Lieber MX,

danke für deinen Input und schade, dass du dieser Episode so ein
abruptes Ende setzt mit deiner Abmeldung von der Mailingliste.

Am 03.05.2015 um 23:40 schrieb MX:
> Meine Frage im OP dürfte inzwischen hinreichend beantwortet sein. Vielen
> Dank an die Mitschreiber hier für ihre Antworten, auch wenn meine
> anfängliche Begeisterung für Neo2 durch eure Ausführungen einer ziemlichen
> Ernüchterung bzgl. seiner Alltagstauglichkeit von Normalnutzern und
> Zukunftssicherheit gewichen ist. Ich werde jedenfalls meine Finger von
> Neo&Co. lassen und mir lieber eine Tastatur mit Dvorak-Layout kaufen. Ich
> habe dann vielleicht nicht 90% Ergonomie wie bei Neo2 (abzgl. 10% wegen der
> Unergonomie resultierend aus der mangelnden Systemintegration bei Windows),
> sondern nur 80%, was aber immer noch besser sein dürfte als die 50% von
> QWERTZ. Insbesondere ist hier die Systemintegration kein Problem und es
> funktioniert auch mit allen Programmen.

So lange Neo nicht nativ in Windows angeboten werden wird, wird sich das
von dir oben angesprochene Problem mit Office 2007 wohl auch nicht
erledigen lassen können, da Microsoft bisher gar nicht auf Entwicklungen
wie Neo eingegangen ist. Das heißt aber nicht, dass sich das in Zukunft
nicht ändern kann und wichtig ist es nochmal zu betonen, dass es dir
vollkommen frei steht, PR für Neo zu machen, oder ein neues Layout a la
„Neo + AltGr-Ebene” zu erstellen und diese dann bis ans Ende deiner Tage
zu supporten.

Scheinbar bist du mit den Optimierer-Ergebnissen von Neo ja zufrieden,
dann ist das doch eine akzeptable Lösung?

Für die Zukunft stehen die Chancen sehr gut, dass Neo2 im Rahmen der
Möglichkeiten einer aktiven und interessierten Community, die hier in
den letzten Tagen mal wieder sichtbar geworden ist, weiterhin gut
supportet weden wird. Die Anzahl seiner Benutzer*innen ist nämlich auf
eine kritische Masse angewachsen, die sehr heterogen ist, so dass es mit
großer Wahrscheinlichkeit noch lange möglich sei wird, Neo grundsätzlich
in neuen Betriebssystemen zu nutzen.

Natürlich hat hier niemand etwas dagegen, wenn Microsoft bei Windows 10
das Layout nativ supportet. Nur den Kampf dafür haben wir in Anbetracht
der scheinbaren Uneinsichtigkeit Microsofts aufgegeben.

Klar, diese eingeschränkten Formulierungen scheinen für dich Grund genug
zu sein, von Neo die Hände zu lassen. Für viele anderen sind sie das nicht.

> Mein Vorschlag, das ganze mal mittels QFD anzugehen, war wirklich nur als
> Vorschlag gemeint. Ich wollte damit keinem Neo2 madig oder es schlecht
> machen. Sorry, wenn das so rübergekommen ist.

Danke für den Vorschlag. Aber da die meisten von uns wahrscheinlich sehr
ähnliche Erfahrungen bei Gesprächen über Neo mit Freund*innen und
Bekannten gemacht haben, sind wir auf dem Boden der Tatsachen
angekommen, dass es eben wirklich nur die stark Interessierten und oft
computer-affinen Nutzer*innen sind, die sich für Neo begeistern lassen
und versuchen, es zu lernen. Ich habe in den letzten 10 Jahren bestimmt
mit über 100 Leuten über Neo geredet. Ca. zwei davon meinten danach,
dass sie sich das ernsthaft überlegen würden. Der Rest befand den
Aufwand zu groß.

Und ob da „Kundenorientierung“ ein sinnvolles oder gar nützlich Konzept
ist, wage ich stark zu bezweifeln. Neo ist kein Produkt, dass einfach so
konsumiert werden kann wie andere Waren im kapitalistschen
Produktionsprozess. Neo ist voraussetzungsvoll und erfordert einiges an
Willen seitens der zukünftigen Benutzer*in. Diesen Willen kann man
vielleicht durch eine gute Vermarktung erreichen, das bezweifle ich
aber. Maximal kann ich mir vorstellen, dass die vielfältigen
Möglichkeiten und die grundlegende Idee von Neo den Ausschlag geben
können, sich das anzutun.

Wenn man nun aber hergeht und sagt „ich mach Neo neu indem ich die
ganzen komplizierten Zeichen rausnehme“ dampft man die Idee von Neo
sowie die Möglichkeiten, die es aktuell bietet derart ein, dass nicht
viel mehr übrig bleibt als eine optimierte Tastaturbelegung, die noch
nicht das Ende der Fahnenstange darstellt, da momentan Bestrebungen
laufen, dies weiter zu optimieren.

Viele Grüße,

Jakob

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