Hallo,

On 28.07.2013 17:00, Kai Krueger wrote:
Natuerlich jeder Schutz ist mit genuegend Aufwand zu ueberwinden. Die Frage
ist wieviel Aufwand ist es dem "Angreifer" wert, und wieviel ist der Schutz
dem Nutzer Wert in form von Einschraenkungen. Das Problem ist, das dank "Big
Data" und der Freizugigkeit der Daten, diese Balance stark in Richtung
Auswertung verschoben wurde. Nun ist die Frage, kann man durch technische
und politische Massnahmen diese Balance wieder zum Wohle des Nutzers
veraendern.

Ich denke mal, die Terminologie "Angreifer" wird der Sache nicht gerecht. Die meisten Leute, die irgendeine Auswertung basteln, wollen damit ja einen Nutzen fuer das Projekt stiften. Wenn wir denen sagen wuerden, dass sie die Daten nicht zu diesem und jenen Zweck nutzen sollen, dann wuerden die sich vermutlich auch dran halten und nicht nach Luecken suchen.

Allerdings haben wir bislang darauf gebaut, dass Dritte aus eigenem Antrieb mit unseren Daten coole und nuetzliche Anwendungen bauen, die das Projekt voranbringen, ohne uns vorher um Erlaubnis fragen zu muessen.

Ich kann mit ziemlicher Sicherheit sagen, dass die OSM Foundation nicht die Ressourcen haette, irgendeine Einzelfallpruefung vorzunehmen, um so einzelnen Leuten mit lauteren Absichten mehr Daten zuzubilligen als anderen.

Auf Anhieb fallen mir die Untersuchungen zur Datenqualitaet den englischen Professors Muki Haklay ein; er hat u.a. festgestellt, dass die Datenqualitaet in Grossbritannien in einem betrachteten Planquadrat ab einer gewissen Mindest-Anzahl aktiver Mapper in aller Regel eine geforderte Mindestgrenze ueberschreitet - die genauen Zahlen kenn ich nicht mehr, aber seine Betrachtungen waren durchaus interessant und haetten ohne Zuordnung von Edits zu Accounts nicht gemacht werden koennen.

Auch beim Analysieren groesserer Importe oder Massen-Edits kommt man oft schnell an den Punkt, wo man mehr braucht als das Ergebnis einer API-Abfrage. Ich wuerde mich sehr unwohl dabei fuehlen, wenn das Projekt sich in diesen Dingen kuenftig nicht mehr "selber helfen" koennte, sondern zwangsweise auf die Exekutive der OSMF angewiesen waere.

Also wenn ich vor die Wahl gestellt werde, entweder die Daten aller ein bisschen weniger zu schuetzen oder alternativ dazu eine Machtverschiebung von "dem Projekt insgesamt" zur OSMF vorzunehmen, dann wuerde ich lieber den reduzierten Datenschutz waehlen.

Bye
Frederik

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