Hallo Frank,


Pivo benutzen wir schon - eben von diesem Produktowner vorgeschlagen :)
Soweit ich weiss gibt es auch sonst kein Lean-Management Tool ohne
moantliche Kosten ... oder?

wir haben auch mal mit dem pivotal-tracker rumgespielt, sind dann aber irgendwann auf redmine umgestiegen. Nicht ganz so luxuriös in der Planung wie pivotal, aber man hat alles unter einem Dach (Tickets, Zeiterfassung, wiki, sourcecode (commits können/bei uns: müssen) Tickets referenzieren usw. großes Plus ist die Konfigurierbarkeit. Ein Manko ist die Planung/Schätzung - wir lösen das momentan mit etwas unzuverlässigen Daumenregeln (kleine Meilensteine, ein Ticket entspricht einem Function-Point und dann werden die Tickets gezählt...) Aber das ganze ist ja rails, wenn einem was nicht passt, kann man ein plugin schreiben oder es direkt hacken...

XPlanner(http://www.xplanner.org/) fällt mir noch ein, das sich noch an den guten alten Story-Cards orientiert und ziemlich umfangreiche Tools zur Planung, Schätzung und zum Tracking hat, aber etwas hässlich war, als ich das letzte Mal reingeschaut habe (auch schon wieder ne Weile her). Aber zumindest kann man es runterladen und selber installieren (und wer will&keine Angst vor Java hat, kann es auch hacken, ist Open Source)....

aber Features von solchen Tools scheinen mir gar nicht so überragend wichtig zu sein: Auf längere Sicht ist wohl eher so, dass sich aus dem riesigen Feature-Set nur ein zwei Kernaufgaben rauskristallisieren - und für alles andere werden die Daten eh nicht gepflegt (benutzt jemand wirklich mingle? in echt? Für länger? Und ohne Karteileichen zu produzieren?)...


Ich habe tatsächlich inzwischen das Gefühl, das es besser ist, den
Kunden seine Wünsche "irgendwie" aufschreiben zu lassen anstatt ihn in
das Connextra Format zu pressen. Gerade die deutsche Variante klingt
sehr nach Mathe-Studium :)

Ich werde glaube ich alles unterhalb von Cucumber (Rspec, Screw.Unit,
TestUnit) lieber selber für mich abbilden, damit ich auch in sechs
Monaten noch ein Gutes Gefühl habe, wenn ich an das - dann ja schon
alte - Stück Software ran muss.


vor kurzem hab ich noch einen Vortrag über Cucumber gehört, in dem der Vortragende sagte, er hätte seinen Kunden dazu gebracht die specs zu schreiben. Ich halte das noch immer für ein schönes Märchen.... Wichtig scheinen mir die Sichtbarkeit und die Verbindlichkeit zu sein, aber dass eine Kunde wirklich die features schreibt, scheint mir da doch eher die Ausnahme zu sein: Die einfachen Beispiele sind zwar nachvollziehbar, aber am Ende dann doch nicht realistisch und ein ein Real-World-Szenario so zu schreiben, dass es robust ist und die Anforderung allgemein genug beschreibt, finde ich immer noch nicht trivial - und einem Kunden zu erklären, warum das so und das andere anders beschrieben werden soll, je nachdem, wie es implementiert ist, halte ich eh nicht für realistisch.

Ich bin da meistens schon froh, wenn ich den Kunden irgendwie einbeziehen kann, und sei es nur mit der ganzen einfach Anforderung: Schreib ein Ticket. Freiform ist gut. Ich weiß nicht, wie eure Erfahrungen sind, aber bei uns arbeiten die Leute eher mit, wenn man sie nicht zu sehr in ein Korsett zwängt: Wir haben mal mit vielen Feldern auf einem Feature-Ticket angefangen (wenn sich noch jemand an die Use-Case-Templates von Alistair Coburn erinnert, dann habt ihr ne ungefähre Vorstellung, wie sehr man sich da austoben kann) - aber das meiste davon wurde nie benutzt. Schade und unsauber und unterspezifiziert, ja - aber so ist die Realität. Simple is beautiful und mittlerweile frage ich dann einfach gezielt nach und schreibe ggfs einen Kommentar in das Ticket, aber den Kunden mit so was zu befrachten halte ich für ziemlich aussichtslos. Je einfacher die Werkzeuge sind, desto mehr steigt die Wahrscheinlichkeit, dass sie auch nach der ersten Demo und dem Verfliegen der Anfangseuphorie noch benutzt werden...

Zusamengefasst: Je simpler die Tools sind, desto besser. Hauptsache, alles wird *irgendwie* erfasst und das sauber strukturierte BDD-Land fängt bei uns erst hinter dem Zaun an, über das der Kunde nur seine Tickets wirft...

Soviel zu meinen 2ct - mich würde auch interessieren, wie ihr die BDD- Ansätze in der Praxis durchzieht und wieviel oder wie wenig Tool ihr dabei einsetzt....

Viele Grüße&ein schönes Rails-Jahr
Stefan





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