgedrueckt wird. Die ueblichen 
Verdaechtigen wuerden sich auf talk-de ueber die Nutzlosigkeit von OSM 
echauffieren.

Sei froh ;-) Ansonsten hättest Du einen Running Gag in Deinen
Vorträgen weniger ;-)

Ausserdem muss entweder das Relationskonzept so angepasst werden, dass 
die abschnittsweise Mitgliedschaft eines Ways in einer Relation moeglich 
ist, oder Du musst eine zusaetzliche Ebene von Relationen einfuehren. 
Beispiel: Strasse A geht von Punkt X bis Punkt Y. An einem Punkt 
dazwischen, Punkt Z, der aber kein Kreuzungspunkt ist, verlaesst die 
Strasse das Ortsgebiet. Der Teil, der im Ortsgebiet ist, soll nun 
Mitglied der Ortsrelation werden. Ohne eine Aenderung des Datenmodells 
muesste man jetzt eine von dir so genannte Eigenschaftsrelation 
anlegen, die selbst keine Tags enthaelt, sondern die lediglich das 
Teilstueck der Strasse A von X bis Z beschreibt, und diese 
Eigenschaftsrelation muesste nun Mitglied der Ortsrelation werden.

Dazu schrieb ich:

Lediglich an den Endpunkten der Relation oder
beispielsweise bei Bushaltestellen ist wegen der genauen Lokalisierung
ein Umschalten auf Micro-Erfassung notwendig. Ein neu eingefügter
Micro-Punkt der Eigenschaftsrelation wird automatisch in den Way und
alle anderen Relationen übernommen

Mir ist klar, dass noch Einiges zu Ende gedacht werden muss und
überlegt werden, wie man auch solche Probleme einfach und weinheitlich
editierbar hält. Aber irgendwo muss man beginnen, Tachyles zu reden,
die Probleme zusammenzufassen, und Lösungsansätze anzudenken. Ich
vermute, dass Deine konkret an Einzelpunkten festgemachte Kritik als
Anzeichen zu werten ist, dass Du das Eigenschaftskonzept nicht
grundsätzlich ablehnst, sondern die Schwierigkeiten an anderer Stelle
siehst. 

Wenn man in OpenStreetMap ein neues Konzept etablieren will, entfallen 
20% der Arbeit auf die Ausarbeitung des neuen Konzepts und 80% darauf, 
sich zu ueberlegen, wie das Konzept in die Praxis umgesetzt werden kann, 
ohne dass dabei das Projekt monatelang angehalten werden muss, ohne dass 
hunderttausende Mapper umdenken muessen, ohne dass mit einem Bot die 
gesamte Datenbasis umgestrickt werden muss und ohne dass irgendein 
Diktator ein Machtwort sprechen muss. Wenn einem das gelingt, dann ist 
man gut ;-)

In der Antwort auf das erste Posting von Tobias Knerr in diesem Thread
findest Du meinen Vorschlag zum möglichen Übergang auf ein eventuelles
OSM 2.0, den ich zur Vermeidung einer Diskussiondispersion hier
nicht wiederholen möchte. Ich hoffe, der Vorschlag ist gut genug ;-)


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Re: [Talk-de] Relationen besser als Tags?

2009-11-07 Diskussionsfäden Tirkon
Tirkon tirko...@yahoo.de wrote:

Dieses Posting befasst sich mit der Frage, ob die Eigenschaften von
Straßen besser durch Relationen als durch Tags erfasst werden könnten.

Bestandsaufnahme:

Die Darstellung von Straßen in OSM geschieht momentan derart, dass ein
Straßenabschnitt als Way erfasst wird. Manche Eigenschaften werden
dabei durch Tags, andere durch Relationen beschrieben. Dabei sind die
durch Tags beschriebenen Eigenschaften im Editor schon dann sichtbar,
wenn man eine Straße anklickt. Bei den durch Relationen beschriebenen
Eigenschaften ist dies erst über Umwege möglich. Daher werden die
Relationseigenschaften von vielen Usern nicht wahrgenommen. 

Um die Eigenschaften Teilwegen zuzuordnen, ist derzeit eine Teilung
der Wege erforderlich. Diese Notwendigkeit ist unabhängig davon, ob
eine Eigenschaft durch Tag oder Relation dargestellt wird. Dies kann
beispielsweise durch Maxspeed-Abschnitte, eine Brücke oder die
Endhaltestelle einer Buslinie begründet sein. 

Insbesondere die Teilung wegen nicht offensichtlichen Relationen führt
dazu, dass solche Teilungen von anderen Usern wieder gelöscht werden
und die Relationen somit immer wieder zerstören. Unterbrochene oder
plötzlich endende Radrouten - insbesondere deren Teile in weniger
beobachteten ländlichen Gebieten - sprechen da Bände. Selbst für den
Vor-Ort Wohnenden ist das Reparieren schlecht möglich, da er die
Quelle der Radroute der original-editierenden Person nicht kennt. Ein
anderes Beispiel: ÖPNV-Relationen werden durch die Umkehr einer
Straßenrichtung zerstört.

Weitere Begehrlichkeiten, wie das Darstellen der für die Routenplanung
unumgänglichen durchgezogenen Mittellinie, welche gleichzeitig eine
Wende- und Linksabbiegeverbot implizieren würde, ist derzeit nur
aufwendig und realitätsfern möglich. Derzeit versucht man, die
Funktionalität der durchgezogenen Mittellinie durch autobahnähnliche
Trennung der Richtungsfahrbahnen oder durch Wendeverbot +
Abbiegebeschränkung darzustellen, was beides eine sehr unbefriedigende
und realitätsferne Lösung darstellt. 

Das Problem der Relationen ist es aber, dass sie beim derzeitigen
Zustand von OSM nur schlecht sichtbar sind und vor allem Anfängern
Probleme bereiten. Im Bereich des ÖPNV-Erfassung gibt es massive
Probleme, die nur durch aufwendige Relationskonstruktionen, wie das
Oxomoa-Konzept realisiert werden können, das aber wegen seiner
Komplexität auf Ablehnung bei vielen User stößt, sofern man es
überhaupt versteht. Entsprechend durchwachsen ist derzeit die
Erfassung des ÖPNV, welche derzeit vollkommen uneinheitlich geschieht.
Die Verwirrung neuer User ist groß. Nirgendwo können sie sich wirklich
orientieren, da die Aussagen gegensätzlich sind. 

Zusammenfassung der Probleme:
1) Wie kann die versehentliche Zerstörung von Relationen verhindert
werden?
2) Wie kann die Zerstückelung der Wege verhindert werden, die aufgrund
der Beschreibung durch Tags bzw. Relationen notwendig ist?
3) Wie lässt sich die Erfassung der Eigenschaften teilweise durch
Tags, teilweise durch Relationen vereinheitlichen?
4) Wie können dringend benötigte Eigenschaften für die korrekte
Routenplanung in OSM gemappt und dargestellt werden?
5) Wie kann realitätsnäher gemappt werden und Ersatzmapping verhindert
werden?
6) Wie wird Mapping und Darstellung auch schwieriger Zusammenhänge
übersichtlicher, so dass sich hier zukünftig einheitliche
Mappingkonzepte implizieren?
7) Lassen sich alle vorbeschriebenen Anforderungen mit einer einzigen
Maßnahme erschlagen?

Lösungsversuch:

Ich nenne diesen Lösungsversuch Eigenschaftskonzept. Er soll
versuchen, möglichst alle oben aufgeführten Fragen mit einem Schlag
und dabei mit einem möglichst einfachen Konzept zu bewältigen:

Man mappt die Straßen zunächst einmal als Grundgerüst. Jede Straße
verläuft grundsätzlich ungeteilt zwischen den zwei nächsten
Abzweigungen (bzw Kreuzungen). Eine Teilung der Straße ist also nur
noch möglich, wenn eine neue Abzweigung eingefügt wird. Ansonsten ist
eine Straße unteilbar. Die Straßen erhalten grundsätzlich keine Tags.

Statt mit Tags werden die Eigenschaften grundsätzlich nur noch per
Relation entlang eines Weges von hier bis dort zugeordnet:

Von hier bis dort heißt die Straße XY-Straße.
Von hier bis dort ist die Straße primary.
Von hier bis dort befindet sich eine Brücke. 
Von hier bis dort ist die Straße Einbahnstraße.

Von hier bis dort befindet sich eine durchgezogene Mittellinie.
Von hier bis dort fährt die Buslinie XY. 
Von hier bis dort (und dort) befindet sich eine Abbiegebeschränkung.

Jede Eigenschaftsrelation hat eine Richtung. 

All dies setzt allerdings voraus, dass die Editoren die
Eigenschaftsrelationen genau so einfach sichtbar machen, wie bisher
die Tags. Statt der Tags werden also bei Klick auf eine Straße alle
Eigenschaftsrelationen angezeigt. Der Editor stellt das von hier bis
dort in der Karte grafisch dar, wenn eine Eigenschaft angeklickt
wird. Noch besser: Alle den geklickten Straßenabschnitt betreffenden
Relationen werden