Servus Martin,

> Ich würde mich ja mit sporadischen Fehlern abfinden, aber fast jeden
> Tag und immer kurz nach 01:00 (aber nicht exakt, manchmal 01:05-6,
> dann wieder 01:07-12 oder 01:15-23). Um die Zeit läuft da nix im
> Keller, die Heizung läuft ununterbrochen immer mal wieder,
> irgendwelche Cronjobs stören auch nicht und die per S0 angeschlossene
> Wasserenthärtungsanlage macht auch keine übertriebene Aktivität zu
> genau der Zeit.
In meiner Umgebung gibt es ein ähnliches Problem mit einer ganzen Reihe
unterschiedlicher, elektronischer Geräte. Nach langem Rätselraten und
immer umfangreicheren Störungen hat das lokale E-Werk hier die
Netzqualität am Hausanschluss gemessen. Dabei ist eine mehr als 80%-ige
Korrelation zwischen den Störungen und dem Versand von
Rundsteuersignalen durch das E-Werk (respektive den Netzbetreiber)
heraus gekommen. Interessanter Weise treten die Störungen auf meinem
1-wire bus auch dann auf, wenn der Bus komplett vom Stromnetz getrennt
aus Batterien versorgt wird. Offenbar reicht das über ein paar Meter zu
Stromleitungen parallele Verlegen von 1-wire Busleitungen, um die
Rundsteuersignale signifikant auf die Busleitungen übersprechen zu
lassen. 1-wire ist halt leider nicht ProfiBus oder CAN.

Ich kann natürlich nicht aus der Ferne sagen, ob sich die Störungen in
Deinem Netz ebenfalls auf Rundsteuersignale zurück führen lassen.
Denkbar wäre jedoch, dass Dein 1-wire Netz zwar nicht mit den regulären
Rundsteuersignalen Probleme bekommt, aber der Stromnetzbetreiber ab 1:00
Uhr die Zähler im Netz fernauslesen beginnt, wobei diese Fernauslesung
in einem anderen Frequenzbereich (ca. 50 bis 500 kHz) stattfindet, als
die herkömmlichen Rundsteuersignale (ca. 1 bis 5 kHz) gesendet werden.

Einzige Lösung wäre in dem Fall dann die Installation einer
leistungsstarken Tonfrequenzsperre {1} im Stromanschluss für's ganze
Haus. Die Sperren sind aber sehr teuer und durchaus verlustbehaftet,
weshalb man dann auch Kosten für die Verluste in den Drosseln mit auf
der Stromrechnung findet. Mein lokales E-Werk hat übrigens jegliche
Verantwortung und Übernahme von Installationskosten diesbezüglich zurück
gewiesen, da sie sich - ihrer Behauptung nach - bei der
Signaleinspeisung an die gesetzlichen Vorgaben halten. Meine privaten
Messungen haben etwas Anderes ergeben, aber letztlich würde die
Durchsetzung einer Lösung auf einen teuren Rechtsstreit hinaus laufen,
in dem ein Sachverständigen-Gutachten gegen ein anderes gestellt wird
und sehr wahrscheinlich ein Richter ohne technische Begabung und
technisches Verständnis ein Willkürurteil mit ungewissem Inhalt fällt.

Vielleicht bringt Dich das einen Schritt weiter,

Tiger

{1}
http://de.wikipedia.org/wiki/Blindleistungskompensation#Tonfrequenzsperren
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