-------- Original-Nachricht --------
> Datum: Sun, 10 Aug 2008 12:27:38 +0200
> Von: Frederik Ramm <[EMAIL PROTECTED]>
> An: [EMAIL PROTECTED], Openstreetmap allgemeines in Deutsch 
> <talk-de@openstreetmap.org>
> Betreff: Re: [Talk-de] Datenbankbereinigung


> Angenommen, Du bist ein guter Mapper, dann bin ich gern bereit, Dein 
> Goldfischglas zu akzeptieren, wenn wir Dich dadurch bei der Stange 
> halten koennen. - Oder allgemeiner: Dadurch, dass auch Leute mit einem 
> Nicht-"Mainstream"-Hobby sich bei OSM engagieren koennen, gewinnen 
> letzten Endes alle. Wer ausser ein paar Spiessern will schon bei einem 
> gleichgeschalteten, auf Effizienz getrimmten Strassenerfassungsprojekt 
> mitmachen? Wuerden wir damit das Presse-Echo bekommen, das wir derzeit 
> haben?

Schade, denn das ist der Punkt, warum ich mich nicht mehr einbringen kann. Ich 
bin im realen Leben alles andere als ein Spiesser, aber hier in OSM werde ich 
zu einem erklärt. Und warum? Weil ich in der Entwicklung eines Datenmodells 
weder eine Einschränkung der Freiheit sehe, noch etwas spiessiges langweiliges, 
sondern eines der spannendsten Dinge, die so ein Projekt aufzubieten hat. 

Der Unterschied von einem definierten Datenmodell zu dem derzeitigen Chaos ist 
ja nicht, dass mit Datenmodell keiner mehr das mappen kann wie er will. Der 
Unterschied ist, dass er die Möglichkeit hat, auf Basis einer klaren und 
eindeutigen Definition zu mappen und sich sicher sein kann, dass die 
Kommunikation mit den anderen Mappern klappt. Wenn es eine Tag-API 0.1 gibt, 
reicht der Hinweis darauf, nach dieser API gemappt zu haben und jeder weiss, 
warum er was gemacht hat. 

Das aktuelle Modell ist, dass man sich im Wiki nach der aktuellen Mappingmode 
im Wiki oder auf der Liste erkundigt und feststellt, dass die eigene Arbeit 
nicht mehr mit dessen Stand zusammenpasst. Toll, und nun? Wiki anpassen oder 
den eigenen kram zum x-ten mal überarbeiten? Ob dies nicht eher die Mapper 
ermüdet? 

Ums ganz klar zu sagen: Ich halte dieses Feindbild des spiessigen 
Effizienzfreaks einfach nur für dumm, denn so plump aufgebaute Feindbilder sind 
eigentlich fast immer dumm. Es geht nicht um Freiheit _oder_ Effizienz sondern 
für Freiheit _und_ Effizienz. Es ist nicht die Frage, ob es ineffizient ist, 
Lampenmasten einzutragen, sondern ob es ineffizient ist, dass es x verschiedene 
konkurrierende Möglichkeiten gibt, Lampenmasten einzutragen. 

Was wirklich schade ist: In weiten Bereichen wird OSM immer weiter von den 
Profidatenmodellen abgehängt und das gerade in den Bereichen, in denen OSM die 
Chance hätte, mal wirklich vorne dran zu sein - beim Fussgängerrouting siehts 
mehr als mau aus. Viel gemalt, aber wenig verwertbar, da kein Konzept auch nur 
annähernd erkennbar ist. Ohne eine Idee, wohin man eigentlich will, bleibt die 
Evolution träge oder sogar im eigenen Chaos stecken. Die Explosion auf dieser 
Liste ist ja auch ein Indiz dafür. Die grosse Gefahr besteht darin, dass sich 
OSM wie der angebundene Esel von der ägyptischen Wasserpumpe immer weiter im 
Kreis dreht und vergeblich hofft die Möre vor der Nase zu bekommen. 

Im diesen Sinne: Wenn Freiheit ein Synonym dafür ist, seine Zeit zu vertrödeln, 
denn jeder der effizient arbeitet ist ja autromatisch unfrei ... nö, diese 
Freiheit ist nix für mich ...
-- 
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