Moin,

Am Mi., 19. Dez. 2018 um 17:38 Uhr schrieb Michael Reichert
<osm...@michreichert.de>:

> Am 19.12.18 um 13:30 schrieb Christoph Hormann:
> > Ich muss sagen, dass ich ziemlich enttäuscht davon bin, dass mein
> > zweimaliger Hinweis hier (in Antwort auf Nakaner vom 23.11. und in
> > Antwort auf Tigerfell vom 27.11.) hinsichtlich der Nachvollziehbarkeit
> > und Klarheit der Regeln insbesondere für neue Mapper kein Gehör fand.
> >
> > Unabhängig vom Abstimmungs-Ergebnis wird da so kein Community-Konsens
> > draus, wenn selbst so offensichtliche und begründete Vorschläge mit
> > keinerlei Potential für inhaltliche Konflikte keine Berücksichtigung
> > finden.
> >
> > Und wenn dann Frederiks Einwände in der Abstimmung, die zum Teil in eine
> > ganz ähnliche Richtung gehen, damit entgegnet werden, dass man sie doch
> > früher hätte einbringen sollen (Duh! Siehe oben) dann deutet das für
> > mich ein bisschen darauf hin, dass hier manche mehr die homogenen
> > Ansichten einer kleinen Gruppe in die Welt exportieren wollen, als zu
> > einem breiten Konsens zu kommen, den alle verstehen und den die
> > allermeisten unterstützen können.
>
> Ich selbst finde die Regeln in ihrer derzeit zur Abstimmung stehenden
> Form ebenfalls schlecht geschrieben und habe nur zähneknirschend
> zugestimmt. Die Kritik ist aber berechtigt.
>
> Kritik mit "das hättest du auch früher sagen können" zu entgegnen, finde
> ich nicht gut. Stattdessen sollte man die Abstimmung abbrechen und
> zurück in die Entwurfsphase gehen.
>

Es wird immer so sein, dass es Punkte gibt, die einem persönlich nicht
gefallen oder die man gern anders hätte. Ein Abstimmungsprozess ist
durch das Gesamtpaket, das zur Abstimmung steht, auch immer eine
Abstraktion von der eigenen Auffassung. Genau aus diesem Grund ist es
auch immer einfach, über Politik zu schimpfen. Hier erleben wir am
eigenen Leib, wie schwierig es ist, Kompromisse zu finden, die eine
möglichst breite Zustimmung erfahren.

> Wenn das Proposal durchfällt (74 Prozent Mehrheit sind nominell
> erforderlich, aber bei 39 abgegebenen Stimmen ist die Abstimmung IMHO
> nicht repräsentativ), werde ich ihm nicht nachweinen, sondern einen
> zweiten, durchdachteren und besser begründeten Versuch starten.
>
Ich war eher positiv überrascht, dass überhaupt "so viele" eine Stimme
abgegeben haben. Einen Überblick, was sonst so übliche
Teilnehmerzahlen sind, habe ich aber nicht. Die
"Repräsentativitätskeule" wird ohnehin immer von Gegnern eines
proposals gezückt werden. Wir haben eben keine guten Mechanismen zur
quantitativen Meinungsforschung. Das Argument der
"Nichtrepräsentativität" funktioniert also faktisch immer. Als
qualitativ nutzbares Meinungsbild taugt die Abstimmung zumindest im
Ansatz.

Es ist in der Regel immer zu wenig Zeit für ein perfektes Proposal.
Entweder man stimmt zeitnah ab oder es verläuft sich im Sande, bis
eine neue Diskussion los brandet, weil alle mit dem Istzustand
unzufrieden sind. Das Proposal ist ein WEg weg vom Istzustand.

Das unser Meinungsfindungsverfahren mit ihren Abstimmungsprozessen
nicht besonders gut sind, ist bekannt. Wir haben leider bisher nichts
besseres. Ich fände es toll, wenn man ein Verfahren hätten, bei dem
Beispielsweise alle, die in einem bestimmten Zeitraum ein relevantes
Objekt bearbeiten oder erstellen (z.B. Polygon) zur Abstimmung
aufgefordert würden. Dann hätte man zumindest von denen, die damit
arbeiten, ein repräsentatives Meinungsbild. Dann könnte man die
Gesamtstimmungslage zu einem Proposal besser einfangen.

> @Tigerfell Denk mal bitte darüber nach, ob du das hier so wirklich
> durchziehen möchtest oder du nicht auch einen Abbruch für sinnvoll
> erachtest.
>
Das Ergebnis wird nicht repräsentativer, wenn wir nochmal darüber
abstimmen. Ob das überhaupt gelingt, weil bei Formulierungsänderungen
ggf. auch neu diskutiert werden muss, ist für mich ohnehin fraglich.

Falk

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