Hallo Henning,

Am 05.07.2012 09:36, schrieb aighes:
Ich nehm' dich jetzt mal und mach die Hand voll, also 5 Karten. Eine Karte fürs
Motorad, eine fürs Auto, eine für den Wanderer, eine für den Radfahrer und eine
für den Wassersportler. Doch was ist dann mit dem LKW-Faher oder dem Reiter? Wo
bleiben die unterschiedlichen Bedürfnisse der Radfahrer?

Gut, ich bin vielleicht etwas zu sehr Fahrrad- und Fußgänger-zentriert, aber ich glaube nicht, dass es mehr als eine Karte pro Nutzergruppe braucht, wobei man wahrscheinlich Radfahrer, Reiter und Wanderer zusammenfassen kann, ebenso wie Pkw-, Motorrad- und Lkw-Fahrer. Bei den Navi-Herstellern gibt es diese Vielfalt meines Wissens auch nicht. Damit will ich keineswegs die Vielfalt der OSM-Garmin-Karten kritisieren oder als überflüssig darstellen. Ich baue mir die Garminkarte mit meinem eigenen Stil auch selbst.

Es ist aber gerade diese Vielfalt, die dem Normalnutzer das Auffinden und Nutzen so schwer macht. Das kann man durch ein zentrales Portal etwas reduzieren aber der gemeine Radfahrer fragt sich dann immer noch, soll ich die OpenMTB, die OpenVelo, die Karte vom Henning oder die vom Ralf nehmen. Er probiert sie dann alle aus, jede ist irgendwie anders, aber wie genau bleibt ihm unklar. Er hat ein Problem bei der Installation oder Nutzung, er schiebt es auf die Karte, wechselt zur nächsten, hat ein anderes Problem, und irgendwann gibt er es auf und geht zur Garmin Topo zurück. Wenn ich die Fragen auf dem Radreise-Forum sehe, dann halte ich diese Darstellung nicht für überzogen, und nicht jeder findet den Weg in ein solches Forum, wo ihm geholfen wird.

Mich erinnert die Situation an Opensource und Linux, wo der Durchbruch auch erst kam, als sich Ubuntu durchgesetzt hat. Mein Fazit ist daher: Entweder die Macher der verbreitetsten Karten einigen sich auf jeweils einen Karte pro Zielgruppe, die dann auf einem zentralen Portal als *die* Karte für die jeweilige Zielgruppe angeboten wird. Die anderen Karten werden weiter gepflegt, auf dem Portal wird aber nur auf die spezifischen Eigenschaften der Karte hingewiesen und auf die Macherseite verlinkt. Oder die OpenMTB/Velomap wird irgendwann von alleine zum Quasi-Standard für Outdoor-Navigation, dann hat sich das Thema erledigt. An eine breite Nutzung von OSM-basierten Karten für Pkw-, Lkw- und Motorrad-Navigation glaube ich ohnehin nicht.

Aber wenn mir jemand erklären kann, warum Otto-Normalnutzer zum Rennradfahren eine OpenVelo und zum MTBen eine OpenMTB braucht, dann revidiere ich gerne meinen Standpunkt.

Gruß
Rainer


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