Re: [Neo] Erfahrungen mit (mœsi)-bro

2009-11-28 Diskussionsfäden Ulf Bro
> Das C ist würdig platziert, das D ist von der rechten Spreizposition
> weg, K und P tauschen auf der linken Spreizposition. Du hast ja alle
> meine Wünsche umgesetzt, und dann auch noch mit sensationeller Bewertung
> und für mich leicht umzugewöhnen – echt überlegenswert!

Hier einige Berichtigungen zur „DK“-Tastatur.

Mein letztes Auswerteprogramm ausw3.py enthielt einen Fehler. Es wurden
nicht die Fingerkollisionen gelistet, sondern ihre Umkehrung. Enthielt
das Prüfwort also „gt“, wurde in der Ausgabeliste „tg“ geschrieben.
Diesen Fehler habe ich jetzt korrigiert.

Ich hatte auch eine alte „woerter.txt“ aber nicht darauf geachtet, dass
diese einen speziellen Textkörper vertrat, der wirklich sehr ungeeignet
ist. Jetzt habe ich den guten alten Textkörper darin wieder.

Die neuen und korrigierten Ergebnisse sind mit dem neuen Programm:

Qwertz:

qwert  zuiopü
asdfg  hjklöä
yxcvb  nm,.ß
Punkte gesamt...5161746
Buchstabenlage..040
Fingerwiederholungen.578420
Große Sprünge...2234800
Handeinsatzlänge.126486

 17601 de
 11420 un
  3301 zu
  2079 nu
  1979 gr
  1953 ed
  1734 rt
  1375 um
  1367 ol
  1181 nz
  1151 ft
  1114 tr
   958 lo
   937 hn
   851 gt
   847 rf
…


Neo:

xvlcw  khgfqß
uiaeo  snrtdy
üöäpz  bm,.j
Punkte gesamt...2954279
Buchstabenlage..1048159
Fingerwiederholungen.349710
Große Sprünge...1488220
Handeinsatzlänge..68190
  5786 al
  4705 we
  3875 ns
  2218 ze
  1979 gr
  1229 la
  1151 ft
  1106 bs
   965 wo
   937 hn
   809 ew
   792 oc
   780 nk
   752 rg
   650 hm
   622 nh
   535 ec
   501 zw
   497 hk
…

Bro:

xpc,y  kghlfß
uieao  dtnrsj
üqä.ö  vmbzw
Punkte gesamt...3071481
Buchstabenlage..1029655
Fingerwiederholungen..82190
Große Sprünge...1913440
Handeinsatzlänge..46196
  1106 kt
   937 hn
   851 gt
   676 rl
   622 nh
   573 pi
   535 ec
   429 mt
   424 rz
   312 gk
   298 nb
   153 ip
   151 dt
   120 tg
   109 äc
   109 sw
   105 fs

Moesi-Bro:

yoa,x  kghlfß
iuecp  dtnrsj
üöä.q  vmbzw
Punkte gesamt...3111437
Buchstabenlage..1118281
Fingerwiederholungen..70840
Große Sprünge...1876120
Handeinsatzlänge..46196
  1106 kt
   937 hn
   851 gt
   676 rl
   622 nh
   429 mt
   424 rz
   312 gk
   298 nb
   217 ea
   151 dt
   120 tg
   109 sw
   105 fs
…

Moesi-HP:

yoa,j  kgclfx
iuehp  dtnrsß
üöä.q  vmbzw
Punkte gesamt...2928942
Buchstabenlage..1077043
Fingerwiederholungen..57270
Große Sprünge...1745140
Handeinsatzlänge..49489
  1106 kt
   851 gt
   676 rl
   429 mt
   424 rz
   312 gk
   298 nb
   287 ph
   217 ea
   151 dt
   120 tg
   109 sw
   105 fs
…

Moesi-RP:

yoa,j  fgcklx
iuerp  hdtnsß
üöä.q  bmwvz
Punkte gesamt...2707382
Buchstabenlage..1110698
Fingerwiederholungen..79130
Große Sprünge...1447000
Handeinsatzlänge..70554
  2378 ls
  1287 pr
   780 nk
   742 tw
   650 hm
   331 sz
   217 ea
   194 gf
   158 bg
   106 sl

Moesi-DK:

yoa,j  pchlfx
iuedk  gtnrsß
üöä.q  vmbzw
Punkte gesamt...2435688
Buchstabenlage..1065249
Fingerwiederholungen..62470
Große Sprünge...1238780
Handeinsatzlänge..69189
   937 hn
   851 gt
   676 rl
   622 nh
   476 mp
   443 pt
   429 mt
   424 rz
   298 nb
   217 ea
   120 tg
   109 sw
   105 fs

Das sieht schon ganz anders aus. Das sind auch die Ergebnisse, die wir
erwartet haben.

Diesen Text habe ich mit der DK-Tastatur getippt. Die ist zwar leicht
erlernbar, aber schon sehr gewöhnungsbedürftig. Ich weiß nicht, was ich
von ihr halten soll. Vielleicht lasse ich sie erst einmal in Ruhe
einwirken.



Ich habe etwas auf englische Texte geschaut. Die originale Moesi-Bro
sowie die R- und H-Varianten sind für Englisch sehr gut. Aber die
DK-Variante ist nur so mäßig.

Da ist vielleicht noch etwas Denkarbeit gefragt.

Ulf





Re: [Neo] Erfahrungen mit (mœsi)-bro

2009-11-27 Diskussionsfäden Ulf Bro
> > Oder so:
> > 
> > y o a , jp c h l f x
> > i u e d kg t n r s ß
> > ü ö ä . qv m b z w
> > Punkte gesamt231213
> > Buchstabenlage...112642
> > Fingerwiederholungen...9520
> > Reihensprünge.93986
> > Wiederholung unten..216
> > Auseinander6483
> > Handeinsatzlänge...8366
> >
> > Auch nicht uninteressant.
> 
> Das C ist würdig platziert, das D ist von der rechten Spreizposition
> weg, K und P tauschen auf der linken Spreizposition. Du hast ja alle
> meine Wünsche umgesetzt, und dann auch noch mit sensationeller Bewertung
> und für mich leicht umzugewöhnen – echt überlegenswert!

Soso, du magst die „dk“-Variante. Ich habe mir sie genauer angeschaut.

Ich schreibe, wie ich schon sage, seit dem 09.09.09 mit meiner
Bro-Tastatur. Ich finde sie nicht bequem, und die ganze Zeit habe ich
nicht sagen können, was daran falsch war, zumal alle gemessenen
Ergebnisse gut waren. Ich habe vielleicht nicht richtig in meinem
weiteren Auswerteprogramm ausw3.py geguckt:

Für Neo:

x v l c wk h g f q ß
u i a e os n r t d y
ü ö ä p zb m , . j
Punkte gesamt310830
Buchstabenlage...108570
Fingerwiederholungen..38490
Große Sprünge154880
Handeinsatzlänge...8890
   Links Rechts  Summe
Anschläge oben  6453   7571  33177
Anschläge mitte26724  24374  51098
Anschläge unten 2980   4679   7659
Summe  36157  36624  72781

Jetzt sind wir bei einer anderen Art der Bewertung. Neo ist seitengleich
— hat eine Rechts/Links-Ratio von 1,01. „Große Sprünge“ bezeichnet dass
die gleiche Hand erst auf die obere Reihe, dann die untere schreiben
muss, oder umgekehrt.

Für Bro:

x p c , yk g h l f ß
u i e a od t n r s j
ü q ä . öv m b z w
Punkte gesamt326990
Buchstabenlage...106054
Fingerwiederholungen..13100
Große Sprünge201640
Handeinsatzlänge...6196
   Links Rechts  Summe
Anschläge oben  3655  10622  30379
Anschläge mitte26724  24301  51025
Anschläge unten 1575   5904   7479
Summe  31954  40827  72781

Die Gesamtpunktzahl ist nach dieser Bewertung, wo ich aus Hass auf große
Sprünge diese sehr hoch bewertet habe, schlechter als Neo. Die R/L-Ratio
ist hier 1,27, also ziemlich rechtslastig. Oder mit anderen Worten:
somit hat der Patient zwar nicht mehr Fieber, dafür aber Krämpfe.

Jetzt schauen wir uns die MU-DK an:

y o a , jp c h l f x
i u e d kg t n r s ß
ü ö ä . qv m b z w
Punkte gesamt268348
Buchstabenlage...112642
Fingerwiederholungen...9520
Große Sprünge137820
Handeinsatzlänge...8366
   Links Rechts  Summe
Anschläge oben  6685   9928  32044
Anschläge mitte25359  23330  48689
Anschläge unten 1575   5904   7479
Summe  33619  39162  72781

Hier sind die großen Sprünge ganz erheblich reduziert (besser als Neo).
Die R/L-Ratio ist 1,16. Die Fingerkollisionen sind besser als Bro, die
Buchstabenlage ungefähr wie bei Dvorak (man erinnert sich…)

Ohne jetzt hier die ganzen Auswerteergebnisse meiner verschiedenen
Varianten durchzugehen, kann gesagt werden, dass die DK-Tastatur bisher
von allen die absolut bequemste ist. Die H- und R-Varianten sind noch
nicht ausgereift.

Haben Neo und Bro 70% der Anschläge auf der Grundreihe, dann hat die
DK-Tastatur nur 66%, was einem ja einleuchtend vorkommt, da nunmehr die
sehr häufigen Buchstaben A und O oben liegen. Komischerweise sind gerade
sie aber nicht Schuld an die Verschiebung nach oben (im Vergleich mit
Neo), denn DK und Neo haben gleich viele Anschläge oben links. Die
DK-Tastatur hat mehr anschläge oben RECHTS. Nicht dass das jetzt
irgendwie wichtig wäre oder so. Ich tippe sehr gerne oben rechts. Ich
wollte nur darauf aufmerksam machen. Der Vokalblock hat also hier nichts
Nachteiliges an sich bewirkt. Falls du irgendwie schlechtes Gewissen
wegen des Vokalblocks kriegen solltest.

Zuletzt schauen wir uns die komplette Liste aller Fingerkollisionen an:

   132 pm
89 tg
78 tp
76 zr
63 lr
59 nh
45 hn
44 ws
36 ae
29 wf
28 fs
28 bn
27 zl
27 tm
18 lz
17 nb
14 gt
14 pt
13 bh
12 mt
11 gm
10 sf
 9 rl
 9 uo
 8 gp
 8 vt
 8 tc
 7 ou
 5 ea
 5 hb
 5 sw
 4 mg
 3 mc
 2 dk
 2 mv
 1 vm
 1 jd
 1 cp
 1 tv
 1 sß (das muss ein Fehler sein…)
 1 wx
 1 kd

Vielleicht einmal zum Vergleich Neo:

   485 la
   447 ew
   278 sn
   204 rg
   175 al
   170 ez
   151 vi
   131 ep
   128 kn
   120 gr
96 iv
92 ce
83 sb
78 co
66 we
65 ks
59 nh
58 wz
57 tf
55 ze
55 mh
55 op
54 sh
45 pe
45 hn
44 mk
39 ow
37 po
31 äl
31 kh
30 lä
28 bn
27 oe
26 nk

Re: [Neo] Erfahrungen mit (mœsi)-bro

2009-11-27 Diskussionsfäden Matthias Wächter
Am 27.11.2009 12:12, schrieb Ulf Bro:
>> Ob ich die Vokale optimal angeordnet habe, weiß ich nicht. 
> Die Anordnung verdient den Entwicklungsnamen "Wächter-Block" oder sowas.
> Ich glaube nicht mehr, dass dieser Block wegzudenken ist.

Fein! ich würde es den „Vokal-Block“ nennen.

>> Was mir noch
>> einfällt wäre, einen kompletten Finger rechts mit links zu tauschen,
>> (z.B. den Ringfinger), um Vokale auf beiden Händen zu haben. Da wir
>> derzeit sowieso nicht absolut hohen Wert auf abwechselnde Handeinsätze
>> legen, könnte man auch damit spielen, insbesondere aufgrund meiner
>> Erfahrung mit der Erlernbarkeit.
> 
> Es gibt auf jeden Fall längere Handeinsätze. Wenn du ein schlechtes
> Gewissen über die linke Hand hast, weil die Tastatur immer noch recht
> rechtslastig ist, kannst du dir Gedanken machen, ob man nicht irgend
> etwas anderes unter den linken Zeigefinger legen kann.

Das mit den vertauschten Ringfingern habe ich jetzt ja erst mal sein
lassen, aber den Zeigefinger links abzuändern, ist mir noch nicht
eingefallen – hier habe ich mich auf das bewährte C der VM-Belegung
verlassen.

> Es müsste:
> - ein häufiger Buchstabe sein
> - ein Buchstabe, der häufig Di-, Tri-, Tetragraphen bildet und deshalb
> gerne von seinen rechten Kollegen getrennt werden kann
> - ein Buchstabe, der nicht mit den bereits links liegenden Kombinationen
> bildet.
> 
> Offensichtliche Kandidaten wären vor allem R aber auch H oder D. Ich
> habe jetzt R und D endlos probiert, die Lösungen sind zwar nicht
> schlecht, aber sie kommen nicht an deine und meine Tastatur heran. 
> 
> Zum weiter Basteln und Denken gebe ich […]

Mann, Ulf, du zauberst hier eine interessante Variante nach der anderen
aus dem Hut!

> Oder so:
> 
> y o a , jp c h l f x
> i u e d kg t n r s ß
> ü ö ä . qv m b z w
> Punkte gesamt231213
> Buchstabenlage...112642
> Fingerwiederholungen...9520
> Reihensprünge.93986
> Wiederholung unten..216
> Auseinander6483
> Handeinsatzlänge...8366
>
> Auch nicht uninteressant.

Leicht untertrieben! Hat starke Ähnlichkeit mit meiner, ist ihr aber in
fast allen Belangen überlegen. Sehr Gut, Setzen! :-)

Ich fasse erst einmal zusammen (gegenüber meiner):

X→ẞ→J→X
C→G→D→C   (klingt fast wie eine schwache Akkordfolge ;-))
K↔P

Das C ist würdig platziert, das D ist von der rechten Spreizposition
weg, K und P tauschen auf der linken Spreizposition. Du hast ja alle
meine Wünsche umgesetzt, und dann auch noch mit sensationeller Bewertung
und für mich leicht umzugewöhnen – echt überlegenswert!

> Also, wir sind noch nicht ganz fertig.

Das eh nicht. Aber wir sind gut am Weg.

>> Das Problem ist immer das Umlernen, und insbesondere diejenigen, die das
>> Layout entwickeln und perfektionieren sollten, müssen „dran glauben“ und
>> die Mühen des Umlernens auf sich nehmen. Dass man davon irgendwann genug
>> hat, ist niemandem zu verübeln, es sollte aber nicht zu einer Stagnation
>> bei der offensichtlich noch erstrebenswerten Perfektionierung führen.
>> Meine Meinung.
> 
> Wie wahr das ist. Eine harte Arbeit und eine gut durchdachte und
> durchprobierte Tastatur kann man höchstens 1-2mal im Jahr herausbringen,
> weil es einem viel Nerven kostet. Ich hänge sehr an der Bro-Tastatur,
> aber jetzt wo ich sehe, dass vielleicht nicht viel an der Punkte-Front
> mehr herauskommt, aber doch immerhin bei der Erlernbarkeit und der
> Bequemlichkeit, da sehe ich ein, dass ich noch nicht fertig bin. Schade.

Die Falsifikation ist doch das wahre Ziel unseres Lebens, nicht wahr?
Immer Recht zu haben, immer alles gleich richtig gemacht zu haben, ist
dann doch zu einfach. :-)

> Ich habe das ja schon früher gesagt: Die Leute, die Timing-Daten haben
> wollen, die kriegen längere Tippzeiten gemessen für die Tasten, die die
> Leute nicht gut tippen können. Und das sind nicht die Tasten, die von
> Natur aus schlecht liegen (wo die Tasten liegen sehen wir ja direkt mit
> dem Auge und brauchen es nicht zu messen), sondern die Tasten, die man
> nicht häufig benutzt, oder nur in bestimmten Kombinationen. Und da
> siehst du, kaum hast du 3 Monate mit einer bestimmten Tastatur
> verbracht, dann sind deine Hände schon ganz anders geworden. Das ist ein
> Faktor, den man nie vergessen darf.

Ja, hast du gut zusammengefasst.

> Übrigens, was bedeutet "mœsi"?

Das Kürzel ist entstanden, als es nach meinem Eintritt in die
Mailing-Runde Proteste gab, dass es nun noch einen Poster gab, der mit
»Matthias« unterschreiben wollte. Ich habe mich dann als Österreicher
zum M-Ösi machen wollen und das ö etwas verändert, um die
Coko-Funktionen der Neo-Belegung zu verwenden.

:-)

– Mœsi



Re: [Neo] Erfahrungen mit (mœsi)-bro

2009-11-27 Diskussionsfäden Matthias Wächter
Am 27.11.2009 10:33, schrieb Matthias Wächter:
> Sehr gut! Ich nehme die jetzt mal (der Unterschied zu meiner ist nur das
> getauschte Z mit X), allerdings mit einer nicht unwesentlichen Änderung:
> Ich tausche im Selbstversuch die beiden Ringfinger aus! Bin schon
> gespannt, wie sich das macht.
> 
> y l a , zk g h o f ß
> i r e c pd t n u s j
> ü x ä . qv m b ö w
> 
> Ich sehe schon einige ungewohnte Übergänge (O–W, L–Ä, B–O), dazu auch
> ein paar nette neben einander (L–A, R–E, N–U etc.), aber ich werde es
> mal wirken lassen.

Ich habe das Experiment jetzt mal abgebrochen – fühlt sich zwar
teilweise ganz angenehm an, dann aber wieder ziemlich verkrampft. Ich
behalte es im Hinterkopf als Idee, werde aber vor der Hand davon ablassen.

– Mœsi



Re: [Neo] Erfahrungen mit (mœsi)-bro

2009-11-27 Diskussionsfäden Dennis Heidsiek

Hallo allerseits,


Matthias Wächter ſchrieb am 27.11.2009 10:33 Uhr:

Hätten wir die Rechenpower, die 32! (32 faktorielle) Möglichkeiten


32!=263.130.836.933.693.530.167.218.012.160.000.000 ist leider eine doch 
recht große Zahl :-(



ohne Einschränkungen durchzurechnen, wären wir früher oder später auch über 
diese Variante gestolpert.


Hm, vielleicht sollten wir einfach unsere eigenen Computer zu einem 
verteilten Grid zusammenschließen, so wie bei s...@online ;-).



Das Problem ist immer das Umlernen, und insbesondere diejenigen, die das Layout 
entwickeln und perfektionieren sollten, müssen „dran glauben“ und
die Mühen des Umlernens auf sich nehmen. Dass man davon irgendwann genug hat, 
ist niemandem zu verübeln, es sollte aber nicht zu einer Stagnation bei der 
offensichtlich noch erstrebenswerten Perfektionierung führen.


Sehr schön zusammengefasst. Auch ich habe nichts gegen 
Weiterentwicklung, plädiere aber auch dafür, stabile Versionen (die bei 
Neo 2 eindeutig erreicht ist) herauszugeben :-).



Ich denke eher, die Metrik als solche ist als Bewertungsgrundlage nicht vollauf 
geeignet. Man müsste wohl einen komplizierteren Handapparat simulieren, um die 
„wahren“ Vor- und Nachteile von Finger- und Handbewegungen, insbesondere 
Verschiebungen, sichtbar zu machen.


Kein schlechter Gedanke, wenn wir uns denn auf einen Handapparat einigen 
könnten ;-).



Viele Grüße,
Dennis-ſ



Re: [Neo] Erfahrungen mit (mœsi)-bro

2009-11-27 Diskussionsfäden Dennis Heidsiek

Hallo allerseits,


Ulf Bro ſchrieb am 27.11.2009 12:53 Uhr:

2. Wenn man nichts anderes hat als die oben genannten Dinge, dann endet man 
aber irgendwann irgendwo und kommt nicht weiter. Dann ist es hilfreich wenn 
einer kommt, der noch andere Methoden beisteuert: gesunder Vernunft, 
gründliches Nachdenken, langes Ausprobieren, ästhetische Gesichtspunkte hat, 
Einschließen von mehr menschtlichen, nicht messbaren Kriterien, Fantasie.


Das hast Du sehr schön gesagt und das sind einige der vielen Gründe, 
warum es überhaupt diese Mailingliste gibt :-).



Die richtige Gewichtung und der richtige Textkörper und das richtige 
Auswerteprogramm sind nicht alles. Man muss sich auch in die jeweilige Tastatur 
einleben und die letzten künstlerischen Pinselstriche gekonnt ergänzen.

Herz und Verstand müssen beide eingesetzt werden.


Auch da kann ich Dir uneingeschränkt zustimmen; und auch bei Neo 2 
wurden ja durchaus einige Entscheidungen (wie etwa die Anordnung der 
Umlaute) getroffen, die weniger auf nackte statistische Analyse, sondern 
vielmehr auf die Miteinbeziehung des menschlichen Faktors zurückgehen :-).



Viele Grüße,
Dennis-ſ



Re: [Neo] Erfahrungen mit (mœsi)-bro

2009-11-27 Diskussionsfäden Ulf Bro
> Ich habe schon mehrfach betont, dass ich Ulfs Ansatz, verschiedene Belegungen 
> zu bepunkten für richtig halte, die Gewichtung allerdings für falsch. Genau 
> dies zu verbessern ist die Aufgabe für Neo3.

Wir sehen allerdings auch:

1. Mit einem lieblos zusammengewürfelten Textkörper, der obendrauf noch
nach subjektiven Kriterien nachmanipuliert ist, und mit einem
dilettantischen Auswertungsprogramm geschrieben von einem Amateur nach
zweifelhaften Kriterien kann man immerhin neue Tastaturen entwerfen, von
denen man ausgehen muss, dass spätere Untersucher mit richtigen
ordentlichen Methoden sagen werden: das war aber schon mal nicht
schlecht. Für einen Anfänger.

2. Wenn man nichts anderes hat als die oben genannten Dinge, dann endet
man aber irgendwann irgendwo und kommt nicht weiter. Dann ist es
hilfreich wenn einer kommt, der noch andere Methoden beisteuert:
gesunder Vernunft, gründliches Nachdenken, langes Ausprobieren,
ästhetische Gesichtspunkte hat, Einschließen von mehr menschtlichen,
nicht messbaren Kriterien, Fantasie.

Die richtige Gewichtung und der richtige Textkörper und das richtige
Auswerteprogramm sind nicht alles. Man muss sich auch in die jeweilige
Tastatur einleben und die letzten künstlerischen Pinselstriche gekonnt
ergänzen.

Herz und Verstand müssen beide eingesetzt werden.

Ulf




Re: [Neo] Erfahrungen mit (mœsi)-bro

2009-11-27 Diskussionsfäden Pascal Hauck
Am Freitag, 27. November 2009 12:12:36 schrieb Ulf Bro:
> Ich habe das Gefühl, dass noch ein bisschen Entwicklungsarbeit möglich
> ist.

Wie wäre es im Rahmen der Entwicklung von Neo3?  Falls du bereits bist, 
eventuell auch größere Änderungen an deinem Tastaturvorschlag zu diskutieren, 
bin ich sicher, dass im Gegenzug von dir gemachte Ansätze und Erfahrungen zum 
Tragen kommen werden.

Ich hoffe, dass in der Zeit bis zum Release von Neo2 auch die Entwicklung von 
Neo3 richtig angelaufen ist. Wer bereits Ideen hat, soll sie durchaus schon 
äußern und diskutieren.


Gruß,
Pascal


signature.asc
Description: This is a digitally signed message part.


Re: [Neo] Erfahrungen mit (mœsi)-bro

2009-11-27 Diskussionsfäden Ulf Bro
> Ob ich die Vokale optimal angeordnet habe, weiß ich nicht. 

Ich glaube schon. Ich habe den ganzen Abend gesessen und versucht, eine
andere Anordnung zu finden und daraus geschlossen, dass es (1) entweder
besser nicht geht, oder (2) man sehr lange herumprobieren muss, wozu ich
keine Lust habe, so ich bleibe bei (1).

Die Anordnung verdient den Entwicklungsnamen "Wächter-Block" oder sowas.
Ich glaube nicht mehr, dass dieser Block wegzudenken ist.

> Was mir noch
> einfällt wäre, einen kompletten Finger rechts mit links zu tauschen,
> (z.B. den Ringfinger), um Vokale auf beiden Händen zu haben. Da wir
> derzeit sowieso nicht absolut hohen Wert auf abwechselnde Handeinsätze
> legen, könnte man auch damit spielen, insbesondere aufgrund meiner
> Erfahrung mit der Erlernbarkeit.

Es gibt auf jeden Fall längere Handeinsätze. Wenn du ein schlechtes
Gewissen über die linke Hand hast, weil die Tastatur immer noch recht
rechtslastig ist, kannst du dir Gedanken machen, ob man nicht irgend
etwas anderes unter den linken Zeigefinger legen kann.

Es müsste:
- ein häufiger Buchstabe sein
- ein Buchstabe, der häufig Di-, Tri-, Tetragraphen bildet und deshalb
gerne von seinen rechten Kollegen getrennt werden kann
- ein Buchstabe, der nicht mit den bereits links liegenden Kombinationen
bildet.

Offensichtliche Kandidaten wären vor allem R aber auch H oder D. Ich
habe jetzt R und D endlos probiert, die Lösungen sind zwar nicht
schlecht, aber sie kommen nicht an deine und meine Tastatur heran. 

Zum weiter Basteln und Denken gebe ich eine H-Variante:

y o a , jk g c l f x
i u e h pd t n r s ß
ü ö ä . qv m b z w
Punkte gesamt235930
Buchstabenlage...113737
Fingerwiederholungen...9890
Reihensprünge100142
Wiederholung unten..216
Auseinander5524
Handeinsatzlänge...6421

Diese Tastatur hat eine angenehme Griffigkeit und hat auch kein großes
Satzendeproblem.

Für eingefleischte Dvorak-Fans hätten wir noch eine R-Variante:

y o a , jf g c k l x
i u e r ph d t n s ß
ü ö ä . qb m w v z
Punkte gesamt238654
Buchstabenlage...117973
Fingerwiederholungen...9840
Reihensprünge.95638
Wiederholung unten..178
Auseinander6092
Handeinsatzlänge...8933

Ich habe sie zwar nicht probiert, aber ich brauche da nicht lange
hinzugucken: die Nähe zum Dvorak lässt einen flüssigen und rasend
schnellen Ablauf wegen der Einwärtsrollen (ST, SK, SCH, NG, LT usw)
vermuten, was auf Deutsch ganz erheblich zum Tragen kommt. Dvoraks
Tastatur ist zwar für die englische Sprache entworfen, aber ich konnte
schon mehrmals auch in Diskussionen auf anderen Listen beweisen, dass
sie sich noch besser für Deutsch eignet als für Englisch. Ich habe hier
allerdings H und D vertauscht, wie es in Deutschland vielfach gemacht
wird. Ich werde diese Variante auf Dänisch testen (mit æ, ø und å unten
links) denn das K liegt für die skandinavischen Sprachen hier ganz gut,
glaube ich — die Dänen dürfen hier feiern. Allerdings hat man hier im
Dvorak-Stil das N auf dem Ringfinger.

Will man Einwärtsrollen links machen, müsste man die Ringfingersäule mit
der Mittelfingersäule tauschen. Dann hat man aber das E auf dem
Ringfinger. Ich sage ja nicht, dass das nicht geht, aber der
Mittelfinger ist ja nun mal der längste, und wenn man wahllos mit der
ganzen Hand in die Tastatur haut, dann tippt man normalerweise ein E,
weil eben der Mittelfinger daran kommt. Und E ist ja der häufigste
Buchstabe. Also: besser den Wächter-Block als die Einwärtsrolle.

Hier eine D-Variante auf Bro-Basis:

y o a , jp g h l f x
i u e d kc t n r s ß
ü ö ä . qv m b z w
Punkte gesamt235626
Buchstabenlage...112977
Fingerwiederholungen...9520
Reihensprünge.97694
Wiederholung unten..216
Auseinander6853
Handeinsatzlänge...8366

Oder so:

y o a , jp c h l f x
i u e d kg t n r s ß
ü ö ä . qv m b z w
Punkte gesamt231213
Buchstabenlage...112642
Fingerwiederholungen...9520
Reihensprünge.93986
Wiederholung unten..216
Auseinander6483
Handeinsatzlänge...8366


Auch nicht uninteressant.

Also, wir sind noch nicht ganz fertig.

> Das Problem ist immer das Umlernen, und insbesondere diejenigen, die das
> Layout entwickeln und perfektionieren sollten, müssen „dran glauben“ und
> die Mühen des Umlernens auf sich nehmen. Dass man davon irgendwann genug
> hat, ist niemandem zu verübeln, es sollte aber nicht zu einer Stagnation
> bei der offensichtlich noch erstrebenswerten Perfektionierung führen.
> Meine Meinung.

Wie wahr das ist. Eine harte Arbeit und eine gut durchdachte und
durchprobierte Tastatur kann man höchstens 1-2mal im Jahr herausbringen,
weil es einem viel Nerven kostet. Ich hänge sehr an der Bro-Tasta

Re: [Neo] Erfahrungen mit (mœsi)-bro

2009-11-27 Diskussionsfäden Pascal Hauck
Am Freitag, 27. November 2009 10:33:55 schrieb Matthias Wächter:
> Da wir derzeit sowieso nicht absolut hohen Wert auf abwechselnde
> Handeinsätze legen

Für mich ist das einer der wesentlichen Punkte bei Neo. Ich merke sehr 
deutlich, dass es mir schwerer fällt, wenn eine Hand zweimal hintereinander 
arbeiten muss – gleiches gilt doch für die in Neo3 zu vermeidenden 
Fingerkollisionen.

Ich habe schon mehrfach betont, dass ich Ulfs Ansatz, verschiedene Belegungen 
zu bepunkten für richtig halte, die Gewichtung allerdings für falsch. Genau 
dies zu verbessern ist die Aufgabe für Neo3.


Gruß,
Pascal


signature.asc
Description: This is a digitally signed message part.


Re: [Neo] Erfahrungen mit (mœsi)-bro

2009-11-27 Diskussionsfäden Matthias Wächter
Hallo Ulf, hallo Liste!

Am 26.11.2009 19:01, schrieb Ulf Bro:
>> Um hier nicht das Bro-Layout insgesamt auszubreiten, gebe ich Euch
>> hier nur mal die Änderungen gegenüber Bro:
> 
>> • X und Y tauschen Platz
>> • P und O tauschen Platz
>> • U und I tauschen Platz
>> • C und A tauschen Platz
>> • Q und Ö tauschen Platz
> 
> Das ist das erste Vernünftige, was ich seit langer Zeit gelesen habe.

Es freut mich, dass dir mein Ansatz gefällt! Bitte verzeih, dass es ein
wenig gedauert hat, aber man muss einem Layout – wohl wie einem guten
Wein – ein wenig Zeit zum Reifen geben, will heißen: Man muss erst ein
wenig damit gearbeitet haben, um eine Aussage treffen zu können.

> Es gehört schon etwas Mut dazu, die Vokalreihenfolge so wie
> vorgeschlagen zu ändern. Die gewohnte Anordnung von 5 Vokalen auf der
> Grundreihe, die von Dvorak eingeführt hat und deren Grundgedanke Neo zum
> Teil beibehalten hat, ist eine so eingebürgerte Gepflogenheit, dass man
> von einer chronifizierten Wahnvorstellung ausgehen muss. Ich selber
> hätte nicht diesen Mut gehabt.

Hätten wir die Rechenpower, die 32! (32 faktorielle) Möglichkeiten ohne
Einschränkungen durchzurechnen, wären wir früher oder später auch über
diese Variante gestolpert.

Ob ich die Vokale optimal angeordnet habe, weiß ich nicht. Was mir noch
einfällt wäre, einen kompletten Finger rechts mit links zu tauschen,
(z.B. den Ringfinger), um Vokale auf beiden Händen zu haben. Da wir
derzeit sowieso nicht absolut hohen Wert auf abwechselnde Handeinsätze
legen, könnte man auch damit spielen, insbesondere aufgrund meiner
Erfahrung mit der Erlernbarkeit.

Das Problem ist immer das Umlernen, und insbesondere diejenigen, die das
Layout entwickeln und perfektionieren sollten, müssen „dran glauben“ und
die Mühen des Umlernens auf sich nehmen. Dass man davon irgendwann genug
hat, ist niemandem zu verübeln, es sollte aber nicht zu einer Stagnation
bei der offensichtlich noch erstrebenswerten Perfektionierung führen.
Meine Meinung.

> Man kann zum Beispiel so argumentieren: Bei Vokalen ist es nicht so
> wichtig, auf welcher Reihe sie liegen wie bei Konsonanten. Daher sind
> (in diesem Fall) die Strafpunkte für die linke Hand nicht ganz so zu
> vergeben wie für die rechte.

Ich denke eher, die Metrik als solche ist als Bewertungsgrundlage nicht
vollauf geeignet. Man müsste wohl einen komplizierteren Handapparat
simulieren, um die „wahren“ Vor- und Nachteile von Finger- und
Handbewegungen, insbesondere Verschiebungen, sichtbar zu machen.

> Dazu kommt, dass du einen Unwillen verspürst gegen "Zeigefinger in
> Spreizlage". […]

Ich denke, es hat damit zu tun, dass der linke Zeigefinger einfach nur
für das (häufige) P und für die seltenen und schlecht erreichbaren
Buchstaben X und Q in die Spreize gehen muss. Das fällt dann einfach
auf, und man denkt sich: könnte man auf die Position des P nicht auch
noch was total Seltenes legen, dann wäre links die Spreize abgeschafft.

Bei Qwertz und letztlich auch auf der rechten Hand bei (mœsi-)Bro ist
die Spreize ja ganz normal, die Finger sind darauf trainiert, aber links
fühlt sich das Spreizen wegen der seltenen Buchstaben eben fast schon
unangenehm an. Etwas übertrieben jetzt.

Zu Qwertz-Zeiten hätte ich es wohl auch als merkwürdig empfunden, die
Positionen von T, G und B als „schlecht“ zu bezeichnen, einfach, weil
man sie so häufig benützt und trainiert hat.

> Ich halte die Vorteile der neuen Vokalanordnung für so wichtig, dass man
> sie beibehalten sollte. Diese neue Tastatur ist vielleicht die beste bis
> jetzt.

Danke, danke!

> y o a , zk g h l f ß
> i u e c pd t n r s j
> ü ö ä . qv m b x w
> Punkte gesamt237812
> Buchstabenlage...115430
> Fingerwiederholungen...9380
> Reihensprünge100564
> Wiederholung unten...64
> Auseinander6029
> Handeinsatzlänge...6345

Sehr gut! Ich nehme die jetzt mal (der Unterschied zu meiner ist nur das
getauschte Z mit X), allerdings mit einer nicht unwesentlichen Änderung:
Ich tausche im Selbstversuch die beiden Ringfinger aus! Bin schon
gespannt, wie sich das macht.

y l a , zk g h o f ß
i r e c pd t n u s j
ü x ä . qv m b ö w

Ich sehe schon einige ungewohnte Übergänge (O–W, L–Ä, B–O), dazu auch
ein paar nette neben einander (L–A, R–E, N–U etc.), aber ich werde es
mal wirken lassen.

In Anlehnung an meine alte »VM«-Neo-Belegung, nenne ich diese Variante
einfach mal »MOX«, da ich hier diese drei Buchstaben in ihrer
Qwertz-Originallage habe. :-)

Im Anhang gibt es für Wagemutige ein NeoVars-File zur Probe.

Tschüss,
– Matthias
; -*- encoding:utf-8 -*-
; NEO-MOX
; (c) 2009 Matthias Wächter


CharProc__MOXt() {
  global
  ; Custom Layout togglen
  isMOX := !(isMOX)
  if (isMOX) {
CharProc__MOX1()
if (zeigeModusBox)
  TrayTip,NEO-MOX-Belegungsvariante,Die Belegungsvariante wurde aktiviert. 
Zum Deaktivieren`, Mod3+F8 druecken.,10,1
  } else {
CharProc__MOX0()
if (zeigeMo

Re: [Neo] Erfahrungen mit (mœsi)-bro

2009-11-26 Diskussionsfäden Pascal Hauck
Am Freitag, 27. November 2009 00:04:33 schrieb Daniel Arnold:
>  ich würde sehr viel von einer festen Neo-2.0-Tastatur-Referenz 
> (also die A-Referenz) am 24. Dezember 2009 halten

Leider wird das nicht möglich sein. Die Diskussionen zur Ebene 4 und zu den 
toten Tasten liegen ein weiteres Mal auf Eis.
Eventuell findet sich jemand, der den Job eines Release Managers übernimmt, die 
noch offenen Baustellen sammelt, einen Zeitplan entwirft etc.

Auch ich habe noch offene Projekte (im Wesentlichen Verbesserungen an 
Skripten), die ich noch fertigzustellen hoffe.


Gruß,
Pascal


signature.asc
Description: This is a digitally signed message part.


Re: [Neo] Erfahrungen mit (mœsi)-bro

2009-11-26 Diskussionsfäden Daniel Arnold
Am Donnerstag 26 November 2009 19:01:36 schrieb Ulf Bro:
> > Um hier nicht das Bro-Layout insgesamt auszubreiten, gebe ich Euch
> > hier nur mal die Änderungen gegenüber Bro:
> >
> > • X und Y tauschen Platz
> > • P und O tauschen Platz
> > • U und I tauschen Platz
> > • C und A tauschen Platz
> > • Q und Ö tauschen Platz
> 
> Das ist das erste Vernünftige, was ich seit langer Zeit gelesen habe.
> Harte Arbeit und Erfahrung bringen mehr als diese ewigen akademischen
> Haarspaltereien.

Natürlich kann man sich bei der einen oder anderen Sache am Kopf kratzen denkt 
sich womöglich "was zur Hölle...", aber ich finde diese Liste produktiv 
(gelegentliche Metadiskussionen halten sich vergleichsweise in Grenzen) - 
trotz, dass es mich auch ein wenig stört, dass Neo2-Final so extrem lange auf 
sich warten lässt.

Nicht alles was man nicht versteht oder nachvollziehen kann oder außerhalb des 
eigenen Interesses liegt muss deswegen noch lange nicht unvernünftig oder 
sinnlos sein. So waren bspw. die Diskussion, welche die heutigen 
Tottastenbelegung begründet hat, vielleicht nicht mein Augenmerk, aber sie 
haben substanziell etwas gebracht oder die Änderungen der Matheebene, welche 
ich persönlich sehr schätze...

Deine Änderungen sind bspw. außerhalb meines derzeitigen persönlichen 
Interesses, aber nichtsdestotrotz finde ich sie sehr beachtenswert und danke 
für die umfangreichen investierten Mühen und deinen weitgedachten Ansatz 
worauf dann für Neo 3 zurückgegriffen werden kann und soll.

Neo-2 hat eine Weiterentwicklung gegenüber QWERTZ (aber auch DVORAK und auch 
NEO-1) erreicht, bei der man einfach mal nen Schnitt machen muss und das Ding 
in die Wildnis entlässt. Und ich bin mir sehr sicher, dass die Erfahrung die 
dann reinkommt deutlich weitergefasst ist als Buchstabenkollisionen.

Weitere Punkte wären daneben:
* Optische Unverwechselbarkeit und gleichzeitige leichte Auffindbarkeit von 
Zeichen auf der Tastatur - gerade für unbedarfte QWERTZ/Y-Nutzer denen man die 
Vorteile anderer Layouts nahebringen will nicht zu vernachlässigen (die auf 
meine länger zurückliegende Anregung zurückgegehende Änderung der Strichtaste 
war so ein Beispiel).
* Tippsicherheit gegen Vertipper; also einfache Erlernbarkeit, gewisse 
Zeichenredundanz an den richtigen Stellen (Ebenenwechsel) und Vermeidung 
schwer unterscheidbarer Tastenereignisse (Leerzeichen...).
* Modularisierung für Vielsprachige aber auch für Faule und Neugierige, die 
langsam umsteigen wollen, also einen Rahmen der bei allen Sprach- und 
sonstigen Varianten gleichbleibt und eine Anpassung an die jeweilige Sprache 
oder Vorliebe. Ich wurde mehrfach danach gefragt ob es ein minimal 
abgewandeltes QWERTZ-Neo gäbe. Der Sinn des Neo-Zeichenvorrats wird von keiner 
mir bekannten Person, die Neo noch nicht kannte infrage gestellt, sondern 
vielmehr sofort von selbst als u nbedingt zu habender Vorteil erkannt, aber 
deswegen sofort QWERTZ aufgeben mögen die wenigsten. Und wer einmal Blut leckt 
und positive Erfahrungen mit seiner neoisierten QWERTZ gesammelt hat, will 
irgendwann das Ganze...

Also Lange Rede kurzer Sinn: Ich finde es sehr gut, dass der Sack für Neo-2 
weitestgehend zu ist und werde mir ein paar Gedanken zu einer Neo-2-QWERTZ/Y 
als Fingerübung auf kommende Modullayouts machen (auch um zu sehen wie gut 
Neo-2 in Module zerlegbar ist), auch wenn das jetzt manche als Frevel ansehen 
werden. *g*

Grüße,
Daniel

P.S.: Ach ja ich würde sehr viel von einer festen Neo-2.0-Tastatur-Referenz 
(also die A-Referenz) am 24. Dezember 2009 halten :-) und nicht auf den Großen 
Tag warten an dem die Treiber, Composedingens usw. fertig sind.



Re: [Neo] Erfahrungen mit (mœsi)-bro

2009-11-26 Diskussionsfäden Pascal Hauck
Am Donnerstag, 26. November 2009 19:01:36 schrieb Ulf Bro:
> Ich hatte mich eigentlich von der Liste abgemelde

Schade, ich hatte gehofft, dass du für Neo3 wesentliche Impulse geben würdest. 
Nach der gewohnt ruhigen Zeit im Herbst wird Neo2 bis März endgültig 
abgeschlossen sein und bereits zuvor die Entwicklung von Neo3 beginnen.


Gruß,
Pascal


signature.asc
Description: This is a digitally signed message part.


Re: [Neo] Erfahrungen mit (mœsi)-bro

2009-11-26 Diskussionsfäden Ulf Bro
> Um hier nicht das Bro-Layout insgesamt auszubreiten, gebe ich Euch
> hier nur mal die Änderungen gegenüber Bro:

> • X und Y tauschen Platz
> • P und O tauschen Platz
> • U und I tauschen Platz
> • C und A tauschen Platz
> • Q und Ö tauschen Platz

Das ist das erste Vernünftige, was ich seit langer Zeit gelesen habe.
Harte Arbeit und Erfahrung bringen mehr als diese ewigen akademischen
Haarspaltereien.

Das ist eine sehr gründliche und sorgfältig dokumentierte Arbeit. 
Ich hatte mich eigentlich von der Liste abgemeldet, aber als ich
dann außer der Liste eine Kopie von dieser Mail bekam, sah ich ein, dass
ich auf diesen Beitrag antworten muss.

Es gehört schon etwas Mut dazu, die Vokalreihenfolge so wie
vorgeschlagen zu ändern. Die gewohnte Anordnung von 5 Vokalen auf der
Grundreihe, die von Dvorak eingeführt hat und deren Grundgedanke Neo zum
Teil beibehalten hat, ist eine so eingebürgerte Gepflogenheit, dass man
von einer chronifizierten Wahnvorstellung ausgehen muss. Ich selber
hätte nicht diesen Mut gehabt.

Schauen wir uns aber jetzt die Ausgabe eines Auswertungsprogramms an:

deutsche Tastatur:
q w e r tz u i o p ü
a s d f gh j k l ö ä
y x c v bn m , . ß
Punkte gesamt387462
Buchstabenlage...223082
Fingerwiederholungen..55290
Reihensprünge.92562
Wiederholung unten...74
Auseinander1595
Handeinsatzlänge..14859

Neo:
x v l c wk h g f q ß
u i a e os n r t d y
ü ö ä p zb m , . j
Punkte gesamt259184
Buchstabenlage...108570
Fingerwiederholungen..38490
Reihensprünge.96966
Wiederholung unten...56
Auseinander6212
Handeinsatzlänge...8890

Bro:
x p c , yk g h l f ß
u i e a od t n r s j
ü q ä . öv m b z w
Punkte gesamt229444
Buchstabenlage...106054
Fingerwiederholungen..13100
Reihensprünge100182
Wiederholung unten..216
Auseinander3696
Handeinsatzlänge...6196

Neue Tastatur:
y o a , xk g h l f ß
i u e c pd t n r s j
ü ö ä . qv m b z w
Punkte gesamt239878
Buchstabenlage...116362
Fingerwiederholungen..10710
Reihensprünge100382
Wiederholung unten..216
Auseinander6012
Handeinsatzlänge...6196

Zur Erinnerung: In meinem Auswerteprogramm werden Strafpunkte für die
Lage außerhalb der besten Plätze vergeben, und zwar folgendermaßen:

  5 3 3 3 4 4 3 3 3 5 7
  1 0 0 0 2 2 0 0 0 1 7
  6 5 5 5 7 7 5 5 5 6

Soll heißen: linker Zeigefinger: 0 Punkte, rechter Ringfinger unten: 5
Punkte usw.

Benutzt man andere Strafpunkte, wie auf dieser Liste reichlich
vorgeschlagen ist, kommt man zu einer anderen Bewertung.

Man kann zum Beispiel so argumentieren: Bei Vokalen ist es nicht so
wichtig, auf welcher Reihe sie liegen wie bei Konsonanten. Daher sind
(in diesem Fall) die Strafpunkte für die linke Hand nicht ganz so zu
vergeben wie für die rechte.

Dazu kommt, dass du einen Unwillen verspürst gegen "Zeigefinger in
Spreizlage". Vermutlich fassen andere Entwickler nicht die
Spreizstellung des Zeigefingers als unbequem auf — wer dafür nur 2
Punkte vergibt, dafür aber 3 Punkte für den Mittelfinger auf der
Oberreihe, der ist mit dir nicht einig. Wenn du die Spreizlage so
schlimm findest, dann musst du im Auswerteprogramm 3 Punkte dafür geben
und 2 für die linke Oberreihe. Und dann sieht die Bewertung vermutlich
anders aus. Ich selber habe mich an die Spreizlage so gewöhnt, weil sie
erst bei Dvorak, später bei meiner eigenen Tastatur so intensiv genutzt
wird. Ich habe also die Strafpunkte unkritisch übernommen.

Mit dieser Tastaturbelegung erreicht man eine Fingerkollisionsrate von
27% von der von Neo und 81% von der von meiner Tastatur. Dafür wertet
mein Programm aber die Buchstabenlage als "etwas schlechter" aus. Dieses
ist allerdings eine sehr subjektive Bewertung, auch wenn sie durch ein
Programm geschieht. Wie du schreibst, kommen andere Bewertungskriterien
hinzu, die man schlecht messen kann.

Dazu kommt die Satzende-Kollisionen, die ich noch nie berücksichtigt
habe. Hier ist deine Beobachtung richtig: die meisten Wörter enden eben
nicht auf x, p, q oder c. Aus diesem Grund muss man meistens nicht Punkt
oder Komma mit dem gleichen Finger tippen wie das Wortende.

Ich halte die Vorteile der neuen Vokalanordnung für so wichtig, dass man
sie beibehalten sollte. Diese neue Tastatur ist vielleicht die beste bis
jetzt.

Ich habe heute noch ein bisschen darauf herumgebastelt:

y o a , wk g h l f q
i u e c pd t n r s x
ü ö ä . ßv m b z j
Punkte gesamt237862
Buchstabenlage...114713
Fingerwiederholungen...9850
Reihensprünge100398
Wiederholung unten..156
Auseinander6067
Handeinsatzlänge..

[Neo] Erfahrungen mit (mœsi)-bro

2009-11-26 Diskussionsfäden Matthias Wächter
Hallo Freunde!

Ich möchte Euch kurz auf dem Laufenden halten, wie ich derzeit so tippe.

Mit seinem Erscheinen im September dieses Jahres schloss ich mich dem
Bro-Layout[1] an. Die Gründe dafür muss ich nicht weiter erläutern: Ich
bin ein Verfechter der Weiterentwicklung wegen der geringen Optimierund
von Neo2 auf die Vermeidung von Fingerkollisionen, und Ulf hat hier
ganze Arbeit geleistet.

Bei mir läuft das Ganze im Rahmen der Neo2-Autohotkey-Implementierung
unter Verwendung der Custom.ahk und war entsprechend schnell
eingerichtet. Nach knapp 2 Wochen des allgemeinen Fingerbruchs im Rahmen
der Umlernphase waren mir ein paar Kollisionen und Positionen dann doch
noch zu hakelig, und obwohl ich meine anschließenden Layout-Änderungen
nicht mathematisch auf ihre Tauglichkeit hin untersucht habe, kommt es
mir dann doch noch einen Tick flüssiger vor.

Gemeint ist die „Verheiratung“ von meiner Neo-VM-Anpassungen mit den
Grundzügen der Bro-Tastatur. Dass mir diese Änderungen entgegen kommen,
kann simpel an deren Tauglichkeit liegen, ich möchte aber auch nicht
ausschließen, dass ich auf die spezielle Anordnung der Vokale auf der
linken Hand schon durch mehr als 1 Jahr Neo-VM „geeicht“ bin.
Herausheben möchte ich aber, dass ich die Änderungen nicht aus
Bequemlichkeit, sondern aus Überzeugung gemacht habe.

Um hier nicht das Bro-Layout insgesamt auszubreiten, gebe ich Euch hier
nur mal die Änderungen gegenüber Bro:

• X und Y tauschen Platz
• P und O tauschen Platz
• U und I tauschen Platz
• C und A tauschen Platz
• Q und Ö tauschen Platz

Ein Nachteil für geübte Bro-Schreiber ist hier schnell zu sehen:
1:1-Buchstabenvertauschungen sind am schwersten den Fingern beizubringen.

Die Vorteile sind für mich folgendermaßen:

1. Alle Vokale (inklusive Y) auf 3 Tasten, keiner muss sich einen Finger
mit einem Konsonanten teilen, daher fallen die Kollisionen PI/IP und
CE/EC weg. Auch möchte man nicht vernachlässigen, wie oft man UX (Linux)
tippt, die Kollision beim kleinen Finger nervte mich von Anfang an. :)

2. Die Vokale sind genau so angeordnet wie bei Neo-VM: Alle I-ähnlichen
Laute am kleinen Finger (Y, I, Ü), daneben O, U und Ö, am stärksten
Mittelfinger dann A, E und Ä.

3. Mit dem O auf dem Zeigefinger wurde ich schon zu Neo-Pur-Zeiten nicht
warm, auch wenn damals noch die Kollisionen mit C, W, Z, P und letztlich
auch E eine größere Rolle spielten. über dem U kann es wenig Schaden
anrichten, ist aber bei englischen Texten („YOU“) nicht so angenehm.
Damit kann ich noch leben.

4. Das Ö an der ungünstigsten Stelle hat mich gestört – vermutlich geht
es jedem stolzen Österreicher so … ;)

5. Die Kollisionen A und E kommen manchmal, aber im Endeffekt selten und
vor allem unmerkbar vor. Vielleicht ist das auch ein Schlüsselelement
jeder Belegung: Hast du dich mal daran gewöhnt, kommt es auf diese
Nuissancen garnicht mehr an.

6. Die wichtigen Vokale A und O auf der oberen Reihe zu haben, macht mir
keine Sorgen. Ich denke auch: Dadurch, dass Vokale im Gegensatz zu
Konsonanten quasi nur in Zusammenhang mit einer begrenzten Anzahl
möglicher Zwielaute und an seltenen Silbengrenzen aneinander gereiht
werden, muss man nur auf die Kollisionsfreiheit von AU, EU, ÄU, EI, AI
und OI achten; ansonsten kommt immer mindestens ein Konsonant zwischen
die Vokale, was den Fingern genügend Zeit zum bequemen Positionieren –
auch auf die Oberreihe – lässt. Davon abgesehen halte ich die nunmehrige
Position des A am langen Mittelfinger oben für die dem E gleichwertig,
auch das O ist nicht wirklich schlecht zu erreichen, aber vielleicht für
einen eingefleischten Qwertz- oder auch Neo-Tipper ungewohnt prominent.

7. An die Positionen von Punkt und Beistrich, insbesondere durch den
gemeinsamen Finger, werde ich mich wohl in 10 Jahren nicht gewöhnen
können, aber ich erkenne den Nutzen. Es scheint auch durch meine
Umstellungen nicht zu wesentlich mehr Kollisionen am Wort-/Satzende zu
kommen: C und P sind keine häufigeren Wort-Endbuchstaben als A und O,
eher im Gegenteil. Im Englischen ist es wohl auch besser, dass das Y
nicht mehr mit dem Punkt kollidiert (dafür tut’s jetzt das X). Weiters
kann man außerhalb des reinen Text-Tippens neue Kollisionen erkennen:
».com« kollidiert jetzt von Punkt zu C (dafür tut’s ».at« nicht mehr ;)
und auch ».org« ist jetzt befreit).

8. Das Q ist an seiner neuen Position sehr gut aufgehoben, wie ich
finde: Der Zeigefinger muss sich nun sehr selten auf diese ungünstige
Position spreizen, dass es jedes Mal beim Tippen auffällt. Leider trifft
das bis zu einem gewissen Grad auch auf das P zu, aber daran gewöhne ich
mich noch. Die rechte Hand kann sich solchen Luxus nicht leisten – hier
sind wichtige Buchstaben wie K, D und V in der Spreiz-Position.

9. Allgemein noch zu meiner Erfahrung mit dem Bro-Layout: W und Z
verwechsle ich regelmäßig, auch R und L sind heiße Kandidaten (das L ist
ja fast an seiner Qwertz-Position). Auch führt die Analogie zwischen
hartem und weichem Laut als zwei Positionen mit dem Zeigefinger in d