Hi Arne,

danke für das Vergleichsskript für die verschiedenen Layouts. Ich kann
es ungeändert als qwertzer natürlich auch nicht nutzen, aber werd' mir
das noch anpassen.

Mösi argumentierte auf dein Mail:

>> Es ist verdammt hart, ein Layout neu zu lernen, daher ist das hier
>> ein einfacherer Weg, die verschiedenen Layouts zu vergleichen.

> Davon halte ich eigentlich nichts, sorry. Ein wesentlicher Aspekt
> ist nichtnur, dass man die einzelnen Buchstaben trifft, sondern
> auch, dass man die Kombinationen – also Silben und ganze Wörter –
> kennen gelernt und automatisiert hat.

Das ist korrekt. Die Methode kann natürlich nicht zeigen, ob man damit
auf Dauer (bei täglicher Nutzung) das allerbeste Layout gefunden hat.
Größtes Manko bei der Idee ist, dass man den Vergleichstext in der
"Standardsprache" (ob die jetzt qwertz, neo oder was auch immer
heisst) halt wirklich schon in den Fingern hat. Nicht zuletzt gehört
auch dazu, dass man beim unveränderten Text die Wörter erkennt und
damit schon "im Kopf" das tippen beginnen kann und die Hände dann fast
automatisch nachfolgen.

> Nur dann bekommt man einen Eindruck davon, wie die Lage der
> häufigsten Bi- und Trigramme tatsächlich den Schreibfluss
> beeinflusst.

Ja, das stimmt, wenn man gegen ein unverändertes Layout vergleicht.
Daher war meine zweite Idee, ob man nicht einfach die Wörter
(Großbuchstaben ausgenommen) in sich voher verwirbelt, aber nach einer
Sekunde nachdenken hab' ich das wieder zu den Akten gelegt, da ja dann
genau die üblichen X-Gramme nicht dran kommen werden.

Man könnte aber mal versuchen, ob man mit Blindtext (coole Idee,
Blindtext [lorem ipsum] zum Blindtippen vergleichen ... ;)) nicht ein
wenig weiter käme und das Standardlayout dann auch nicht mehr ganz so
"fluppig" schreiben kann. Eine andere Idee wäre (für viele zumindest)
evtl. mal 'nen Esperanto-Text zu probieren?


Ich hab' gestern abend, nachdem das Skript lief, nicht mehr soviel
Zeit gehabt und nur kurz probiert und schnell gemerkt, dass ein
Standardtext nicht ganz so gut den Vergleich Standardlayout /
neues_Layout erlaubt, da man beim einen eben keine Wörter erkennt und
zudem die nicht "in den Fingern" hat. Damit wird der Vergleich extrem
unfair was die Zeit angeht. _Aber_ trotzdem kann man schon 'n Gefühl
bekommen, wenn man mehr auf die Handhaltung und Fingerbewegungen
achtet, ob eines sich ruhiger / fließender anfühlt. Bei verschiedenen
Layouts (sprich' zum Optimieren verschiedener noch ganz neuer Layouts)
fällt der Nachteil aber weg. Da klappt es denke ich schon sehr gut,
einen _ersten_ fundierten Gefühlseindruck zu bekommen.

Ich habe als Methode 2 dann gestern abend getestet, wie es ist, wenn
ich nur einzelne Wörter vergleiche. Das klappt sehr schön, finde ich.
Ich hab' mir dazu die 100 meistgebrauchten deutschen Wörter genommen
und oben in der Liste angefangen:

http://wortschatz.uni-leipzig.de/Papers/top100de.txt

der
die
und
in
den
von
zu
das
mit
sich
des
...

Ich hab' mir einer Tabellenkalkulation die Wörter so reinkopiert:

    Please view in a
fixed-width font such as
        Courier.

+-------+-------+---+---+
|  Orig |  Test |   |   |
+-------+-------+---+---+
|  die  |  aik  |   |   |
|  und  |  uga  |   |   |
|  in   |  ig   |   |   |
|  den  |  akg  |   |   |
|  von  |  vjg  |   |   |
|  zu   |  zu   |   |   |
|  das  |  ads  |   |   |
|  mit  |  mif  |   |   |
| sich  | sich  |   |   |
|  des  |  aks  |   |   |
+-------+-------+---+---+

Dann tippe ich einfach ein paar Mal nacheinander "die die die die die"
usw. und dann tippe ich "aik aik aik aik aik aik aik" usw. und achte
darauf, wie sich die Finger / Hand anfühlt. Eventuell das ganze ein
paar Mal hin und her. Da verliert sich der Vorteil der bereits
eingeübten Wörter recht schnell, da man dann einfach 'ne neue
Fingerfolge kurz trainiert und die Unterschiede zur anderen
Fingerfolge deutlich werden.

Nach ein paar Zeilen war mir klar, dass das hier getestete
5-Tasten-Tauschlayout (von carpalx) im Mittel _deutlich_ angenehmer
ist und sich merklich ruhiger als qwertz anfühlt. Bei qwertz muss man
ja richtig wilde Tänze über die Tastatur machen. Konnte kaum noch
verstehen, wie man sich es antun kann, mit den Finger so wild auf der
Tastatur herumhüpfen zu müssen ... (ja, ich weiß: Wasser auf eure
Mühlen ;)) Wobei dieses 5er-Tauschlayout wohl nicht für deutsche die
Beste (kleine) Lösung ist. Das wird auch deutlich. Es zeigt aber schon
Potential. Verabschieden muss man sich aber auch von dem Gedanken
immer bequem in der Grundzeile bleiben zu können. Dafür haben wir halt
ein paar Buchstaben zuviel -- egal mit welchem Layout  ;)

Zwischenfrage: Hat jemand hier die Datahand oder die "wilde"
Kintronics? Kann mir bei der Datahand vorstellen, dass dann der
Vorteil eines neuen Layouts deutlich gegenüber dem Vorteil bei
Standardtasturen schwindet, da man eh' nur Mini-Bewegungen machen
muss?

Bei dem von mir getesteten Layout, welches ja für englisch optimiert
ist und mit recht wenig Änderungen auszukommen versucht, würde man im
großen und ganzen schon deutlich gewinnen. Allerdings sind ein paar
Wörter in neuem Layout auch nicht gerade schön, sondern vom Ablauf her
ziemlich hässlich zu tippen. Man bekommt mit der Methode also schon
mit ein paar Minuten ernstem Vergleich ein recht gutes Gefühl für die
grundsätzlichen Vor- und Nachteile. Bei kleineren Unterschieden muss
man mal sehen, wie viel die Methode bringt.

Ich fände es sehr schön Arne, wenn du bei deinen Auswertungen in der
Kurzübersicht zum Vergleich folgende Layouts mit berücksichtigen
würdest:

* abcdef
* qwertz
* 5-Tauscher (wenn es ein deutsches gäbe, was es leider nicht gibt, dann
            das, sonst halt das von der carpalx-Seite. Wenn jemand da
            von einer deutsch optimierten Variante weiss, freu' ich mich
            über Tipps)
* NordTast
* Neo2
* ... zu testende weitere Layouts

Dann würde man sehr schön die mögliche Spanne sehen.


Zur Diskussion den Test auf die Webseite oder so aufzunehmen -- fände
ich sehr sinnvoll. In einfachster Form macht man 'ne Tabelle wie oben
mit qwertz und Neo2 und erklärt den Leuten das ein paarmal zu tippen.
Ich würde _auf_ jeden Fall versuchen so einen Vergleich realistisch
aufzubauen. Evtl. mit einem Text, der (überwiegend) aus den 100
meistgenutzen Wörtern besteht. Aber wie gesagt ist das Vergleichen
einzelner Wörter in Wiederholung vielleicht fast noch deutlicher --
zumindest bei der Frage ob qwertz oder etwas neues :-)

Viele Grüße
Peter

P.S.: Die Idee ein Layout so zu bauen, dass man Stück für Stück lernen
kann ist noch nicht auf viel Interesse gestoßen, oder muss man die
Idee erstmal sacken lassen? Ich denke, dass man mit ein paar fixen
Punkten auf der Tastatur (zur Wahrung der Komptibilität bis zu einem
guten Grad) immer noch sehr viel Freiraum für ein Layout hat und man
aus der wohl riesigen Anzahl an ähnlichen guten, aber unterschiedlich
aufgebauten Layouts dann finden kann.


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