Am 23.01.2012 01:44, schrieb Tobias Knerr:
Am 22.01.2012 17:51, schrieb Stephan Wolff:
ich habe mal eine Idee zum Einzelspurmapping ausprobiert

Und die Beispiele sind auch interessant. Aber du hast dabei, soweit ich
sehen kann, keine der wirklich schwierigen Fragen gelöst. Problematisch
sind bei allen mir bekannten Spurmapping-Lösungen mit separaten Ways die
folgenden Punkte:

* Wie gruppiert man die zusammengehörigen Ways?

Warum ist das ein Problem? Welche Anwendung funktioniert nicht? Auch bislang sind zwei Fahrbahnen einer Straße nicht gruppiert.

* Wie editiert man es mit einfacher gestrickten Editoren?

Gerade eine Lösung ohne Relationen und ohne Tags mit komplizierter Syntax sollte doch jeder Editor beherrschen.

* Wie sehen die Algorithmen auf Anwendungsseite aus, die daraus z.B.
eine vorzeigbare grafische Darstellung produzieren?

Das ist keine Frage des Datenmodells und hängt sehr von Zweck und den Möglichkeiten des Renderers ab.
Eine Mapnikkarte könnte z.B.
für z<=16 alle highways wie bisher
für z>=17 alle highways ohne "detail_exists=yes" wie bisher
          alle lanes als 3m breite dunkle Linie, danach
          alle lanes als 2,2m breite helle Linie mit 20% Transparenz
          ggf. für alle lanes schwache Einbahnstraßenpfeile darstellen
(Das habe ich mir gerade ausgedacht und nicht ausprobiert. Die 20% Transparenz sollen für ein durchscheinen kreuzender Spuren sorgen.)

Ein OSM-Navi könnte die Einzelspuren perspektivisch mit einer Breite von 3m darstellen und auf die beste Fahrspur einen roten Pfeil malen.

Welche Information fehlt in diesem Datenmodell, die für eine
vorzeigbare grafische Darstellung nötig ist?

Ich denke, es wird (zumindest für die mittelfristige Zukunft) darauf
hinauslaufen, dass man Spuren als Tags am zentralen Way erfasst, wie es
ja gerade an verschiedenen Stellen in Forum und Wiki diskutiert wird.

Und bei [2] beispielhaft der Nord->Süd-Way:
lanes:layout = right , straight , straight , left

Ist damit ein besseres Renderergebnis möglich?

Deshalb - und wegen der besseren Editierbarkeit - habe ich mittlerweile
den Eindruck, dass tag-basierende Lösungen uns derzeit einfach das beste
Verhältnis von Aufwand und Nutzen bringen.

Wenn sich ein Mapper in die schwierige Syntax eingearbeitet hat, sind
tag-basierende Lösungen zweifellos schneller zu erstellen.
Die Einzelspurlösung ist durch nachfolgende Mapper m.E. viel einfacher
mit dem Luftbild abzugleichen.
Bei komplexen Kreuzungen wie [2] hat die tag-basierende Lösungen bis zu
30m Abweichung vom realen Verlauf der Abbiegespur.
Das Aufwand-Nutzen-Verhältnis lässt sich nicht pauschal bewerten.

Viele Grüße
Stephan


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