Am Freitag, den 25.11.2011, 10:54 +0100 schrieb Rainer Knaepper: 
> Am 25.11.2011 09:30, schrieb Martin Koppenhoefer:
> > Am 25. November 2011 06:57 schrieb Sebastian Masch<landw...@wilsen.de>:
> >> Klaus-Hermann Otto Stanislaus Plöger schrieb am 24.11.2011 21:07:
> >> Sehen wir zwei unterschiedliche Bilder oder haben die das geändert? Ich
> >> sehe da einen Screenshot von einer App, die eine OSM-Karte anzeigt und
> >> dazu die Lizenz einblendet. Dieser Screenshot selbst steht unter Lizenz,
> >> die darunter angezeigt wird. Wo fehlt da jetzt eine Lizenz?
> > Der Screenshot besteht praktisch ausschließlich aus einer OSM-Karte,
> > der kann daher nicht (c) dpa sein, sondern muss unter cc-by-sa (denke
> > ich zumindest). Die Lizenz im Screenshot ist nicht zu lesen höchstens
> > zu ahnen, ist kein Text sondern Bild (nicht von Suchmaschinen
> > indizierbar im Ggs. zum Hinweis auf dpa).
> Viele Zeitungen tun sich im Tagesgeschäft mit freien 
> Lizenzen noch sehr schwer. Wikipedia-Bilderknipser können 
> ein Lied davon singen. In den meisten Fällen kann man denen 
> keinen bösen Willen unterstellen, Redakteure und Autoren 
> wissen es einfach nicht besser. In diesem Fall kann man auch 
> davon ausgehen, daß die gutgläubig die Grafik von dpa 
> übernommen haben, immerhin haben die ja vermutlich sogar 
> dafür bezahlt.
> 
> CC-BY-Lizenzen erfordern, daß der/die Urheber in 
> angemessener Weise genannt werden und der Lizenztext in 
> irgendeiner Form zugänglich gemacht wird. Dazu muß entweder 
> ein vollständiger Link auf die entsprechende Lizenz 
> abgedruckt oder der Lizenztext anklickbar verlinkt werden 
> (Man darf prinzipiell auch den kompletten Lizenztext 
> abdrucken, was aber naheliegenderweise niemand macht und 
> auch niemand verlangt).
> 
> Die Frage ist nun, wie man damit umgeht. Ich halte es für 
> einen Bärendienst an der Idee der Verbreitung freier 
> Inhalte, in solchen Fällen gleich die Abmahnkeule zu 
> schwingen. Andererseits sollen ja Copyleft-Lizenzen dafür 
> sorgen, daß einmal freigegebene Inhalte bitteschön auch frei 
> bleiben sollen, es ist also auch nicht zielführend, solche 
> Urheberrechtsverletzungen schulterzuckend zur Kenntnis zu 
> nehmen und im stillen Kämmerlein leise zu beweinen.
> 
> Meine Lösung (bei mißbräuchlichen Fotoverwendungen) liegt 
> darin, daß ich kleinere Hudeleien ignoriere, wenn also 
> erkennbar ist, daß der Nachnutzer versucht hat, es richtig 
> zu machen. Wenn da also beispielsweise "Foto:Wikipedia, 
> cc-by-sa" drangeschrieben wurde, ist das für mich ok, 
> insbesondere auf privaten Webseiten, Blogs usw., auch wenn 
> das nicht 100% den Lizenzbestimmungen entspricht.
> 
> Bei grober Mißachtung der Lizenzbestimmungen schreibe ich 
> zunächst eine freundliche mail, in der ich erkläre, wie es 
> richtig gemacht wird, verbunden mit der Bitte, das in 
> angemessener Form zu reparieren. Private Websitebetreiber 
> reagieren darauf in der Regel sehr prompt und korrigieren 
> die Sache umgehend, oft mit umfangreichen Entschuldigungen 
> verbunden. Es haben sich dadurch gelegentlich sogar sehr 
> interessante Briefwechsel (über ganz andere Themen) ergeben :-)
> 
> 99% der Fälle haben sich bislang auf diese Weise völlig 
> unproblematisch und streßfrei erledigen lassen, auch im 
> kommerziellen Umfeld. Den Leuten sind die Zusammenhänge 
> freier Lizenserungen in aller Regel schlicht unbekannt und 
> sie sind eigentlich immer dankbar, das mal erklärt zu 
> bekommen. Einer hat mal danach seine ganze Site auf eine 
> CC-Lizenz umgestellt (leider nur NC = non commercial, aber 
> nuja, immerhin...), also auch seine eigenen Bilder, Texte 
> usw.. Fand ich gut.
> 
> Für die verbleibenden Härtefälle, die also meine 
> Informationen und Bitten ignorieren, habe ich einen Anwalt. 
> Insbesondere bei fortbestehendem Copyfraud in kommerziellem 
> Umfeld werde ich sauer.
> 
> Nein, ich suche nicht gezielt nach mißbräuchlichen 
> Nachnutzungen, aber man stolpert halt gelegentlich drüber 
> oder wird von anderen drauf aufmerksam gemacht. Wenn man 
> Copyleft ernst nehmen will, sollte man auch etwas dafür tun.
> 
> Rainer
> 
> Ps.: Weil genau diese Durchsetzung der cc-by-sa im Falle von 
> OSM wegen der verzwickten Urheberschaft in der Praxis nicht 
> handhabbar ist, habe ich mich doch noch entschlossen, trotz 
> massiver Bedenken der odbl zuzustimmen, in der Hoffnung, daß 
> die Foundation den Arsch in der Hose hat, diese Lizenz auch 
> aktiv zu verteidigen. Odbl als geringeres Übel sozusagen.
> 
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Blödsinn, Dein Urheberrecht erlischt doch nicht, Du kannst doch klagen.
Klaus
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