Re: [Neo] Wie geht es jetzt weiter? Vorschlag

2009-12-16 Diskussionsfäden Florian Janßen
Ulf Bro schrieb:
> Wie geht es jetzt weiter?
> Meine Vorschläge:

Das sind IMHO alles gute Ansätze um zu einer guten Belegung zu kommen,
allerdings werden dabei ein paar Voraussetzungen übersprungen.

Das (automatisierte) Suchen und Optimieren kann erst beginnen, wenn wir
uns auf die Startbedingungen und Ziele geeinigt haben.

Mir fällt da spontan ein:
- Kompatibel zu QWERTZ-Tastaturen?
- Optimierung auf QWERTZ-Tastaturen?  (Hat Einfluss z.B. auf
Lage-Strafpunkte)
- Welche Tasten stehen den Buchstaben zur Verfügung (Zahlenreihe?)
- Gewichtung der einzelnen Bewertungskriterien (Lage, Kollisionen,
Handwechsel, usw ...
- ...

Gruß Florian



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Re: [Neo] Wie geht es jetzt weiter? Vorschlag zur Textanalyse

2009-12-16 Diskussionsfäden Pascal Hauck
Am Mittwoch, 16. Dezember 2009 10:36:36 schrieb Wolf-Heider Rein:
>  Manche Menschen […] verwenden dieses Wort keinmal im Jahr, und manche
>  verwenden es stündlich.

Das ist richtig, aber in jedem Corpus werden gängige Wörter deutlich häufiger 
auftreten als speziellere. Darum ist die Frage, ob ein Wort (hier: Material) 
tatsächlich einen verfälschenden Einfluss hat.
Letztlich untersuchen wir nie ganze Wörter, sondern nur Bi- oder Trigramme. 
Alle Bigramme in Material sind üblich (z.B. „te“– war halt nicht Material 
schreibt, der verwendet dafür Termin, Ärzte, Liter, …

Aus diesem Grund glaube ich, dass das aufwändige Löschen nicht häufiger Wörter 
keinen Gewinn brächte.


Gruß,
Pascal


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Re: [Neo] Wie geht es jetzt weiter? Vorschlag zur Textanalyse

2009-12-16 Diskussionsfäden Wolf-Heider Rein

Am 16.12.2009 um 01:03 schrieb Pascal Hauck:

> Am Mittwoch, 16. Dezember 2009 00:12:28 schrieb Karl Köckemann:
>> Dort gibt es zwar eine umfangreiche Liste mit den häufigsten Wörtern,
>> aber leider nicht mit absoluten oder relativen Häufigkeitswerten,
>> sondern nur mit Angaben zu Häufigkeitsklassen.
> 
> Das ist bei der Leipziger Wortliste ebenso. Ich habe für meine Statistik 
> damals die relative Häufigkeit nach dem Zipfschen Gesetz versucht zu 
> rekonstruieren, wobei das insbesondere für die häufigsten Buchstaben nur 
> eingeschränkt funktioniert. Dennoch sind die Ergebnisse nicht abwegig.
> 
> Heißt: vielleicht könnte man ähnliches mit dieser Quelle versuchen, auch wenn 
> klar ist, dass eine direkte Angabe der relativen Häufigkeit sinnvoller, 
> besser 
> und einfacher ist.

Um mich über Häufigkeiten zu informieren habe ich früher mit dem Leipziger 
Korpus gearbeitet. Neuerdings verwende ich den Mannheimer Korpus, der ebenfalls 
Häufigkeitsklassen angibt. 

Eine Häufigkeitsklasse gibt die Häufigkeit an mit der Toleranz von fünfzig 
Prozent. Diese Genauigkeit reicht für Sprachstatistiken völlig aus. Ein 
Beispiel: Das Wort "Material" kommt in einem sehr großen Korpus unter 1 Mio. 
Wörtern 80 mal vor. Diese Angabe bezieht sich aber nur auf diesen Korpus. 
Manche Menschen, die im Jahr 1 Mio. Wörter schreiben (also rund 5000 Wörter am 
Arbeitstag), verwenden dieses Wort keinmal im Jahr, und manche verwenden es 
stündlich.  Mit der Angabe 80 je 1 Mio. lässt sich deshalb wenig anfangen. 

Nach meiner Erfahrung genügt es, bei der Buchstabenstatistik für eine 
Tastenbelegung einen reduzierten Korpus zu verwenden, der nur einige tausend 
allgemeine Wörter verwendet, die in jedem üblichen Text vorkommen, weil sie zur 
Satzstruktur gehören und im Übrigen nur wenig Information enthalten.

Aus meiner Sicht lohnt sich die Frage, ob man zuerst eine linguistische Auswahl 
macht, bevor man mit einer statistischen Auswertung beginnt.
Mit adventlichen Grüßen
Wolf-Heider Rein





Re: [Neo] Wie geht es jetzt weiter? Vorschlag

2009-12-16 Diskussionsfäden Nora Geißler
Karl Köckemann schrieb:
>> Soll der Daumen bei Neo3 besser einbezogen werden (d. h.
>> Grundposition eine Reihe höher, Leertaste abnehmen und normale
>> Tastenkappe aufsetzen)?

Pascal Hauck schrieb:
> Mir gefällt er dagegen nicht. Insbesondere Shift ist in dieser 
> Handstellung vollkommen unerreichbar. Aus der momentanen Ruhelage 2 
> Reihen nach oben in die Ziffernreihe zu wandern ist aufwändig, jedoch
> sieht man die zu erreichende Taste. Von einer tiefer liegenden Reihe
> sieht man nichts, was bei wenigen Tasten mit seltenen Buchstaben
> nicht sonderlich störend ist. Wenn die Hand allerdings die Sicht auf
> fast die gesamte Tastatur versperrt, ist dies definitiv keine gute
> Idee – selbst dann nicht, wenn man gewöhnlich blind schreibt.

Ich bin auch dagegen! Wenn wir das Projekt Neo-Hardware zu einem
vernünftigen Ergebnis bringen, dann gerne mit mehr Einsatz für die
Daumen. Auf einer Standard-qwertz-Tastatur orientiere ich mich jedoch
stark an den fühlbaren Markierungen auf f und j, das würde dann wegfallen.

Aber ich würde den Daumen gerne für M4 einsetzen, und symmetrisch zu M4R
noch M4L auf Alt legen. Schade, dass so viele sich damit nicht
anfreunden können – für meine kleinen Finger wäre es angenehmer! Und
ich gerate schnell durcheinander, wenn ich abwechselnd M3L und M4L
brauche, während ich M3R und M4R problemlos auseinander sortieren kann.

Nora



Re: [Neo] Wie geht es jetzt weiter? Vorschlag

2009-12-15 Diskussionsfäden Karl Köckemann
Am Wed, 16 Dec 2009 01:03:37 +0100
schrieb Pascal Hauck :

> Am Mittwoch, 16. Dezember 2009 00:12:28 schrieb Karl Köckemann:
> > Dort gibt es zwar eine umfangreiche Liste mit den häufigsten
> > Wörtern, aber leider nicht mit absoluten oder relativen
> > Häufigkeitswerten, sondern nur mit Angaben zu Häufigkeitsklassen.
> 
> Das ist bei der Leipziger Wortliste ebenso. Ich habe für meine
> Statistik damals die relative Häufigkeit nach dem Zipfschen Gesetz
> versucht zu rekonstruieren, wobei das insbesondere für die häufigsten
> Buchstaben nur eingeschränkt funktioniert. Dennoch sind die
> Ergebnisse nicht abwegig.
> 
> Heißt: vielleicht könnte man ähnliches mit dieser Quelle versuchen,
> auch wenn klar ist, dass eine direkte Angabe der relativen Häufigkeit
> sinnvoller, besser und einfacher ist.

Hier der Verweis zur Downloadseite der Wortliste des IDS:
http://www.ids-mannheim.de/kl/projekte/methoden/derewo.html

Wenn man die Leipziger Textkorpora herunterlädt und entpackt, ist zu
jedem Korpus eine vollständige Wortliste (words.txt) mit absoluten
Häufigkeiten enthalten.
http://corpora.informatik.uni-leipzig.de/resources/flatfiles
(Dateinamen mit de am Anfang sind deutschsprachige Textkorpora, die
Zahl dahinter steht für die Anzahl der darin enthaltenen Sätze.)

Mit netten Grüßen
Karl





Re: [Neo] Wie geht es jetzt weiter? Vorschlag

2009-12-15 Diskussionsfäden Pascal Hauck
Am Dienstag, 15. Dezember 2009 16:28:32 schrieb Ulf Bro:
> Ich halte die Werkzeuge, die jetzt vorhanden sind für genau die 
> richtigen.

Die Ansätze sind auf jeden Fall richtig – insbesondere die Versuche zur 
automatischen Optimierung.
Sowohl die Entwicklungsprogramme als auch die von ihnen vorgeschlagenen 
Tastaturen werden sich im Rahmen von Neo3 parallel weiterentwickeln, denn nur, 
wenn klar wird, warum bestimmte Tastaturen nicht gefallen, können die richtige 
Kriterien und Gewichtungen ermittelt werden, die eine – in unseren Augen – 
optimale Tastatur ergeben.

Im Grunde beschreibst du genau das:
> mir gefiel eben der Gedanke nicht, dass das „C“ ganz oben links sein sollte.
> Bei einer anderen gefiel mir etwas anderes nicht.


> Was machen wir dann mit ihnen? Wir schauen sie uns an und werfen uns mit all
> unserer Erfahrung wie die Geier darüber.

Das trifft es ziemlich genau und macht die mir wichtige menschliche Komponente 
einer optimalen Tastatur aus.


> Man möge also ab hier sinnvolle Wünsche äußern.

Gern.
• Die Buchstaben x, c, v auf der linken Hand, nah beieinander, nach 
Möglichkeit in einer Reihe und – falls möglich – in der unteren Reihe. Für 
eine ergonomische Tastatur (im Sinne einer guten Schnittstelle zwischen Mensch 
und Maschine) ist auch dies essentiell. Es mag zukünftig allgemeinere 
Möglichkeiten geben; wir benötigen aber eine Tastatur, die schon heute optimal 
ist – wer weiß, ob wir übermorgen noch Tastaturen verwenden?
• Buchstabenkombinationen, die besonders häufig als Bigramm auftreten, sollten 
auf gleichen Fingern der beiden Hände liegen (bei Neo2 sind das »en« und »ch«)
• Schön (nicht zwingend) ist die Lage der Umlaute bei den jeweiligen 
Stammlauten (a unter/über a, …)


Gruß,
Pascal


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Re: [Neo] Wie geht es jetzt weiter? Vorschlag

2009-12-15 Diskussionsfäden Pascal Hauck
Am Mittwoch, 16. Dezember 2009 00:58:43 schrieb Sebastian Werk:
> > Soll der Daumen bei Neo3 besser einbezogen werden (d. h. Grundposition
> > eine Reihe höher, Leertaste abnehmen und normale Tastenkappe aufsetzen)?
> 
> Das ist ja mal ein radikaler Vorschlag (habe eine Weile nicht mehr
> mitgelesen), der mir außerordentlich gut gefällt… (:

Mir gefällt er dagegen nicht. Insbesondere Shift ist in dieser Handstellung 
vollkommen unerreichbar. Aus der momentanen Ruhelage 2 Reihen nach oben in die 
Ziffernreihe zu wandern ist aufwändig, jedoch sieht man die zu erreichende 
Taste.
Von einer tiefer liegenden Reihe sieht man nichts, was bei wenigen Tasten mit 
seltenen Buchstaben nicht sonderlich störend ist. Wenn die Hand allerdings die 
Sicht auf fast die gesamte Tastatur versperrt, ist dies definitiv keine gute 
Idee – selbst dann nicht, wenn man gewöhnlich blind schreibt.


Gruß,
Pascal


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Re: [Neo] Wie geht es jetzt weiter? Vorschlag

2009-12-15 Diskussionsfäden Pascal Hauck
Am Mittwoch, 16. Dezember 2009 00:12:28 schrieb Karl Köckemann:
> Dort gibt es zwar eine umfangreiche Liste mit den häufigsten Wörtern,
> aber leider nicht mit absoluten oder relativen Häufigkeitswerten,
> sondern nur mit Angaben zu Häufigkeitsklassen.

Das ist bei der Leipziger Wortliste ebenso. Ich habe für meine Statistik 
damals die relative Häufigkeit nach dem Zipfschen Gesetz versucht zu 
rekonstruieren, wobei das insbesondere für die häufigsten Buchstaben nur 
eingeschränkt funktioniert. Dennoch sind die Ergebnisse nicht abwegig.

Heißt: vielleicht könnte man ähnliches mit dieser Quelle versuchen, auch wenn 
klar ist, dass eine direkte Angabe der relativen Häufigkeit sinnvoller, besser 
und einfacher ist.


Gruß,
Pascal


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Re: [Neo] Wie geht es jetzt weiter? Vorschlag

2009-12-15 Diskussionsfäden Sebastian Werk
Moin,

> Mir ist zu unklar, wie die Optimierungsprogramme vorgehen, die
> Belegungsvorschläge liefern. Was genau sind die Kriterien, die sie zu
> genau den richtigen Werkzeugen machen?
> Wurden genug Optimierungsmodelle bei der Wahl des Werkzeugs
> berücksichtigt?
Soweit ich das sehe, sind momentan mehrere Ansätze vorhanden. Die zu
wählende Optimierungsmethode ist erstmal zweitrangig, wichtiger ist,
dass eine Einigung über das Bewertungsschema erfolgt. Erst dann können
die Optimierungstools gewählt werden, denn wenn beispielsweise
nicht-gemischt-ganzzahlig-lineare Funktionen einbezogen werden, wäre das
MILP-Modell schon mal raus.
Wie gesagt, zuerst muss eine Einigung her, was alles bei der Erstellung
von Neo3 berücksichtigt werden soll, dann muss man mal schauen, welche
Werkzeuge sinnvoll sind.

> Soll der Daumen bei Neo3 besser einbezogen werden (d. h. Grundposition
> eine Reihe höher, Leertaste abnehmen und normale Tastenkappe aufsetzen)?
Das ist ja mal ein radikaler Vorschlag (habe eine Weile nicht mehr
mitgelesen), der mir außerordentlich gut gefällt… (:

Gute Nacht

Sepp (:



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Re: [Neo] Wie geht es jetzt weiter? Vorschlag

2009-12-15 Diskussionsfäden Karl Köckemann
Am Tue, 15 Dec 2009 16:28:32 +0100
schrieb Ulf Bro :

> Mit dem Textkorpus scheinen sich jetzt alle anfreunden zu können.

Sofern der Leipziger Textkorpus mit 3 Millionen Sätzen damit gemeint
ist, ein paar Mängel weist er auf, von denen ich einzelne zu beheben
versuche, z. B. manche Wörter der Neuen Rechtschreibung anpassen.
Nach den Angaben zu dem Textkorpus (Datei meta.txt) gehe ich davon aus,
dass der Korpus durchaus als Grundlage herhalten kann:
build date: 20060512
content encoding:   iso-8859-1
percentage of
text coverage by the most frequent 100 000 word forms:  92.61

Beim IDS Mannheim habe ich leider nichts Vergleichbares zum kostenlosen
Herunterladen finden gefunden.
Dort gibt es zwar eine umfangreiche Liste mit den häufigsten Wörtern,
aber leider nicht mit absoluten oder relativen Häufigkeitswerten,
sondern nur mit Angaben zu Häufigkeitsklassen.

> Ich halte die Werkzeuge, die jetzt vorhanden sind für genau die
> richtigen.

Mir ist zu unklar, wie die Optimierungsprogramme vorgehen, die
Belegungsvorschläge liefern. Was genau sind die Kriterien, die sie zu
genau den richtigen Werkzeugen machen?
Wurden genug Optimierungsmodelle bei der Wahl des Werkzeugs
berücksichtigt?
Wäre es machbar, ein Modell umzusetzen, nach dem alle Zeichen als
sozusagen sich einander magnetisch anziehend (für Handwechsel
als abstoßend) betrachtet werden?
Beispiel:
http://www.almaden.ibm.com/u/zhai/papers/Softkeyboard/UISTCamera.pdf

Darauf aufbauend ein feines Modell, für das freie Quelltexte vorliegen,
die - sofern ich es richtig auffasse - "nur noch" auf Zweihandbedienung
erweitert werden bräuchten:
http://www.public.iastate.edu/~crb002/ie574final.pdf

Die dazu erforderliche Häufigkeitsmatrix bräuchte pro Textkorpus nur
einmal bestimmt Quelltext liegt vor), könnte jedoch vom
Optimierprogramm recht schnell durchlaufen werden.

> Jetzt kann die Belegung kurzfristig in eine Alphaversion zum
> allgemeinen Herumprobieren und Kritisieren freigegeben werden.

Mir erscheint es für einen solchen Schritt reichlich früh, da etliche
durchaus sinnvolle Fragen ungeklärt sind.
Die Verringerung der Anzahl der belegten Tasten erscheint mir
erforderlich.
Sollen eigene Tasten für äöüß bleiben oder diese Buchstaben mittels
besser platzierter Toter Tasten erzeugt werden?
(Vielleicht kann das leichter entschieden werden, wenn eine Belegung
ohne äöüß-Tasten erprobt wird.)
Soll wegen der ungleichen Kleinfingertastenerreichbarkeit die
Grundposition der Hände um eine Taste weiter nach rechts liegen?
Oder nur die rechte Hand, d. h. 3 Tasten zwischen den Zeigefingern
statt )?
Soll der Daumen bei Neo3 besser einbezogen werden (d. h. Grundposition
eine Reihe höher, Leertaste abnehmen und normale Tastenkappe aufsetzen)?

Vielleicht sollte die eine oder andere Frage vor dem Belegen der
Tastatur überdacht werden, da deren Klärung sich auf die
Optimierungsvoraussetzungen auswirken kann.

Mit netten Grüßen
Karl





Re: [Neo] Wie geht es jetzt weiter? Vorschlag

2009-12-15 Diskussionsfäden Sebastian Werk
Moin,

> 4. Sein Algorithmus ergibt pro Durchlauf EINE Tastaturbelegung. Diese kann 
> noch Gegenstand kleinerer Mutationen werden  (typisch x und ß auf dem rechten 
> Kleinfinger tauschen, was die gleiche Punktzahl ergibt). Man darf vielleicht 
> um eine Erweiterung des Entwicklungsprogramms bitten, dass immer eine Serie 
> gleichwertiger Belegungen vorgelegt werden.
An dieser Stelle wäre es meiner Meinung nach recht wichtig, dass
gleichwertige Tasten vermieden werden. Gerade der Mittel- und Ringfinger
sind prädestiniert dafür. Ich weiß nicht, wie im Detail die Bewertung
aussieht, aber wenn diese beiden Spalten beispielsweise beliebig
vertauscht werden dürften, würde sich die Anzahl gleichwertiger
Tastaturen signifikant erhöhen.

> 5. Wenn ihr einmal da sitzt und versucht mit einer neuen Tastaturbelegung zu 
> tippen, dann entstehen viele Fragen: (a) benutze ich alle Finger gleich viel? 
> (b) tippe ich mit der rechten Hand immer in der Mitte und mit der linken 
> immer oben? So Fragen bitte jetzt sofort stellen – die können mit in das 
> Entwicklungsprogramm einprogrammiert werden. Wenn das Entwicklungsprogramm 
> eine Tastaturbelegung ausspuckt, soll es bitte gleich die Fingerstatistik mit 
> ausgeben: Links 4 - 3 - 2 - 1 Rechts 1 - 2 - 3 - 4. Dann können wir sehen, ob 
> bei einer Tastaturbelegung die Hände harmonisch belastet werden. Dazu wünsche 
> ich mir eine Handstatistik - wieviele Zeichen auf rechte Hand und wie viele 
> auf linke. Und die Gruppenstatistik hätte ich auch gerne – wie viele Zeichen 
> linke Hand oben, linke Hand Mitte, linke Hand unten usw. Und oben gesamt 
> (rechts plus links) und mitte und unten gesamt.
> 6. Da der Verdacht besteht, dass das Publikum nicht sehr schief belastete 
> Tastaturen wollen, kann man gleich das Entwicklungsprogramm umschreiben, 
> sodass es Strafpunkte für „übermäßige Schiefheit“ gibt – was auch immer 
> darunter zu verstehen ist. Eine Handschiefe > 1,15 (rechts Anschläge geteilt 
> mit links Anschläge) soll bestraft werden (man kann ja ab 1,00 milde Punkte 
> vergeben). Die Belastung der Finger sollte
> 9 - 14 -14 -14 -14 -14 -14 -9 % sein (jaja 100% insgesamt eben) oder
> 8 - 12 - 16 -14   -   14 - 16 -12 - 8 % sein aber nicht  10 - 25 - 8 - 8 oder 
> so, richtig?
All diese Aspekte sollten unbedingt in den Evaluator aufgenommen werden.
Dann ist nur noch die Frage der Gewichtung zu klären…

> 7. Dann haben wir ein Entwicklungsprogramm, das einen ganzen Haufen von 
> Tastaturbelegungen ausgibt, die allesamt eine harmonische Finger - und Hand- 
> und Reihenverteilung haben, alle säuberlich dokumentiert. Was machen wir dann 
> mit ihnen? Wir schauen sie uns an und werfen uns mit all unserer Erfahrung 
> wie die Geier darüber. Ich habe selber welche gemacht und mir gefiel eben der 
> Gedanke nicht, dass das „C“ ganz oben links sein sollte. Bei einer anderen 
> gefiel mir etwas anderes nicht.
> 8. Wenn wir dann fertig sind, dann haben wir 10 Kandidaten und dann reden wir 
> nochmal.

Ich weiß nicht, wie hoch die Rechenzeiten für einen Evaluationsvorgang
sind, wenn sie aber hinreichend niedrig liegen (maximal eine Sekunde je
Tastaturlayout), ist die schon angesprochene Idee einer
Brute-Force-Attacke vielleicht wirklich ganz reizvoll. Ein Ansatz dafür
wäre, mit den häufigsten Buchstaben anzufangen und alle anderen
Buchstaben zunächst nicht zu betrachten. Angesichts dessen, dass auf die
häufigsten vier Buchstaben schon über vierzig Prozent ausmachen und die
häufigsten acht zwei Drittel stehen die Chancen nicht schlecht, dass der
Lösungsraum durch diese Vorgehensweise schnell so stark eingegrenzt
werden kann, dass quasi eine vollständige Enumeration möglich wird.

Viele Grüße

Sepp (:



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[Neo] Wie geht es jetzt weiter? Vorschlag

2009-12-15 Diskussionsfäden Ulf Bro
Zur Lage der Dinge:

1. Es wurde bemängelt, dass keine allgemein akzeptable Grundlage für die 
Bewertung von Tastaturen vorhanden war. Mit dem Textkorpus scheinen sich 
jetzt alle anfreunden zu können.

2. Es war ein Mangel, dass man nur durch Herumprobieren Tastaturen erzeugen 
konnte. Mit der Arbeit von Andreas ist ein Werkzeug geschaffen worden, das 
schnell gute Lösungen findet.

Wie geht es jetzt weiter?

Meine Vorschläge:

1. Nochmal die Anerkennung aussprechen für die Leistungen, die erbracht 
wurden. Ich halte die Werkzeuge, die jetzt vorhanden sind für genau die 
richtigen. Jetzt kann die Belegung kurzfristig in eine Alphaversion zum 
allgemeinen Herumprobieren und Kritisieren freigegeben werden. Man möchte 
vielleicht zunächst 10 Kandidaten in die engere Wahl ziehen.

2. Wenn Andreas jetzt konkrete Lösungen auf den Tisch legt, sind wir in der 
Pflicht zu sagen, ob das, was er bringt, was taugt oder nicht. Meine Meinung 
habe ich bereits gesagt – jetzt nochmal ganz deutlich: Andreas macht es 
richtig und die Tastaturbelegungen, die er von sich gibt, sind gut. Sie sehen 
zwar sehr seltsam aus, und sind so ganz anders als man unmittelbar meinen 
sollte, ja man weigert sich zu glauben, dass die neue deutsche Tastatur so 
aussehen soll. Ich habe aber bereits in meiner anderen Mail geäußert, dass 
ich sicher bin, dass das so richtig ist.

3. Da Andreas in der Lage ist, bis morgen früh hunderte von Tastaturbelegungen 
auszuspucken, leuchtet es ein, dass es noch einen Spielraum für Wünsche gibt. 
Man möge also ab hier sinnvolle Wünsche äußern.

4. Sein Algorithmus ergibt pro Durchlauf EINE Tastaturbelegung. Diese kann 
noch Gegenstand kleinerer Mutationen werden  (typisch x und ß auf dem rechten 
Kleinfinger tauschen, was die gleiche Punktzahl ergibt). Man darf vielleicht 
um eine Erweiterung des Entwicklungsprogramms bitten, dass immer eine Serie 
gleichwertiger Belegungen vorgelegt werden.

5. Wenn ihr einmal da sitzt und versucht mit einer neuen Tastaturbelegung zu 
tippen, dann entstehen viele Fragen: (a) benutze ich alle Finger gleich viel? 
(b) tippe ich mit der rechten Hand immer in der Mitte und mit der linken 
immer oben? So Fragen bitte jetzt sofort stellen – die können mit in das 
Entwicklungsprogramm einprogrammiert werden. Wenn das Entwicklungsprogramm 
eine Tastaturbelegung ausspuckt, soll es bitte gleich die Fingerstatistik mit 
ausgeben: Links 4 - 3 - 2 - 1 Rechts 1 - 2 - 3 - 4. Dann können wir sehen, ob 
bei einer Tastaturbelegung die Hände harmonisch belastet werden. Dazu wünsche 
ich mir eine Handstatistik - wieviele Zeichen auf rechte Hand und wie viele 
auf linke. Und die Gruppenstatistik hätte ich auch gerne – wie viele Zeichen 
linke Hand oben, linke Hand Mitte, linke Hand unten usw. Und oben gesamt 
(rechts plus links) und mitte und unten gesamt.

6. Da der Verdacht besteht, dass das Publikum nicht sehr schief belastete 
Tastaturen wollen, kann man gleich das Entwicklungsprogramm umschreiben, 
sodass es Strafpunkte für „übermäßige Schiefheit“ gibt – was auch immer 
darunter zu verstehen ist. Eine Handschiefe > 1,15 (rechts Anschläge geteilt 
mit links Anschläge) soll bestraft werden (man kann ja ab 1,00 milde Punkte 
vergeben). Die Belastung der Finger sollte
9 - 14 -14 -14 -14 -14 -14 -9 % sein (jaja 100% insgesamt eben) oder
8 - 12 - 16 -14   -   14 - 16 -12 - 8 % sein aber nicht  10 - 25 - 8 - 8 oder 
so, richtig?

7. Dann haben wir ein Entwicklungsprogramm, das einen ganzen Haufen von 
Tastaturbelegungen ausgibt, die allesamt eine harmonische Finger - und Hand- 
und Reihenverteilung haben, alle säuberlich dokumentiert. Was machen wir dann 
mit ihnen? Wir schauen sie uns an und werfen uns mit all unserer Erfahrung 
wie die Geier darüber. Ich habe selber welche gemacht und mir gefiel eben der 
Gedanke nicht, dass das „C“ ganz oben links sein sollte. Bei einer anderen 
gefiel mir etwas anderes nicht.

8. Wenn wir dann fertig sind, dann haben wir 10 Kandidaten und dann reden wir 
nochmal.

Dann werden wir am Ende von deutscher Gründlichkeit sprechen können.

Ist nur so ein Vorschlag…

Ulf