Hallo Stephan,

Am 30.12.2011 18:39, schrieb Stephan Wolff:
in OSM werden immer Wege im Detail erfasst. Straßenbegleitende Rad- und
Fußwege werden zu eigenen ways, zweigleisige Bahnstrecken zu zwei
Einzellinien. Dies hat natürlich viele Vorteile, verursacht aber auch
suboptimale Karten in kleinem bis mittlerem Zoomlevel oder unnötige
Routinganweisungen.

Ich habe mir Gedanken gemacht, wie man einige Nachteile vermeiden kann.
Vermutlich wurden ähnliche Konzepte schon diskutiert, aber ich habe sie
mangels geeigneter Stichworte nicht gefunden. Im Workshop Linienbündel
[1] werden andere Ideen verglichen.

Im folgenden steht das Wort Radweg für alle Radwege, Fußwege,
kombinierten Fahrrad-/Fußwege und Reitwege. Die Tagnamen sind nur
Platzhalter für bessere Namen.

Die Iddee finde ich gut und eine echte Invoation zu den bisherigen Lösungen. Ich hatte schon vor langen mal vor einen Tagging-Vorschlag zu machen (statt highway=primary für eine spur sowass wie carryway=primary und carryway=cycleway). Mein Vorschlag hat aber viele Nachteil insbesondrere das bestehende Anwendungen nichts damit anfangen können.

Straßen, für die ein straßenbegleitender Radweg als eigener way
existiert, erhalten ein Zusatztag:
attendant_cycleway_exists=yes
Alternativ:

attendant_ways=cyleway;pedestrian

Straßenbegleitende Radwege erhalten ein Zusatztag
attendant_cycleway=yes

Alternativ:

attendant=yes

(Das es ein cycleway ist, ergibt sich ja schon).


Getrennten Richtungsfahrbahnen einer Straße erhalten ein Zusatztag, das
ihre Lage beschreibt. Bei einer grob in Ost-West-Richtung verlaufenden
Straße wäre dies
dual_carriageway=north (Nordfahrbahn in Fahrtrichtung West) und
dual_carriageway=south ,
bei Nord-Süd-Strecken analog dual_carriageway=east|west. Bei
Nordwest-Südost-Stecken hat der Mapper freie Wahl.

Unschön finde ich an den Tagnamen
a) das das Wort cycleway drinn vorkommt und es deshalb diverse Tags für das selbe gibt

b) die Richtungsangaben, machen IMHO bei vielen Straßen Probleme, z.B. Serbentienen oder auch Wohnstraßen die im Kreis gehen etc.

vielleicht reicht es aus ein Tag wie

linienbuendel=-1 highway=cyleway
linienbuendel=0 highway=primary oneway=true
linienbuendel=1 highway=primary oneway=true
linienbuendel=2 highway=cyleway

einzutragen (für linienbündel muss man noch einen guten Vorschlag finden). Dabei sollte 0 möglichst in der Mitte sein, man kann dann abschätzen welche Wege vermutlich zusammen gehören.

Routing bei Linienbündeln finde ich im übrigen ziemlich kompliziert.

Beispiel;
Ein Radwegrouting für eine Große Bundesstraße:

++++++++++++3+++++++++Y++++2+++++++++++++++++
A--A------------------------------------A----
A--A------------------------------------A----
+AA+++++++++++++++++++1++++++++++++++++++++++
+--+
+--+
+--X

-=Straßenspur
+=Radweg
A=Ampel
X,Y,1,2,3=Namen
Das korrete Radwegrouting wenn die Straße so dick ist, das man sie normalerweise mit dem Rad nicht queren kann für X nach Y geht über 1,AA,2 bzw. AA,3(Schieben) wenn der Radweg 3 nicht in beide Richtungen freigegeben ist.




Für zweigleisige Bahnstrecken werden dieselben Tags benutzt.

Das Konzept kommt ohne zusätzliche Relationen aus und ist kompatibel zu
den bislang vorhandenen Daten und Anwendungen.

Vorteile:
- Renderer können in kleinem Zoomlevel (z<=12) bei Straßen mit
Mittelstreifen nur eine Doppellinie statt zwei überlappender Fahrbahnen
zeichnen.

Bei beiden Vorschlägen gegeben, bei mir wird dann nur linienbündel=0 (Default) gerendert

Zweigleisige Bahnstrecken können als dickere Linie
dargestellt werden.

Dein Vorschlag:
Mir nicht ganz klar, wie man herausbekommt, das da 10 Bahnlinen nebeneinander laufen um die noch dicker zu malen.

Mein Vorschlag:
Wenn wir an die 0 raliway noch die Anzahl spuren dranpacken ja.

- Renderer können in kleinem bis mittlerem Zoomlevel (z<=15)
straßenbegleitende Radwege unterdrücken und die Straße durch z.B.
andere Randfarbe kennzeichnen.

Ja.

- Renderer können Einbahnstraßenpfeile bei Straßen mit Mittelstreifen
vermeiden (bei vielen Stadtplänen üblich)

Beide Vorschläge:
Ist glaube ich mit einfacher Logik nicht so einfach heraus zu bekommen.
Dafür müsste man die Wege doch in einer Relation packen.

Das Problem ist ja: Der Hauptway ist oneway=true. Wie findest du den zweiten Weg mit oneway=true und bist dir 100% sicher, das er nicht zu einer anderen Straße gehört. vielleicht bräuchte man da noch ein Tag:

linenbuendel_oneway=no (das kann ja default sein).

- Renderer können Straßennamen und Ref-Nummern nur für eine
Richtungsfahrbahn (z.B. north und west) zeichnen. Die Karte wird
übersichtlicher.

Ja

- Router können leichter erkennen, das mehrere ways zur selben Straße
gehören und Zielpunkte je nach Verkehrsmittel besser berechnen.

Ja

- Router können Anweisungen optimieren ("Fahren sie auf den
straßenbegleitenden Radweg.")

Ja
- für manche Auswertung/Statistik kann die Unterscheidung zwischen
echten Einbahnstraßen und Richtungsfahrbahnen oder zwischen
eigenständigen und straßenbegleitenden Radwegen nützlich sein.

Ja

Nachteile:
- ein weiterer Tag pro way muss eingegeben und gepflegt werden
- manche ways müssen aufgespalten werden (z.B. wenn nur eine Teilstrecke
einer Straße einen Radweg besitzt)



Wurde ein solches Konzept schon diskutiert?

Mir nicht bekannt.

Wäre es so oder ähnlich umsetzbar?

Das hängt von der Community ab. Ich hoffe wir bekommen hier noch mehr Feedback dazu.

Rechtfertigen die Vorteile den Zusatzaufwand?

Ich finde: ja


Gruß
Sven

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