Bernd Wurst schrieb:
> Das kommt stark drauf an ob man ein geschlossenes "Polygon" also einen Weg 
> mit 
> Ende == Anfang immer als "Fläche" bezeichnet oder ob man das erstmal nur als 
> Daten-Objekt sieht.
> 
> Eine Straße wird z.b. erst durch ein "area=yes" zu einer Fläche, selbst wenn 
> sie im Kreis geht und daher ohne Tags nicht von einer Fläche zu unterscheiden 
> ist.

Das stimmt sicherlich, aber bei der Diskussion hier geht es ja gerade um
Flaechenobjekte. Es heisst ja auch Landnutzung=Forst und nicht
Grenze=Waldrand.
Von mir aus kann man gerne auch die Waldraender in die Datenbank
eintragen. Das sollte dann aber zusaetzlich zu den Flaechen geschehen,
denn aus den Grenzen nachtraeglich die Flaechen generieren zu wollen,
ist doch ein etwas verquerter Ansatz.

> Jetzt nehmen wir mal das Beispiel Grenzen (auch Multipolygone). Nur weil eine 
> Enklave in einem Land ist, wird hoffentlich keiner auf die Idee kommen, das 
> Land drum herum in handliche kleine Häppchen zu zerteilen.
> 
> Das Beispiel zeigt, dass nicht jede Fläche in einem Renderer immer gefüllt 
> sein muss. Nur weil manche Multipolygone intuitiv als "gefüllt" dargestellt 
> werden sollen und andere nicht, ist das Prinzip doch identisch und ich denke 
> nicht, dass man hier Kopfstände machen sollte.

Wir tragen da ja auch die Verwalltungsgrenzen ein und nicht die Flaechen
der jeweiligen Verwalltungsgebiete. Da du ja selbst diese Unterscheidung
aufgebracht hast, solltest du sie auch konsequent anwenden und nicht auf
das Beispiel der Strasse mit dem Aera-Tag beschraenken.
(Das die boundary-Tags ausschliesslich fuer geschlossene Polygonzuege
vorgesehen sind, finde ich persoenlich ein wenig eigenwillig. Aber das
tut hier ja nichts zur Sache.)

> Wenn wir einen 
> Weg unterteilen, dann ändert sich dort etwas. Und wenn es nur die 
> Zugehörigkeit zu einer Route ist. An einem Wald mit Lichtung ändert sich aber 
> nichts.

Allerdings gibt es auch noch die akzeptierte Ausnahme, grosse Elemente
(Autobahnen, Kuestenlinien) in mehrer Teile zu unterteilen, um die Sache
besser handhaben zu koennen.

Wenn man die Sache ausserdem mit drei Schritten Abstand betrachtet:

Mein Ansatz schlaegt vor, das aeussere Gebiet in mehrer Teile zu
zerschneiden.

Dem gegenueber sorgt der andere Vorschlag dafuer, dass man Elemente
auftrennen muss, weil sie teilweise als Rand fuer eine Relation
gebraucht werden.
Beispiel: Im vorher angenommenen Wald liegt nicht nur ein See, am Ufer
des Sees befindet sich auch noch ein Strand. Nun muss man das Seepolygon
und das Strandpolygon jeweils in zwei Teile teilen, weil man die an den
Wald angrenzenden Abschnitte getrennt braucht als inner-Polygone fuer
den Wald.
Dafuer muss man dann gleich wieder zwei neue multipolygon-Relationen
spendieren, die definieren, dass die beiden See- und Strandabschnitte
jeweils ein zusammenhaengendes Gebiet markieren.
Das ist ja viel einfacher, als wenn man den Wald aufgeteilt haette. ;-)

> Das einfachste für "dumme" Renderer die keinen Multipolygon-Support bekommen 
> sollen wäre wohl, einen Algorithmus auszudenken wie man 
> Multipolygon-Realtionen in dein Konzept transformieren kann. Das sollte 
> nämlich gar nicht so schwer sein und könnte mit in die Vorverarbeitung 
> integriert werden.

Solange man sich auf die einfachsten Faelle beschraenkt, bleibt der
Algorithmus auch noch einfach. Sobald da aber mehr als zwei Mitglieder
zugehoeren, wird die Sache doch schnell unuebersichtlich (siehe oben).
So wie ich das momentan verstehe, definiert die Summe aller
outer-Polygone die aeussere Grenze. Ich schaetze mal, die sollten auch
alle die gleiche Markierung haben, in obigen Beispiel landuse=forest,
worueber die Eigenschaft fuer das gesammte, durch die Relation
beschriebene Gebiet festgelegt wird. Muessen die outer-Polygone einen
zusammenhaengenden Polygonzug ergeben?
Die Summe der inner-Polygone definiert dann einen oder mehrere
"Ausschnitte". Dabei ist es beliebig, ob mehrere inner-Polygone zusammen
einen Ausschnitt defienieren, oder ob jedes inner-Polygon einen eigenen
Ausschnitt definiert. Ausserdem können die inner-Polygone eine beliebige
Markierung haben.
Duerfen die inner-Polygone sich gegenseitig schneiden? Duerfen sie die
outer-Polygone schneiden?
Wie realisiere ich es, wenn der See im Wald eine Insel hat, auf der der
Wald weiter geht? Dann hat der Wald eine Aussengrenze, die gleichzeitig
Innengrenze von einem Element ist, dass eigentlich innerhalb des Waldes
liegt.
Den Wald auf der Insel einfach vom restlichen Wald abtrennen, ist ja
nicht gewuenscht. Der Wald soll ja als ein Element erhalten bleiben ;-)

Gruss
Torsten

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