Am 17. Mai 2010 22:58 schrieb Frederik Ramm <frede...@remote.org>:
> will. Aber genau diese Haltung (und ich weiss, dass viele andere das
> genauso machen) sorgt natuerlich fuer Probleme auf osm.de, denn wenn ich
> nun einfach so name:de rendere, dann durften sich diverse Opfer
> frueherer nationalsozialistischer Eroberungen angepisst fuehlen.
>
> Wir muessten also irgendwie ein Ausschlusspolygon definieren und sagen:
> Bei allem, was hier drin liegt, den name:de auf keinen Fall rendern,
> selbst wenn vorhanden ;-)


ganz so einfach ist das allerdings nicht. Ich würde durchaus auf einer
deutschen Karte z.B. Warschau und nicht Warszawa erwarten, auch wenn
die Deutschen sich dort in der Vergangenheit vorwiegend so aufgeführt
haben, dass man sich dafür schämen muss. Ich würde also schon eine
Unterscheidung erwarten in Namen, die allgemein auf deutsch üblich
sind, und solchen, die im Rahmen von Eroberungen nur für kurze Zeit in
Gebrauch waren.


> Oder wir muessten die Daten in Richtung von Markus' Empfehlung
> aufraeumen. Dazu muesste man dann erstmal gruendlich schauen, fuer was
> ueberall name:de benutzt wird und das dann ggf. abaendern auf ein
> geeignetes "name:de:19xx-19xx" oder sowas.


Erschwerend kommt hier - wie ja allgemein bekannt ist - hinzu, dass
einige der Gebiete früher mal deutsch waren, der Gebrauch dt. Namen
inzwischen aber trotzdem evtl. als Revanchismus / reaktionär ausgelegt
werden könnte. Ein tag name:de:1939-1945 würde überwiegend nicht
greifen bei Orten wie Königsberg oder Breslau.

Ich würde für Orte, die nur kurzfristig deutsche Namen getragen haben
(also Deine 19xx-19xx) genau so einen Tag verwenden, und die dann auch
nicht standardmäßig als deutsche Namen rendern (so viele würde ich
davon allerdings in OSM auch gar nicht erwarten, als Beispiel dafür
z.B. "Litzmannstadt", da würde ich klar "Łódź" erwarten). Den Großteil
der deutschen Namen würde ich allerdings rendern in einer Karte mit
deutschen Namen, es sind nunmal die deutschen Namen, und nur weil man
sie verschweigt macht man die Geschichte m.E. auch nicht besser. Das
beträfe neben den erwähnten in Polen z.B. Namen in Gebieten an der
Wolga oder Siebengebirge, wo seit hunderten von Jahren Deutsche
gesiedelt haben, und daher auf deutsch dort deutsche Namen üblich
sind. Nur weil man als Deutscher die deutschen Namen verwendet ist man
m.E. noch kein Revanchist. Die deutschen Namen dienen ja z.B. auch der
Aufklärung, viele würden z.B. Auschwitz auf der Karte gar nicht
finden, wenn man nur den polnischen Namen dort stehen hätte.

Natürlich sind auch Namen betroffen, die nicht im Osten liegen
(Lüttich, Elsass, ...), man kann eigentlich rund rum so was finden ;-)

Gruß Martin

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