qbert biker schrieb:
> -------- Original-Nachricht --------
>> Datum: Sun, 5 Apr 2009 15:56:55 +0200
>> Von: Bernd Wurst <be...@bwurst.org>
>> An: Openstreetmap allgemeines in Deutsch <talk-de@openstreetmap.org>
>> Betreff: Re: [Talk-de] Relevanz, OSM und Wikipedia
>>
>> Derartige "Fehler von OSM" sind aber missing Features. 
> 
> Nein, es ist kein 'missing Feature', es ist das Ergebnis 
> einer schwammigen Definitionssuppe, die den OSMlern das Leben
> unnötig schwer macht. Das ganze Thema ist mit einer Definition
> zu erschlagen. Solange der Punkt am Anfang oder am Ende oder
> mittendrin gesetzt werden kann, ohne dass Nebendaten abgelegt
> werden, wie das getaggt wurde, hat man künstlich und 
> nachträglich die Datenqualität verschlechtert. Der Eintragende
> wusste noch wo es ist, der lesende nicht mehr.

Junge, dann rede doch konkret. Mache einen Vorschlag, wie du ein
Autobahnkreuz oder was auch immer taggen würdest. Schreibe auf, wie du
solche Fehler vermeindest:

Ich bin mit dem aktuellen System wegen Bla nicht zu frieden, weil Bla.
Deshalb habe ich mein eigenes System erdacht, dass Probleme Bla und Blub
löst. Das System funktioniert Bla. Jedoch hat es noch dieses und jenes
Problem. Ich habe hier und da Beispiele, wie es aussehen kann. Die
Vorteile sind Bla. Außerdem ist es so toll, weil Bla.

Wenn dein hoffentlich gut ausgearbeiteter Vorschlag wirklich so gut ist,
dann wird er verwendet. Und wenn in zwei Jahren jemand eine bessere Idee
hat, dann wird eben wieder diskutiert.

Es gibt bei OSM kein Richtig und kein Falsch. Was heute als gut
empfunden wird, lacht man morgen aus.

Nur mal angenommen, wir definieren jetzt eine Behörde, die über richtig
oder falsch unfehlbar entscheidet. Was haben wir davon? Wir sind direkt
in der Planwirtschaft. Wer sich nicht an die Regeln hält, fliegt raus.
Das will ich nicht!

Das aktuelle Konzept, die OSM-Evolution, ist in meinen Augen das Beste.
Es setzt sich immer das System durch, dass von unseren Mappern als das
Beste empfunden wird. Wenn jemand eine neue Idee hervorbringt und diese
ist dem aktuellen System überlegen, setzt sich eben die neue Idee durch.
So bekommt man ohne behördliches Eingreifen auf lange Sicht immer die
besten Ergebnise. Wenn jedoch eine Behörde richtig und falsch definiert,
läuft es am Ende darauf hinaus, dass man sich mal irrt und am Ende den
Kürzeren zieht.

>> Das ist genau das was ich nicht glaube. 
> 
> Glauben ist das eine, wissen etwas anderes. Während man in OSM
> nicht über das Grafikprimitiv punkt-strich-punkt (==Einzeller) 
> hinaus kommt, kann man bei Google schon Gebäude konstruieren, 
> aber gleich mit richtigen 3-D-Elementen und kein windschiefer
> Grundriss bei dem mit Glück eine Höheninfo dabei ist.

Ist doch eine super Idee. Schreibe eine Wiki-Seite. Setze dich dich für
deine Idee ein und mache sie bekannt. Verwende sie und sorge dafür, dass
sie angewandt wird. Wenn sie von genug Leuten verwendet wird, hast du
einen Selbstläufer geschaffen.

Wenn ich auf Weitsicht schalte, sehe ich eh OSM eher in Richtung
3D-Karte abwandern. Das Schöne ist: Die Systeme sind vollständig
miteinander kompatibel. Nodes ohne Z-Koordinate liegen eben flach auf
dem Boden. Wenn genug Leute in 3D taggen wollen, wird auch die API so
umgerüstet, dass jeder Node eine weitere Achse bekommt. Das soll nicht
das Problem sein. Aber du musst eben erklären, wie man verlässliche
Höhendaten bekommt.

Gleiches gilt für flächige Straßen. Das ist alles ohne Zweifel eine
super Idee, die hier auch schon öfters diskutiert wurde. Aktuell
scheitert es eben daran, dass wir keine Daten bekommen, die genau genug
sind. Da aber immer mehr bastler Quadrocopter und ähnliches haben, kann
man auf eigene Faust hochauflösende und hochdetailierte Luftaufnahmen in
 begrenzten Bereichen anfertigen.

Schreibe auf, wie man so etwas am Besten angeht. Mache wieder Werbung
dafür. Ich werde es benutzen, wenn ich es aus ausgereift empfinde. Und
in zwei Jahren hat vielleicht jemand eine bessere...

Ich habe beispielsweise vor ca. einem Jahr vorgeschlagen, doch besser
echte Kurven zu verwenden also unser aktuelles Modell, dass auf mehreren
Rahmenpunkten basiert. Das System wäre dem jetztigen um Längen
überlegen, aber damals war eben die Zeit noch nicht reif, einen Schritt
weiter zu gehen. Vielleicht ist sie das jetzt?

In diesem Sinne viel Glück wünscht
André

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