> Gesendet: Donnerstag, 19. April 2018 um 21:41 Uhr
> Von: mmd <mmd....@gmail.com>
> An: talk-de@openstreetmap.org
> Betreff: Re: [Talk-de] Flächen/Wege // Trolling in changesets
>
> > Wenn verklebt wird, dann wird x
> > mal auf /die identen/ Knoten verwiesen, der Knoten (die Koordinate) aber
> > nur exakt einmal gespeichert.  Geometrisch parallel geführte Linien
> > erhöhen das Datenaufkommen (und den node-count in der DB) hingegen
> > drastisch.
> 
> Das gilt aber auch nur für das aktuelle Datenmodell bzw. der zugehörigen
> OSM API 0.6. Man kann sich ohne weiteres Alternativen vorstellen, in
> denen der vermeintliche Vorteil durch Verkleben praktisch keine Rolle
> mehr spielt, oder schlimmer noch, sich plötzlich ins Gegenteil verkehrt
> und sogar mehr Platz benötigt.

Das ist prinzipiell schon vorstellbar, allerdings wäre die Repräsentation
in der Datenstruktur dann auch ähnlich, mit ähnlichen /Ungenauigkeiten/,
da wird sich nichts plötzlich ins Gegenteil verkehren.

Außerdem wurde hier durch die Entkleber der Genauigkeitsaspekt in den Vorder-
grund gestellt, es geht beim /Entkleben/ also mitnichten um exakt parallele
Linien, sondern um solche, die durch minimale aber zahlreiche Anomalien ge-
genüber den idealisierenden Parallelen (bsp.weise zur Straßenkante) optisch
/auffallen/.

Dieser dann eher häufig anzutreffende Fall stellt praktisch immer einen nicht zu
vernachlässigenden Overhead dar, der sich schlecht bis kaum durch eine günstige
Wahl der Datenrepräsentation optimieren lässt.  Diese Anomalien können eben 
nicht
durch Extrusion/Parallelverschiebung erzeugt werden.

Gerade das ist ja Florian's Argumentation gewesen, dem es um diese hohe 
Exaktheit
ging, weil sie von Luftbildern ableitbar und anhand dieser einfacher 
verifizierbar
ist, als wenn eine höhere Abstraktionsstufe der Datenrepräsentation gewählt 
wird,
aus welcher mittels Algorithmen diese Anomalien eben so nicht reproduzierbar 
sind.

Reproduziert wird bei verklebten Daten eine Approximation/Näherung, die diese
Anomalien/Abweichungen wegabstrahiert bzw. glättet und ob dieser Fehler vernach-
lässigbar ist, hängt vom Anwendungsfall ab.  Für die Entkleber ist also "ground
truth" ein gutes Argument, allerdings können sie das dann eben auch nur nutzen,
wenn sie alle Straßen als Fläche erfassen, und die Mittellinie als eigentliche
Repräsentation (bzw. "Allround-Repräsentation") des Straßenobjekts aufgeben. Die
hat nämlich gemessen am aktuellen Diskussionsgegenstand mit "ground truth" eher
wenig zu tun und stellt stattdessen eine sehr hohe Abstraktionsform bzw. eine
starke Idealisierung eines realen Objekts vor Ort dar.

Wenn man beachtet, dass die Ausrichtung bzw. Georeferenzierung der Luftbilder 
einen
für OSM-Mapper in der Größenordnung oft nicht oder schlecht ersichtlichen 
Lagefehler
besitzen, dann stellt sich nicht nur die Frage nach der Sinnhaftigkeit, 'zig 
nodes
für die Erfassung dieser Anomalien zu ver"sch"wenden, sondern auch, ob sie 
tatsäch-
lich lagerichtig erfasst werden (können).

Das wurde so oder so ähnlich aber alles schon gesagt.


Gruß

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