Re: [de-dev] Sitfung für OpenOffice.org : Bitte um Beteiligung an Meinungsbild im Gesamtprojekt

2005-11-28 Diskussionsfäden Christian Lohmaier
Hallo Bernhard, *,

On Sun, Nov 27, 2005 at 10:30:03PM +0100, Bernhard Dippold wrote:
 [...] 
 Bevor ich sie übersetze und an die [EMAIL PROTECTED] schicke, 
 möchte ich Euch bitten, zu überprüfen, ob ich Euch nicht 
 missverstanden habe und Eure Gedanken ausreichend erwähnt werden:

Vielleicht einen Kommentar zur Verdeutlichung...

 ***
 Die Idee einer Stiftung innerhalb von OOo zur Unterstützung und 
 Verbreitung des ODF-Dateiformats wurde abgelehnt, außerhalb der 
 Community (auch unter Beteiligung von OOo-Mitgliedern) befürwortet.
 ***

OK.

 Stiftungen, die mögliches Sponsoring (sowohl Geld als auch 
 Arbeitsleistung von Programmentwicklern) erleichtern sollen, wurden 
 begrüßt, jedoch gab es auch hier Bedenken:
 [...] 
 - Der Umfang solcher Spenden ist bisher nicht abzusehen, es wird 
 bezweifelt, dass sie zur Übernahme der Aktivitäten von Sun (sowohl 
 im Bereich der Programmierung als auch allgemein innerhalb der 
 Community) ausreichen würden.

Das sehe ich auch nicht als anstrebenswertes Ziel an. Sun's Aktivitäten
sollten durch freiwillige Helfer und/oder durch die ständige Beteiligung
anderer Unternehmen abgelöst (besser: unterstützt) werden. Nur auf
ich hätte hier mal ein Anliegen-Basis wird das nix.

 Möglich wäre jedoch eine Finanzierung 
 von gesponserten Aufgaben (wie http://www.gnome.org/bounties).

Auch hier ist es ein bisserl unglücklich formuliert. Die Finanzierung
übernimmt ja der Sponsor, was die Foundation - oder wie auch immer
sich das dann nennt -  leistet ist die Abwicklung des ganzen. (Erst muß
der Sponsor-Wunsch geprüft werden. Wenn sich wer meldet (ich machs)
muß sichergestellt werden daß sich nicht auch ein anderer daran macht
und dann sagt aber ich habe das ganze zuerst *fertig* gehabt und das
Geld ebenfalls einfordert.
Weiterhin muß die Qualität der abgegebenen Leistung geprüft werden (bzw.
der Umfang vorher genauer spezifiziert werden - bei der Erstellung einer
entsprechenden Spezifikation ist dann wieder die Community gefragt). Ein
unwartbarer Hack ist sicher das Geld nicht wert. Weil da wieder Geld im
Spiel ist braucht es eine Rechtsform.

 ***
 Für die Zukunftsvision einer Stiftung, die den Code für 
 OpenOffice.org von Sun übernehmen könnte, wurde dagegen breitere 
 Zustimmung signalisiert, jedoch auch Skepsis geäußert.

Ich habe es jetzt nicht im Kopf, aber war es eher is mir egal/habe
nichts dagegen oder ja, Sun soll den Code ruhig abtreten?

Deine Zusammenfassung kling wie letzteres, ich denke aber es war eher
ersteres (aber wiegesagt müßte ich da im Archiv nachschauen)

 - Eine andere, mehrfach vertretene Meinung bezweifelt, dass Sun an 
 der Abgabe des Programmcodes Interesse haben könnte. Das Abkaufen 
 des Codes und die Finanzierung zukünftiger Programmentwickler würden 
 eine sehr gute finanzielle Ausstattung der Stiftung voraussetzen.

Mal so als einschub: 
Theoretisch müßte man da nix abkaufen. Man könnte genausogut forken.
(ist aber nicht erwünscht - zumindest von mir nicht)

 [...] 
 ***
 [...] 
 ***
 [...]

OK.

 ***
 
 Ich selbst habe noch einen Punkt, den ich gerne erwähnen möchte - 
 ohne Ahnung von seiner Umsetzbarkeit:
 
 Eine Foundation mit entsprechender Ausstattung (sowohl finanziell 
 als auch inhaltlich, falls sie den Code übernehmen sollte) wird ein 
 Schwergewicht in der Entscheidungsfindung der Community sein 
 (ähnlich wie Sun heute). Hier müsste klar geregelt sein, wie die 
 Community selbstbestimmt bleibt - sonst ließe sich damit keinerlei 
 Vorteil erkennen (außer dass mehr Firmen gemeinsam [oder 
 gegeneinander?] dahinter stehen würden). Mein Vorschlag wäre hier 
 die Leitung der Foundation der Community zu übertragen - und zwar 
 dem Gremium, das auch sonst die Geschicke des Projektes lenkt: dem 
 Community Council.

Hier ist doch aber wieder die Frage: Eigentlich gibt es ja das alles
bereits, warum sollte es in einer externen Struktur besser funktionieren
als in der Community selbst?

Mein Bild ist daß sich die Leute einfach trauen müssen etwas
beizutragen. Sich nicht beim ersten ja, aber... zurückziehen, nicht
lockerlassen wenn mal auf eine Frage keine Antwort kommt.

Manchmal ist der Prozeß bürokratisch (Spec für neues Feature schreiben,
CWS machen, QA-Verantwortlichen suchen, warten bis er integriert wird) -
aber das wird immer besser.

 [...] 
 ***
 
 Soweit von mir - wer mag noch etwas kommentieren oder hinzufügen?

Hiermit getan.

ciao
Christian
-- 
NP: Rage Against The Machine - Settle For Nothing

-
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Re: [de-dev] Sitfung für OpenOffice.org: Bitte um Beteiligung an Meinungsbild im Gesamtprojekt

2005-11-14 Diskussionsfäden Volker Merschmann
Hallo,

Am 14.11.05 schrieb Christian Lohmaier [EMAIL PROTECTED]:
  ***
  *1. Beteiligung an einer OpenDocument-Stiftung*

 Ich bin auch eher für eine unabhängige Stiftung (wenn überhaupt)

  ***
  *2. Gründung einer projekt-unabhängigen Stiftung für Add-Ons*
(mit Option auf Ausdehnung)
 
 Und dazu braucht es eine Stiftung? Was soll die denn groß tun?

  ***
  *3. Stiftung für Programm-Entwicklung und diesbezügliche Spenden*
 
  Eine Stiftung, die Gelder von öffentlichen und privaten /
  kommerziellen Spendern für die Code-Entwicklung verwalten kann, ist
  unbedingt notwendig.

 Stichword Bounties? Ja, das bringt vielleicht was.

Ich antworte einfach mal auf Christians Beitrag, weil er hier im
wesentlichen schon das gesagt hat, was ich auch denke.
Die Foundation könnte man als internationales Pendant zu unserem
OOo-Verein gründen. Sie kann später mal den Source-Code verwalten,
falls das erforderlich wird.
Alles andere führt m.E. zu unnötigem Organisationsaufwand und streut
das Projekt zu sehr in die Breite.


Gruss

Volker
--
++ Volker Merschmann
++ Content Developer OpenOffice.org: lang/DE - Ansprechpartner Webseite
++ Office-Suite für Linux, Mac, Windows -- http://de.openoffice.org/

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Re: [de-dev] Sitfung für OpenOffice.org: Bitte um Beteiligung an Meinungsbild im Gesamtprojekt

2005-11-13 Diskussionsfäden Eric Hoch
Hallo Bernhard, Andre, 
Am Sun, 13 Nov 2005 10:52:07 +0100, schrieb Andre Schnabel:
 Zuerst einmal: mir gefällt die Art der Diskussion, wie sie 
 geführt wird nicht. Warum? Weil aus meiner Sicht Probleme, die 
 unser Projekt hat in diese Diskussion eingemischt werden, die 
 eine Stiftung nicht lösen kann und auch nicht lösen wird.
 Soweit ich die Diskussion verstehe, soll die Foundation zum einen 
 den Kontrollanspruch Suns (was ich jetzt nicht als wertenden 
 Begriff verstanden sehen möchte) abschwächen, und gleichzeitig 
 die Tür für weitere Firmen oder andere Beitragende öffnen. Das 
 ganze soll im Interesse und aus der Community heraus erfolgen.
 
 .. gute Idee .. nur meiner Meinung nach nicht realistisch.
 
 Suns Kontrollanspruch entsteht aus verschiedenen Gründen:
 - rechtlich hält  Sun das Copyright (bzw. analoge Rechte) am 
 gesamten OOo-Quellcode. Dass diese Rechte an eine Foundation 
 abgegeben werden ist zwar möglich, im Moment aber 
 unwahrscheinlich (was wäre der Anreiz für Sun?)
 - Suns Mitarbeiter tragen nach wie vor den grössten Teil zur OOo 
 Entwicklung bei. Dabei zählt nicht nur aktuell geleistete 
 Arbeitsstunde sondern auch das Wissen der einzelnen Mitarbeiter 
 und der Wissensaustausch unter den Mitarbeitern eine erhebliche 
 Rolle. Eine der Grundregeln in OpenSource Projekten ist aber, 
 dass derjenige, der den grössten Beitrag leistet auch weitgehend 
 darüber bestimmt, wie er diesen Beitrag leistet. Eine 
 übergreifende Stiftung würde nichts daran ändern, dass Sun diese 
 Beiträge leistet und über seine eigenen Beiträge bestimmt. Die 
 logische Konsequenz wäre, dass Sun nicht mehr so viel beitragen 
 dürfte ... was glaube ich keine gute Idee ist.
 - auch neben den Beiträgen durch Mitarbeiter stellt oder zahlt 
 Sun viele Ressourcen im Projekt. Wenn wir über eine Stiftung 
 reden, die selbst Kontrolle über das OOo Projekt hat, dann müssen 
 wir auch drüber reden, dass sie diese Ressourcen stellt oder 
 zahlt.

Stimmt. +1 für den ganzen Abschnitt. 

Und vor allem kann die Community eigentlich noch nichts dem 
Kontrollanspruch von Sun entgegensetzen, denn sie hat nach wievor 
nicht annähernd so viele Programmierer die die dann ja von Sun in 
Teilen zu räumenden Stellen besetzen können. Sun wird sich nicht 
einfach so entmachten lassen und dann trotzdem zum Dank alle 
Leute auf ihren Posten lassen. Die Mitarbeiter sind Angestellte von 
Sun und können ganz schnell an andere Software gesetzt werden und 
wer füllt die Lücken dann? Sollte auch bedacht werden. Oder soll 
die Stiftung gleich so viel Geld haben, dass sie den Code abkäuft, 
die Programmierer bezahlt und dann noch die Leute auf ihren Stellen 
bei Sun bezahlt. Wow, das wird ne Aufgabe, denn Sun wird die 
Programmierer der Stiftung sicherlich nicht schenken. 

 Die vielen neuen Beiträge, die eine Stiftung ermöglichen soll, 
 sollen aus drei Richtungen kommen.
 - Freie Programmierer, die in eine unabhängige Stiftung mehr 
 vertrauen haben und jetzt keinen Code beitragen, weil sie das JCA 
 unterzeichnen müssen. Ich glaube aber nicht, dass das JCA das 
 Hauptproblem für diese Programmierer ist. Hier gibt es andere 
 organisatorische Probleme im Projekt, die auch nicht durch die 
 Schaffung einer Stiftung gelöst werden.

Oder eben auch die immer noch falsche Lizenz - zumindest für die 
Vertreter der reinen puren GPL Lehre. 

 - Weitere Firmen sollen Entwicklerleistungen und Gelder in OOo 
 über die Stiftung einbringen. Hmm .. ja .. können sie doch jetzt 
 schon. Viele tun das nicht oder nur zögerlich, weil sie ihre 
 Leistungen nicht direkt an Sun weitergeben möchten. Angeblich 
 kontrolliert Sun zu stark, was mit diesen Beiträgen gemacht wird. 
 ... aber würden diese Firmen zulassen, dass eine Foundation die 
 Verwendung der Beiträge kontrolliert?

Keine Ahnung. 

 - Grossanwender (immer wieder werden hier öffentliche 
 Institutionen und Verwaltungen genannt) wäre bereit, Gelder an 
 eine Stiftung zu geben .. eher, als an eine einzelne Firma. Nur 
 .. wenn das wirklich sooo riessen Summen wären, sind es auch 
 grössere Projekte. Vom Geld allein entsteht aber kein Code, den 
 muss jemand entwickeln. Jörg hatte in seiner Mail erwähnt, dass 
 bei der Auflistung der Firmen KMU's fehlen .. ich fürchte 
 einfach, dass das nachher auch in der Realität so sein wird.
 
 Wie gesagt ... ich fürchte, hier wird über die Gründung einer 
 Stiftung diskutiert, um eine Stiftung zu gründen, nicht um 
 bestehende Probleme zu lösen. Zur Lösung der diskutierten 
 Probleme kann eine Stiftung aus meiner Sicht nur wenig beitragen. 
 Ich befürchte eher, dass im Moment etwas geschaffen würde, was 
 nur so aussieht, als hätte es die Kontrolle. (Wer Douglas Adams 
 gelesen hat: The President in particular is very much a 
 figurehead - he wields no real power whatsoever. ... His job is 
 not to wield power but to draw attention away from it.)

:-) 

 Den für mich wirklichen Grund, eine Stiftung zu gründen, hat 
 Thomas genannt - die Gefahr, dass Sun als 

Re: [de-dev] Sitfung für OpenOffice.org: Bitte um Beteiligung an Meinungsbild im Gesamtprojekt

2005-11-13 Diskussionsfäden johannes swoboda
Hallihallo!
ich fände es generell wichtig Sun's Macht zu schwächen...

Also: Ich wäre für eine (!) große Foundation, die als Dach den Code
übernimmt und die Weiterentwicklung fördert
+1
g Johannes


Re: [de-dev] Sitfung für OpenOffice.org : Bitte um Beteiligung an Meinungsbild im Gesamtprojekt

2005-11-13 Diskussionsfäden Christian Lohmaier
Hallo *,

On Sat, Nov 12, 2005 at 11:18:17PM +0100, Bernhard Dippold wrote:
 
 ***
 *1. Beteiligung an einer OpenDocument-Stiftung*

Ich bin auch eher für eine unabhängige Stiftung (wenn überhaupt)

 ***
 *2. Gründung einer projekt-unabhängigen Stiftung für Add-Ons*
   (mit Option auf Ausdehnung)
 
 Diese Stiftung soll die Entwicklung von Add-Ons zum primären Ziel 
 haben und alle Programmierer und potentiellen Sponsoren anziehen, 
 die aus politischen Gründen zur Zeit nicht bereit sind, 
 OpenOffice.org zu unterstützen.

Und dazu braucht es eine Stiftung? Was soll die denn groß tun? 

 Einige (viele) Programmierer und 
 Institutionen wollen nicht Sun als (vermeintlich) hinter OOo 
 stehender Gesellschaft mit ihrem Code oder finanziell unterstützen, 
 denn durch die Unterzeichnung der JCA erwirbt Sun auch das Recht, 
 den Code OOo-unabhängig weiter zu verwenden (Bitte korrigiert mich, 
 wenn ich mich hier irre).

Naja - das JCA spricht ja von einem Beitrag intended [...]
for incorporation into the technology made available
under the OpenOffice.org open source project. Aber Sun hat schon das
Copyright und könnte den Code wohl auch anderweitig verwenden.
Wäre dann zwar unmoralisch, aber was zählt schon Moral vor Gericht...

 Außerdem gibt es Programmierer, die ihren Beitrag nicht unter eine 
 offene Lizenz (LGPL) stellen wollen.

Brauchen sie auch bereits jetzt nicht. Nur die Akzeptanz seitens OOo
wird hier fehlen. (siehe die Java-Diskussionen,etc)

 All diese Beiträge, die zur Zeit der Community verloren gehen, 
 sollen in dieser Stiftung aufgefangen werden. Da alle Add-Ons über 
 die Stiftung organisiert werden sollen, kann sich auch Sun als 
 gleichberechtigter Partner an der Programmierung und dem Sponsoring 
 beteiligen.

Ich sehe nicht wie eine Stiftung da was unterstützen könnte. 

 Als zukünftige Vision soll diese Stiftung dann auch die Rechte (IP = 
 intellectual property)  für den zentralen OpenOffice.org-Code 
 übernehmen, wenn Sun bereit ist, diese abzutreten.

Wieder sehe ich nicht was das bringen sollte..
Der Führungsanspruch entsteht nicht durch das Copyright, sondern durch
den Beitrag den Sun leistet.

 [...] 
 Kritiker dieses Vorschlags sehen die Gefahr der Abspaltung von der 
 Community (Fork), sie halten es auch für sinnvoller, die Add-Ons 
 in dem vor kurzen wieder reaktivierten und erweiterten 
 Incubator-Projekt innerhalb der Community zu positionieren. 

Das sehe ich genauso. Laurent Godard hat seine Vorstellungen in Koper
präsentiert. Die Idee finde ich spitze.

 [...] 
 ***
 *3. Stiftung für Programm-Entwicklung und diesbezügliche Spenden*
 
 Eine Stiftung, die Gelder von öffentlichen und privaten / 
 kommerziellen Spendern für die Code-Entwicklung verwalten kann, ist 
 unbedingt notwendig.

Stichword Bounties? Ja, das bringt vielleicht was.

 Ob eine solche Stiftung auch den OOo-Code 
 betreuen könnte, kommt auf die Bereitschaft von Sun an, den Code 
 abzutreten. [...]

Und wozu daß dann wieder? 

 Im Gegensatz zu Sophie sieht Louis die Gefahr der Doppelarbeit bei 
 regionaler Unterstützung von Programmier-Aufgaben, wenn mehrere 
 regional gesponserte Programmierer an der gleichen Aufgabe sitzen.

Die gibt es immer wenn nicht koordiniert wird. Ob die Koordination aber
durch eine Stiftung erfolgen muß - wohl eher nicht.

 ***
 [...] 

ciao
Christian

PS: Danke daß Du das in die Hand genommen hast
-- 
NP: Samael - 'Till We Meet Again

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