Am 08.07.2012 11:26, schrieb Peter Wendorff:
Es ist daher auch noch niemand auf die Idee gekommen, jede Straße als eine
eigene Relation zu schreiben, um den Straßennamen nicht redundant zu
speichern.

...abgesehen von Ausnahmen wie z.B. Autobahnen, bei denen das IMHO auch nicht notwendig wäre.


Ich möchte in dem Zshg. auf [1] verweisen - dato hat fast jede Bundesstraße ihre eigene Relation, so auch viele Landes-, bzw. Staatsstraßen. Auch innerorts ist OSM mit immerhin rund 12.000 Relationen vom Typ "street" dabei [2], welche gesplittete Wege gleichen Namens explizit in Relation setzen.

Dennoch sind Basisinformationen, wie name, ref, highway stets auf den Primitiven Weg / Knoten vorhanden. Anstatt eine Lanze für oder gegen die Redundanzfreiheit zu brechen, lassen sich auch positive Aspekte einer sich "überschneidenden" Datenhaltung finden:

    - Robustheit
- ist ein Faktum sowohl als Relation, als auch über Tags an den Primitiven gemappt, steigt z.B. die Anzahl der Methoden, die QM-Tools verwenden können, um Plausibilität und Konsistenz der Daten zu prüfen - am Beispiel der Bundesstraßen wäre z.B. denkbar, dass man das Ergebnis einer errechneten Relation (alle ways mit ref=B x) mit gemappten Relationen vergleicht, zusätzlich zu den gängigen Tests auf Lücken für Route-Relationen - im Bezug auf das Tagging entsteht eine Robustheit dadurch, dass es unwahrscheinlich ist, dass ein Mapper sowohl auf dem way als auch in der Relation versehentlich das gleiche ändert/löscht

    - Wartbarkeit / Datenmanagement
- existieren sowohl Relation als auch Primitiven, kann der Mapper Information gewichten, d.h. bestimmte Informationen redundant halten, andere nicht - bsp.-weise könnte man sich der Übersichtlichkeit wegen entscheiden, auf den Primitiven nur die nötigste Information zu taggen (ref/name), während die Relation Zusatzinformation hält (tmc, name:de, name:en, name:xyz, ..) - damit bleiben die einfacheren und vermutlich häufigeren Anwendungsfälle auch ohne Relation-Lookup lösbar

    - Zugänglichkeit
- Verschiedene Leute verwenden verschiedene Mapping-Methoden. Während die strukturierteren Leute sich evtl. gezielt mit einem bestimmten Thema beschäftigen (sei es Bundesstraßen, Wasserläufe, Geschäfte, etc.) und es demnach begrüßen, wenn sie, statt einem Gebiet, gleich über eine Relation die jeweils zu bearbeitenden Daten selektiv in ihren Editor ziehen können, um den aktuellen Stand zu prüfen, interessiert diese Art des Zugangs den Pionier im relativ datenlosen Gebiet kaum.



Gruß
Christian

[1] http://wiki.openstreetmap.org/wiki/WikiProject_Germany/Bundesstra%C3%9Fen
[2] http://taginfo.openstreetmap.org/search?q=type%3Dstreet



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