Re: [Talk-de] OSM-Philosophie

2008-10-04 Diskussionsfäden Stefan Neufeind
FreeWorld wrote:
 Bernd Wurst schrieb:
 Hallo.

 Am Mittwoch, 1. Oktober 2008 schrieb FreeWorld:
 Tenor der Diskussion: Sollte OSM einmal einen ernst zu nehmenden
 Vollständigkeitsgrad erreicht haben, so wäre es quasi extrem einfach
 möglich Unternehmen gezielt in die Karten zu schaun. Man macht
 beispielsweise monatliche Snapshots und schaut sich über Jahre hinweg
 die Entwicklung der Bahn und ihre Geschäftspolitik an. Welche Strecken
 werden nicht so wichtig genommen, welche wurden verkauft, was rechnet
 sich wohl für die Bahn am besten? Ich seh schon die Bild-Schlagzeilen:
 Bahn pfeift auf Kunden in Hintertufftuffdorf!
 Welchen Unterschied machst du hier zwischen
 - OSM und anderen Kartenwerken?
   Um solche Informationen rauszulesen muss eine Karte keine freie Lizenz
   haben, das darfst du von Google-Maps genauso lernen, wo es neue oder 
 nicht 
   mehr vorhandene Bahnstrecken gibt.
 - OSM und dem Kursbuch der Bahn?
   Schließlich steht dort ganz genau drin, welche Strecken wie stark (für
   Personenverkehr) genutzt werden und jedes Jahr ändert sich da einiges.
 
 Naja der Unterschied ist doch, dass ich bei OSM ohne Probleme alle Daten
 in der Datenbank analysieren kann, wies mir passt. Klar sind manche
 Infos auch in kommerziellen Karten enthalten - man kann sie dort aber
 nicht so leicht extrahieren. Nur weil ich irgendwo auf ner kommerziellen
 Karte n Aldi sehe, kann ich noch nichts über die Entwicklung des
 Aldikonzerns in Deutschland sagen. (Na gut, mit entsprechendem Aufwand
 und Analyse der Tiles, was sicher illegal ist, kann man vielleicht die
 Infos extrahieren und ne eigene Datenbank aufstellen...)
 
 
 
 Möglicherweise gibt es auch andere Unternehmen, die irgendwie ein
 Problem hätten komplett in OSM gemappt zu werden. Genausogut kann man ja
 die Geschäftspolitik beispielsweise von McDonalds oder Burger King oder
 der Post oder was weiß ich beobachten. Für Konkurrenzunternehmen
 sicherlich attraktiv.
 Warum?
 Ich glaube nicht, dass es ein Geschäftsgeheimnis ist, wo es wie viele 
 McDonald's-Restaurants gibt. Schließlich gibt es auf der Website eine Liste 
 davon.
 Und in jedem modernen Navi stehen diese Daten auch drin, jährlich 
 aktualisiert 
 und damit wunderbar geeignet um daraus Schlüsse zu ziehen.

 
 Stimmt schon. Wenn ich dort die Entwicklung über der Zeit verfolgen
 will, müsste ich halt ständig die aktualisierte Liste ziehen und auswerten.
 
 [...]
 2. Kann ein Unternehmen rechtliche Schritte einleiten oder sich sonst
 irgendwie wehren, weil es in OSM auftaucht?
 Es gibt momentan ernsthafte Probleme, etwas handfestes zu finden wie man 
 Google-StreetView rechtlich beikommen kann. Und die tragen nicht nur 
 Informationen von öffentlich aufgehängten Werbetafeln ein sondern das 
 kritische daran ist die Fotografie von Personen und nicht-öffentlichen 
 Gebäuden. Und trotzdem scheint das so nicht angreifbar zu sein.

 Also ich denke nicht, dass alleine mit der Erfassung von da steht ein 
 McDonald's-Restaurant und das ist ungefähr die Gebäudeform irgendwas 
 zusammen getragen wird, was jemandem schadet.
 
 Dann frage ich mich aber erneut, warum die Unternehmen nicht einfach
 ihre Standortgeodaten rausrücken, damit sie in OSM auftauchen.
 Ist OSM zu unbekannt? Gibts lizenrechtliche Probleme? Gibts irgendwelche
 anderen Nachteile für die Unternehmen?

Ein größeres Unternehmen mit dem ich zuletzt mal sprach hat die 
Probleme, daß ihnen selbst nur die Adressen ihrer Niederlassungen 
bekannt sind. Die wurden zwar geokodiert, jedoch können jene Daten nicht 
mit gutem Gewissen an OSM übergeben werden. (Es gab da mal einen 
separaten Thread zu.)
Andere Unternehmen (Kieser, ...) zeigen ja das es durhcaus auch welche 
gibt die Daten spenden. Wie (lizenzrechtlich sauber) die ihre genauen 
Koordinaten allerdings ermittelt haben, ist vermutlich noch zu klären ...


Grüße,
  Stefan

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Re: [Talk-de] OSM-Philosophie

2008-10-04 Diskussionsfäden Tobias Wendorff
Stefan Neufeind schrieb:
 Andere Unternehmen (Kieser, ...) zeigen ja das es durhcaus auch welche 
 gibt die Daten spenden. Wie (lizenzrechtlich sauber) die ihre genauen 
 Koordinaten allerdings ermittelt haben, ist vermutlich noch zu klären ...

Wenn man die Diskussionsverläufe so liest, will es wohl auch niemand
klären :-)

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[Talk-de] OSM-Philosophie

2008-10-01 Diskussionsfäden FreeWorld
Hallo Liste,

bei mir zu Hause ist gerade eine Diskussion über OSM gelaufen, von der
ich einige Gedanken mal kurz posten möchte.
Es ging eingangs um die Frage, warum die Bahn beispielsweise es als
Geschäftsgeheimnis sieht, ne Liste mit ihren Bahnhöfen und der
Klassifizierung rauszugeben. Das führte uns zu der Frage, welche Gefahr
von OSM für Unternehmen ausgehen könnte.

Tenor der Diskussion: Sollte OSM einmal einen ernst zu nehmenden
Vollständigkeitsgrad erreicht haben, so wäre es quasi extrem einfach
möglich Unternehmen gezielt in die Karten zu schaun. Man macht
beispielsweise monatliche Snapshots und schaut sich über Jahre hinweg
die Entwicklung der Bahn und ihre Geschäftspolitik an. Welche Strecken
werden nicht so wichtig genommen, welche wurden verkauft, was rechnet
sich wohl für die Bahn am besten? Ich seh schon die Bild-Schlagzeilen:
Bahn pfeift auf Kunden in Hintertufftuffdorf!
Möglicherweise gibt es auch andere Unternehmen, die irgendwie ein
Problem hätten komplett in OSM gemappt zu werden. Genausogut kann man ja
die Geschäftspolitik beispielsweise von McDonalds oder Burger King oder
der Post oder was weiß ich beobachten. Für Konkurrenzunternehmen
sicherlich attraktiv.
Dass diese Gefahr für Unternehmen vielleicht größer ist, als der Fakt,
dass OSM ja auch Werbung sein könnte und Kunden einfach mal hinfinden,
kann ich mir vorstellen.


Fragen:

1. Sollten wir uns über sowas überhaupt Gedanken machen?

2. Kann ein Unternehmen rechtliche Schritte einleiten oder sich sonst
irgendwie wehren, weil es in OSM auftaucht?

3. Würdet ihr sagen, dass OSM in dem Fall der Unternehmensschnüffelei
missbraucht würde?

Grüße



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Re: [Talk-de] OSM-Philosophie

2008-10-01 Diskussionsfäden Guenther Meyer
Am Mittwoch 01 Oktober 2008 schrieb FreeWorld:
 Hallo Liste,

 bei mir zu Hause ist gerade eine Diskussion über OSM gelaufen, von der
 ich einige Gedanken mal kurz posten möchte.
 Es ging eingangs um die Frage, warum die Bahn beispielsweise es als
 Geschäftsgeheimnis sieht, ne Liste mit ihren Bahnhöfen und der
 Klassifizierung rauszugeben. Das führte uns zu der Frage, welche Gefahr
 von OSM für Unternehmen ausgehen könnte.

 Tenor der Diskussion: Sollte OSM einmal einen ernst zu nehmenden
 Vollständigkeitsgrad erreicht haben, so wäre es quasi extrem einfach
 möglich Unternehmen gezielt in die Karten zu schaun. Man macht
 beispielsweise monatliche Snapshots und schaut sich über Jahre hinweg
 die Entwicklung der Bahn und ihre Geschäftspolitik an. Welche Strecken
 werden nicht so wichtig genommen, welche wurden verkauft, was rechnet
 sich wohl für die Bahn am besten? Ich seh schon die Bild-Schlagzeilen:
 Bahn pfeift auf Kunden in Hintertufftuffdorf!
 Möglicherweise gibt es auch andere Unternehmen, die irgendwie ein
 Problem hätten komplett in OSM gemappt zu werden. Genausogut kann man ja
 die Geschäftspolitik beispielsweise von McDonalds oder Burger King oder
 der Post oder was weiß ich beobachten. Für Konkurrenzunternehmen
 sicherlich attraktiv.
 Dass diese Gefahr für Unternehmen vielleicht größer ist, als der Fakt,
 dass OSM ja auch Werbung sein könnte und Kunden einfach mal hinfinden,
 kann ich mir vorstellen.


 Fragen:

 1. Sollten wir uns über sowas überhaupt Gedanken machen?

nicht wirklich.
was ich mir allerdings problematisch vorstellen koennte, dass irgendwann eine 
art unternehmensvandalismus entsteht, dass osm also fuer werbung in nicht 
vorgesehener form oder entfernung unliebsamer konkurrenz missbraucht wird.

 2. Kann ein Unternehmen rechtliche Schritte einleiten oder sich sonst
 irgendwie wehren, weil es in OSM auftaucht?

gegen den eintrag an sich nicht, wuerde ich sagen.
ueber den umweg markenname oder logo kann ich mir das durchaus vorstellen.
wenn z.B. ein aldi als amenity=supermarket eingetragen, kann keiner was sagen. 
wenn aber irgendwo der begriff aldi oder deren logo als icon vorkommt, 
koennen sie sich aufs markenrecht berufen.

andererseits sehe ich nicht wirklich einen grund fuer rechtliche schritte, 
schliesslich ist das ja kostenlose werbung fuer sie. aber manche unternehmen 
denken da wohl - warum auch immer - anders.



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Re: [Talk-de] OSM-Philosophie

2008-10-01 Diskussionsfäden Bernd Wurst
Hallo.

Am Mittwoch, 1. Oktober 2008 schrieb FreeWorld:
 Tenor der Diskussion: Sollte OSM einmal einen ernst zu nehmenden
 Vollständigkeitsgrad erreicht haben, so wäre es quasi extrem einfach
 möglich Unternehmen gezielt in die Karten zu schaun. Man macht
 beispielsweise monatliche Snapshots und schaut sich über Jahre hinweg
 die Entwicklung der Bahn und ihre Geschäftspolitik an. Welche Strecken
 werden nicht so wichtig genommen, welche wurden verkauft, was rechnet
 sich wohl für die Bahn am besten? Ich seh schon die Bild-Schlagzeilen:
 Bahn pfeift auf Kunden in Hintertufftuffdorf!

Welchen Unterschied machst du hier zwischen
- OSM und anderen Kartenwerken?
  Um solche Informationen rauszulesen muss eine Karte keine freie Lizenz
  haben, das darfst du von Google-Maps genauso lernen, wo es neue oder nicht 
  mehr vorhandene Bahnstrecken gibt.
- OSM und dem Kursbuch der Bahn?
  Schließlich steht dort ganz genau drin, welche Strecken wie stark (für
  Personenverkehr) genutzt werden und jedes Jahr ändert sich da einiges.


 Möglicherweise gibt es auch andere Unternehmen, die irgendwie ein
 Problem hätten komplett in OSM gemappt zu werden. Genausogut kann man ja
 die Geschäftspolitik beispielsweise von McDonalds oder Burger King oder
 der Post oder was weiß ich beobachten. Für Konkurrenzunternehmen
 sicherlich attraktiv.

Warum?
Ich glaube nicht, dass es ein Geschäftsgeheimnis ist, wo es wie viele 
McDonald's-Restaurants gibt. Schließlich gibt es auf der Website eine Liste 
davon.
Und in jedem modernen Navi stehen diese Daten auch drin, jährlich aktualisiert 
und damit wunderbar geeignet um daraus Schlüsse zu ziehen.


 Dass diese Gefahr für Unternehmen vielleicht größer ist, als der Fakt,
 dass OSM ja auch Werbung sein könnte und Kunden einfach mal hinfinden,
 kann ich mir vorstellen.

Mit den Daten, die wir bisher erfassen, kann ich das nicht.


 1. Sollten wir uns über sowas überhaupt Gedanken machen?

Kann jeder gerne tun, Gedanken machen ist immer mal wieder sinnvoll. ;-)


 2. Kann ein Unternehmen rechtliche Schritte einleiten oder sich sonst
 irgendwie wehren, weil es in OSM auftaucht?

Es gibt momentan ernsthafte Probleme, etwas handfestes zu finden wie man 
Google-StreetView rechtlich beikommen kann. Und die tragen nicht nur 
Informationen von öffentlich aufgehängten Werbetafeln ein sondern das 
kritische daran ist die Fotografie von Personen und nicht-öffentlichen 
Gebäuden. Und trotzdem scheint das so nicht angreifbar zu sein.

Also ich denke nicht, dass alleine mit der Erfassung von da steht ein 
McDonald's-Restaurant und das ist ungefähr die Gebäudeform irgendwas 
zusammen getragen wird, was jemandem schadet.

Wenn man beginnt, wirre Statistiken über die Besuchr zu machen (zur 
Mittagszeit ist da alles voll mit Kindern aus der FooBar-Schule, abends sind 
die Klos immer von den Besuchern des Jugendzentrums vollgekotzt), dann 
könnte das vielleicht anders aussehen, aber ich denke nicht, dass das in eine 
Sammlung von Geodaten gehört.


 3. Würdet ihr sagen, dass OSM in dem Fall der Unternehmensschnüffelei
 missbraucht würde?

Auch wenn das Militär gerne Horrorszenarien a la wer weiß wo eine Kaserne 
steht, hat sie quasi schon weggesprengt verbreitet, glaube ich so etwas 
nicht.
Alleine mit Daten die frei auf einem Werbeschild (also nicht nur einem 
Namensschild an der Tür) veröffentlicht werden, sehe ich keinen wirklichen 
Spionage-Ansatzpunkt.

Gruß, Bernd

-- 
Nehmen wir einmal an, es gäbe keine hypothetischen Situationen...


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Re: [Talk-de] OSM-Philosophie

2008-10-01 Diskussionsfäden Dominik Spies
2008/10/1 Bernd Wurst [EMAIL PROTECTED]:

 Auch wenn das Militär gerne Horrorszenarien a la wer weiß wo eine Kaserne
 steht, hat sie quasi schon weggesprengt verbreitet, glaube ich so etwas
 nicht.
 Alleine mit Daten die frei auf einem Werbeschild (also nicht nur einem
 Namensschild an der Tür) veröffentlicht werden, sehe ich keinen wirklichen
 Spionage-Ansatzpunkt.


Hallo,

ich auch nicht. Aber selbst wenn: kann uns scheißegal sein. Wir
(jeder) darf den Fakt, das genau dort, dort und dort ein
Aldi-Supermarkt steht, veröffentlichen. Da spricht nichts dagegen.
Auch nicht die Verwendung der Wortmarke Aldi in einem Kartenwerk.
Was genau eine Marke schützt ist in §14 MarkenG nachzulesen.

Dominik

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Re: [Talk-de] OSM-Philosophie

2008-10-01 Diskussionsfäden Guenther Meyer
Am Mittwoch 01 Oktober 2008 schrieb Dominik Spies:
 2008/10/1 Bernd Wurst [EMAIL PROTECTED]:
  Auch wenn das Militär gerne Horrorszenarien a la wer weiß wo eine
  Kaserne steht, hat sie quasi schon weggesprengt verbreitet, glaube ich
  so etwas nicht.
  Alleine mit Daten die frei auf einem Werbeschild (also nicht nur einem
  Namensschild an der Tür) veröffentlicht werden, sehe ich keinen
  wirklichen Spionage-Ansatzpunkt.

 Hallo,

 ich auch nicht. Aber selbst wenn: kann uns scheißegal sein. Wir
 (jeder) darf den Fakt, das genau dort, dort und dort ein
 Aldi-Supermarkt steht, veröffentlichen. Da spricht nichts dagegen.
 Auch nicht die Verwendung der Wortmarke Aldi in einem Kartenwerk.
sicher?
soweit ich mich erinnern kann, wurden schon foren aufgrund verwendung eines 
markennamens kostenpflichtig abgemahnt, nur weil den markeninhabern das dort 
ueber das produkt geschriebene nicht gefallen hat...




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Re: [Talk-de] OSM-Philosophie

2008-10-01 Diskussionsfäden Dominik Spies
2008/10/1 Guenther Meyer [EMAIL PROTECTED]:
 Hallo,

 ich auch nicht. Aber selbst wenn: kann uns scheißegal sein. Wir
 (jeder) darf den Fakt, das genau dort, dort und dort ein
 Aldi-Supermarkt steht, veröffentlichen. Da spricht nichts dagegen.
 Auch nicht die Verwendung der Wortmarke Aldi in einem Kartenwerk.
 sicher?
 soweit ich mich erinnern kann, wurden schon foren aufgrund verwendung eines
 markennamens kostenpflichtig abgemahnt, nur weil den markeninhabern das dort
 ueber das produkt geschriebene nicht gefallen hat...

Hallo Guenther,

kostenpflichtig abmehnen kann jeder jeden. Ich kann heute noch zum
Anwalt gehen und eine Abmahnung an dich rausgehen lassen die es dir
untersagt meinen Namen zu nennen. Ne Rechnung vom Anwalt dazu. Ob das
nun berechtigt ist oder nicht. Zahlen musst du ja nicht, dazu müsste
ich erstmal Klage erheben und Recht bekommen.

Da du keinen speziellen Fall nennst, kann ich nichts genaues sagen,
ABER: ich denke, dass dort nicht gegen die bloße Nennung, sondern
gegen die unter Umständen ungeschickte Berichterstattung vorgegangen
wurde.
Wenn ich ich meinen Blog schreibe: Dieser blöde MP3.Player von XYZ
ist totaler Schrott, XYZ, alles Betrüger dann habe ich druchaus ein
Problem. Hingegen mit mein MP3 Player von XYZ ist defekt geliefert
worden, spielt keine .ogg ab obwohl damit geworden wird. Ich werde nie
wieder ein Produkt von XYZ kaufen ist einwandfrei, soweit ich Fakten
nenne.

Nochmal zum Markenrecht:
Einerseits liege eine Markenverletzung deshalb nicht vor, weil der
Beklagte die Marke gar nicht in markenmäßiger, d.h. kennzeichnender
Weise benutze – er nehme auf seiner Internet-Seite lediglich Bezug auf
ein fremdes Angebot, welches er in zutreffender Weise durch Benennung
der fremden Marke dem tatsächlichen Anbieter zuordne
http://www.anwaltzentrale.de/rechtsanwalt_fachartikel/fachartikel_detail.php?id=280Fachgebiet_id=74

Auch OSM benutzt Aldi McDonalds  usw nicht in markenmäßiger Weise.

Hier habe ich auch noch einen Artikel gefunden:
http://www.ra-kanzlei-richter.de/artikel/nennung-fremder-namen-oder-marken.html

Daraus geht sehr allgemein hervor, das unter Umsänden ein gewerblicher
Nutzer unsere Daten (und nicht wir!) uU ein Problem hätte. Das ist
aber in den meisten Fällen auszuschließen, da §34 MarkenG, besonders
Satz 2:

Der Inhaber einer Marke oder einer geschäftlichen Bezeichnung hat
nicht das Recht, einem Dritten zu untersagen, im *geschäftlichen
Verkehr* [...] 2.*ein mit der Marke oder der geschäftlichen
Bezeichnung identisches Zeichen oder ein ähnliches Zeichen* als
*Angabe über Merkmale oder Eigenschaften von Waren oder
Dienstleistungen*, wie insbesondere ihre Art, ihre Beschaffenheit,
ihre Bestimmung, ihren Wert, *ihre geographische Herkunft* oder die
Zeit ihrer Herstellung oder ihrer Erbringung, zu benutzen


Gruß,

Dominik

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Re: [Talk-de] OSM-Philosophie

2008-10-01 Diskussionsfäden FreeWorld
Bernd Wurst schrieb:
 Hallo.
 
 Am Mittwoch, 1. Oktober 2008 schrieb FreeWorld:
 Tenor der Diskussion: Sollte OSM einmal einen ernst zu nehmenden
 Vollständigkeitsgrad erreicht haben, so wäre es quasi extrem einfach
 möglich Unternehmen gezielt in die Karten zu schaun. Man macht
 beispielsweise monatliche Snapshots und schaut sich über Jahre hinweg
 die Entwicklung der Bahn und ihre Geschäftspolitik an. Welche Strecken
 werden nicht so wichtig genommen, welche wurden verkauft, was rechnet
 sich wohl für die Bahn am besten? Ich seh schon die Bild-Schlagzeilen:
 Bahn pfeift auf Kunden in Hintertufftuffdorf!
 
 Welchen Unterschied machst du hier zwischen
 - OSM und anderen Kartenwerken?
   Um solche Informationen rauszulesen muss eine Karte keine freie Lizenz
   haben, das darfst du von Google-Maps genauso lernen, wo es neue oder 
 nicht 
   mehr vorhandene Bahnstrecken gibt.
 - OSM und dem Kursbuch der Bahn?
   Schließlich steht dort ganz genau drin, welche Strecken wie stark (für
   Personenverkehr) genutzt werden und jedes Jahr ändert sich da einiges.

Naja der Unterschied ist doch, dass ich bei OSM ohne Probleme alle Daten
in der Datenbank analysieren kann, wies mir passt. Klar sind manche
Infos auch in kommerziellen Karten enthalten - man kann sie dort aber
nicht so leicht extrahieren. Nur weil ich irgendwo auf ner kommerziellen
Karte n Aldi sehe, kann ich noch nichts über die Entwicklung des
Aldikonzerns in Deutschland sagen. (Na gut, mit entsprechendem Aufwand
und Analyse der Tiles, was sicher illegal ist, kann man vielleicht die
Infos extrahieren und ne eigene Datenbank aufstellen...)



 Möglicherweise gibt es auch andere Unternehmen, die irgendwie ein
 Problem hätten komplett in OSM gemappt zu werden. Genausogut kann man ja
 die Geschäftspolitik beispielsweise von McDonalds oder Burger King oder
 der Post oder was weiß ich beobachten. Für Konkurrenzunternehmen
 sicherlich attraktiv.
 
 Warum?
 Ich glaube nicht, dass es ein Geschäftsgeheimnis ist, wo es wie viele 
 McDonald's-Restaurants gibt. Schließlich gibt es auf der Website eine Liste 
 davon.
 Und in jedem modernen Navi stehen diese Daten auch drin, jährlich 
 aktualisiert 
 und damit wunderbar geeignet um daraus Schlüsse zu ziehen.
 

Stimmt schon. Wenn ich dort die Entwicklung über der Zeit verfolgen
will, müsste ich halt ständig die aktualisierte Liste ziehen und auswerten.

[...]
 2. Kann ein Unternehmen rechtliche Schritte einleiten oder sich sonst
 irgendwie wehren, weil es in OSM auftaucht?
 
 Es gibt momentan ernsthafte Probleme, etwas handfestes zu finden wie man 
 Google-StreetView rechtlich beikommen kann. Und die tragen nicht nur 
 Informationen von öffentlich aufgehängten Werbetafeln ein sondern das 
 kritische daran ist die Fotografie von Personen und nicht-öffentlichen 
 Gebäuden. Und trotzdem scheint das so nicht angreifbar zu sein.
 
 Also ich denke nicht, dass alleine mit der Erfassung von da steht ein 
 McDonald's-Restaurant und das ist ungefähr die Gebäudeform irgendwas 
 zusammen getragen wird, was jemandem schadet.

Dann frage ich mich aber erneut, warum die Unternehmen nicht einfach
ihre Standortgeodaten rausrücken, damit sie in OSM auftauchen.
Ist OSM zu unbekannt? Gibts lizenrechtliche Probleme? Gibts irgendwelche
anderen Nachteile für die Unternehmen?

Grüße



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Re: [Talk-de] OSM-Philosophie

2008-10-01 Diskussionsfäden Bernd Wurst
Hallo.

Am Mittwoch, 1. Oktober 2008 schrieb FreeWorld:
 Naja der Unterschied ist doch, dass ich bei OSM ohne Probleme alle Daten
 in der Datenbank analysieren kann, wies mir passt. Klar sind manche
 Infos auch in kommerziellen Karten enthalten - man kann sie dort aber
 nicht so leicht extrahieren. Nur weil ich irgendwo auf ner kommerziellen
 Karte n Aldi sehe, kann ich noch nichts über die Entwicklung des
 Aldikonzerns in Deutschland sagen. (Na gut, mit entsprechendem Aufwand
 und Analyse der Tiles, was sicher illegal ist, kann man vielleicht die
 Infos extrahieren und ne eigene Datenbank aufstellen...)

Du befürchtest doch Dinge, die einem Konkurrenten (enorme) strategische 
Vorteile bieten.
Solche Auswertungen kosten Zeit und Geld, da sollte die Beschaffung eines 
TeleAtlas-Datensatzes nicht das Budget sprengen.
Vermutlich bekommt man da auch schon den Datensatz vorgefiltert. ;-)


 Stimmt schon. Wenn ich dort die Entwicklung über der Zeit verfolgen
 will, müsste ich halt ständig die aktualisierte Liste ziehen und auswerten.

Ist bei OSM nicht wirklich anders. Ja, man kann das meiste auch rückwirkend in 
der History einsehen, aber irgendwie erscheint es mir unwesentlich einfacher, 
verschiedene aktuelle Stände zu vergleichen als mit der History zu 
jonglieren.


 Dann frage ich mich aber erneut, warum die Unternehmen nicht einfach
 ihre Standortgeodaten rausrücken, damit sie in OSM auftauchen.
 Ist OSM zu unbekannt? Gibts lizenrechtliche Probleme? Gibts irgendwelche
 anderen Nachteile für die Unternehmen?

Da fragst du aber die falsche Stelle. :-)

Meine persönliche Meinung dazu ist, dass Firmen vielleicht nicht wollen, dass 
nachher potenziell fehlerhafte (korrigierte) Daten mit das wurde von Firma 
Foo selbst herausgegeben verbreitet werden.

Zudem könnte es sein, dass (man wundert sich ja über nix mehr) manche der 
Daten, die wir als bestimmt vorhanden einstufen, firmenintern nicht als 
schöne, einfache Datenbank vorhanden ist sondern vielleicht noch als 
Word-Datei von der Sekretärin gepflegt wird. :)

Gruß, Bernd

-- 
If Bill Gates had a penny for every time Windows crashed...
...oh wait, he does.  -  Quelle unbekannt


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Re: [Talk-de] OSM-Philosophie

2008-10-01 Diskussionsfäden FreeWorld
Bernd Wurst schrieb:

 Dann frage ich mich aber erneut, warum die Unternehmen nicht einfach
 ihre Standortgeodaten rausrücken, damit sie in OSM auftauchen.
 Ist OSM zu unbekannt? Gibts lizenrechtliche Probleme? Gibts irgendwelche
 anderen Nachteile für die Unternehmen?
 
 Da fragst du aber die falsche Stelle. :-)
 
 Meine persönliche Meinung dazu ist, dass Firmen vielleicht nicht wollen, dass 
 nachher potenziell fehlerhafte (korrigierte) Daten mit das wurde von Firma 
 Foo selbst herausgegeben verbreitet werden.

Ist doch kein logisches Argument. Sie können uns ja auch die Daten geben
und keine Namensnennung verlangen oder sowas. Sie können ja ganz klar
sagen, dass sie nichts mit den Daten, die in der OSM-Datenbank stehen zu
tun haben, bzw. dort keine Verantwortung übernehmen. Sie profitieren
dann eben indirekt davon, dass sie dort enthalten sind.
Ich finde das ist irgendwie nur ein Scheinargument.

 Zudem könnte es sein, dass (man wundert sich ja über nix mehr) manche der 
 Daten, die wir als bestimmt vorhanden einstufen, firmenintern nicht als 
 schöne, einfache Datenbank vorhanden ist sondern vielleicht noch als 
 Word-Datei von der Sekretärin gepflegt wird. :)

Meinst du die wollen sich nicht lächerlich machen, wenn sie uns ne
einfache Word-Datei andrehen?
Die meisten Dateien sind doch aber sicher zumindest vom Textformat her
irgendwie strukturiert, so dass man mit ein paar Skripten schon die
Infos in ordentlicher Form rausbekommt und weiterverarbeiten kann.
Der Freakfaktor der Leute hier im Projekt ist bestimmt groß genug, dass
man auch mit solchen Sachen was anfangen kann.
Das ist schon auch irgendwie ein seltsames Argument.

Meinst du nicht es gibt da andere Gründe? Wenn die Bahn schreibt: Es
widerspricht den Geschäftsinteressen unseres Unternehmens, diese Daten
zur freien allgemeinen Verwendung ins Internet zu stellen., dann deutet
das für mich darauf hin, dass sie die Daten nicht in einer freien
Datenbank sehen wollen, da sie in irgendeiner Form dem Unternehmen
schaden könnten.

Grüße



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Re: [Talk-de] OSM-Philosophie

2008-10-01 Diskussionsfäden Tobias Wendorff
Birgit Nietsch schrieb:
 Hiermit mahne ich dich kostenpflichtig für die Nichtverwendung von
 Großbuchstaben in deinem Artikel ab, da mir das nicht gefällt.

Ich mahne Dich ab, weil Du Guenther [...] abgemahnt hast.

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Re: [Talk-de] OSM-Philosophie

2008-10-01 Diskussionsfäden Bernd Wurst
Hallo.

Am Mittwoch, 1. Oktober 2008 schrieb FreeWorld:
 Meinst du nicht es gibt da andere Gründe?

Doch, sicherlich gibt es die. Aber die kenne ich nicht. ;-)

Gruß, Bernd

-- 
Mein Homer ist kein Kommunist. Er ist vielleicht ein Lügner,
ein Schwein, ein Idiot und ein Kommunist, aber ist kein Porno-Star!
  -  Grandpa, Die Simpsons


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Re: [Talk-de] OSM-Philosophie

2008-10-01 Diskussionsfäden Guenther Meyer
Am Mittwoch 01 Oktober 2008 schrieb Tobias Wendorff:
 Birgit Nietsch schrieb:
  Hiermit mahne ich dich kostenpflichtig für die Nichtverwendung von
  Großbuchstaben in deinem Artikel ab, da mir das nicht gefällt.

 Ich mahne Dich ab, weil Du Guenther [...] abgemahnt hast.

fuer beides gibt's keine rechtliche grundlage.
fuer die von mir angesprochenen faelle aufgrund des markenrechts anscheinend 
sehr wohl. wenn juristen einem ans bein pissen wollen, dann legen die die 
gesetzgebung schon so aus, dass es ihnen passt...





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Re: [Talk-de] OSM-Philosophie

2008-10-01 Diskussionsfäden Guenther Meyer
Am Mittwoch 01 Oktober 2008 schrieb Dominik Spies:
 2008/10/1 Guenther Meyer [EMAIL PROTECTED]:
  Hallo,
 
  ich auch nicht. Aber selbst wenn: kann uns scheißegal sein. Wir
  (jeder) darf den Fakt, das genau dort, dort und dort ein
  Aldi-Supermarkt steht, veröffentlichen. Da spricht nichts dagegen.
  Auch nicht die Verwendung der Wortmarke Aldi in einem Kartenwerk.
 
  sicher?
  soweit ich mich erinnern kann, wurden schon foren aufgrund verwendung
  eines markennamens kostenpflichtig abgemahnt, nur weil den markeninhabern
  das dort ueber das produkt geschriebene nicht gefallen hat...

 Hallo Guenther,

 kostenpflichtig abmehnen kann jeder jeden. Ich kann heute noch zum
 Anwalt gehen und eine Abmahnung an dich rausgehen lassen die es dir
 untersagt meinen Namen zu nennen. Ne Rechnung vom Anwalt dazu. Ob das
 nun berechtigt ist oder nicht. Zahlen musst du ja nicht, dazu müsste
 ich erstmal Klage erheben und Recht bekommen.

eben, das ganze laesst sich anfechten, und wenn's keine rechtliche grundlage 
gibt, bleibst du auf deinen kosten sitzen.
so oder so wird unsinnigerweise jede menge geld verbrannt.

 Da du keinen speziellen Fall nennst, kann ich nichts genaues sagen,
 ABER: ich denke, dass dort nicht gegen die bloße Nennung, sondern
 gegen die unter Umständen ungeschickte Berichterstattung vorgegangen
 wurde.
ich weiss den konkreten fall leider nicht mehr genau, ist schon ne weile her, 
muesste erstmal recherchieren...
soweit ich mich erinnere, wollte man sich auf die nicht erlaubte nennung einer 
marke berufen.

 Wenn ich ich meinen Blog schreibe: Dieser blöde MP3.Player von XYZ
 ist totaler Schrott, XYZ, alles Betrüger dann habe ich druchaus ein
 Problem. Hingegen mit mein MP3 Player von XYZ ist defekt geliefert
 worden, spielt keine .ogg ab obwohl damit geworden wird. Ich werde nie
 wieder ein Produkt von XYZ kaufen ist einwandfrei, soweit ich Fakten
 nenne.

hmm, ich denke solange man das mit dem betrueger sein laesst, ist die erste 
version eine ganz normale meinungsaeusserung, gegen die nichts spricht.
juristen moegen das anders sehen...

 Nochmal zum Markenrecht:
 Einerseits liege eine Markenverletzung deshalb nicht vor, weil der
 Beklagte die Marke gar nicht in markenmäßiger, d.h. kennzeichnender
 Weise benutze – er nehme auf seiner Internet-Seite lediglich Bezug auf
 ein fremdes Angebot, welches er in zutreffender Weise durch Benennung
 der fremden Marke dem tatsächlichen Anbieter zuordne
 http://www.anwaltzentrale.de/rechtsanwalt_fachartikel/fachartikel_detail.ph
p?id=280Fachgebiet_id=74

 Auch OSM benutzt Aldi McDonalds  usw nicht in markenmäßiger Weise.

ein sinn einer marke ist der, damit werbung zu machen. und genau das macht 
osm, indem es diese auf der karte anzeigt.

 Hier habe ich auch noch einen Artikel gefunden:
 http://www.ra-kanzlei-richter.de/artikel/nennung-fremder-namen-oder-marken.
html

 Daraus geht sehr allgemein hervor, das unter Umsänden ein gewerblicher
 Nutzer unsere Daten (und nicht wir!) uU ein Problem hätte. Das ist
 aber in den meisten Fällen auszuschließen, da §34 MarkenG, besonders
 Satz 2:

 Der Inhaber einer Marke oder einer geschäftlichen Bezeichnung hat
 nicht das Recht, einem Dritten zu untersagen, im *geschäftlichen
 Verkehr* [...] 2.*ein mit der Marke oder der geschäftlichen
 Bezeichnung identisches Zeichen oder ein ähnliches Zeichen* als
 *Angabe über Merkmale oder Eigenschaften von Waren oder
 Dienstleistungen*, wie insbesondere ihre Art, ihre Beschaffenheit,
 ihre Bestimmung, ihren Wert, *ihre geographische Herkunft* oder die
 Zeit ihrer Herstellung oder ihrer Erbringung, zu benutzen

stellt sich die frage, wie geschaeftlicher verkehr definiert ist.



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Re: [Talk-de] OSM-Philosophie

2008-10-01 Diskussionsfäden Norbert Wenzel

Guenther Meyer wrote:

Am Mittwoch 01 Oktober 2008 schrieb Tobias Wendorff:

Birgit Nietsch schrieb:

Hiermit mahne ich dich kostenpflichtig für die Nichtverwendung von
Großbuchstaben in deinem Artikel ab, da mir das nicht gefällt.

Ich mahne Dich ab, weil Du Guenther [...] abgemahnt hast.


fuer beides gibt's keine rechtliche grundlage.
fuer die von mir angesprochenen faelle aufgrund des markenrechts anscheinend 
sehr wohl. wenn juristen einem ans bein pissen wollen, dann legen die die 
gesetzgebung schon so aus, dass es ihnen passt...


Ich würd jetzt ins blaue tippen, dass besagtes Forum eher XYZ-Forum.de 
war oder so, wobei XYZ die Firma ist. Da kann man drüber streiten. 
Glaube mich allerdings zu erinnern, dass erst kürzlich ein Urteil 
ergangen ist, dass sogar eine solche Domain erlaubt hat. Allerdings sind 
die Urteile halt auch nur lokal begrenzt und nicht durch alle Instanzen 
durchgefochten.


Ich würde es für unbedenklich halten irgendwelche Namen in OSM zu 
verwenden, da die Namen a) ohnehin von außen sichtbar sind (no na net) 
und b) du dir die Marke dadurch weder zu eigen machst, noch sie in ein 
schlechtes Licht rückst. Du nennst sie einfach nur.


Abgesehen davon würd ich mir mal die Frage stellen wer OSM ist (sicher 
nicht du persönlich, also wirst du wohl auch keine Klage zugestellt 
bekommen) und wo die Server stehen. Sollten die nämlich nicht in D 
stehen, dann wünsch ich der XYZ.de Firma schon mal viel Spaß und ein 
gutes Kampfbudget fürs Gericht. Soweit ich weiß gilt EU weit in 
Internetfragen meist das Herkunftslandprinzip, damit müsste der Eintrag 
der dt. Marke XYZ auf den OSM Servern in GB (nehm ich jetzt mal an) 
einen Verstoß gegen das britische Markenrecht darstellen.


Die Diskussion wird mir jetzt zu akademisch, aber für den Hausgebrauch 
würd ich mir für derartige Eintragungen echt keine Gedanken machen.


Norbert



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Re: [Talk-de] OSM-Philosophie

2008-10-01 Diskussionsfäden Dominik Spies
 Hier habe ich auch noch einen Artikel gefunden:
 http://www.ra-kanzlei-richter.de/artikel/nennung-fremder-namen-oder-marken.
html

 Daraus geht sehr allgemein hervor, das unter Umsänden ein gewerblicher
 Nutzer unsere Daten (und nicht wir!) uU ein Problem hätte. Das ist
 aber in den meisten Fällen auszuschließen, da §34 MarkenG, besonders
 Satz 2:

 Der Inhaber einer Marke oder einer geschäftlichen Bezeichnung hat
 nicht das Recht, einem Dritten zu untersagen, im *geschäftlichen
 Verkehr* [...] 2.*ein mit der Marke oder der geschäftlichen
 Bezeichnung identisches Zeichen oder ein ähnliches Zeichen* als
 *Angabe über Merkmale oder Eigenschaften von Waren oder
 Dienstleistungen*, wie insbesondere ihre Art, ihre Beschaffenheit,
 ihre Bestimmung, ihren Wert, *ihre geographische Herkunft* oder die
 Zeit ihrer Herstellung oder ihrer Erbringung, zu benutzen

 stellt sich die frage, wie geschaeftlicher verkehr definiert ist.

Alles, was eben nicht privat ist. Im Privaten hast du sowieso kein
Problem, und §23 (nicht $34, sorry, Typo) schafft eben auch noch
Ausnahmen, wie du eine Marke im geschäftlichen Verkehr nutzen kannst
OHNE das der Markeninhaber es dir untersagen kann.

z.B. ein Händler für Elektronikwaren bei Ebay, der Produkte von
Samsung verkauft. Er darf die Marke Samsung benutzen, weil er damit ja
seine Ware beschreibt. Samsung kann ihm das nicht untersagen.
Genauso dürfen wir unsere Ware (Geodaten) mit Marken beschreiben.

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Re: [Talk-de] OSM-Philosophie

2008-10-01 Diskussionsfäden Guenther Meyer
Am Mittwoch 01 Oktober 2008 schrieb Norbert Wenzel:
 Ich würd jetzt ins blaue tippen, dass besagtes Forum eher XYZ-Forum.de
 war oder so, wobei XYZ die Firma ist. Da kann man drüber streiten.
 Glaube mich allerdings zu erinnern, dass erst kürzlich ein Urteil
 ergangen ist, dass sogar eine solche Domain erlaubt hat. Allerdings sind
 die Urteile halt auch nur lokal begrenzt und nicht durch alle Instanzen
 durchgefochten.

das war ne andere geschichte, aber eigentlich aehnlich absurd...

 Ich würde es für unbedenklich halten irgendwelche Namen in OSM zu
 verwenden, da die Namen a) ohnehin von außen sichtbar sind (no na net)
 und b) du dir die Marke dadurch weder zu eigen machst, noch sie in ein
 schlechtes Licht rückst. Du nennst sie einfach nur.

wuerde ich eigentlich auch so sehen.
aber vielleicht definiert jemand in ein schlechtes licht ruecken auch 
anders...

 Abgesehen davon würd ich mir mal die Frage stellen wer OSM ist (sicher
 nicht du persönlich, also wirst du wohl auch keine Klage zugestellt
 bekommen) und wo die Server stehen. Sollten die nämlich nicht in D
 stehen, dann wünsch ich der XYZ.de Firma schon mal viel Spaß und ein
 gutes Kampfbudget fürs Gericht. Soweit ich weiß gilt EU weit in
 Internetfragen meist das Herkunftslandprinzip, damit müsste der Eintrag
 der dt. Marke XYZ auf den OSM Servern in GB (nehm ich jetzt mal an)
 einen Verstoß gegen das britische Markenrecht darstellen.

wahrscheinlich wirds erstmal die foundation als erste greifbare rechtliche 
person oder den, der die server betreibt, erwischen.

 Die Diskussion wird mir jetzt zu akademisch, aber für den Hausgebrauch
 würd ich mir für derartige Eintragungen echt keine Gedanken machen.

ich geh hier nur vom eintreten des worst case aus, dessen wahrscheinlichkeit 
eigentlich eher gering ist. andererseits gibt's genuegend leute im 
weltweitenwahnsinn die aus allem kapital schlagen wollen...




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Re: [Talk-de] OSM-Philosophie

2008-10-01 Diskussionsfäden Guenther Meyer
Am Mittwoch 01 Oktober 2008 schrieb Dominik Spies:
  Hier habe ich auch noch einen Artikel gefunden:
  http://www.ra-kanzlei-richter.de/artikel/nennung-fremder-namen-oder-mark
 en. html
 
  Daraus geht sehr allgemein hervor, das unter Umsänden ein gewerblicher
  Nutzer unsere Daten (und nicht wir!) uU ein Problem hätte. Das ist
  aber in den meisten Fällen auszuschließen, da §34 MarkenG, besonders
  Satz 2:
 
  Der Inhaber einer Marke oder einer geschäftlichen Bezeichnung hat
  nicht das Recht, einem Dritten zu untersagen, im *geschäftlichen
  Verkehr* [...] 2.*ein mit der Marke oder der geschäftlichen
  Bezeichnung identisches Zeichen oder ein ähnliches Zeichen* als
  *Angabe über Merkmale oder Eigenschaften von Waren oder
  Dienstleistungen*, wie insbesondere ihre Art, ihre Beschaffenheit,
  ihre Bestimmung, ihren Wert, *ihre geographische Herkunft* oder die
  Zeit ihrer Herstellung oder ihrer Erbringung, zu benutzen
 
  stellt sich die frage, wie geschaeftlicher verkehr definiert ist.

 Alles, was eben nicht privat ist. Im Privaten hast du sowieso kein
 Problem, und §23 (nicht $34, sorry, Typo) schafft eben auch noch
 Ausnahmen, wie du eine Marke im geschäftlichen Verkehr nutzen kannst
 OHNE das der Markeninhaber es dir untersagen kann.

 z.B. ein Händler für Elektronikwaren bei Ebay, der Produkte von
 Samsung verkauft. Er darf die Marke Samsung benutzen, weil er damit ja
 seine Ware beschreibt. Samsung kann ihm das nicht untersagen.
 Genauso dürfen wir unsere Ware (Geodaten) mit Marken beschreiben.

wenn dem so ist, dann sollte ja alles in ordnung sein, so nicht ein 
sptzfindiger jurist wieder eine luecke finden wird...

apropos juristen, war das jetzt eine rechtsberatung eines nichtjuristen?
da gabs doch auch so ein daemliches gesetz... ;-)





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