Frederik Ramm wrote:
> Hallo,
> 
>>>> Entweder es läuft einheitlich ab, oder es kommt nichts gescheites raus.
>>> Das ist eine Einstellung, die vielleicht beim Militaer richtig ist,
>>> aber nicht bei uns
>> Ich sehe keinen Vorteil darin, gleiche Sachen verschieden zu benennen.
>> Falls dir ein Grund einfallen sollte, warum, bitte nenne ihn mit Beispiel.
> 
> Das ist ein rhetorischer Trick von Dir.

War so nicht gedacht. Wie ich deinen Text von weiter unten entnehme,
habe ich dich nur falsch verstanden. Ich dachte, du findest es gut, wenn
 das selbe in zwei verschiedenen Gebieten anders heißt. Aber das hat
sich inzwischen geklärt.


> "Ich sehe keinen Vorteil darin, Strassen unvollstaendig zu erfassen. 
> Falls Dir ein Grund einfallen sollte, warum, bitte nenne ihn mit Beispiel."

Weil unvollständige Daten besser sind als überhaupt keine Daten.


> Natuerlich ist eine vollstaendig erfasste Strasse immer besser als eine 
> nicht vollstaendig erfasste; zugleich wuerde aber die Forderung, 
> kuenftig alle Strassen vollstaendig zu erfassen oder es gleich sein zu 
> lassen, das Projekt sofort beenden.

Meine Forderung war ja nicht es sein zu lassen, sondern "versuchen"
Einheitlichkeit zu erreichen. Z.B. Ich will jetzt die
Rettungs-Ortsstelle eintragen (gibt meines wissens kein map-feature /
proposed feature dafür), also erfinde ich einfach einen Namen dafür und
schreib es mal in die Liste der proposed features. Dann kümmere ich mich
nicht weiter darum. Den zusätzlichen Zeitaufwand für das Wiki halte ich
vertretbar. Wenn der nächste kommt und eine Rettung einträgt und mein
proposed feature auch verwendet, dann finde ich mit meinem System seine
Rettung. Selbst wenn es in keine Software kommt, dann habe ich in diesem
Fall durch den Wiki-Eintrag profitiert. Sollte ich es hingegen nicht
dokumentieren, so taggt er es vermutlich nicht gleich wie ich und sein
System findet meine Rettung nicht und umgekehrt.


> Ebenso ist es auch mit dem "gleiche Sachen verschieden benennen" - klar 
> ist es nett, wenn alles ueberall gleich heisst, aber der Abstimmungs- 
> aufwand, um dies zu erzielen, ist so hoch, das er dazu fuehren kann, 
> dass einige Sachen gar nicht getaggt werden.

Wie gesagt, ich halte es schon für einen gewaltigen Fortschritt, wenn
Google: '"alte Bäume" site:openstreetmap.org' einen Tagvorschlag bringt.
 Denen es wichtig ist, dass die alten Bäume drinnen stehen, können es
dann gleich machen. Und falls die Datenbank mal wirklich viele alte
Bäume hat, dann kann man immer noch abstimmen.

Ich hoffe, ich habe jetzt klar gemacht, dass ich jede Art von Erwähnung
(und sei es nur die Mailingliste) von einem Tag als gewaltige
Verbesserung gegenüber einfach her nehmen halte.


> (Hinzu kommt, dass bei weitem nicht alle "amenities" ueberhaupt 
> international vergleichbar sind. Eine "boulangerie" als "bakery" zu 
> taggen, ist zum Beispiel faktisch fragwuerdig; ebenso mit "amenity=pub", 
> das zwar von der stumpfen Uebersetzung her auch fuer das "Pilskarussell" 
> hier um die Ecke gelten wird, aber dennoch ist ein englische Pub eben 
> was ganz anderes als das Pilskarussell.)
> 
>> Ich habe jetzt das ganze auch nicht überprüft, aber wie viele Projekte
>> gibt es, die zumindest EU-weite Karte mit alternativen Renderer, bzw.
>> alternativen Stylesheets.
> 
> Wieso EU-weit, wuerde es nicht reichen, wenn die Community in Hannover 
> sich eine Rollerblade-Karte rendert?

Für die Hannover Rollerblade Fahrer ja. Und wenn einer dieser Hannover
Rollerblade Fahrer mal in München ist, und da etwas taggt, kann die
Münchner Rollerblade Community das Ergebnis nicht verwenden, da ihr
Münchner System andere Tags hat und das Hannover System München nicht
rendert.

Um auf mein Argument von vor ein paar Mails zurück zu kommen. Ich
schrieb von "bedeutender Software". Für die Hannover ist es bedeutend
und gut dass sie es verwenden. Aber schöner wäre immer noch, dass die
Münchner (um beim Bsp zu bleiben), kompatibel wären.


>> Blöde Frage: Warum wird etwas, was der Renderer macht, nicht wenigstens
>> nachträglich als proposed in das Wiki eingetragen?
> 
> Ich denke, manchmal ist den Leuten das halt einfach nicht so wichtig. 
> Ausserdem gibt es, wie ich zu erklaeren versucht hatte, "DEN" Renderer 
> ja gar nicht!

Stimmt. Da hast du recht. Ich bezog mich in diesem Fall konkret auf die
"Cycle Map".


> 
>> Ich habe es mal kurz probiert, bin aber daran gescheitert, ein neues
>> Icon einzufügen (eine weiße Fläche schaffe ich, aber das Icon erscheint
>> nicht. Irgendwas scheint mit dem SVG Format nicht zu stimmen). Habe es
>> dann nicht mehr weiter verfolgt. Außerdem war ich zu faul, mir zu
>> überlegen, wie ich am besten mein lokal gerendertes Zeug in eine
>> Weltkarte zu integrieren. D.h. mein Ort, eigenes Zeug, aber wenn auf die
>> anderen Orte gehst, dann sollte die "normale" OSM Karte erscheinen.
> 
> Das kann man ueber die "getTileUrl"-Funktion im OpenLayers machen; die 
> ist dafuer zustaendig, zu gegebenen x,y,z den URL zusammenzubauen, und 
> da muss man dann halt ein paar if-Abfragen drin haben, die je nach 
> Koordinaten mal so einen und mal so einen URL produzieren.

Danke. Werde ich mir mal näher anschauen.


>> Nein. Da hast mich komplett falsch verstanden.
>> Es gibt drei Möglichkeiten
>> a) straff geführt
>> b) Anarchistischer Chaos-Haufen
>> c) Demokratisch (und zwar Basis demokratisch).
>>
>> Ich will Punkt c erreichen und sage, dass Anarchie nicht der Weisheit
>> letzter Schluss ist.
> 
> Basisdemokratisch ist ganz grosser Mist, dann hast Du die, die am 
> eloquentesten reden und die anderen mitreissen, an der Macht - waehrend 
> die Mapper, die die Arbeit machen, aber sprachlich nicht so gewandt 
> sind, das Nachsehen haben.

Die Abstimmung für Map-Features entweder Mindest-Beteiligung nur Ja,
oder Mehrheit finde ich nicht so schlecht. Mir kommt mal vor, dass die
meisten Abstimmungen durchgehen.


> Das sieht man an einigen Punkten hier im 
> Projekt schon ganz gut, dass eine laute und sprachgewandte Minderheit 
> die schweigende Mehrheit "in die Tasche steckt". Solange es ein 
> anarchistischer Haufen ist, kann ich damit leben, aber wenn diese Leute 
> ploetzlich formelle Beschluesse erwirken, an die ich mich halten soll, 

Es kommt drauf an, über was abgestimmt wird. Wenn es darum geht, ob der
alte Baum jetzt "historical_tree" oder "old_tree" heißt, werde ich mich
dem Ergebnis dieser Abstimmung gerne beugen.

Bei API Sachen vermute ich mal, dass die, die es implementieren, es
einfach so machen, wie sie es für sinnvoll halten, nach dem Motto:
Demokratie unter denen, die arbeiten. Falls du es besser weißt, bitte
korrigieren.

Ich würde es gut heißen, wenn die, die die Arbeit machen, es auch
entscheiden. Also die Engländer die Server Sachen, und die Mapper die
Mapfeatures.

> dann hiesse das fuer mich, dass ich entweder auch 100% in die
> "Politik"
> gehen muesste und mit Rhetorik oder Demagogie das Stimmvieh
> beeinflussen, oder aufgeben. Beides keine attraktiven Perspektiven.

Jetzt ist die Frage. Die Umsetzung eines Map-Features in die von JOSM
unterstützten (hiermit meine ich, als graph. Symbol besonders
hervorgehobenen Sachen) Tags. Inwiefern siehst du das als formellen
Beschluss, wo du dich als JOSM Entwickler drann zu halten hast?

Dies sind die Art von Entschlüsse, die ich basisdemokratisch will. Für
die Serverarchitektur wäre mir ein Diskussionsmodell am liebsten. D.h.
es gibt eine Diskussion drüber, wie man es machen sollte, diese verfolgt
die Person, die es umsetzt, und macht es dann so, wie es am
vernünftigsten klingt.

Eine neue OSM-Lizenz hingegen ist etwas, was IMHO sowieso nur einstimmig
geht. Jeder der seine Daten nicht als Public Domain gekennzeichnet hat,
hat hier was mitzureden.


>> Ein Autobahnnetz hätte nie erstellt werden können, wenn  nicht
>> irgendwann mal "motorway" vorgeschlagen worden wäre. Und genau darum
>> geht es mir, die erfundenen Tags zu veröffentlichen.
> 
> Du wirst lachen - als die Englaender angefangen haben, gab es EIN Tag, 
> das hiess "class". Es gab "class=highway", "class=waterway" und 
> "class=railway". Damit haben sie dann erstmal eine Weile gearbeitet, und 
> SPAETER dann verschiedene Arten von "highway" definiert. So, wie viele 
> hier auf dieser Liste reden, haette nie jemand einen Finger ruehren 
> duerfen, solange es noch keine detaillierten Tags gab ;-)

Hier fühle ich mich nicht angesprochen. Aber so ein Tag-splitting ist
natürlich ein böses Beispiel, wo es keine automatisierten Übergänge gibt.
 Aber OK, es hätte nie ein Autobahnnetz gegeben, wenn sie nicht mit
"class=highway" angefangen hätten.




MfG Stefan

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