Hallo,

>>> Denn es ist wahr, es gibt Grenzen was noch als sinnvoll zu erachten ist.

>> Die gibt es sicherlich, die Frage ist, "von wem" als sinnvoll zu erachten.

> Von der Gemeinschaft in einer demokratischen Abstimmung.

[...]

>> Wir muessen nicht daran arbeiten, Dir zu verbieten, dass Du Dein
>> Goldfischglas taggst (und einen Kontrollapparat aufzubauen, der
>> sicherstellt, dass Du es auch wirklich nicht machst). Wir muessen
>> vielmehr daran arbeiten, dass Dein Goldfischglas nur diejenigen zu sehen
>> bekommen, die sich fuer Goldfischglaeser interessieren!

> Nur wen sollte das interessieren?

> Und wenn es niemanden sonst interessiert, dann kostet es nur Geld, Zeit und 
> Speicherkapazität.

Ich denke, da sind wir am springenden Punkt. Wenn es uns gelingt, mit 
der Information so umzugehen, dass jeder das sieht, was ihn 
interessiert, dann sind die einzigen unnoetigen "Kosten", die entstehen, 
die des Serverbetreibers. Wenn also irgendjemand was zu sagen haette, 
dann ja wohl der Serverbetreiber, und nicht "die Gemeinschaft in einer 
demokratischen Abstimmung". Und ich bin recht froh, dass der 
Serverbetreiber sich nicht einmischt.

> Es bremst das ganze System aus und macht es für alle anstrengender damit zu 
> arbeiten oder umzugehen.

Nicht, wenn wir damit vernuenftig umgehen.

> Mein Goldfischglas, selbst wenn es denn nirgends auftauchen würde,
> bläht die Datenbank zusätzlich ohne Nutzen auf.

Angenommen, Du bist ein guter Mapper, dann bin ich gern bereit, Dein 
Goldfischglas zu akzeptieren, wenn wir Dich dadurch bei der Stange 
halten koennen. - Oder allgemeiner: Dadurch, dass auch Leute mit einem 
Nicht-"Mainstream"-Hobby sich bei OSM engagieren koennen, gewinnen 
letzten Endes alle. Wer ausser ein paar Spiessern will schon bei einem 
gleichgeschalteten, auf Effizienz getrimmten Strassenerfassungsprojekt 
mitmachen? Wuerden wir damit das Presse-Echo bekommen, das wir derzeit 
haben?

> Das kostet Geld Zeit und Nerven für mich und andere.
> -Speicherplatz muß vorgehalten werden.

Lass das mal die Sorge derer sein, die den Speicherplatz vorhalten.

> -Die Daten müssen zum runterladen vom Server zusammengestellt und  
> heruntergeladen werden was Zeit und Rechenkapazität kostet.

Lass das mal die Sorge derer sein, die den Server betreiben. Die paar 
Goldfischglaeser oder deren Aequivalent sind ein Nichts im Vergleich zu, 
zum Beispiel, den TIGER-Daten - die fuer Dich als Europaer vermutlich 
genauso "nutzlos" sind. Und Du kannst Dich drauf verlassen, dass ein 
flaechendeckender Import von deutschen Goldfischglaesern, der die 
Datenmenge in Deutschalnd verdoppelt, vorher gruendlich diskutiert 
wuerde, genauso wie das z.B. auch mit dem TIGER-Import passiert ist.

> -Umso mehr Dinge die nichts nutzen geladen werden umso mehr werden auch die 
> Sachen verzögert die wirklich viel Nutzen für eine große Gemeinschaft 
> bringen.

Wenn wir unsere Engergie statt in das Bekaempfen der Freiheit anderer da 
hinein stecken wuerden, mit den Daten schlauer umzugehen - so dass man 
im Editor beispielsweise nur laedt und sieht, was man auch bearbeiten 
moechte - dann waeren alle Deine Sorgen unbegruendet UND wir haetten ein 
offenes Projekt, bei dem sich viele Leute gemaess ihrer Neigung 
einbringen koennten.

Was Du willst, ist ein totdiskutiertes Demokratieprojekt, in dem jeder 
nur machen darf, was die Mehrheit gut findet.

>> Das ist wie mit dem Internet: Du kannst ein Foto von Deinem
>> Goldfischglas reinstellen, niemand verbietet Dir das. Ob es jemand
>> anguckt, ist eine andere Frage.

> Wenn ich einen Bereich herunterlade um z.B. einen Straßennamen hinzuzufügen,
> dann lade ich auch die Goldfischgläser Kühlschränke und dergl. herunter.

Dann frag Dich doch mal, ob das so sein muss! Anstatt anderen Leuten zu 
verbieten, ihre Goldfischglaeser zu taggen, denke doch darueber nach, 
Deinen eigenen Edititierprozess effizienter zu gestalten, indem Du halt 
diese Goldfischglaeser NICHT mit runterlaedst. Ich weiss, dass das heute 
noch nicht geht, aber in diese Richtung sollten wir entwickeln - 
maximale Offenheit, und jeder bekommt das raus, was er braucht. Anstatt 
dass wir uns immer mehr mit Regeln und Vorschriften einmauern, weil wir 
zu bloed sind, unsere Daten gescheit zu verarbeiten.

> Diese Daten vom Openstreetmapserver bereitzustellen kostet Rechenzeit (in 
> dieser können andere Anfragen nicht bearbeitet werden) Geld, denn auch heute 
> kostet Speicherplatz noch Geld.

Dafuer, dass Du kein Geld in das Projekt investierst, kam in Deinem 
Posting erstaunlich oft das Wort "Geld" vor. Ich bin nicht der Ansicht, 
dass das relevant ist, besonders deswegen, weil - mein TIGER-Beispiel 
oben - auf absehbare Zeit die Datenmenge, die Du als "legitim" 
anerkennen muesstest, ein Vielfaches dessen ausmachen wird, was durch 
die paar Goldfischglaeser, Lampenpfaehle usw. verbraucht wird, bei denen 
Du Dir vielleicht ein "Verbot" wuenschen wuerdest. Das Geld brauchen wir 
also so oder so.

Du sprichst davon, wie die Deiner Ansicht nach "unnuetzen" Daten die 
Zeit aller verschwenden. Meiner Ansicht nach wird jeder Prozess, der 
festlegen soll, welche Daten unnuetz sind und welche nicht, ein 
Mehrfaches dieser Zeit verschwenden. Denk doch selbst mal ein bisschen 
nach; oben sprichst Du von "Demokratie". Wer soll denn abstimmen? Wie 
soll der sich legitimieren? Muss der dazu irgendwo Mitglied sein? Wo? 
Kostet ihn das was? Welche Einspruchsverfahren gibt es? Wie kann 
Missbrauch verhindert werden? Und selbst wenn Du auf alle diese Fragen 
eine Antwort aus der Huefte schiessen kannst: Wie viele Monate wird 
darueber diskutiert werden?

Unser Projekt ist nicht demokratisch, und das ist sehr gut so; 
unterhalte Dich dazu mal mit ein paar Leuten, die schon laenger dabei sind.

Wenn Dir das nicht passt, dann setze einen eigenen Server auf, den Du 
oder eine von Dir aufgebaute Community selber bezahlst. Dann kannst Du 
da auch Regeln machen ("weil Speicherplatz Geld kostet"). Uebernimm die 
aktuellen OpenStreetMap-Daten und sag den Leuten, sie sollen ab jetzt 
bei Dir mitmachen, weil dort nur bestimmte Tags erlaubt sind und daher 
alles schneller geht.

Bye
Frederik


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